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1.
Erscheinungsdatum:
19.12.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Adventsbeleuchtung anno 1953
Zwischenüberschrift:
Vor knapp 60 Jahren war der vorweihnachtliche Lichterschmuck noch überschaubar
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Aufgeständerte
Lichterketten
mit
nackten
Glühbirnen,
jeder
dritte
Pfahl
mit
Tannengrün
umwickelt
–
das
war
die
Weihnachtsdekoration
in
Osnabrücks
Haupteinkaufsstraße
vor
59
Jahren.
Erlebnis-
Shopping
war
noch
kein
Thema,
die
Konsumverlockungen
hielten
sich
in
Grenzen.
Wozu
auch?
Die
meisten
Osnabrücker
hatten
kein
Geld,
um
sich
mehr
als
das
Lebensnotwendige
anzuschaffen.
Farbfotos
der
soeben
notdürftig
wiederaufgebauten
Stadt
sind
rar.
Wir
verdanken
das
historische
Foto
aus
dem
Advent
1953
der
Tatsache,
dass
der
damals
23-
jährige
Hobbyfotograf
Hugo
Mittelberg
ausprobieren
wollte,
wie
seine
neue
Leica-
Kleinbildkamera
mit
Nachtaufnahmen
fertig
wird.
Dafür
verwendete
er
einen
Farb-
Umkehrfilm.
„
13,
50
DM
kostete
der
damals,
das
weiß
ich
noch
wie
heute.
Da
musste
jeder
Schuss
sitzen″,
so
der
pensionierte
Vermessungstechniker.
13,
50
DM
für
36
Aufnahmen
waren
nach
damaligen
Kaufkraftverhältnissen
so
viel,
wie
heute
eine
gute
Kamera
kosten
würde.
Mittelberg
erinnert
sich,
das
Foto
kurz
nach
Geschäftsschluss
gemacht
zu
haben.
Ob
er
dabei
lange
gewartet
hat,
bis
eine
Verkehrspause
eintrat?
„
Nein,
es
gab
keinen
Verkehr.
Die
Szene
ist
nicht
gestellt.
Diese
Leere
war
typisch.″
Die
Leute
hätten
keine
Muße
zum
Schaufensterbummeln
gehabt,
jedenfalls
nicht
zur
Abendbrot-
Zeit
in
der
Woche.
Dabei
gab
es
durchaus
auch
schon
etwas
zu
sehen.
Das
Kunstgewerbehaus
Carl
Schäffer,
vorn
rechts,
zeigte
im
Eck-
Schaufenster
traditionell
Porzellan-
Gedecke
der
bekannten
Manufakturen.
Im
nächsten
Schaufenster
links
daneben
glaubt
die
heutige
Geschäftsführerin
Vanessa
Waldvogel
die
damal
stypische
Dekoration
für
Erzgebirgskunst
zu
erkennen.
Das
Geschäftshaus
war
gerade
auf
die
alte
Höhe
von
vier
Geschossen
aufgestockt
und
neu
eröffnet
worden.
An
der
Fassadenfläche
über
dem
Parkverbotsschild
kann
man
noch
den
rohen
Beton
erkennen,
Putz
und
Leuchtreklame
kamen
erst
später.
Aber
im
Innern
glänzte
die
Warenfülle
wie
in
Vorkriegstagen.
Die
erste
Neuauflage
der
Ausstellung
„
Der
gedeckte
Tisch″
ließ
die
Kundschaft
nach
den
entbehrungsreichen
Jahren
der
Not
staunen,
wie
man
mit
Geschirr,
Bestecken,
Gläsern
und
passender
Tischwäsche
festliche
Tafeln
zaubern
kann.
Unter
den
30
beispielhaft
dekorierten
Tischen
fanden
sich
nicht
nur
solche
für
große
Familienfeste,
sondern
auch
Tafeln
„
für
den
Stammtisch″,
„
für
eine
Jagdgesellschaft″,
„
für
Vaters
Weintag″
und
„
für
einen
Strohwitwer″.
Das
Haus
Schäffer
mag
beispielhaft
für
viele
Osnabrücker
Innenstadt-
Geschäfte
stehen:
Viermal
schlugen
ab
1942
die
Bomben
ein
und
zerstörten
jedes
Mal
aufs
Neue
das,
was
zwischendurch
an
provisorischem
Geschäftsbetrieb
wieder
zusammengeflickt
worden
war,
bis
dann
Palmsonntag
1945
endgültig
alles
vernichtet
wurde.
Inhaberin
Tekla
Schäffer
gab
nicht
auf.
Noch
im
Jahr
1945
begann
unter
den
Augen
der
britischen
Besatzungsmacht
der
Verkauf
in
einer
Baracke.
1949
nahm
das
Erdgeschoss
des
Neubaus
Gestalt
an
–
in
Baufluchten
sowohl
zum
Nikolaiort
wie
auch
zur
Großen
Straße
hin.
Denn
die
Stadt
hatte
beschlossen,
Straßen
und
Plätze
breiter
und
damit
verkehrsgerechter
zu
machen.
Am
unterschiedlichen
Fahrbahnpflaster
kann
man
noch
den
alten
Bordstein-
Verlauf
ablesen.
Links
neben
Schäffer
schließen
sich
die
Schaufenster
des
Textilhauses
Kurtz
an,
das
1953
in
vierter
Generation
von
Walter
Kurtz
geführt
wurde.
Kurtz
war
eine
bedeutende
Persönlichkeit
des
Osnabrücker
Einzelhandels,
dessen
Name
mit
leitenden
Positionen
im
Einzelhandelsverband,
in
der
IHK
und
im
Verkehrsverein
VVO
verbunden
ist.
Wie
„
Stadtmarketing″
damals
aussah,
bewies
er,
wenn
er
mit
dem
bunt
bemalten
VVO-
Bulli
in
die
Niederlande
fuhr,
um
die
Nachbarn
als
Gäste
in
die
Hasestadt
zu
holen.
Er
musste
dabei
diplomatisches
Geschick
beweisen,
denn
das
deutsch-
holländische
Verhältnis
war
noch
vom
Krieg
belastet.
Heute
leitet
Nina
Kurtz
in
sechster
Generation
das
Geschäft,
das
sich
auf
Dessous
und
Bademoden
in
den
Obergeschossen
des
Hauses
konzentriert
hat,
während
die
Flächen
im
Erdgeschoss
an
Filialisten
vermietet
sind.
Bildtexte:
Blick
in
die
Große
Straße
vom
Nikolaiort
aus
im
Advent
1953.
Rechts
das
Kunstgewerbehaus
Carl
Schäffer,
dahinter
das
Textilhaus
Kurtz.
Heute
Fußgängerbereich:
Adventsshopping
in
der
Eins-
a-
Lage
Große
Straße.
Fotos:
Hugo
Mittelberg,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks