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1.
Erscheinungsdatum:
01.03.2021
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ramponierte Kunst
Zwischenüberschrift:
Osnabrücks „Identifikationsplastik″ von Heinz Mack soll wieder strahlen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Osnabrück
hat
ein
Ausrufezeichen
der
Kunst:
Heinz
Macks
„
Identifikationsplastik″.
Aber
der
16
Meter
hohe
Fingerzeig
gen
Himmel
ist
im
Lauf
der
Jahre
grau
und
schmutzig
geworden.
Das
soll
sich
jetzt
ändern.
„
Die
Plastik
soll
wieder
gut
aussehen″,
verspricht
Patricia
Mersinger,
Leiterin
des
Fachbereiches
Kultur
der
Stadt
Osnabrück,
sich
um
das
1979
an
der
Stadthalle
platzierte
Kunstwerk
endlich
kümmern
zu
wollen.
Zuvor
hatte
es
im
Kulturausschuss
am
Donnerstag,
25.
Februar
2021,
Druck
gegeben.
Brigitte
Neumann
hatte
für
die
CDU-
Fraktion
einen
Dringlichkeitsantrag
eingebracht.
Ziel:
Das
Kunstwerk
soll
gereinigt
werden.
Für
Mersinger
steht
fest:
Das
wird
teuer.
Die
Fachbereichsleiterin
sprach
auf
Anfrage
von
einem
möglichen
Kostenaufwand
von
rund
40
000
Euro.
„
Warum
so
verkommen?
″
Die
plötzliche
Eile
kommt
nicht
von
ungefähr.
„
Warum
lässt
man
diese
Arbeit
so
verkommen?
Ich
verstehe
das
nicht″,
hatte
sich
Künstler
Heinz
Mack
im
Interview
mit
unserer
Zeitung
unlängst
über
den
Zustand
seiner
Osnabrücker
Skulptur
aufgeregt.
Der
Lichtkünstler
der
berühmten
Künstlergruppe
Zero
wird
am
8.
März
2021
90
Jahre
alt.
Das
Düsseldorfer
Museum
Kunstpalast
feiert
den
international
bekannten
Pionier
mit
einer
opulenten
Werkschau,
die
hinter
geschlossenen
Türen
bereits
aufgebaut
ist
und
darauf
wartet,
nach
Ende
des
Lockdowns
vom
Publikum
gesehen
zu
werden.
Die
Kunstwelt
feiert
Mack.
Für
Osnabrück
hat
er
nur
giftige
Kommentare
übrig.
„
Ich
würde
es
sehr
bedauern,
wenn
die
Skulptur
in
einem
solchen
Zustand
bliebe.
Dann
sollte
man
sie
besser
entsorgen,
anstatt
dass
man
sie
als
Ruine
stehen
lässt″,
sagt
Mack.
Aber
nicht
nur
die
schlechte
Publicity
dieser
Wortmeldung
setzt
die
Stadt
unter
Druck.
Es
geht
auch
um
das
Jubiläum
des
Westfälischen
Friedens.
Wenn
2023
Gäste
auch
in
die
Stadthalle
kommen,
um
jenen
Geburtstag
zu
feiern,
auf
den
die
Friedenstadt
hinfiebert,
soll
eine
schmuddelige
Skulptur
das
propere
Festtagsbild
nicht
stören.
Für
Patricia
Mersinger
ist
das
eine
klare
Perspektive.
Sie
will
beim
Thema
Kunst
im
öffentlichen
Raum
jetzt
Druck
machen.
Anja
Lückenkemper,
neue
Kuratorin
an
der
Kunsthalle
und
zuständig
für
Kunst
in
Osnabrücks
öffentlichem
Raum,
sichtet
nach
Mersingers
Worten
gerade
den
Bestand
der
Skulpturen
im
Stadtraum.
Dabei
hatte
das
vor
Jahren
bereits
der
vormalige
Kunsthallenleiter
André
Lindhorst
getan.
Wenn
es
um
die
Skulptur
von
Heinz
Mack
geht,
hat
Lindhorst
jedenfalls
eine
klare
Meinung.
„
Das
geht
gegenüber
einem
Künstler
wie
Heinz
Mack
einfach
nicht.
Wie
steht
die
Stadt
denn
da?
″,
fragt
Lindhorst,
der
bis
2013
die
Osnabrücker
Kunsthalle
leitete
und
jetzt
als
Kurator
der
Berliner
Galerie
Köppe
Contemporary
tätig
ist.
Im
Gespräch
verweist
er
umgehend
auf
den
wunden
Punkt
beim
Osnabrücker
Umgang
mit
dem
Kunstwerk.
Vor
rund
einem
Jahrzehnt
hatte
die
Stadt
diverse
Brunnenanlagen
aus
Kostengründen
abgestellt,
darunter
auch
den
Wasserlauf
der
Plastik
von
Heinz
Mack.
Das
Werk
war
damals
regelrecht
amputiert
worden.
Der
Wasserlauf
im
Sockel
wurde
zubetoniert,
die
Stromleitungen
für
die
abendliche
Beleuchtung
abgeklemmt.
„
Die
Arbeit
funktioniert
nur
mit
Licht
und
Wasser.
Wieder
mit
Wasserspiel?
Bei
Zero
ging
es
immer
um
neue
Materialien
und
Bewegung″,
sagt
Lindhorst,
worauf
es
bei
diesem
Werk
ankommt
und
warum
es
heute
nicht
mehr
so
wirken
kann,
wie
es
Heinz
Mack
seinerzeit
beabsichtigt
hatte.
„
Es
wäre
wichtig,
wenn
Wasserspiel
und
Licht
wieder
funktionieren
könnten″,
sagt
jetzt
auch
Patricia
Mersinger.
Der
Weg
bis
dahin
wird
jedoch
weit
sein.
Während
in
den
Archiven
der
Stadt
nach
Unterlagen
zu
der
seinerzeit
als
Kunst
am
Bau
geplanten
Skulptur
gesucht
wird,
steht
wenigstens
schon
fest,
dass
sich
für
die
Renovierung
zwei
städtische
Ämter
werden
koordinieren
müssen
–
das
Kulturamt,
das
für
die
Kunst
im
öffentlichen
Raum
zuständig
ist,
und
das
Amt
Stadtgrün,
das
sich
um
Brunnenanlagen
kümmert.
„
Es
soll
alles
gut
aussehen″,
verspricht
Patricia
Mersinger
und
kündigt
an,
dass
auch
getan
werden
soll,
was
ohnehin
naheliegt
–
Kontakt
mit
dem
Künstler
aufzunehmen.
Heinz
Mack
hat
da
seine
eigenen
Erfahrungen.
Auf
seine
letzten
Anfragen
habe
die
Stadt
Osnabrück
gar
nicht
mehr
reagiert,
sagte
er
im
Interview.
Bildtext:
In
traurigem
Zustand:
die
„
Identifikationsplastik″
(1979)
von
Heinz
Mack
zwischen
Schloss
und
Stadthalle
Osnabrück.
Foto:
David
Ebener
Kommentar
Tristes
Mahnmal
Es
ist
fast
wie
im
richtigen
Leben:
Erst
wenn
sich
Besuch
ankündigt,
wird
das
Wohnzimmer
aufgeräumt.
Mitten
im
Osnabrücker
Wohnzimmer
steht
Heinz
Macks
einst
strahlende
Stahlskulptur.
Inzwischen
ist
sie
zum
Mahnmal
für
lieblosen
Umgang
mit
Kunst
im
öffentlichen
Raum
verkommen.
Der
trostlose
Zustand
der
Plastik
spiegelt
bedrückende
Gleichgültigkeit
gegenüber
der
Kunst.
Jetzt
soll
das
Ruder
herumgeworfen
werden.
Schlagartig
wird
sichtbar,
dass
über
Kunstwerke
wie
jene
von
Heinz
Mack
niemand
in
der
Stadt
etwas
weiß
und
schon
lange
keiner
mehr
bewusst
mit
ihnen
umgegangen
ist.
Dabei
sind
sie
nicht
nur
pfleglich
zu
behandeln.
Es
ginge
auch
darum,
den
Blick
wieder
auf
die
Kunst
draußen
und
damit
auf
den
Stadtraum
selbst
zu
lenken.
Ob
sich
dafür
in
der
derzeit
hermetisch
wirkenden
Kunsthalle
jemand
zuständig
fühlt?
Das
Desaster
um
Macks
Plastik
spiegelt
aber
auch
eine
Kulturpolitik,
für
die
Kunst
offenbar
nur
dann
in
den
Blick
kommt,
wenn
ein
Friedensthema
bebildert
werden
soll.
In
Osnabrück
ist
Volker
Johannes
Trieb
der
Mann
für
solche
Fälle.
Das
Ergebnis
ist
Illustration,
nicht
unbedingt
Kunst.
s.lueddemann@
noz.de
Autor:
Stefan Lüddemann