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1.
Erscheinungsdatum:
19.09.1992
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zur
Umweltspur
auf
der
Natruper
Straße,
zwei
Artikel
und
ein
Kommentar.
Ist
die
neue
Umweltspur
auf
der
Natruper
Straße
ein
"
Schuß
in
den
Ofen"
oder
schafft
sie
auch
Verbesserungen?
Überschrift:
Alles steht - Ist die neue Umweltspur auf der Natruper Straße ein "Schuß in den Ofen"?
Bus-Verspätungen sind an der Tagesordnung
Wo bleibt der Anreiz?
Längere Grünphase gegen den Rückstau
Zwischenüberschrift:
Fahrer klagen über Staus und behindernde Radfahrer
"Umweltspur schafft auch Verbesserungen"
Artikel:
Originaltext:
"
Auf
dem
Wall
geht
nichts
mehr.
Alles
ist
verstopft,
wie
früher
nur
in
der
Vorweihnachtszeit."
Die
da
im
Stau
stehen
und
schimpfen
sind
nicht
etwa
genervte
Autofahrer,
sondern
Busfahrer
der
Verkehrsbetriebe,
die
sich
mehr
oder
weniger
geduldig
in
den
Stop-
and-
Go-
Verkehr
einreihen
müssen
-
oft
mit
verärgerten
Fahrgästen
"
im
Nacken"
.
Seit
es
zum
Beispiel
auf
der
Iburger
und
Natruper
Straße
sowie
auf
der
Kleinen
Domsfreiheit
extra
Busspuren
gibt,
ist
der
öffentliche
Personennahverkehr
nicht
etwa
schneller,
sondern
auf
bestimmten
Strecken
langsamer
geworden.
Denn
der
Autoverkehr,
der
an
Nadelöhren
von
zwei
Spuren
auf
eine
"
zusammengedrückt"
wird,
führt
zu
immensen
Rückstaus,
die
wiederum
die
Busse
behindern.
Probleme
haben
die
Busfahrer
-
und
damit
natürlich
ihre
Fahrgäste
-
seit
kurzem
im
Bereich
Domhof.
Seit
die
Autos
von
der
Kleinen
Domsfreiheit
nicht
mehr
nach
rechts
in
die
Hasestraße
abbiegen
dürfen,
sondern
geradeaus
fahren
müssen,
verdoppelte
sich
der
Verkehr
Richtung
Dielingerstraße.
Die
Folge:
Ein
Rückstau
bis
zur
Möserstraße,
in
dem
die
Busse
feststecken.
Auch
auf
der
Hasestraße
stauen
sich
oft
die
Wagenkolonnen
von
der
Lohstraße
bis
zum
Theater.
Mittendrin
wieder
die
Busse.
Verspätungen
gibt
es
häufig
auch
auf
der
Strecke
Richtung
Nahne:
Auch
hier
stockt
der
auf
eine
Spur
zusammengedrückte
Individualverkehr.
"
Wir
haben
Probleme,
von
der
Johannisstraße
überhaupt
auf
die
Iburger
Straße
zu
kommen"
,
berichten
Busfahrer
und
Verkehrsmeister.
Ein
Grund
dafür
ist
auch
die
ständig
"
verstopfte"
Kreuzung
Johannisstraße
/
Petersburger
Wall/
Johannistorwall.
Gab
es
hier
früher
noch
relativ
freie
Fahrt,
so
geht
seit
einiger
Zeit
nichts
mehr.
Der
Stau
setzt
sich
fort
über
die
Stadthalle,
das
Heger
Tor
bis
zum
Rißmüllerplatz.
Der
Natruper-
Tor-
Wall
vor
dem
alten
Klinikgelände
war
bislang
eine
problemlose
Strecke.
Doch
dann
wurde
auf
der
Natruper
Straße
die
kombinierte
Bus-
und
Fahrradspur,
Umweltspur
genannt,
eingerichtet.
Dem
restlichen
Verkehr
steht
nur
noch
eine
Fahrbahn
zur
Verfügung.
Um
die
Autos
rechtzeitig
zusammenzudrücken,
werden
sie
schon
vor
dem
Rißmüllerplatz
auf
eine
Spur
gelenkt.
Eine
Fahrt
mit
dem
Bus
Richtung
Eversburg
zeigt
die
Probleme:
Der
Bus
hat
zu
Stoßzeiten
schon
Schwierigkeiten,
von
der
Dielingerstraße
nach
rechts
auf
den
Wall
einzubiegen.
"
Das
kommt
daher,
daß
sich
bereits
am
Rißmüllerplatz
die
Linksabbieger
Richtung
Natruper
Straße
bis
hierher
zurückstauen"
,
erläutert
Verkehrsmeister
Manfred
Rohde.
Hat
der
Bus
diese
Hürde
geschafft,
ist
die
Kreuzung
Heger
Tor/
Lotter
Straße
blockiert
-
die
Linksabbieger
von
der
Lotter
Straße
Richtung
Rißmüllerplatz
stehen
im
"
Rückstau"
.
In
der
Schlange
bis
zur
Dominikanerkirche
reiht
sich
dann
auch
brav
der
Bus
ein;
seine
Linksabbiegerspur
Richtung
Natruper
Straße
beginnt
erst
wenige
Meter
von
dem
Rißmüllerplatz.
Dann
ist
es
endlich
geschafft,
der
Bus
hat
die
Natruper
Straße
und
damit
die
Umweltspur
erreicht.
Jetzt
sollte
der
Zeitverlust
doch
wohl
aufzuholen
sein.
Aber
weit
gefehlt:
Die
kombinierte
Bus-
und
Radspur
ist
nur
3,
90
Meter
breit.
Zu
wenig
Platz
für
beide.
Die
Fahrt
führt
auf
der
Natruper
Straße
stadteinwärts.
Auf
der
einzigen
Fahrspur
stauen
sich
die
Autos
zurück
bis
zur
Wachsbleiche.
Nebenan
auf
der
Umweltspur
kommt
Fahrer
Diethelm
Bäcker
auch
nicht
so
rechts
vorwärts.
"
Bei
der
letzten
Tour
fuhr
vor
mir
ein
Fahrrad-
Dreirad.
Wegen
des
Autostaus
konnte
ich
den
Radler
nicht
überholen."
Doch
auch
wenn
ein
Rad
mit
zwei
Rädern
vor
dem
Bus
fährt,
hat
dieser
keine
Chance.
Es
fehlt
auf
der
Umweltspur
der
Platz
für
den
einen
Meter
breiten
Sicherheitsabstand
zwischen
Bus
und
Rad.
Unangenehm
ist
die
Umweltspur
auch
für
manche
Radfahrer.
"
Die
schauen
sich
ängstlich
um,
wenn
hinter
ihnen
ein
großer
Bus
fährt"
,
berichten
die
Busfahrer.
"
Neuerdings
haben
wir
auf
der
Strecke
Richtung
Eversburg
zu
allen
Tageszeiten
zwei
Minuten
Verspätung.
Zu
Spitzenzeiten
können
es
auch
sieben
Minuten
werden"
,
sagt
Dr.
Heino
Schulz,
Chef
der
Verkehrsbetriebe.
Die
Verkehrsbetriebe
hätten
sich
nicht
gegen
die
Umweltspur,
die
ja
noch
in
der
Erprobung
ist,
ausgesprochen,
weil
Busspuren
dringend
nötig
seien.
"
Wir
wollen
mit
dem
Bus
am
Autostau
vorbeirauschen
und
dem
Pkw-
Fahrer
zeigen:
Mit
dem
Bus
geht
es
schneller"
,
sagt
Heino
Schulz.
Die
Umweltspur
auf
der
Natruper
Straße
sei
ein
Test.
Man
habe
auch
herausfinden
wollen,
wieviele
Radler
die
Umweltspur
nutzen.
Sein
Fazit
nach
zwei
Monaten:
"
Es
sind
soviele
Radfahrer,
daß
sie
die
Busse
behindern."
d.
Längere
Grünphase
gegen
den
Rückstau
- "
Umweltspur
schafft
auch
Verbesserungen"
Den
mit
der
neuen
Umweltspur
verbundenen
Problemen
will
die
Stadt
mit
einer
Veränderung
der
Ampelphasen
am
Rißmüllerplatz
begegnen.
Im
Planungsausschuß
legte
Verkehrsplaner
Hans-
Jürgen
Apel
einen
ersten
Erfahrungsbericht
vor.
Dabei
wies
er
die
Kritik
des
CDU-
Ratsherrn
Arend
Gruben
zurück,
das
ganze
Projekt
der
Umweltspur
sei
ein
"
Schuß
in
den
Ofen"
:
Radler,
besonders
Mütter
mit
Kindern,
fühlten
sich
jetzt
sicherer
auf
der
Natruper
Straße.
Apel
räumte
ein,
daß
der
Rückstau
auf
der
Natruper
Straße
und
dem
Natruper-
Tor-
Wall
eine
Folge
der
neuen
Spur
für
Busse
und
Radler
sei.
Drei
zusätzliche
Sekunden
Grün
könnten
das
Problem
voraussichtlich
beheben.
Zwar
werde
die
Leistungsfähigkeit
des
Hase-
Tor-
Walls
geringfügig
reduziert,
doch
da
gebe
es
wegen
der
vielen
Spuren
noch
Reserven.
Für
ein
weiteres
Problem
hat
der
Verkehrsplaner
jedoch
noch
keine
Lösung
parat:
Linksabbieger,
die
von
der
Natruper
Straße
in
die
Gutenbergstraße
fahren
wollen,
halten
ebenfalls
den
Verkehr
auf.
Soll
das
Linksabbiegen
deshalb
verboten
werden?
Das
gehe
auf
keinen
Fall,
sagt
Apel,
denn
dann
könne
die
Sperrung
der
Lürmannstraße
in
den
Wind
geschrieben
werden.
Eine
zusätzliche
Linksabbiegespur
für
die
Natruperstraße
sei
allerdings
auch
nicht
möglich,
weil
der
Platz
dafür
nicht
ausreiche.
Dafür
einen
erhaltenswerten
Baum
zu
opfern,
komme
auch
nicht
in
Frage.
Bliebe
noch
die
Möglichkeit,
daß
die
Stadt
das
Überfahren
der
Umweltspur
für
Linksabbieger
gestattet.
Doch
das,
so
Apel,
sei
aus
verkehrsrechtlichen
Gründen
nicht
erlaubt.
Weitere
Schwierigkeiten
nennt
der
Planer
in
seinem
Papier:
*
Viele
Radler
kümmerten
sich
nicht
um
die
ihnen
zugedachten
Ampelsignale
an
der
Kreuzung
Natruper
Straße
/
Wachsbleiche.
Das
sei
scharf
zu
kritisieren,
meinte
Apel.
Mit
zusätzlichen
Schildern
sollen
die
Radler
nun
darauf
aufmerksam
gemacht
werden.
*
Markierungen
und
aufragende
Lappen
wollen
die
Planer
anbringen,
um
die
Verkehrsteilnehmer
an
einigen
kritischen
Stellen
auf
ihre
Spuren
zu
verweisen.
*
Noch
nicht
optimal
gelöst
ist
offensichtlich
die
Situation
für
Radler,
die
von
der
Natruper
Straße
geradeaus
in
die
Bierstraße
fahren
wollen.
Sie
müssen
von
der
Umweltspur
auf
den
Radstreifen
wechseln.
Verkehrsplaner
Apel
erwägt,
die
Velofahrerüber
den
Fußgängerüberweg
umzuleiten,
falls
sich
die
bestehende
Regelung
als
gefährlich
erweisen
sollte.
*
Einen
Rückstau
beobachteten
die
Planer
auch,
wenn
Linksabbieger
von
der
Natruper
Straße
in
die
Nobbenburger
Straße
abzweigen
wollten.
Jetzt
wird
über
ein
Abbiegeverbot
nachgedacht.
Mit
scharfen
Worten
bedachte
CDU-
Ratsherr
Arend
Gruben
im
Planungsausschuß
die
Umweltspur
an
der
Natruper
Straße:
Es
gehe
gar
nicht
um
einzelne
Schwachpunkte,
bekannte
der
Politiker,
er
könne
dem
ganzen
Projekt
nicht
einen
positiven
Aspekt
abgewinnen.
Der
SPD-
Beigeordnete
Ernst
Weber
erwiderte,
die
Umweltspur
sei
keine
rot-
grüne
Erfindung.
Im
entsprechenden
Arbeitskreis
hätten
alle
Fraktionen
einschließlich
der
CDU
ihre
Zustimmung
gegeben.
Verkehrsplaner
Apel
äußerte
sich
zuversichtlich,
daß
die
aufgezeigten
Probleme
lösbar
seien.
Der
Versuch
an
der
Natruper
Straße
sei
notwendig:
"
Wir
brauchen
einen
Modellfall."
Schließlich
hänge
vom
Ausgang
dieses
Experiments
ab,
ob
weitere
Umweltspuren
in
Osnabrück
eingerichtet
werden
sollen.
rll
Wo
bleibt
der
Anreiz?
von
Beate
Dammermann
Bis
vor
wenigen
Monaten
war
das
Verkehrschaos
in
Osnabrück
noch
gering.
Allenfalls
am
"
Westfalentag"
und
an
den
Wochenenden
vor
Weihnachten
gab
es
größere
Staus.
Der
Wall
war
höchstens
eine
halbe
Stunde
am
Nachmittag,
und
dann
auch
nur
auf
wenigen
Abschnitten,
verstopft.
Doch
neuerdings
reiht
sich
Stau
an
Stau.
Und
die
Busse
stecken
mittendrin.
Wo
Autos
früher
auf
zwei
Spuren
fuhren,
sind
sie
heute
auf
eine
zusammengepreßt.
Da
ihre
Zahl
aber
nicht
weniger
wurde
(Autofahrer
können,
was
Staus
betrifft,
sehr
leidensfähig
sein)
,
verdoppelte
sich
naturgemäß
die
Länge
des
Rückstaus.
Was
nützen
da
einige
Bus-
und
Umweltspuren,
wenn
die
Busse
mitten
im
Chaos
stehen
und
permanent
Verspätung
haben?
Die
Verkehrsmeister
können
ein
Lied
von
den
Klagen
der
Busgäste
singen.
Wie
sollen
die
Bürger
da
zum
Umsteigen
vom
Auto
auf
den
Bus
bewegt
werden?
Daß
Osnabrücks
Straßen
keine
Rennstrecken
mit
hohen
Unfallzahlen
bleiben
dürfen,
steht
außer
Frage.
Doch
man
kann
nicht
nur
den
vorhandenen
Verkehr
auf
die
Hälfte
des
Platzes
zusammenquetschen
und
hoffen,
daß
Autofahrer
deshalb
auf
den
Bus
umsteigen.
Da
müssen
erst
andere
Rahmenbedingungen
kommen:
Bessere
Busanbindungen
aller
Umlandgemeinden,
dichtere
Taktfolgen.
Für
diejenigen,
die
auf
dem
Weg
von
der
Arbeit
nach
Hause
die
Stadt
durchqueren
und
so
den
Wall
verstopfen,
müssen
Alternativen
geschaffen
werden.
Der
Bus-
"
Ring"
ist
immer
nur
im
Gespräch.
Einige
Umlandbewohner
scheinen
die
Staus
allerdings
schon
abgeschreckt
zu
haben.
Vor
allem
''
Geschäftsleute
aus
Georgsmarienhütte
melden
seit
einiger
Zeit
gestiegene
Umsätze.
Den
Osnabrücker
Einzelhandel
wird
das
sicherlich
nicht
freuen.
Es
sei
denn,
der
Handel
sagt
sich,
kommt
der
Kunde
nicht
zu
uns,
gehen
wir
zu
ihm.
Und
zieht
aus
der
Stadt
in
die
"
grüne
Wiese"
.
Eine
Verödung
des
urbanen
Lebens
wäre
die
Folge.
Autor:
d., rll