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1.
Erscheinungsdatum:
26.02.2021
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kritik nach Einschläferung und Löwenangriff
Zwischenüberschrift:
Tierschutzorganisation Peta hält Haltung in Zoos für nicht artgerecht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Nach
der
Einschläferung
eines
wenige
Tage
alten
Elefantenbabys
im
Zoo
Osnabrück
und
der
Attacke
eines
Löwen
auf
eine
Tierpflegerin
erhebt
die
Tierrechtsorganisation
Peta
schwere
Vorwürfe.
Dickhäuter,
Tiger
und
Löwen
in
Gefangenschaft
zu
halten
sei
„
artwidrig″.
Im
Osnabrücker
Zoo
kam
am
11.
Februar
2021
ein
Elefant
zur
Welt.
Weil
das
Tier
nicht
bei
der
Mutter
trinken
wollte
und
unter
Durchfall
litt,
wurde
es
fünf
Tage
nach
der
Geburt
eingeschläfert.
Die
Tierrechtsorganisation
Peta
nennt
Elefantenzucht
im
Zoo
„
eine
Sackgasse″.
Aufgrund
„
extrem
unnatürlicher
Haltungsbedingungen″
würden
immer
wieder
Jungtiere
durch
Krankheiten
und
Unfälle
sterben
oder
von
ihren
eigenen
Müttern
getötet
oder
verstoßen.
Wenige
Tage
später
bot
der
Osnabrücker
Zoo
der
Tierrechtsorganisation
einen
weiteren
Anlass,
die
Haltung
von
wilden
Tieren
grundsätzlich
infrage
zu
stellen.
Ein
Löwe
hatte
eine
Tierpflegerin
angegriffen
und
am
Rücken
verletzt.
Die
Zoo-
Mitarbeiterin
musste
im
Krankenhaus
behandelt
werden.
Ermittlungen
ergaben,
dass
ein
Sicherungsgitter
nicht
geschlossen
war.
Menschliches
Versagen
also.
Verhaltensstörungen
Die
Kritik
der
Tierrechtler
richtet
sich
nicht
speziell
gegen
den
Osnabrücker
Zoo,
sondern
gegen
die
Haltung
von
Tieren
in
Gefangenschaft
generell.
Peta
sagt,
artgerechte
Haltung
sei
in
Zoos
unmöglich.
Elefanten
zum
Beispiel
lebten
in
der
Natur
in
stabilen
Sozialverbänden,
wanderten
täglich
viele
Kilometer
und
erleben
eine
Vielzahl
von
Umweltreizen.
In
Gefangenschaft
dagegen
litten
Elefangen
unter
schweren
Verhaltensstörungen,
was
sich
unter
anderem
im
sogenannten
Weben
äußere,
bei
dem
die
Tiere
mit
Kopf
und
Körper
hin-
und
herschwankten.
Zoos
leisteten
keinen
nennenswerten
Beitrag
zum
Artenschutz,
sondern
betrieben
„
großen
Aufwand,
um
einige
wenige
Tiere
in
Gefangenschaft
zu
halten
und
für
zahlendes
Publikum
auszustellen″.
Die
Nachzucht
von
Elefanten
in
Gefangenschaft
sei
schwierig,
so
Peta.
Deshalb
werde
in
Zoos
zum
Teil
mit
Gewalt,
Narkose
und
Elektroschocks
nachgeholfen.
Peta
äußert
die
Überzeugung,
dass
Angriffe
von
Wildtieren
auf
Pfleger
–
wie
kürzlich
auf
dem
Schölerberg
–
eine
Folge
der
nicht
artgerechten
Haltung
sind:
„
Wir
fordern
zum
Schutz
des
Zoopersonals
und
der
Tiere
das
Ende
der
Großkatzenhaltung
in
zoologischen
Einrichtungen.
Löwen
und
Tiger
sind
keine
Schmusekatzen,
sondern
Wildtiere
–
Angriffe,
Unfälle
und
Ausbrüche
lassen
sich
nur
verhindern,
wenn
sie
nicht
mehr
eingesperrt
und
zur
Schau
gestellt
werden.″
Die
Antworten
des
Zoos
Der
Zoo
Osnabrück
weist
die
Vorwürfe
zurück.
„
Unsere
Elefantengruppe
lebt
harmonisch
mit
einer
natürlichen
Struktur″,
heißt
es
in
einer
Antwort
auf
die
umfangreichen
Vorhaltungen
der
Tierrechtler.
Die
Dickhäuter
lebten
wie
in
der
Wildbahn
in
Matriarchaten,
also
in
einer
von
einer
Leitkuh
angeführten
Herde.
Zuchtbulle
Luka
habe
als
typischer
Einzelgänger
seinen
eigenen
Bereich
und
besuche
die
anderen
Elefanten
„
nur
ab
und
zu″.
Verhaltensauffälligkeiten
bei
Elefanten
gebe
es
in
Zoos
hauptsächlich
bei
älteren
Tieren,
die
die
frühere
Kettenhaltung
erlebt
hätten
–
auch
wenn
sie
sich
jetzt,
wie
am
Schölerberg,
frei
auf
der
Anlage
bewegen
könnten.
Leitkuh
Douanita
sei
so
ein
Fall.
„
Allerdings
treten
solche
Verhaltensweisen
nur
noch
sehr
minimiert
auf
und
sind
kein
Zeichen,
dass
es
ihr
gerade
nicht
gut
geht,
sondern
eine
tief
sitzende
Angewohnheit″,
sagt
der
Zoo.
In
der
Natur
seien
die
Elefanten
mit
Futtersuche
beschäftigt,
zögen
deswegen
umher.
Im
Zoo
Osnabrück
hätten
sie
ihre
Nahrung
(bis
zu
100
Kilogramm
Heu,
Gras
und
Saftfutter
pro
Tier)
zwar
sicher,
müssten
sich
diese
aber,
über
den
Tag
verteilt,
an
allen
möglichen
Stellen
erarbeiten,
damit
sie
in
Bewegung
bleiben.
Die
Dickhäuter
liefen
dabei
über
unterschiedliche
Böden,
es
gebe
viel
Sand,
aber
auch
Lehmkuhlen
und
Wasserlöcher.
Alle
Beschäftigungsangebote
im
Zoo
würden
wissenschaftlich
begleitet.
Die
Auswilderung
von
Asiatischen
Elefanten
in
die
Wildbahn
mache
„
aktuell
keinen
Sinn″,
da
es
für
sie
dort
kaum
noch
Lebensraum
gebe,
kontert
der
Zoo
die
Peta-
Kritik.
Der
Mensch
beanspruche
den
Regenwald
–
das
angestammte
Reich
der
Dickhäuter
–
für
Siedlungen
und
Plantagen,
töte
die
Elefanten
oder
treibe
sie
so
weit
auseinander,
dass
sie
zur
Fortpflanzung
nicht
mehr
zueinanderfinden.
In
Zoos
liege
der
Fokus
bei
dieser
bedrohten
Tierart
deshalb
zunächst
auf
der
Haltung
und
Züchtung
einer
überlebensfähigen
Reservepopulation,
die
„
im
Notfall″
ausgewildert
werden
könne.
„
Sollte
bei
den
Asiatischen
Elefanten
dieser
Notfall
eintreten,
stehen
Zoos
dafür
selbstverständlich
bereit.″
Darüber
hinaus
sei
es
Aufgabe
der
Zoos,
ihre
Besucher
zu
informieren,
wie
sie
durch
eigenes
Verhalten
Asiatische
Elefanten
in
der
Wildbahn
schützen
können.
Zum
Beispiel,
indem
man
keine
Produkte
kauft
oder
benutzt,
für
deren
Herstellung
Regenwald
zerstört
wird.
Der
Zoo
weist
jeden
Verdacht
von
sich,
bei
der
Zeugung
des
Elefantennachwuchses
gewaltsam
nachgeholfen
zu
haben.
„
Die
Zeugung
verlief
auf
ganz
natürlichem
Weg.″
Sowohl
Leitkuh
Douanita,
Mutter
des
im
Dezember
2020
geborenen
Jungtiers
Yaro,
als
auch
ihre
Tochter
Sita,
die
jetzt
das
namenlos
gebliebene
Kalb
zur
Welt
brachte,
hätten
sich
freiwillig
vom
Zuchtbullen
Luka
decken
lassen.
Petas
Mutmaßung,
ein
zu
kleines
Löwengehege
habe
möglicherweise
den
Löwen
aggressiv
werden
lassen,
wird
vom
Zoo
mit
Nachdruck
zurückgewiesen.
„
Wir
erfüllen
mit
unserer
neuen
Löwenanlage
die
Vorgaben
des
aktuellen
Säugetiergutachtens
für
die
Löwenhaltung″,
sagt
der
Zoo.
Dieses
sei
vom
Bundeslandwirtschaftsministerium
gemeinsam
mit
verschiedenen
Verbänden
und
Organisationen
erstellt
worden
und
schreibe
pro
Tier
200
Quadratmeter
Fläche
auf
der
Außenanlage
vor.
„
Unsere
neue
Außenanlage
ist
knapp
1900
Quadratmeter
groß,
bei
einem
fünfköpfigen
Löwenrudel
ist
der
Bereich
also
fast
doppelt
so
groß
wie
vorgegeben.″
Für
die
Innenbereiche
seien
20
Quadratmeter
pro
Tier
gefordert.
Der
Zoo
halte
mit
neuem
und
altem
Haus
für
alle
fünf
Löwen
knapp
150
Quadratmeter
vor
–
also
etwa
50
Quadratmeter
mehr,
als
laut
Gutachten
erforderlich
wären.
„
Grundsätzlich
ist
das
Gehege
sehr
naturnah
gestaltet
mit
Rückzugsräumen
für
die
Tiere,
verschiedenen
Untergründen
wie
Sand
oder
Gras,
sowie
mit
Sonnen-
und
Schattenplätzen.″
Verhaltensauffälligkeiten
seien
bei
dem
Rudel
nicht
festzustellen.
Bildtext:
Keine
Chance:
Das
jüngste
Elefantenbaby
im
Zoo
Osnabrück
sträubte
sich
regelrecht
dagegen,
bei
seiner
Mutter
Sita
zu
trinken.
Selbst
mit
einer
Flasche
konnten
die
Zoomitarbeiter
es
nicht
an
die
Zitze
locken.
Unser
Bild
zeigt
einen
solchen
Rettungsversuch
im
Stall.
Foto:
Zoo
Osnabrück/
Lisa
Simon
Autor:
Sebastian Stricker, Julia Gödde-Polley