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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Düte: Feuerwehrkatalog für den Bestandsschutz
Zwischenüberschrift:
Bund fur Naturschutz veranstaltete Exkursion
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Daß mit ihrem Sorgenkind, der Düte. etwas geschehen muß, einte die Teilnehmer der Exkursion, die sich das Flüßchen im Bereich der Osnabrücker Stadtgrenzen unter die Lupe nahm. Wie sie die Düte nun anfassen werden, das wissen die Fachleute noch nicht ganz genau, denn Naturschützer und Unterhaltungsverband gehen von unterschiedlichen Zielvorstellungen aus. Die Begehung, die der Bund für Naturschutz und Landschaftspflege veranstaltete, brachte die Standpunkte aber einander näher. Und so ging man schließlich in dem Einvernehmen auseinander, daß dringend ein " Feuerwehrkatalog" für schnelle Maßnahmen aufgestellt werden müsse.

Prof. Hartmut Peucker, Kreisbeauftragter für den Naturschutz in Osnabrück, sieht seine Aufgabe vordringlich in der Erhaltung des Artenreichtums an der Düte: " Nicht ausbauen, sondern entwickeln". Friedel Hemker. Geschäftsführer des Unterhaltungsverbandes Obere Hase, liegt aber eher daran. Überschwemmungsgefahren abzubauen. Obwohl auch er von einem geraden Ausbau absieht, erwägt er Maßnahmen gegen das Hochwasser. Geeignet sei zum Beispiel eine Flutmulde, eine Vertiefung parallel zum Bachbett, meinte Hemker. An die Finanzierung eines solchen Vorhabens sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings nicht zu denken.

Nach Ansicht des NaturschutzbeauftragtenProf. Peucker müssen nun vor allem die Uferbereiche gesichert werden: Böschungsbepflanzungen und das Abschrägen unterspülter Prallufer hält er für notwendige Maßnahmen. Wichtig erscheinen ihm und den anderen Umwelt-Experten Möglichkeiten, den Bestand an Tieren und Pflanzen zu schützen, denn ,, da ist die Gesamtsituation bedenklich."

Der geplante " Feuerwehr-Katalog" soll vor allem auf die Funktionstüchtigkeit der Düte als ökologischem Lebensraum abzielen. Der Bund für Naturschutz erwägt sogar, besonders schutzwürdige Flächen zu erwerben, um Lebensstätten wie Feuchtwiesen. Altarme und Auewaldstücke an den besonders windungsreichen Abschnitten des Flüßchens zu erhalten. Für die Landwirtschaft seien solche Bereiche ohnehin nur bedingt nutzbar, hieß es von Seiten der Naturschützer.

Und so kamen die Düte-Besucher denn auch ins Schwärmen, als sie einige Mäander inspizierten, die noch nicht einer Begradigung zum Opfer gefallen sind. Diesen Naturdenkmälern droht Gefahr: Ein Landwirt aus Hellern soll sich per Unterschriften-Aktion für eine Kanalisierung des Flußlaufs einsetzen, war gerüchteweise zu erfahren.

Dieser Bauer lieferte Grünflächenamts-Mitarbeiter Schmitz während der Exkursion Anlaß zu dienstlicher Tätigkeit: Des Landwirts Gehilfe war gerade dabei, am Gesmoldsberg (in einem Landschaftsschutzgebiet) Bäume zu fällen. Der städtische Bedienstete nahm dem " Umweltsünder" förmlich die Motorsäge aus der Hand. " Hier verschwindet immer mehr Wald", klagte auch Prof. Peucker. " Ich habe noch nie gesehen, daß hier ein Baum gepflanzt wurde!"

Eine weitere unangenehme Erscheinung begegnete den Düte-Touristen am Wehr vor dem Klöckner-Einlauf in Georgsmarienhütte: Friedel Hemker holte eigenhändig drei tote Forellen aus dem Wasser. " Sauerstoffmangel", stellte der Mann vom Unterhaltungsverband sachkundig fest. Daß es noch Fische gibt, die in der Düte verenden, wertet er immerhin als Beweis dafür, " daß es hier noch welche gibt". rll

EIN NATÜRLICHES BACHBETT: In Hellern hat die Düte auf weiten Strecken ihren urtümlichen Charakter behalten aber die Wasserqualität läßt zu wünschen übrig. Der Bund für Naturschutz und Landschaftspflege informierte sich an Ort und Stelle.Aufnahme: Wichmann
Autor:
rll


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