User Online: 1 |
Timeout: 21:11Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
03.05.1986
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Stadtverwaltung
gibt
den
Stadtgärtnern
Anweisung,
dass
Grün
am
Wall
wieder
kurz
zu
halten.
Im
Bauausschuß
fiel
diesbezüglich
die
Entscheidung
mit
deutlicher
Mehrheit
aus,
den
"
gepflegten"
Grünanlagen
den
Vorzug
vor
ökologisch
orientiertem
Wildwuchs
zu
geben.
Nur
auf
einer
kleinen
abgegrenzten
bzw.
abgesteckten
Fläche
auf
einer
Verkehrsinsel
am
Hasetorwall
kann
das
Wildwuchsexperiment
von
dem
Universitätsbiologen
Dr.
Herbert
Zucchi
und
seinen
Studenten
weiterhin
durchgeführt
werden
(1
Foto)
.
Überschrift:
Wildwuchs oder Pflege - wie soll es wachsen?
Zwischenüberschrift:
Grün am Wall wird jetzt kurzgehalten - "Gegenreformation"
Artikel:
Originaltext:
Wildwuchs
oder
Pflege
-
wie
soll
es
wachsen?
Grün
am
Wall
wird
jetzt
kurzgehalten
- "
Gegenreformation"
Endlich
wird
es
grün
in
Osnabrück,
und
schon
gibt
es
Streit
darüber,
was
auf
amtlich
verwalteten
Grünflächen
wachsen
darf
und
was
nicht
geduldet
wird.
Im
Bauausschuß
hat
eine
deutliche
Mehrheit
abgezirkelten
Beeten,
Sommerblumen
und
kurzgeschorenem
Rasen
den
Vorzug
vor
ökologisch
orientiertem
Wildwuchs
gegeben
(wir
berichteten)
.
Weil
es
der
ordnungsliebende
Bürger
offenbar
so
wünscht,
weil
wieder
etwas
Geld
in
der
Kasse
ist
und
weil
man
sich
mit
dem
"
Unkraut"
im
Stadtzentrum
nicht
vor
auswärtigen
Gästen
blamieren
will,
bekamen
die
Stadtgärtner
Anweisung,
das
Grün
auf
öffentlichen
Grünflächen
hübsch
kurz
zu
halten.
Als
"
Schlag
in
die
Gegenrichtung"
bezeichnete
Prof.
Dr.
Wolfgang
Hartmann,
der
Vorsitzende
der
BUND-
Kreisgruppe
Osnabrück,
die
beschlossene
Pflege-
Intensivierung.
Ziel
des
Naturschutzes
müsse
es
sein,
Wildpflanzen
nicht
kurz
zu
halten,
sondern
wachsen
zu
lassen.
Ökologisch
sei
diese
"
Gegenreformation"
ebensowenig
zu
vertreten
wie
aus
Sicht
des
Steuerzahlers.
Das
Problem
liegt
nach
Einschätzung
von
Hartmann
in
der
Ästhetik:
Ein
bestimmter,
anerzogener
Ordnungssinn
mache
die
Bemühungen
für
mehr
Artenvielfalt
in
der
Stadt
zunichte.
Das
wird
auch
von
Hans
Plonsker,
dem
Leiter
des
städtischen
Grünflächenamtes,
nicht
bestritten.
Plonsker
gibt
jedoch
zu
bedenken,
daß
öffentliche
Grünflächen
auch
repräsentativen
Zwecken
dienen
müßten:
"
Der
normale
Durchschnittsbürger
findet
es
schöner,
wenn
gepflegt
wird
-
auch
wenn
das
nicht
immer
richtig
ist."
Zwei
Sommer
lang
blieb
der
Wildwuchs
auf
dem
Wall
ungeschoren.
Ein
Botaniker
des
Grünflächenamtes
untersuchte,
was
die
Natur
tut,
wenn
sie
sich
selbst
überlassen
bleibt.
Das
Ergebnis:
Vor
dem
Experiment
wurden
sieben
Grasarten
und
30
Kräuter
gezählt,
hinterher
acht
Gräser
und
40
Kräuter.
"
Unter
dem
Strich"
,
hielt
Plonsker
fest,
"
hat
die
Umstellung
auf
Extensivpflege
einen
geringfügigen
Zuwachs
an
Krautflora
gebracht."
Es
gelte
abzuwägen,
ob
ein
paar
zusätzliche
Arten
das
Erscheinungsbild
einer
extensiv
genutzten
Fläche
rechtfertigen.
"
Gewichtige
Gründe"
,
so
der
oberste
Stadtgärtner,
sprächen
dafür,
"
diese
Fläche
attraktiver
zu
gestalten"
.
Immerhin
handle
es
sich
um
ein
vielbeachtetes
Areal,
und
um
einen
Eindruck,
"
der
sich
einprägt"
.
Fürs
erste
ist
die
Entscheidung
gefallen.
Aber
das
Wildwuchs-
Experiment
wurde
noch
nicht
ganz
aufgegeben:
Der
Uni-
Biologe
Dr.
Herbert
Zucchi
und
seine
Studenten
dürfen
mit
Billigung
des
Grünflächenamtes
auf
einer
Verkehrsinsel
am
Hasetorwall
beobachten,
wie
Kleintiere
(u.
a.
Insekten,
Spinnen)
Wildwuchsflächen
in
Besitz
nehmen.
"
Da
kommt
uns
der
Wall
sehr
gelegen"
,
sagt
Zucchi,
der
den
Erfolg
oder
Mißerfolg
des
Experiments
nicht
allein
an
der
Anzahl
der
Kräuter
messen
will,
sondern
an
den
ökologischen
Funktionen:
Tiere
brauchten
bestimmte
Pflanzen,
Pflanzen
brauchen
bestimmte
Tiere
zum
Überleben.
Autor:
rll