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1.
Erscheinungsdatum:
08.03.1983
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Wird
ein
weiterer
Landwirtschaftsbetrieb
im
Nettetal
seine
Arbeit
aufnehmen?
Und:
Kann
das
Naherholungsgebiet
Nettetal
so
etwas
noch
verkraften?
Diese
Fragen
stellen
sich,
zumal:
-
Die
Baugebiete
in
Haste
und
Rulle
sind
nähergerückt.
-
Der
Ausflugsverkehr
im
Östringer
Weg
nimmt
an
Wochenenden
deutlich
zu:
Blechlawinen
ziehen
sich
durch
das
Nettetal.
-
Monokulturen
rauben
der
Landschaft
ihre
Vielfalt:
Das
gilt
für
Erdbeerplantagen
ebenso
wie
für
Forellenteiche
oder
mögliche
Maisfelder.
-
Die
geplante
Autobahn
A
33
bedroht
die
Ruhe
im
östlichen
Teil
des
Erholungsgebietes.
-
Freileitungen
an
beiden
Seiten
des
Östringer
Weges
erweisen
sich
als
häßlicher
Blickfang.
-
Die
Nette
selbst
ist
gefährlich
verschmutzt.
Fischen
und
Mikroorganismen
fällt
das
Überleben
in
dem
Flüßchen
schwer.
Überschrift:
Nettetal: Geht ein Hof an die Substanz?
Zwischenüberschrift:
Landwirtschaft contra Naturschutz
Artikel:
Originaltext:
Schon
vor
20
Jahren
gab
der
damalige
Oberstadtdirektor
Fischer
dem
Bauern
Hanesch
einen
Tip:
,,
Sehen
sie
sich
nach
einem
neuen
Hof
um.
Wir
brauchen
ihr
Land!
"
Knapp
zwei
Jahrzente
lang
konnten
die
Haneschs
ihr
Land
noch
beackern
—
aber
als
die
Planung
Ende
der
70er
Jahre
konkreter
wurde,
mußte
doch
alles
recht
schnell
gehen.
Landwirt
Josef
Hanesch
kam
mit
der
Bedingung,
seinen
Hof
ins
Herzstück
des
Nettetals
zu
verlagern,
durch.
,,
Da
hat
die
Stadt
nicht
gewußt,
was
auf
sie
zukommt"
,
bewertet
Prof.
Hartmut
Peucker,
der
Kreisbeauftragte
für
den
Naturschutz
in
Osnabrück,
den
Interessenkonflikt
zwischen
Landwirtschaft
und
Naturschutz.
So
unversehrt,
wie
das
Nettetal
als
Erholungslandschaft
manchmal
beschrieben
wird,
ist
es
längst
nicht
mehr.
Fast
unbemerkt
haben
sich
die
Eingriffe
in
das
Landschaftsbild
vollzogen:
•
Die
Baugebiete
in
Haste
und
Rulle
sind
nähergerückt.
•
Der
Ausflugsverkehr
im
Ostringer
Weg
nimmt
an
Wochenenden
deutlich
zu:
Blechlawinen
ziehen
sich
durchs
Nettetal.
•
Monokulturen
rauben
der
Landschaft
ihre
Vielfalt:
Das
gilt
für
Erdbeerplantagen
ebenso
wie
für
Forellenteiche
oder
mögliche
Maisfelder.
•
Die
geplante
Autobahn
A
33
bedroht
die
Ruhe
im
östlichen
Teil
des
Erholungsgebietes.
•
Freileitungen
an
beiden
Seiten
des
Ostringer
Weges
erweisen
sich
als
häßlicher
Blickfang.
•
Die
Nette
selbst
ist
gefährlich
verschmutzt.
Fischen
und
Mikroorganismen
fällt
das
Überleben
in
dem
Flüßchen
schwer.
Angesichts
dieser
Belastungen
stellen
Umweltschützer
die
Frage,
ob
das
Nettetal
überhaupt
einen
weiteren
Eingriff
verkraftet,
ohne
als
Naherholungsgebiet
an
Wert
zu
verlieren.
Ein
moderner
Landwirtschaftsbetrieb
ist
in
den
Augen
der
Naturschutzverbände
ein
weiterer
Eingriff.
Einige
der
Bedenken
hat
Bauer
Josef
Hanesch
inzwischen
entkräftet:
Er
ist
der
Ansicht,
daß
sich
die
vier
Hofgebäude
und
Ställe
(mit
ihren
roten
Ziegel-
Walmdächern)
und
die
beiden
Hochsilos
"
den
landschaftlichen
Gegebenheiten
anpassen
werden"
—
wie
es
in
der
Bauauflage
festgeschrieben
ist
—
zumal
alles
ringsum
begrünt
werden
soll.
Freiwillig,
wie
Josef
Hanesch
sagt,
will
er
eine
Güllebelüftung
installieren:
das
ist
eine
Vorrichtung,
die
den
üblen
Geruch
weitgehend
abstellen
kann.
Auch
an
eine
Nitratverseuchung
des
Bodens
oder
des
Trinkwassers
glaubt
der
Bauer
nicht:
"
Wir
haben
sogar
zu
wenig
Gülle
und
müssen
noch
Dünger
dazukaufen."
Im
übrigen
seien
die
Flächen
ja
auch
von
seinem
Vorgänger
bewirtschaftet
worden:
"
Mit
Mineraldünger
allerdings."
Daß
die
Betriebs
Verlagerung
jetzt
unumgänglich
geworden
ist,
läßt
sich
schon
an
der
Lage
des
Hofes
Hanesch
an
der
Vehrter
Landstraße
ablesen:
Bis
zur
neuen
Wohnbebauung
ist
es
nur
noch
ein
Steinwurf
—
ausdehnen
kann
sich
der
Betrieb
am
bestehenden
Standort
jedenfalls
nicht
mehr.
Ackerland
und
Wiesen
liegen
jetzt
—
nach
dem
Flächentausch
mit
der
Klosterkammer
—
samt
und
sonders
jenseits
der
vielbefahrenen
Vehrter
Landstraße.
"
Darüber
kann
man
ja
keine
Rinder
treiben"
,
vermerkt
Bauer
Hanesch.
Er
will
mit
dem
Betrieb
ins
Zentrum
seiner
neuen
Flächen
ziehen
—
eben
mitten
ins
Landschaftsschutzgebiet.
"
Und
Landschaftsschutzgebiet
ist
hier
sowieso
alles"
,
sagt
Bauer
Hanesch,
der
noch
in
diesem
Jahr
bauen
möchte.
Für
die
Stadt
ist
der
Bauantrag
eine
Ermessensentscheidung.
Ein
Anspruch
auf
Zulassung
besteht,
wenn,
wie
es
heißt,
"
öffentliche
Belange
nicht
entgegenstehen
bzw.
nicht
beeinträchtigt
werden"
.
Nicht
ganz
geklärt
ist
allerdings,
welche
Bedeutung
dem
Erholungswert
der
Landschaft
als
"
öffentlicher
Belang"
eingeräumt
wird,
zumal
die
Behörden
davon
ausgehen,
daß
landwirtschaftliche
Vorhaben
"
in
der
Regel
den
Zielen
des
Bundesnaturschutzgesetzes
dienen"
.
Da
sind
die
Naturschutzverbände
anderer
Ansicht.
Prof.
Peucker
wirft
der
Stadt
vor,
sie
habe
vor
der
"
machtvollen
Lobby
der
Landwirtschaft"
gekuscht
und
aus
Angst
vor
Entschädigungsforderungen
nicht
die
öffentlichen
Belange
abgewogen.
Der
Naturschutzbeauftragte
fürchtet,
daß
weitere
Eingriffe
dem
Nettetal
"
an
die
Substanz"
gehen.
Immerhin
gibt
es
dort
Bereiche,
die
seltenen
Pflanzen-
und
Tierarten
(noch)
einen
Platz
zum
Überleben
bieten.
Dazu
gehört
auch
der
Nette-
Altarm
(in
unmittelbarer
Nähe
der
geplanten
Hofan-
siedlung)
mit
seinen
Amphibien.
Auch
Eisvögel
soll
es
dort
noch
geben.
Schon
für
den
Bestandsschutz
hätte
Peucker
sich
einen
Landschaftsplan
gewünscht
—
aber
den
hat
der
Rat
vor
kurzem
abgelehnt.
Rainer
Lahmann-
Larnmert
Bilduntertitel
NUR
EINEN
STEINWURF
sind
die
Neubauten
vom
Hof
des
Bauern
Hanesch
entfernt.
Der
Betrieb
soll
Ins
Nettetal
umgesiedelt
werden
—
mitten
Ins
Landschaftsschutzgebiet.
Aufnahme:
Westdörp
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert