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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Mühlenstreit: Biotop als Friedensstifter?
Zwischenüberschrift:
Nettetal: Oberkreisdirektor will vermitteln
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Lösung im Streit um das Staurecht der Mühle im in Sicht? Wie bereits mehrfach berichtet, beklagen lere die Landwirte oberhalb des Stauwehrs, daß seit Inbetriebnahme der Wassermühle ihre Nettewiesen worden sind. Sie fordern, daß Müller Martin Läer den md des kleinen Flusses 50 Zentimeter unterhalb der Staumarke hält. Läer dagegen reklamiert für sich alte und das Wasserrecht, wonach besagte Wiesen immer it- und Überflutungsgebiet galten. Die verhärteten will Oberkreisdirektor Wolfgang Kreft aufbrechen, rklärte er auf Anfrage, daß er eine Vereinbarung an-e dem besonderen Anliegen des Naturschutzes Rech.

Gemeinsam mit der Stadt Osnabrücker Land- wird überlegt, wie die iswerte Privatinitiative Martin Läer unterstützt werden kann möglicherweise auch finanziell. Nach Ansiicht des Rechtsamtes Ikreises müsse nach Wasserrecht der jeweilige Unternehmer für den der Böschung ober-stauwehrs sorgen. > die Finanzen des Müllers übersteigen ersucht Kreft zu hel-berichtet, hatte der Läer per Anordnung gefordert, den Wasserstand 40 Zentimeter unterhalb der festgesetzten Staumarke zu halten. Kreft gestern dazu: " Ich bedauere, daß die Mühle nicht mehr klappert." Läer hat inzwischen gegen diese Verfügung des Landkreises beim Verwaltungsgericht Einspruch erhoben verhandelt ist der Streit noch nicht.

Die Landwirte des Nettetals versicherten gegenüber der Neuen OZ, daß sie nicht gegen das Stauen des Wassers sind. Aber es müsse zu einem geregelten Abfluß kommen. Früher sei nachts das Wasser angestaut, frühmorgens für einen Mahlgang abgelassen worden. Die Landwirte werfen Martin Läer vor, daß er das Stau- und Wasserrecht voll für sich ausnutzt: ,, Wer Brauchtum erhalten will, hat auch eine moralische Pflicht innerhalb der dörflichen Gemeinschaft."

Gegen den Vorwurf, er staue das Wasser, aber nutze es nicht, wandte sich Läer mit dem Hinweis, daß er künftig mit der Wasserkraft Strom erzeugen werde und pro Stunde etwa 15 Kilowatt an das öffentliche Versorgungsnetz abgeben könne. Daß die Wiesen seit Wiederinbetriebnahme sauer geworden sind, hält er für unmöglich: ,, So schnell geht das nicht."

Die Landwirte wollen bei der angestauten Nette ihre Wiesen nicht mehr als Futterweide für das Vieh nutzen. Die Gräser hätten keine Qualität. Darüber hinaus würde das Vieh die Grasnarbe der nassen Weide zertreten: " Die Kühe fressen dann mit fünf Mäulern", umschreiben sie den Nutzungsgrad.

Oberkreisdirektor Kreft kennt aus seinem Verwaltungsbereichsolcherart " Mühlenkriege": " Die Landwirte wollen natürlich einen möglichst niedrigen Wasserstand". Trockene Wiesen, hielt der Beamte fest, könnten sehr schnell in Ackerland umgewandelt werden, auf dem beispielsweise gerne Getreide oder Mais angebaut würde. Gerade Mais, wußte Martin Läer zu ergänzen, vertrage ein

Vielfaches der Gülleration anderer Ackerpflanzen.

Läers Vorschlag, von einer Wasserbauschule eine bodenhydraulische Untersuchung machen zu lassen (". . . um endlich den Ärger vom Tisch zu bekommen"), setzt die Einwilligung der Landwirte als Eigentümer voraus. Möglicherweise gibt es noch einen Ausweg aus dem Dilemma. Kreft deutete an, daß es Beispiele dafür gebe, daß die betroffenen Landstriche aus Mitteln des Naturschutzes angekauft und an die ehemaligen Besitzer weiterverpachtet würden. Damit könne so manches Feuchtgebiet und natürliches Biotop erhalten und vernünftig gepflegt werden. pr-

WASSERMÜHLE NETTETAL auf einer Postkarte im Jahre 1910: Das Staurecht, um das sich der Streit dreht, ist noch viel älter als diese Aufnahme. Links im Bild ist die alte Walkmühle zur Flachsherstellung zu sehen.
Autor:
pr-


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