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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Verbände wollen B 68 aus Stadt verbannen
Zwischenüberschrift:
Debatte Verkehrssicherheit in Osnabrück / Petition gestartet, Notärzte schreiben Brandbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Mit einer Petition wollen der ADFC und andere Verbände die Verbannung der B 68 aus Osnabrück erreichen. Das fordert auch die Gruppe leitender Notärzte der Stadt und des Landkreises Osnabrück. Ein Gespräch mit Vertretern von Stadt und Polizei sei ernüchternd verlaufen.

Das fordern der ADFC und Unterstützer: Seit Ende Januar fordern der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Osnabrück und weitere Verbände und Initiativen mithilfe einer Online-Petition die sofortige Verbannung der Bundesstraße 68 aus der Stadt sowie ein Durchfahrtverbot für Lkw. Am 30. Januar war die Petition gestartet. Bis zum Freitagmittag haben sie rund 1400 Personen unterzeichnet, die sich ans Verkehrsministerium des Landes richtet. Zu finden ist sie unter www.openpetition.de/! B68.

Das sagt die Gruppe leitender Notärzte: Alle Mitglieder der Gruppe leitender Notärzte der Stadt und des Landkreises Osnabrück unterstützen diese Petition. Bereits im Juli vergangenen Jahres kurz vor dem tödlichen Fahrradunfall am Schlosswall hatten sich die Notärzte mit einem Brandbrief an Stadt und Polizei gewandt. Der Appell in einem Satz zusammengefasst: Das Sterben auf Osnabrücks Straßen müsse aufhören.
Im Herbst hatte die Stadt Vertreter der Notarztgruppe zum Gespräch mit Polizei und Stadt geladen. Mit dabei waren unter anderen Stadträtin Katharina Pötter und Stadtbaurat Frank Otte. Es war ein nettes Gespräch″, sagt Sören Anthonsen, Sprecher der Notarztgruppe. Aber: Es war wenig zielführend.″ Letztlich seien nur politische Floskeln gefallen, getreu dem Motto: , Wir können nichts machen′, gibt der Notfallmediziner Aussagen von Stadt und Polizei wieder. Ihm fehle der erkennbare Wille.
Der Polizei zufolge komme es durchschnittlich zu einem Unfall pro Tag auf dem Wall, berichtet Anthonsen weiter. Daher fordern die Notärzte: Der Lkw-Verkehr in der Stadt und insbesondere auf dem Wall müsse reduziert werden. Das gelte auch für Autos.
Hierzu müsste der Busverkehr attraktiver gemacht werden und Park-and-Ride-Parkplätze zum Busfahren animieren. Es muss Anreize geben, erst gar nicht mit dem Auto in die Stadt zu fahren″, sagt Anthonsen. Zudem wünschen sich die Notärzte mehr Kontrollen durch die Polizei und mehr Blitzer, die Raser und Rotlichtfahrer ablichten. Die gesamte Verkehrsplanung müsse überdacht werden. Die Polizei müsse ferner mehr gegen Radfahrer unternehmen, die sich nicht an die Verkehrsregeln hielten.

Das sagt Stadtbaurat Frank Otte: Otte spricht ebenfalls von einem guten Gespräch″ und einem interessanten Austausch″. Er bestätigt: Konkrete zeitnahe Handlungen würden aufgrund des Gesprächs aber nicht erfolgen. Akute kurzfristige Schritte sind nicht möglich″, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. So werde auch die umstrittene B 68 weiterhin mitten durch Osnabrück führen.
Die Bundesstraße ist ein großer Kritikpunkt der leitenden Notärzte, des ADFC und anderer Verbände. Mehrfach hatte die Stadt den Versuch unternommen, die Trasse aus der Stadt zu bekommen, und jedes Mal gab es vom niedersächsischen Verkehrsministerium wie auch vom Bundesverkehrsministerium die Rückmeldung: Solange der A-33-Lückenschluss nicht vollzogen ist, bleibt die B 68 in Osnabrück.
Mehrere Radfahrer waren in den vergangenen Jahren auf ihr von Lkw erfasst und getötet worden.
Zuletzt im vergangenen Jahr habe Otte Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann um die Verlegung oder zumindest eine Übergangslösung bis zum A-33-Lückenschluss gebeten. Die Antwort war nicht zufriedenstellend″, sagt Otte. Konkret: erneut eine Absage.
Daher unterstütze Otte die Online-Petition zur Verlegung der B 68, sagt er. Er erinnert aber auch daran: Es gebe viele Lkw, die Osnabrück als Stadt- oder Zielort hätten. Den lokalen Spediteuren wolle man keine Steine in den Weg legen.
Bis die B 68 aus der Stadt verschwindet, fließt also noch viel Wasser durch die Hase. Und womöglich kommt es zu weiteren tödlichen Unfällen. Kinder und junge Menschen unter Lkw für die Notärzte sei das seelisch sehr belastend, sagt Anthonsen. Sie seien es, die diese Bilder sähen. Wir nehmen die mit nach Hause.″ Und er bemängelt: Für Ärzte gebe es keine strukturierte Betreuung und professionelle Hilfe. Dabei kommen die Bilder auch manchmal selbst nach Monaten im Traum.″

Bildtext:
Tödlicher Unfall im Oktober 2014 an der Ecke Johannistorwall und Kommenderiestraße.
Foto:
Swaantje Hehmann
Autor:
Jörg Sanders


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