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1.
Erscheinungsdatum:
04.02.1989
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Schüler
machen
auf
Umweltzerstörungen
im
Naturschutzgebiet
Westerberg
mit
seinen
Folgen
für
die
Tierwelt
aufmerksam
-
Durch
die
Rodung
vieler
wilder
Gewächse
und
Hecken
aufgrund
neuer
Baumaßnahmen
werden
z.
B.
einige
Vogelarten
vertrieben.
Überschrift:
Wird auch der Dompfaff vertrieben?
Zwischenüberschrift:
Hobby-Ornithologen kritisieren Rodung
Artikel:
Originaltext:
Wird
auch
der
Dompfaff
vertrieben?
Hobby-
Ornithologen
kritisieren
Rodung
Ursulaschüler:
Naturschutzgebiet
Westerberg
Wer
aufmerksam
lauscht,
hört
das
sanftflötende
"
Dü"
mit
dem
leiser
folgenden
"
Bitt-
Bitt"
noch
sehr
häufig
rund
um
den
Wasserhochbehälter
auf
dem
Westerberg.
Der
Dompfaff,
auch
Gimpfel
genannt,
ist
hier
oft
anzutreffen,
er
fühlt
sich
offensichtlich
wohl,
findet
geeignete
Futterplätze
und
Nistmöglichkeiten.
"
Noch"
,
sagen
die
Mitglieder
der
ornithologischen
Arbeitsgemeinschaft
der
Ursulaschule.
Sie
fürchten,
daß
nach
dem
Stieglitz
nun
dieser
kleine
Heckenbewohner
vertrieben
wird,
wenn
nämlich
das
benachbarte
Landschaftsschutzgebiet
(im
Eigentum
der
OAB)
aufgehoben
wird,
um
das
Areal
für
eine
Bebauung
freizugeben.
Doch
nicht
allein
der
Dompfaff
ist
nach
Ansicht
der
Schüler
in
seinem
Bestand
extrem
gefährdet.
Mit
ihren
Beobachtungen,
die
sich
über
einen
Zeitraum
von
sieben
Jahren
erstrecken,
hat
sich
die
Arbeitsgemeinschaft
jetzt
an
die
Untere
Naturschutzbehörde
bei
der
Stadt
Osnabrück
gewandt,
darüber
hinaus
ihre
Bedenken
gegen
die
Aufhebung
des
Landschaftsschutzes
auch
an
den
Regierungs-
Präsidenten
in
Oldenburg
geschrieben.
Wie
berichtet,
gibt
es
Überlegungen,
das
gesamte
Brauereigelände
zwischen
Edinghäuser
Straße
und
Gutenbergstraße
sowie
Bergstraße
und
dem
verlassenen
Steinbruch
bzw.
der
Verbindung
am
Wasserhochbehälter
zum
Baugebiet
zu
erklären.
Damit
wäre
aber
das
Landschaftsschutzgebiet
in
Gefahr
(wir
berichteten)
.
Die
Ursulaschüler
haben
in
den
vergangenen
Jahren
die
Zerstörung
eines
wertvollen,
zusammenhängenden
Biotops
für
gefiederte
Heckenbewohner
hilflos
mit
ansehen
müssen.
So
paradox
es
klingt,
ein
Großteil
des
ausgedehnten
Heckenrosen-
Gestrüpps
wurde
mitsamt
den
Schlingpflanzen
durch
den
Bau
des
Botanischen
Gartens
vernichtet.
Damit
verloren
viele
Bewohner
dichter
Dornenhecken
ihren
Lebensraum,
beispielsweise
die
Klappergrasmücke,
deren
starker
Rückgang
für
die
Schüler
besonders
auffällig
ist.
Der
Neuntöter,
der
hier
noch
gelegentlich
beobachtet
werden
konnte,
ist
seitdem
völlig
verschwunden.
Bei
ihren
Besuchen
auf
dem
Westerberg
mußten
die
Hobby-
Ornithologen
in
den
letzten
Wochen
erfahren,
daß
nun
auch
das
hinter
dem
Botanischen
Garten
gelegene
Heckenbiotop
zerstört
worden
ist
-
geopfert
offenbar
für
eine
Neubebauung.
Das
Gelände
bestand
aus
verwilderten
Obstgärten,
aus
teilweise
verfallenen
Sommerhäuschen
und
aus
Hecken.
Ein
etwa
100
Meter
langer
"
Hohlweg"
,
gebildet
von
Holunder,
Weißdorn,
Hasel-
und
Heckenrose,
führte
durch
die
"
Wildnis"
.
Ein
großer
Eßkastanienbaum,
wegen
seines
Wärmebedürfnisses
eine
Rarität
in
Norddeutschland,
fiel
wie
die
Heckensträucher
und
alten
Obstbäume
weitgehend
der
Axt
zum
Opfer.
Das
empfanden
die
Schüler
als
Umweltfrevel
größten
Ausmaßes.
"
Noch
im
letzten
Frühjahr
hatten
hier
unter
anderem
die
Mönchsgrasmücke,
die
Gartengrasmücke,
der
graue
Fliegenschnäpper
und
die
Heckenbraunelle
einen
außerordentlich
hohen
Brutbestand."
Für
die
Bewohner
"
unordentlicher"
Hecken
bleibt
nach
Ansicht
der
Schüler
nur
noch
ein
kleiner
Rest
"
Wildnis"
,
nämlich
das
Landschaftsschutzgebiet
und
der
angrenzende
kleine
Steinbruch.
"
Würde
auch
dieses
Gebiet
noch
zerstört,
wäre
dies
das
"
Aus"
für
etliche
Vogelarten
am
Westerberg"
,
warnen
die
jungen
Leute.
Besonders
auch
im
Winter
habe
das
Gebiet
herausragende
Bedeutung
für
verschiedene
Vogelarten
-
wegen
der
vielen
samentragenden
Kräuter
und
Stauden.
"
Die
Samen
des
Rainfarns
sind
beispielsweise
für
den
Dompfaff
die
Voraussetzung
zum
Überleben
in
der
kalten
Jahreszeit"
,
erklärt
Lehrer
Peter
Pietschmann.
Der
hohe
Bestand
des
Dompfaffs
am
Westerberg
sei
u.
a.
auch
auf
diese
großen
Futterreserven
zurückzuführen.
Ohne
diese
Pflanzen,
die
vor
dem
Winter
nicht
entfernt
werden,
wie
in
kultivierten
Gärten
üblich,
könnte
auch
ein
Großteil
der
Insekten
nicht
überwintern.
Auch
diese
gelte
es
zu
erhalten,
den
Vögeln
zuliebe
und
wegen
der
Fledermäuse,
die
hier
noch
reichlich
jagen
und
möglicherweise
sogar
in
den
alten
Bäumen
wohnen,
wie
die
Schüler
vermuten.
Sie
schlagen
in
ihren
Briefen
an
die
Verantwortlichen
vor,
das
Landschaftsschutzgebiet
zum
Naturschutzgebiet
zu
erklären,
den
angrenzenden
Steinbruch
miteinzubeziehen
und
die
hier
vorhandenen
alten
Luftschutzbunker
als
Fledermaus-
Winterquartiere
auszubauen.
Mit
wenigen
Mitteln
könnte
viel
Leben
und
eine
große
Vielfalt
erhalten
werden.
Nicht
zuletzt
weisen
die
Schüler
auf
die
Erholungsfunktion
dieses
Westerberg-
Geländes
hin.
"
Wo
ist
es
heute
noch
möglich,
mitten
in
der
Stadt
Vogelstimmen
zu
hören,
ungestört
vom
Autolärm?
"
fragen
die
12-
bis
18-
jährigen,
die
vor
dem
Hintergrund
ihrer
Befürchtungen
ein
Werbeschild
vor
einem
Rohbau
als
besonderen
Hohn
empfinden:
"
Wir
bauen
für
Sie
nach
den
neuesten
ökologischen
und
baubiologischen
Erkenntnissen."
Autor:
Harald Preuin