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1.
Erscheinungsdatum:
05.02.2021
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Nach dem Rodeln auf die Hase
Zwischenüberschrift:
1939/40 war der Fluss in Osnabrück oberhalb der Pernickelmühle zugefroren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
allermeisten
Osnabrücker
werden
sich
nicht
daran
erinnern
können,
dass
die
Hase
einmal
zugefroren
war.
Bei
einem
Fließgewässer
gehören
mehr
und
vor
allem
strengere
Frosttage
dazu
als
bei
einem
Kanal
oder
See.
Aber
es
ist
möglich,
wie
ein
Foto
zeigt,
das
vermutlich
im
sehr
strengen
Winter
1939/
40
in
Osnabrück
aufgenommen
wurde.
Der
Blick
geht
vom
Osnabrücker
Herrenteichswall
über
die
Hase
zum
Dom.
Einige
Kinder
und
begleitende
Erwachsene
haben,
so
scheint
es,
ihre
Rodelpartien
vom
Herrenteichswall
hinunter
zum
Karlsring
unterbrochen,
um
die
Tragfähigkeit
des
Eises
zu
testen.
Der
Test
ist
bestanden,
wie
die
Spuren
über
das
Eis
zeigen.
Wenn
der
Fluss
zufriert,
dann
am
ehesten
hier,
weil
im
Stau
oberhalb
des
Wehres
an
der
Pernickelmühle
die
Fließgeschwindigkeit
gering
ist.
Ein
hoher
und
gleichmäßiger
Wasserstand
muss
hier
eingehalten
werden,
weil
sonst
die
Gebäudefundamente
in
Ufernähe
in
ihrer
Standsicherheit
gefährdet
wären
–
der
Baugrund
im
älteren
Hasebett
ist
nicht
der
beste.
Ähnliches
lässt
sich
für
die
anderen
Oberwasser
der
Wehre
an
der
Neuen
Mühle
und
auf
dem
Gelände
der
Papierfabrik
Kämmerer
sagen.
Trotzdem
ist
eine
tragfähige
Eisschicht
hier
sehr
selten
gewesen,
zuletzt
wohl
1954
und
1963.
Genaueres
kann
auch
Jürgen
Herpin
vom
Unterhaltungsverband
Nr.
96
Hase-
Bever
nicht
sagen,
weil
über
diesen
Punkt
keine
Aufzeichnungen
vorliegen.
Vielleicht
ist
es
besser
so,
dass
Osnabrück
zumindest
für
die
Hase
keine
Eiswette
kennt.
Eine
Wette,
die
sich
mit
dem
Aggregatzustand
des
Flusswassers
oberhalb
der
Pernickelmühle
am
Dreikönigstag
befasste,
wäre
nicht
besonders
spannend.
Denn
meistens
fließt
die
Hase
auch
im
tiefsten
Winter
flüssig
dahin,
sie
„
steiht″
nicht,
sondern
sie
„
geiht″,
wie
traditionell
die
Wettfrage
am
Bremer
Osterdeich
seit
192
Jahren
mit
Bezug
auf
die
Weser
lautet.
Vielleicht
wäre
es
ein
Trost,
dass
auch
bei
der
berühmten
Bremer
Eiswette
bislang
nur
ein
einziges
Mal
nach
1945
die
Weser
trockenen
Fußes
überquert
werden
konnte.
Kanal
friert
leichter
zu
Häufiger
als
die
Hase
war
der
Stichkanal
zugefroren
und
ließ
die
Schifffahrt
ruhen,
so
etwa
1979,
aber
auch
2012.
Wenn
kein
Schiffsverkehr
herrschen
und
auch
kein
Eisbrecher
versuchen
würde,
die
Fahrrinne
offen
zu
halten,
hätte
man
schon
häufiger
in
der
Osnabrücker
Geschichte
den
Kanal
zu
Fuß
überqueren
können.
Aber
wie
oft
und
in
welchen
Jahren,
darüber
führt
auch
das
Wasserstraßen-
und
Schifffahrtsamt
für
den
Mittellandkanal
in
Minden
keine
Statistik.
Auf
unserem
großen
nachbarschaftlichen
Binnengewässer,
dem
Dümmer,
wird
seit
2001
eine
Eiswette
nach
Bremer
Vorbild
veranstaltet.
Der
Dümmer
zumindest
zeigte
in
den
vergangenen
20
Jahren
immerhin
sechsmal
eine
geschlossene
Eisfläche
und
war
zum
Eislauf
freigegeben.
Noch
nicht
ganz
so
bekannt
ist
die
Osnabrücker
Eiswette
am
Rubbenbruchsee,
die
es
seit
2013
gibt.
2017
endete
sie
zum
ersten
(und
bislang
auch
zum
letzten)
Mal
mit
dem
Ergebnis,
dass
der
See
von
der
Jury
als
zugefroren
bezeichnet
wurde:
Eine
dünne
Eisschicht
direkt
am
Ufer
trug
eine
federleichte
(und
von
zwei
Erwachsenen
gut
festgehaltene)
Grundschülerin
für
einige
Sekunden
–
Wette
gewonnen!
Eiswiese
in
der
Gartlage
Wenn
Hase
und
Kanal
unsichere
Kandidaten
waren,
was
die
Eisdecke
angeht,
wo
sind
die
Osnabrücker
dann
aber
früher
Schlittschuh
gelaufen?
Also
in
Zeiten
vor
1979,
als
es
die
Eishalle
an
der
Vehrter
Landstraße
noch
nicht
gab?
Dazu
findet
man
in
verschiedenen
lokalhistorischen
Aufsätzen
Hinweise.
In
Hellern
war
Wiemeyers
Teich
sehr
beliebt.
In
der
Gartlage
liegt
noch
heute
an
der
Straßenkreuzung
Haster
Weg/
Knollstraße
eine
Feuchtwiese,
die
man
früher
im
Winter
mit
umgeleitetem
Wasser
des
Sandbachs
flutete.
Wenn
bei
einsetzendem
Frost
die
Eisschicht
dick
genug
wurde,
erschien
in
der
Tageszeitung
die
schlichte
Anzeige
„
Eisbahn
hält″.
In
den
„
Schinkeler
Geschichte(
n)
″
wird
beschrieben,
dass
der
Eintritt
für
Kinder
und
Jugendliche
5
oder
10
Pfennige
betrug,
für
Erwachsene
20
oder
50
Pfennige,
je
nachdem,
ob
ohne
oder
mit
Beleuchtung
und
Grammofon-
Musik.
Die
nahe
gelegenen
Ausflugslokale
„
Vorderhall″
und
„
Widerhall″
profitierten
nicht
schlecht
von
dem
Massenbetrieb
an
Winterwochenenden.
Beliebt
war
auch
die
„
Butterwiese″
zwischen
Rotenburger
Straße
und
Hase
in
der
Nähe
des
Tores
2
des
Stahlwerks.
Die
eingangs
erwähnte
historische
Aufnahme
der
zugefrorenen
Hase
entstammt
einer
Mappe
mit
15
undatierten
Bildern
des
Pressefotografen
Emil
Harms.
Eine
grobe
zeitliche
Einordnung
ist
insofern
möglich,
als
die
Domtürme
noch
ihre
barocken
Hauben
tragen.
Bei
dem
verheerenden
Bombenangriff
vom
13.
September
1944
wurden
diese
Hauben
vernichtet
und
nach
dem
Krieg
durch
Flachpyramiden
ersetzt.
Lange
wurden
diese
als
„
Notmützen″
gescholten,
doch
längst
haben
sich
die
Gemüter
beruhigt
und
die
Augen
an
die
Pyramidendächer
gewöhnt.
Die
neue
Domsilhouette
ist
in
stilisierter
Form
zum
Logo
des
Bistums
geworden,
als
wäre
sie
schon
immer
so
gewesen.
Bildtexte:
Das
war
einmal:
Die
Hase
ist
im
Stau
oberhalb
der
Pernickelmühle
zugefroren,
vermutlich
im
ersten
Kriegswinter
1939/
40.
Das
undatierte
Foto
von
Emil
Harms
entstammt
einer
Mappe
mit
15
Bildern
der
Stadt
Osnabrück,
erschienen
im
Verlag
J.
F.
Niemeyer,
Ostercappeln.
Emil
Harms,
Mappe
mit
15
Bildern
der
Stadt
Osnabrück,
Verlag
J.
F.
Niemeyer,
Ostercappeln
Im
Februar
1956
war
die
Hase
zwar
nicht
zugefroren,
bot
dennoch
ein
Bild
winterlicher
Idylle.
Im
Januar
2021
gibt
es
auf
der
Hase
keine
Spur
von
Eis
zu
sehen.
Fotos:
Emil
Harms,
Kurt
Löckmann/
Archiv
NOZ,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks