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1.
Erscheinungsdatum:
29.01.2021
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Hotelruine am See ist verkauft
Erst kaufen und dann Pläne machen
Zwischenüberschrift:
Neuer Eigentümer der See-Ruine fragt die Stadt: Was wünscht sie sich?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Neuer
Eigentümer,
neues
Spiel:
Die
Bauruine
am
Rubbenbruchsee
hat
einen
neuen
Eigentümer.
Der
Osnabrücker
Immobilienhändler
Ahmet
Ulusoy
hat
sich
den
16
Jahre
alten
Rohbau
und
das
umliegende
Grundstück
gesichert.
Eine
Gruppe
von
sechs
Osnabrückern,
die
ebenfalls
an
der
Liegenschaft
interessiert
war
und
es
der
Stadt
zur
Verfügung
stellen
wollte,
geht
leer
aus.
Um
den
halb
fertigen
Bau
inmitten
von
Osnabrücks
beliebtestem
Naherholungsgebiet
wird
seit
über
16
Jahren
politisch
und
juristisch
gerungen.
Alle
Versuche,
das
einst
als
Hotel
geplante
Gebäude
in
ein
Mehrfamilienwohnhaus
umzuwandeln,
scheiterten
am
Widerstand
des
Rates.
Auch
der
neue
Eigentümer
ist
auf
die
Zustimmung
der
Stadt
angewiesen.
Warum
er
die
Immobilie
gekauft
hat,
lesen
Sie
im
Lokalteil.
Osnabrück
160
000
Euro
hat
es
gekostet,
das
Grundstück
am
Rubbenbruchsee
mit
Osnabrücks
bekanntestem
Rohbau.
Was
hat
der
neue
Eigentümer
mit
der
ebenso
exklusiven
wie
umstrittenen
Liegenschaft
vor?
Seit
16
Jahren
steht
der
hohle
Betonzahn
in
der
Uferlandschaft.
16
Jahre
wurde
politisch
und
juristisch
um
die
Zukunft
des
5500
Quadratmeter
großen
Edelgrundstücks
gestritten.
Jetzt
öffnet
sich
ein
ganz
neues
Kapitel:
Der
Osnabrücker
Immobilienhändler
Ahmet
Ulusoy
hat
4700
Quadratmeter
der
Liegenschaft
am
Barenteich
gekauft.
Die
Stadt
und
ein
weiterer
Interessent
gingen
leer
aus.
Ulusoy
bestätigt
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
den
Kauf,
der
erst
vor
wenigen
Tagen
besiegelt
worden
ist.
Was
hat
er
mit
dem
Grundstück
vor?
„
Ich
weiß
es
noch
nicht.
Ich
habe
es
ja
gerade
erst
gekauft″,
sagte
Ulusoy
am
Telefon.
Er
werde
im
nächsten
Schritt
auf
die
Stadt
zugehen,
um
mit
Politik
und
Verwaltung
darüber
zu
sprechen:
„
Was
will
die
Stadt
haben,
was
wünscht
sie
sich?
″
Sein
Ziel
sei
es,
gemeinsam
mit
der
Stadt
etwas
Gutes
für
diesen
Standort
zu
entwickeln.
„
Ich
bin
für
alles
offen″,
so
Ulusoy.
Er
würde
sich
schon
wünschen,
dass
der
Rohbau
erhalten
bleibe
und
in
angemessener
Weise
vollendet
werde
–
für
welche
Nutzung
auch
immer.
Abrissverfügung
Mit
dem
Weiterbau
ist
das
aber
so
eine
Sache:
Die
Stadt
verfügt
über
eine
rechtskräftige
Abrissverfügung,
die
auch
nach
dem
Verkauf
des
Grundstücks
Bestand
hat.
Das
heißt:
Wenn
die
Stadt
Ernst
macht,
muss
der
neue
Eigentümer
den
Rohbau
abtragen
lassen.
Die
Kosten
dürften
nach
Einschätzung
von
Fachleuten
bei
mindestens
200
000
Euro
liegen.
Zum
Kaufpreis
von
160
000
Euro
ist
ein
Nachschlag
fällig,
sollte
die
Stadt
einen
Bebauungsplan
auflegen
und
damit
eine
Wohnbebauung
ermöglichen.
Der
neue
Besitzer
ist
bei
der
Entwicklung
der
Fläche
auf
das
Wohlwollen
des
Stadtrates
angewiesen.
Für
das
Grundstück
am
Barenteich
1
gibt
es
keinen
Bebauungsplan.
Und
ohne
B-
Plan
keine
Bebauung
im
Außenbereich,
so
die
Auskunft
von
Stadtbaurat
Frank
Otte.
Seit
Jahren
wird
politisch
über
die
Aufstellung
eines
Bebauungsplans
gestritten.
SPD
und
Grüne
wollen
keine
bauliche
Nutzung.
Als
für
die
benachbarte
Fläche
am
Birkenweg
vor
einigen
Jahren
der
Bebauungsplan
559
geändert
werden
sollte,
machten
sich
SPD
und
Grüne
dafür
stark,
die
strittige
Hotelfläche
in
diesen
Bebauungsplan
aufzunehmen,
um
für
das
Grundstück
eine
Wohnbebauung
grundsätzlich
auszuschließen.
Die
CDU
lehnte
das
ab.
Sie
unterstützte
eher
die
Wünsche
des
Grundstückseigentümers
und
sprach
sich
für
eine
Wohnnutzung
aus.
Vor
der
Kommunalwahl
im
September
wird
sich
aller
Voraussicht
nach
in
dieser
Sache
nichts
mehr
bewegen.
Wie
es
am
Rubbenbruchsee
weitergeht,
hängt
daher
stark
vom
Ergebnis
der
Wahl
ab.
Wie
es
scheint,
ist
vor
dem
Vertragsabschluss
viel
taktiert
und
getrickst
worden.
Im
November
2020
stand
die
Stadt
schon
kurz
davor,
die
Fläche
zu
übernehmen.
Der
damalige
Besitzer
Bernd
Lingemann
hatte
der
Stadt
das
Angebot
unterbreitet,
ihr
Grundstück
und
Rohbau
für
einen
symbolischen
Preis
zu
verkaufen.
Die
Rede
war
von
einem
Euro.
Im
Verwaltungsausschuss
wurde
die
Frage
diskutiert,
ob
die
Stadt
zugreifen
sollte
–
um
eine
Grünfläche
zu
schaffen
oder
um
aus
der
Bauruine
unter
dem
Dach
der
kommunalen
Wohnungsbaugesellschaft
bezahlbare
Wohnungen
zu
machen.
Zu
einer
Entscheidung
kam
der
Verwaltungsausschuss
nicht
mehr.
Ahmet
Ulusoy
war
schneller.
Klimaneutrales
Haus
Neben
Ulusoy
hatten
sich
andere
um
die
Liegenschaft
bemüht
und
wähnten
sich
Mitte
Dezember
schon
am
Ziel.
Sechs
wohlhabende
Osnabrücker
hatten
sich
zusammengetan,
eine
Gesellschaft
gegründet
und
Lingemann
ein
Kaufangebot
unterbreitet.
Die
Sache
schien
abgemacht.
Ein
Vertrag
war
nach
etlichen
Nachbesserungen
und
Änderungswünschen
des
Verkäufers
final
aufgesetzt,
der
Notartermin
für
Mitte
Dezember
fest
vereinbart.
Doch
am
Vorabend
des
Notartermins
sagte
der
Verkäufer
ab.
Die
sechs
Osnabrücker
wollten
der
Stadt
vorschlagen,
die
Hotelruine
in
ein
klimaneutrales
Mehrfamilienhaus
zu
verwandeln.
Ein
entsprechendes
Konzept
liegt
vor.
Mit
moderner
Technik
und
hoher
Energieeffizienz
sollte
ein
Gebäude
des
sogenannten
„
Net-
Zero-
Standards″
entstehen.
Das
bedeutet,
dass
das
Gebäude
im
Jahresdurchschnitt
so
viel
Energie
erzeugt,
wie
für
Strom,
Warmwasser
und
Heizung
benötigt
wird.
Selbst
bauen
wollten
sie
nicht,
der
Profit
war
nicht
der
Antrieb,
wie
Frank
Böhm,
Sprecher
der
Sechsergruppe,
unserer
Redaktion
versicherte,
sondern:
„
Wir
wollten
der
Stadt
etwas
Gutes
tun.″
Die
Gruppe
wäre
nach
seinen
Angaben
auch
bereit
gewesen,
das
abgeräumte
Grundstück
der
Stadt
zu
schenken
oder
gegen
einen
symbolischen
Euro
zu
überlassen,
sollte
sich
der
Stadtrat
gegen
eine
Umwandlung
in
Wohnraum
entscheiden.
„
Wir
wollten,
dass
diese
hässliche
Ruine
endlich
wegkommt
und
etwas
Besseres
entsteht″,
so
Böhm,
„
gern
auch
einfach
nur
eine
schöne
Grünfläche.″
Den
Steuerzahler
hätte
es
nichts
gekostet.
Folgen
eines
Feuers
Das
Tauziehen
um
die
sensible
Liegenschaft
am
See
währt
fast
20
Jahre.
Ein
Feuer
legte
1999
das
traditionsreiche
Kaffeehaus
Barenteich
in
Schutt
und
Asche.
Anstelle
des
Kaffeehauses
wollte
die
Eigentümerfamilie
ein
Hotel
mit
70
Doppelzimmern,
Restaurant
und
Kegelbahn
errichten.
2004
geriet
der
Bau
ins
Stocken.
2007
wurden
die
Arbeiten
eingestellt.
Weil
sich
drei
Jahre
auf
der
Baustelle
nichts
bewegte,
hob
die
Stadt
2010
die
Baugenehmigung
auf.
Lingemann
suchte
nach
Nutzungsalternativen:
Ein
Demenz-
Zentrum
war
kurz
im
Gespräch,
dann
ein
Studentenwohnheim
und
eine
Flüchtlingsunterkunft.
Sehr
konkret
wurden
vor
etwa
fünf
Jahren
die
Pläne,
im
dem
halb
fertigen
Gebäude
15
Eigentumswohnungen
zu
schaffen.
3,
5
bis
4
Millionen
Euro
wollte
der
Eigentümer
investieren,
doch
im
Rat
fand
sich
dafür
keine
Mehrheit.
Bernd
Lingemann
ließ
durchklingen,
dass
er
einerseits
froh
ist,
das
Objekt
los
zu
sein,
andererseits
aber
auch
gern
selbst
etwas
entwickelt
hätte.
„
Aber
die
Stadt
hat
ja
alles
blockiert,
weil
sie
was
gegen
mich
hat.
Ich
hatte
keine
Chance
mehr
umzubauen″,
sagte
Lingemann.
Bildtext:
Wird
die
Bauruine
am
Rubbenbruchsee
abgerissen,
oder
erlaubt
die
Stadt
einen
Umbau?
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Wilfried Hinrichs