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1.
Erscheinungsdatum:
26.02.2021
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Verlust von Hunderten Studienplätzen droht
Zwischenüberschrift:
Land kürzt Hochschulbudgets / Einsparungen treffen die Leistungsträger am härtesten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Um
den
eigenen
Haushalt
zu
entlasten,
streicht
das
Land
Niedersachsen
seit
2020
die
Etats
von
Universitäten
und
Hochschulen
pauschal
um
zig
Millionen
Euro
zusammen.
Globale
Minderausgabe
nennt
sich
diese
Form
des
Spardiktats.
In
Osnabrück
dürfte
sie
viele
Hundert
Studienplätze
kosten.
Wie
Universitätspräsidentin
Susanne
Menzel-
Riedl
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
mitteilt,
hat
die
globale
Minderausgabe
bereits
2020
zu
Kürzungen
in
Höhe
von
1,
06
Millionen
Euro
geführt.
Im
laufenden
Jahr
sei
der
Etat
um
weitere
262
000
Euro
geschrumpft.
2022
sollen
es
erneut
1,
3
Millionen
Euro
weniger
sein.
Umgerechnet
in
Stellen
und
Studienplätze,
bedeutet
das
laut
Menzel-
Riedl
für
die
Uni
Osnabrück
den
Verlust
von
ungefähr
18
wissenschaftlichen
Mitarbeitern
sowie
von
300
bis
500
Studenten.
Auch
die
Hochschule
Osnabrück
kommt
das
Streichkonzert
des
Landes
teuer
zu
stehen.
Dort
sinkt
das
Budget
nach
Angaben
von
Präsident
Andreas
Bertram
um
1,
2
Millionen
Euro
pro
Jahr
–
und
damit
die
Zahl
der
Plätze
für
Studienanfänger
um
jeweils
50.
„
Die
globale
Minderausgabe
tut
weh″,
gesteht
Bertram.
Zum
Hintergrund:
Uni
und
Hochschule
Osnabrück
zählen
aktuell
jede
für
sich
etwa
14
000
Studenten.
Mit
zusammen
rund
3000
Beschäftigten
gehören
beide
ferner
zu
den
größten
Arbeitgebern
der
Stadt.
Ihre
jährlichen
Grundmittel
betragen
jeweils
um
die
100
Millionen
Euro.
Präsidentin
Menzel-
Riedl
ahnt:
„
Diese
Entwicklung
schwächt
unsere
Universität.″
Die
Einsparungen
würden
hier
auf
alle
neun
Fachbereiche
umgelegt,
abhängig
von
ihrer
Größe
und
Leistung.
Besonders
hart
treffe
es
damit
jene,
die
in
Forschung
und
Lehre
herausragen,
wie
zum
Beispiel
Biologen
und
Kognitionswissenschaftler,
Graduiertenkollegs,
aber
auch
Lehramtsfächer.
Der
2015
intern
eingeleitete
Strategieprozess,
mit
dem
die
Uni
Osnabrück
gegenüber
der
größeren
und
besser
ausgestatteten
Konkurrenz
aufholen
möchte,
werde
auf
diese
Weise
vom
Land
konterkariert.
„
Wir
wollen
stärker
werden,
und
jetzt
wirft
man
uns
Stöcke
zwischen
die
Beine.
Das
ist
total
frustrierend″,
sagt
Menzel-
Riedl.
Vor
allem,
weil
andere
Bundesländer
–
insbesondere
die
südlichen
–
gerade
kräftig
in
ihre
Hochschulen
investieren
würden.
Dass
Niedersachsen
seine
Ausgaben
in
diesem
Bereich
herunterfahre,
sei
„
Irrsinn″.
Der
heimische
Landtagsabgeordnete
Volker
Bajus
(Grüne)
sorgt
sich
ebenfalls
um
die
Osnabrücker
Hochschulen.
Die
„
harten
Sparvorgaben″
der
niedersächsischen
Regierungskoalition
aus
SPD
und
CDU
würden
„
leider
auch
hier″
Forschung
und
Lehre
gefährden,
so
der
Politiker
laut
Mitteilung.
Dabei
zeige
gerade
die
Corona-
Pandemie,
„
wie
unverzichtbar
Forschung
und
Lehre
für
uns
sind″.
Das
gelte
besonders
für
„
die
großen
Aufgaben
wie
Klimaschutz,
Gesundheit,
Bildung
und
sozialer
Zusammenhalt″.
Wissenschaftsminister
Björn
Thümler
(CDU)
gehe
jedoch
„
mit
dem
Rasenmäher
durch
die
Hochschullandschaft″,
stellt
Bajus
fest.
Über
die
globale
Minderausgabe
seien
2020
und
2021
landesweit
pauschal
fast
25
Millionen
Euro
gestrichen
worden.
Das
sei
nicht
nur
„
verantwortungslos
gegenüber
den
Hochschulen
und
den
Studierenden″.
Es
widerspreche
auch
dem
Hochschulpakt,
mit
dem
Bund,
Länder
und
Hochschulen
sich
auf
den
Ausbau
verständigt
hätten.
Zudem
seien
die
Kürzungen
„
ein
fatales
Zeichen
für
Bildungsgerechtigkeit″.
Die
Grünen
fordern
deshalb
die
niedersächsische
Landesregierung
auf,
das
„
Spardiktat″
umgehend
zu
beenden.
Bereits
am
vergangenen
Donnerstag
machten
sie
die
globale
Minderausgabe
und
ihre
Folgen
zum
Thema
einer
Aktuellen
Stunde
im
Landtag.
Noch
am
selben
Tag
verabschiedete
die
Landeshochschulkonferenz
Niedersachsen
(LHK)
,
in
deren
Vorstand
seit
diesem
Jahr
auch
die
Osnabrücker
Uni-
Präsidentin
sitzt,
ein
„
Zukunftspapier″.
Darin
wird
Hochschulfinanzierung
(neben
Infrastruktur
und
Digitalisierung)
als
einer
von
drei
Pfeilern
bezeichnet,
von
denen
die
weitere
Entwicklung
des
Bildungs-
und
Wissenschaftssystems
abhänge
– „
und
damit
auch
die
Attraktivität
unseres
Bundeslandes″,
wie
LHK-
Vize
Gerhard
Kreutz
betont.
Unter
der
Überschrift
„
Niedersachsen
koppelt
sich
ab″
hatte
die
Interessenvertretung
erst
im
November
2020
die
Landesregierung
dringend
aufgefordert,
die
Hochschulen
von
der
globalen
Minderausgabe
auszuklammern.
Einer
entsprechenden
Erklärung
der
LHK
schlossen
sich
die
Wissenschaftliche
Kommission
Niedersachsen
(WKN)
sowie
die
in
Niedersachsen
ansässigen
Institute
und
Zentren
der
Max-
Planck-
Gesellschaft,
der
Helmholtz-
Gemeinschaft
Deutscher
Forschungszentren,
der
Fraunhofer-
Gesellschaft
und
der
Leibniz-
Gemeinschaft
an.
Der
damalige
LHK-
Vorsitzende
Wolfgang-
Uwe
Friedrich
erklärte:
„
Die
Politik
lässt
strategisches
Handeln
mit
Blick
auf
die
Hochschulen
nicht
erkennen,
denn
ohne
Forschung
und
Fachkräfte
hat
Niedersachsen
keine
gute
Zukunft.
Eine
Politik
des
,
Gürtel-
enger-
Schnallens′
reicht
nicht
aus,
um
aus
der
Pandemie-
Krise
gestärkt
hervorzugehen.″
Osnabrücks
Hochschulpräsident
Bertram
sieht
im
LHK-
Zukunftspapier
„
eine
gute
Basis
für
einen
engen
Schulterschluss
zwischen
den
niedersächsischen
Hochschulen
und
der
Landesregierung″.
Die
Hochschulen
würden
zur
Bewältigung
der
Corona-
Folgen
dringend
gebraucht.
Umgekehrt
benötigten
sie
eine
verlässliche
Finanzplanung,
bei
der
das
Land
bestimmte
Kosten
übernehme,
etwa
im
Bereich
Personal,
und
darüber
hinaus
auch
einen
regelmäßigen
Inflationsausgleich
zahle.
„
Kurzfristig
führt
die
globale
Minderausgabe
zu
einer
Verringerung
unserer
Handlungsfähigkeit″,
stellt
Bertram
fest,
„
aber
jetzt
muss
der
Blick
nach
vorne
gehen.
Und
dafür
setzt
das
LHK-
Zukunftspapier
die
richtigen
Akzente.″
Bildtext:
Das
gemeinsame
Hörsaalgebäude
von
Hochschule
und
Universität
Osnabrück
am
Campus
Westerberg
steht
sinnbildlich
für
die
rund
26000
Studenten
in
der
Stadt.
Die
Zahl
der
örtlichen
Studienplätze
dürfte
jedoch
künftig
stark
sinken,
weil
das
Land
Niedersachsen
den
Wissenschaftsbereich
zu
drastischen
Einsparungen
zwingt.
Foto:
David
Ebener
Kommentar
Wo
bleibt
der
Protest?
Das
Land
Niedersachsen
kürzt
den
Hochschulen
pauschal
die
Mittel.
Damit
schwächt
es
nicht
nur
prosperierende
Wissenschaftsstandorte
wie
Osnabrück.
Es
schneidet
sich
auch
ins
eigene
Fleisch.
Die
globale
Minderausgabe,
mit
der
die
Landesregierung
aus
SPD
und
CDU
die
Universitäten
und
Hochschulen
im
Land
jährlich
um
Millioneneinnahmen
bringt,
kostet
Jobs
und
Studienplätze
–
allein
in
Osnabrück
viele
Hundert.
Dabei
wurde
mit
der
Koalitionsvereinbarung
von
2017
noch
das
Ziel
ausgeben,
Niedersachsen
im
Wettbewerb
der
Bundesländer
in
der
Spitzengruppe
zu
platzieren.
Hochschulen
sollten
„
als
Innovationstreiber″
gestärkt
und
„
fit
für
das
digitale
Zeitalter″
gemacht
werden,
ihre
Grundfinanzierung
sollte
nicht
nur
„
stabil″
sein,
sondern
sogar
aufgestockt
werden.
So
manches
dieser
Versprechen,
so
scheint′s,
erweist
sich
nun
als
leer.
Daran
mag
zu
großen
Teilen
die
Corona-
Pandemie
schuld
sein.
Sie
verlangt
vom
Land
einen
finanziellen
Kraftakt,
der
in
dieser
Form
niemals
absehbar
war,
aber
wohl
ohne
Alternative
ist.
Die
Frage
ist
bloß:
Wäre
es
nicht
klug,
auch
unter
einem
erheblichen
Sparzwang
Prioritäten
zu
setzen?
Sprich:
das
Wissenschaftsressort
von
Kürzungen
zu
verschonen,
die
die
Handlungsfähigkeit
der
Hochschulen
verringern?
Erst
recht,
wenn
auf
der
anderen
Seite
die
Politik
von
ihnen
verlangt,
zusätzliche
gesellschaftliche
Bedarfe
zu
erfüllen:
Ingenieure,
Informatiker,
Lehrer
auszubilden,
Psychotherapeuten
oder
auch
Hebammen.
Um
nur
ein
paar
Bereiche
zu
nennen,
in
denen
Osnabrück
als
ebenso
zuverlässige
wie
exzellente
Kaderschmiede
gilt.
Überhaupt
sollte
die
Bedeutung
der
Expertise
der
Wissenschaft
in
dieser
herausfordernden
Zeit
deutlich
geworden
sein.
Dennoch
ist
es
in
der
Stadt,
in
der
Wirtschaft,
an
den
Hochschulen
–
dort
insbesondere
unter
den
Studenten
–
merkwürdig
leise,
was
die
globale
Minderausgabe
und
ihre
Folgen
angeht.
Wo
bleibt
der
Protest?
s.stricker@
noz.de
Autor:
Sebastian Stricker
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