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1.
Erscheinungsdatum:
04.02.2021
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Weg frei für die Fische an der Hase
Barrierefrei nicht nur für Fische
Zwischenüberschrift:
Bypass für die Osnabrücker Hase soll jetzt konkret werden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Für
Fische
ist
die
Hase
in
Osnabrück
ein
schweres
Durchkommen.
Die
Wehre
–
bis
auf
Ausnahme
an
der
Neuen
Mühle
–
sind
unüberwindbar.
Doch
das
soll
sich
ändern:
Die
Hase
soll
barrierefrei
werden,
hat
sich
die
Stadt
vorgenommen.
Damit
verbunden
sind
allerdings
aufwendige
Arbeiten.
Allein
für
eine
Umflut
an
der
alten
Stadtmauer
als
Bypass
für
die
Fische
zur
Umgehung
des
Wehrs
an
der
Pernickelmühle
wird
der
bislang
noch
asphaltierte
Platz
unterhalb
des
Herrenteichswalls
benötigt.
Das
bedeutet,
dass
dort
18
bislang
existierende
Parkplätze
gegenüber
der
Domschule
wegfallen
könnten.
Billig
ist
solch
eine
umfassende
Planung
natürlich
nicht,
weshalb
das
Unterfangen
abhängig
von
Fördertöpfen
ist.
Welche
Art
von
Zuschüssen
zu
erwarten
ist,
steht
allerdings
noch
aus.
Osnabrück
Für
Flussneunaugen,
Rotfedern
oder
Krebse
soll
das
Wehr
an
der
Pernickelmühle
keine
Barriere
mehr
sein.
Deshalb
will
die
Stadt
an
der
alten
Stadtmauer
eine
Umflut
bauen
und
damit
auch
den
Herrenteichswall
aufwerten.
Doch
die
Planung
ist
in
Verzug
geraten.
Jetzt
stellt
sich
die
Frage,
ob
die
Zuschüsse
noch
fließen
können.
Nach
der
Wasserrahmenrichtlinie
der
Europäischen
Union
sollen
alle
Fließgewässer
in
einen
„
guten
Zustand″
versetzt
werden.
Dazu
gehört,
dass
sie
für
Fische
und
andere
Wasserlebewesen
in
beiden
Richtungen
passierbar
sind.
Die
Osnabrücker
Hase
hat
in
dieser
Hinsicht
noch
Nachholbedarf.
An
der
Neuen
Mühle
wurde
zwar
mit
dem
Borstenfischpass
die
Durchgängigkeit
wiederhergestellt,
doch
die
Wehre
an
der
Pernickelmühle
und
an
der
Papierfabrik
Kämmerer
stellen
immer
noch
unüberwindbare
Hindernisse
dar.
Nach
altem
Vorbild
Mit
einem
Zuschuss
der
EU
soll
der
Hase
zumindest
am
Herrenteichswall
ihre
Barrierewirkung
genommen
werden,
sodass
auch
Hechte
oder
Bachflohkrebse
flussaufwärts
gelangen
können.
Aufgestaut
wird
die
Hase,
um
historische
Gebäude
in
der
Altstadt
zu
schützen.
Ein
niedrigerer
Pegel
würde
sich
auf
das
Grundwasser
auswirken
mit
der
Folge,
dass
sich
die
Häuser
„
setzen″
könnten.
Um
Fischen
und
anderen
Kreaturen
den
Weg
nach
oben
zu
ermöglichen,
soll
die
Hase
am
Herrenteichswall
einen
Bypass
bekommen,
der
einem
alten
Vorbild
nachempfunden
ist.
Die
Planer
berufen
sich
auf
eine
Abbildung
aus
dem
Jahr
1802.
Sie
zeigt
einen
Arm
der
Hase,
der
außerhalb
der
Stadtmauer
von
der
damals
noch
existierenden
Herrenteichsmühle
bis
zur
Vitischanze
verlief.
Am
Haarmannsbrunnen
soll
eine
Röhre
unter
der
alten
Stadtmauer
hindurch
gebohrt
werden,
um
einen
Teil
des
Hasewassers
in
einen
drei
Meter
breiten
Graben
auf
der
östlichen
Seite
zu
leiten.
Die
Umflut
führt
dann
durch
einen
zweiten
Durchstich
zum
Wehr
am
Pernickelturm.
Dort
soll
die
Fischaufstiegsanlage,
das
Kernstück
des
Projekts,
entstehen
–
in
diesem
denkmalgeschützten
Ambiente
eine
Herausforderung
für
die
Planer.
Um
die
Fläche
für
die
Neben-
Hase
zu
entsiegeln,
müssten
nach
dem
bisherigen
Stand
der
Planung
18
Parkplätze
gegenüber
der
Domschule
aufgegeben
werden.
Das
würde
auch
zu
Mindereinnahmen
für
die
Osnabrücker
Parkstätten-
Betriebsgesellschaft
führen.
Vom
Fachbereich
Umwelt
und
Naturschutz
wird
argumentiert,
dass
mit
der
Hase-
Umflut
das
gesamte
Umfeld
zum
Positiven
verändert
werde
–
nicht
nur
für
die
Natur,
sondern
auch
für
die
Menschen,
die
den
Herrenteichswall
für
ihre
Spaziergänge
nutzen.
Suche
nach
Fördertöpfen
Das
Projekt
ist
allerdings
so
teuer,
dass
die
Stadt
es
wohl
nur
verfolgt,
weil
Fördertöpfe
der
Europäischen
Union
winken.
2018
hätte
die
Stadt
noch
Chancen
gehabt,
90
Prozent
der
Kosten
aus
dem
Europäischen
Meeres-
und
Fischereifonds
(EMFF)
finanzieren
zu
können.
Doch
damals
waren
die
Pläne
und
Kostenrechnungen
noch
nicht
präzise
genug
für
eine
Antragstellung.
Ein
Jahr
später
lag
eine
Kostenkalkulation
vor,
die
das
Bauvorhaben
auf
3,
6
Millionen
Euro
taxierte.
Trotz
dieser
Höhe
beschloss
der
Rat
am
30.
April
2019
einstimmig,
die
„
Wiederherstellung
der
ökologischen
Durchgängigkeit
der
Hase
im
Bereich
des
Pernickelwehrs
und
des
Herrenteichswalls″
auf
den
Weg
zu
bringen.
Damit
wurde
die
Verwaltung
beauftragt,
die
entsprechenden
Unterlagen
von
einem
Ingenieurbüro
erarbeiten
zu
lassen.
Allerdings
war
der
zuständige
Fachbereich
Geodaten
und
Verkehrsanlagen
offensichtlich
wegen
anderer
Projekte
so
überlastet,
dass
dieser
Auftrag
bislang
nicht
vergeben
wurde.
Wir
haben
beim
Presseamt
nach
dem
Stand
der
Dinge
gefragt.
Die
Vorplanung
sei
abgeschlossen,
lautete
die
Antwort,
die
weiteren
Planungsschritte
seien
in
Arbeit.
Im
nächsten
Schritt
solle
–
wie
vom
Rat
gefordert
–
ein
Ingenieurbüro
beauftragt
werden,
um
sich
der
Ausführungsplanung,
der
Ausschreibung
und
der
Tragwerksplanung
zu
widmen.
Zurzeit
werde
eine
entsprechende
Aufforderung
zur
Angebotsabgabe
erarbeitet.
„
Noch
im
Frühjahr″
solle
der
Auftrag
an
ein
Ingenieurbüro
vergeben
werden,
„
sodass
in
der
zweiten
Jahreshälfte
mit
der
Suche
nach
einem
passenden
Fördertopf
begonnen
werden
kann″.
Inzwischen
sind
die
in
Aussicht
gestellten
Gelder
aus
dem
Europäischen
Meeres-
und
Fischereifonds
zwar
in
andere
Projekte
geflossen,
aber
Mike
Bohne,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Geodaten
und
Verkehrsanlagen,
ist
zuversichtlich,
dass
die
Stadt
weiterhin
großzügige
Zuschüsse
akquirieren
kann.
So
würden
die
verschiedenen
Fördertöpfe
immer
wieder
neu
aufgelegt,
„
allerdings
häufig
mit
variierenden
Förderszenarien
und
unterschiedlichen
Anforderungen
und
Auflagen
an
den
Antragssteller″.
Ein
konkreter
Antrag
könne
erst
gestellt
werden,
wenn
die
Planungen
die
nächste
Stufe
erreicht
hätten.
Bildtexte:
Für
die
Fische
ein
unüberwindbares
Hindernis:
das
Wehr
an
der
Pernickelmühle.
Demnächst
soll
der
Asphalt
für
den
Hase-
Bypass
aufgerissen
werden:
Dass
auf
dem
Parkstreifen
am
Herrenteichswall
(rechts)
gerade
kein
Auto
steht,
liegt
wohl
an
der
Corona-
Krise.
Eine
Umflut
für
die
Fische
(rot)
soll
die
Hase
am
Herrenteichswall
bekommen.
Fotos:
Michael
Gründel
Grafik:
NOZ
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert