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1.
Erscheinungsdatum:
01.03.2021
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wer darf auf dem Finkenhügel bauen?
Zwischenüberschrift:
CDU: Stadt soll Wohngebiet selbst vermarkten / 2022 soll es losgehen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
In
einem
Jahr
beginnt
der
große
Umbau
im
Westen
der
Stadt:
In
der
ersten
Hälfte
2022
soll
das
erste
Teilstück
des
Wohngebietes
am
Klinikum
reif
zur
Bebauung
gemacht
werden.
Das
Projekt
wird
die
Stadt
ein
Stück
weit
verändern
–
auch
weil
hier
das
erste
klimaneutrale
Wohngebiet
Osnabrücks
entstehen
soll.
Der
Stand
der
Planungen:
Insgesamt
430
Wohneinheiten
können
nach
derzeitigem
Planungsstand
auf
der
ehemaligen
Trasse
der
Westumgehung
entstehen.
Die
Stadt
hat
die
knapp
16
Hektar
große
Fläche
geteilt
und
zwei
Bebauungspläne
(616/
Finkenhügel/
Am
Hirtenhaus
und
617/
Südlich
Heger
Holz)
aufgestellt.
Die
B-
Pläne
sind
noch
im
Stadium
der
Vorplanung.
Mitte
dieses
Jahres
sollen
die
Konzepte
so
weit
konkretisiert
sein,
dass
sich
der
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
damit
befassen
und
die
Öffentlichkeit
beteiligt
werden
kann.
Die
Verwaltung
hat
jetzt
dem
Finanzausschuss
einen
Zwischenstand
präsentiert
und
die
nächsten
Schritte
beschrieben.
Der
südliche
Teil
des
künftigen
Wohngebietes
(616/
Finkenhügel/
Am
Hirtenhaus)
ist
für
eine
verdichtete
Bauweise
vorgesehen.
Angepeilt
ist,
etwa
90
Prozent
der
dort
geplanten
260
Wohneinheiten
im
Geschosswohnungsbau
zu
errichten,
die
restlichen
zehn
Prozent
sind
in
Form
von
Einfamilien-
,
Doppel-
oder
Reihenhäusern
vorgesehen.
Wer
dort
bauen
und
wohnen
darf:
Die
Flächen
sind
bis
auf
kleine
Ausnahmen
im
Besitz
der
Stadt.
Die
Verwaltung
schlägt
vor,
die
Grundstücke,
die
für
den
Geschosswohnungsbau
vorgesehen
sind,
zum
Verkehrswert
der
neuen
kommunalen
Wohnungsbaugesellschaft
WiO
(Wohnen
in
Osnabrück)
anzubieten.
Die
WiO
soll
dort
bezahlbaren
Wohnraum
schaffen.
Dieser
Vorschlag
findet
in
der
Politik
allseits
Gefallen.
Anders
ist
es
es
bei
den
Grundstücken
für
Einfamilien-
und
Doppelhäuser.
Die
Verwaltung
will
die
Flächen
Investoren
gegen
Höchstgebot
anbieten,
was
in
der
Sitzung
des
Finanzausschusses
auf
Widerstand
stieß.
An
der
Spitze
die
CDU:
„
Wir
wollen,
dass
im
geplanten
Baugebiet
auf
der
ehemaligen
Trasse
der
Westumgehung
hier
mehrheitlich
Familien
mit
Kindern
eine
Chance
auf
Wohneigentum
bekommen″,
sagte
Fritz
Brickwedde.
Deshalb
solle
die
Stadt
die
Vermarktung
nach
klaren
Vergabekriterien
selbst
in
die
Hand
nehmen
und
Familien
einen
Preisnachlass
gewähren.
„
Ein
dazwischengeschalteter
Investor
würde
zur
Erhöhung
der
Preise
führen″,
so
Brickwedde.
Vorbild
sei
das
Baugebiet
„
An
der
Gartlage″.
Seinerzeit
seien
Preisnachlässe
für
Familien
mit
minderjährigen
Kindern
gewährt
worden.
Der
Nachlass
habe
in
dem
Baugebiet
an
der
Knollstraße
30
Euro
pro
Quadratmeter
und
maximal
15
000
Euro
pro
Baugrundstück
betragen.
SPD,
Grüne
und
Linke
unterstützten
Brickweddes
Argumentation.
Die
soziale
Komponente
sei
wichtiger
als
„
Profitmaximierung″,
sagte
Volker
Bajus
(Grüne)
.
Wohnungen
für
Klinikum-
Mitarbeiter:
Eine
Idee
aus
der
CDU
ließ
die
Ausschussmitglieder
aufhorchen:
Ein
Teil
der
Mietwohnungen
und
Grundstücke
sollte
für
Mitarbeiter
des
Klinikums
reserviert
werden.
Brickwedde:
„
Gerade
in
Corona-
Zeiten
haben
Krankenschwestern,
Pfleger
und
Ärzte
bewiesen,
dass
sie
alles
für
die
Patienten
geben.
Gleichzeitig
haben
wir
zu
wenig
Pflegepersonal.
Auch
bezahlbare
Mietwohnungen
und
Grundstücke
in
der
Nähe
des
Arbeitsplatzes
können
helfen,
Mitarbeiter
zu
gewinnen
und
zu
halten.″
Klimaneutrales
Wohngebiet:
Auf
Beschluss
des
Rates
wird
geprüft,
ob
eine
klimaneutrale
Energieversorgung
möglich
ist.
Mit
Förderung
des
Bundes
ist
ein
Fachbüro
beauftragt
worden,
für
das
südliche
Baugebiet
eine
Machbarkeitsstudie
zu
erstellen.
Die
Häuser
und
Wohnungen
sollen
zentral
mit
Wärme
versorgt
werden,
ohne
fossile
Brennstoffe
zu
verheizen.
Der
Strom
soll
aus
Fotovoltaikanlagen
kommen.
Aktuell
gibt
es
Überlegungen,
das
Energiekonzept
auf
das
Gesamtgebiet
(B-
Pläne
616
und
617)
auszudehnen.
Osnabrück
würde
damit
neue
Maßstäbe
setzen.
Es
wäre
das
erste
klimaneutrale
Wohngebiet
in
der
Stadt.
Das
ist
zuerst
zu
erledigen:
Parallel
zur
Bauleitplanung
bereitet
die
Verwaltung
die
nächsten
Schritte
vor.
Der
Pachtvertrag
mit
den
Bewohnern
der
Wagenburg
am
Hirtenhaus
soll
noch
im
März
gekündigt
werden.
Zurzeit
laufen
Gespräche
über
eine
Umsiedlung
des
alternativen
Wohnmodells
in
die
Gartlage.
Der
Güntkebach
muss
verbreitert
werden,
um
das
Oberflächenwasser
aus
dem
künftigen
Wohngebiet
ableiten
zu
können.
Die
Mittel
dafür
(430
000
Euro)
hat
der
Rat
im
Dezember
bewilligt.
Ein
Fachbüro
überarbeitet
zurzeit
das
Verkehrskonzept.
Die
Erweiterungen,
die
das
Klinikum
plant,
lassen
„
eine
erhebliche
Zunahme
des
Individualverkehrs″
erwarten,
schreibt
die
Verwaltung.
So
geht
es
weiter:
Die
Verwaltung
schlägt
vor,
zunächst
mit
dem
nördlichen
Baugebiet
zu
beginnen,
weil
die
Erschließung
über
den
Lieneschweg
und
die
Straße
Am
Heger
Holz
bereits
vorhanden
ist.
Wenn
alles
glattläuft,
kann
dort
in
der
ersten
Jahreshälfte
2022
mit
den
Erschließungsarbeiten
begonnen
werden.
Die
Häuslebauer
würden
dann
2023
loslegen
können.
Auf
dem
südlichen
Baugebiet
kann
erst
begonnen
werden,
wenn
das
Klinikum
eine
wichtige
Voraussetzung
erfüllt
hat:
den
Bau
eines
Parkhauses.
Der
Hintergrund:
Der
Parkplatz
P1
muss
dem
Baugebiet
geopfert
werden.
Dort
soll
ein
Regenrückhaltebecken
entstehen.
Der
Parkdruck
am
Klinikum
ist
aber
so
groß,
dass
der
P1
nicht
ersatzlos
aufgegeben
werden
kann.
Das
Parkhaus
soll
im
rückwärtigen
Bereich
(auf
der
Fläche
des
heutigen
Parkplatzes
P5)
entstehen.
Geplanter
Baubeginn:
noch
in
diesem
Jahr.
Bildtext:
Die
Grünzone
zwischen
Klinikum
(im
Vordergrund)
und
den
Stadtrandhäusern
des
Westerberges
soll
in
den
kommenden
Jahren
bebaut
werden
430
Wohneinheiten
können
dort
entstehen
(Archivfoto
von
2013)
.
Foto:
Michael
Hehmann
Kommentar
Das
muss
die
Stadt
selbst
machen
Es
wirkt
heute
wie
ein
Glücksfall,
dass
die
Generation,
die
vor
40
Jahren
Verantwortung
trug,
für
den
Finkenhügel
eine
vierspurige
Straße
vorgesehen
hatte,
die
Flächen
dafür
über
Jahrzehnte
reservierte,
aber
nie
Ernst
machte.
Nun
kommt
alles
anders:
keine
Stadtautobahn,
sondern
ein
klimaneutrales
Wohngebiet.
Die
aktuelle
Generation
der
Verantwortungsträger
sollte
jetzt
nicht
den
Fehler
machen,
die
Vermarktung
dieses
wertvollen
Stück
Landes
privaten
Profitmaximierern
zu
überlassen.
Das
Veto
der
Politik,
angeschoben
von
der
CDU,
kommt
genau
richtig.
Die
Stadt
muss
die
Vergabe
der
Grundstücke
selbst
steuern,
um
eine
ausgewogene
Sozialstruktur
in
dem
höchst
attraktiven
Wohngebiet
zu
gewährleisten.
Das
kostet
Geld,
keine
Frage,
weil
nicht
Höchstpreise
aufgerufen
werden
können.
Und
zur
ganzen
Wahrheit
gehört
auch,
dass
die
Stadt
schon
erhebliche
und
teure
Vorleistungen
eingebracht
hat.
Der
Umbau
der
Rheiner
Landstraße
zum
Beispiel
ist
nur
nötig
geworden,
weil
die
alte
Kanalisation
den
Anforderungen
des
neuen
Wohngebietes
nicht
gewachsen
wäre.
Der
Güntkebach
muss
umgebettet,
die
Verkehrsinfrastruktur
angepasst
werden.
Das
sind
Kosten,
die
sich
nicht
auf
die
Häuslebauer
umlegen
lassen.
Und
das
ist
der
Preis,
den
die
Stadt
dafür
zahlt,
dass
dies
kein
Baugebiet
nur
für
reiche
Leute
wird.
Viel
Charme
hat
der
Vorschlag
der
CDU,
einen
Teil
der
Wohneinheiten
für
Klinikum-
Mitarbeiter
vorzuhalten.
Noch
ist
schwer
zu
erkennen,
ob
sich
das
überhaupt
umsetzen
ließe.
Aber
die
Idee
ist
es
wert,
zu
Ende
gedacht
zu
werden.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs