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1.
Erscheinungsdatum:
26.07.1980
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Bewohner
der
Häuser
der
OKD-
Siedlung
an
der
Liebigstraße
sind
aufgeschreckt
worden:
Die
OWG
hat
die
gesamte
Wohnanlage
einschließlich
der
rund
60
Kleingärten
im
Innenbereich
des
Häuserkarrees,
das
von
Krelingstraße,
Liebigstraße
und
An
der
Tentenburg
eingerahmt
wird,
übernommen.
Die
Osnabrücker
Wohnungsgesellschaft
will
diese
Häuser
modernisieren
und
neue
Reihenhäuser
an
der
Nordseite
des
Siedlungsbereiches
bauen
lassen.
Dafür
müßten
15%
der
Kleingärten
beseitigt
werden.
Diese
Planung
bringt
nun
die
dort
betroffenen
Bürger
auf
die
Barrikaden.
Überschrift:
Mieter aus dem Häuschen: Neubauten statt Gärten?
Zwischenüberschrift:
OWG übernahm Wohnanlage von "kabelmetal" an der Liebigstraße
Artikel:
Originaltext:
"
Es
hat
wie
´ne
Bombe
eingeschlagen,
daß
wir
unsere
Gärten
loswerden"
umschreiben
Albert
und
Käthe
Stopka
das
Gefühl,
mit
dem
nicht
nur
sie
allein
seit
einigen
Tagen
fertig
werden
müssen.
Das
Ehepaar
hegt
und
pflegt
mit
viel
Liebe
einen
der
rund
60
Kleingärten
im
Innenbereich
des
Häuserkarrees,
das
von
Krelingstraße,
Liebigstraße
und
an
der
Tentenburg
eingerahmt
wird.
Die
roten
Ziegelbauten
-
überwiegend
in
den
Jahren
1923/
24
als
Werkswohnungen
vom
OKD
gebaut,
sind
jetzt
in
den
Besitz
der
Osnabrücker
Wohnungsbaugesellschaft
(OWG)
übergegangen.
Die
OWG
wird
die
überalterten
Wohnungen
modernisieren.
Aber:
Sie
will
den
U-
förmig
angeordneten
Siedlungsbereich
an
der
Nordseite
mit
Reihenhäusern
"
locker
abschließen"
.
Für
die
acht
bis
Zehn
Wohneinheiten
müssen
Gartenflächen
in
Anspruch
genommen
werden
-
annähernd
15
Prozent,
sagt
die
OWG.
Der
Zeitpunkt
für
den
Baubeginn
liegt
allerdings
noch
nicht
fest.
Die
Bauabsicht
sorgt
erhebliche
Unruhe
unter
den
Gartenbewirtschaftern.
Unter
ihnen
sind
zahlreiche
ehemalige
Mitarbeiter
(Pensionäre)
bzw.
deren
Angehörige.
Besonders
die
älteren
Leute
sind
nachhaltig
betroffen.
Sie
haben
in
langen
Jahren
in
den
Grünanlagen
immer
wieder
Erholung
und
Ablenkung
gefunden.
In
zahlreichen
Gesprächen
mit
den
Hobby-
Gärtnern,
unter
denen
auch
aktive
kabelmetal-
Mitarbeiter
sind,
drückte
sich
die
Niedergeschlagenheit
über
den
drohenden
Verlust
der
schmucken
Gartenwinkel
aus.
Anneliese
Behrendt:
"
Der
Garten
ist
das,
was
uns
hier
hält."
Witwe
Grete
Viebig:
"
Wenn
ich
so
allein
bin,
gehe
ich
nachmittags
in
den
Garten."
"
Mir
können
Sie
kostenlosen
Urlaub
in
Amerika
oder
auf
Mallorca
anbieten,
ich
bleibe
lieber
in
meinem
Garten"
,
sagt
Baucko
van
der
Schüür.
Sein
Garten
sei
seine
Welt,
wo
err
Tauben,
Kaninchen,
Fasanen
und
Hühner
hält.
Bei
dem
Gedanken
an
eine
Bebauung
könne
er
weinen.
Und
sein
Sohn:
"
Sonst
ist
die
Stadt
doch
für
Grünanlagen,
hier
will
sie
sie
vernichten.
Van
der
Schüür,
Vater
von
sechs
Kindern,
hat
in
elf
Jahren
nicht
nur
Geld,
sondern
auch
Kraft
investiert.
"
Bäume,
Hecken
und
Pflanzen
haben
wir
uns
vom
Munde
abgespart."
Die
84jährig
Maria
Schafstall
wohnt
seit
1923
in
der
roten
"
Krelings-
Burg"
.
Seit
dem
tragischen
Tod
von
Sohn
und
Mann
ist
sie
oft
im
Garten.
"
Sonst
komme
ich
ins
Grübeln"
,
sagt
sie.
Und
so
geht
es
fort.
Selbst
Günter
rott,
der
erst
seit
1977
hier
wohnt
und
ein
besonders
gepflegtes
Stück
Land
hat,
kann
seinen
Unmut
über
die
von
der
OWG
in
einer
Mieterversammlung
offengelegte
Planung
nur
schwer
unterdrücken:
"
Jeden
Tag
stehe
ich
acht
Stunden
im
Mief
des
Werkes,
habe
keinen
Balkon,
aber
meinen
Garten.
Und
nun?
" -
Wie
Günter
Rott
ist
auch
die
Familie
Schubert
fast
täglich
("
in
jeder
freien
Minute"
)
im
Garten.
Auf
die
Mieter
kommen
allerdings
schon
erhebliche
Änderungen
zu.
Die
Mieten
beispielsweise,
von
kabelmetal
seit
fünf
Jahren
nicht
verändert,
werden
angehoben.
Dazu
die
OWG:
"
Durch
den
Erwerbspreis
in
Verbindung
mit
den
Finanzierungskosten
ergeben
sich
Mietpreise,
die
von
den
bisherigen
Mieten
nicht
gedeckt
sind.
Die
mögliche
Mieterhöhungen
richten
sich
nach
dem
Gesetz
zur
Regelung
der
Miethöhe.
Auch
nach
Durchführung
von
Mieterhöhumgen
bleibe
ein
"
wirtschaftlicher
Verlust"
bestehen,
unterstreicht
OWG-
Geschäftsführer
Dr.
Wolfgang
Stöckmann.
Derzeit
sie
es
zu
früh,
erklärte
Stöckmann
weiter,
um
über
den
Umfang
und
den
Zeitpunkt
einer
Modernisierung
zu
sprechen,
Das
könne
erst
nach
Bestandsaufnahme
und
Gespräche
mit
den
Mietern
geschehen.
Auch
nach
diesen
Arbeiten
stehen
den
Bewohnern
Mieterhöhungen
ins
Haus.
Die
74jährige
Otti
Recker
nähme
das
alles
in
Kauf,
wenn
sie
nicht
schon
vorher
Verschlechterungen
für
sich
erwartet.
Nach
der
neuen
OWG-
Hausordnung
nämlich
sind
nicht
allein
die
Parterremleter
für
Reinigung
und
Säuberung
von
Gehweg-
und
Hofflächen
verantwortlich,
sondern
alle
Mieter,
wie
auch
dann
Otti
Recker.
"
Mit
meinen
74
Jahren
kann
ich
das
doch
garnicht"
,
meinte
sie
besonders
mit
Hinweis
auf
den
letzten
strengen
Winter.
Ihre
Konsequenz:
Sie
such
sich
eine
neue
Wohnung,
nachdem
sie
44
Jahre
an
der
Krelingstraße
gelebt
hat.
Autor:
Harald Preuin
Themenlisten:
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