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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neue Feldbahnstrecke am Piesberg nimmt Gestalt an
Zwischenüberschrift:
Fahrbetrieb könnte schon im Juni starten / Die Schienen kommen aus China
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Bahn frei für das Schmalspurvergnügen am Piesberg: Die Gleise für die neue Feldbahnstrecke werden jetzt bis zum Stüveschacht verlängert. Wenn Corona es zulässt, soll der Fahrbetrieb im Juni aufgenommen werden.
Es ist alles teurer geworden, und es hat länger gedauert, aber jetzt ist der Fortschritt sichtbar. Mehr als 600 Meter Schienen für die Nordstrecke der Feldbahn sind schon verlegt. Die Gleisbauer der Oldenburger Stefen GmbH haben das Wasserwerk an der Westseite des Steinbruchs schon hinter sich gelassen und kommen dem Stüveschacht jeden Tag ein Stückchen näher.

Spektakuläre Aussicht

Eigentlich sollte die Schmalspurstrecke 2, 8 Kilometer lang werden und am Grubenweg in Lechtingen enden. Doch dann stellte sich heraus, dass die Kostenschätzung nicht einzuhalten war. Schweren Herzens entschieden sich die Verantwortlichen, die Strecke fürs erste auf die Hälfte zu verkürzen. Das reicht immerhin bis zum Stüveschacht, dessen Restaurierung ja auch voranschreitet.
Die Schienen für den aktuellen Bauabschnitt kommen überwiegend aus China, nur zu einem kleinen Teil konnte auf die Bestände des Museums für feldspurige Industriebahnen zurückgegriffen werden. Aus dem Material wurden bei Voestalpine die Gleisjoche von drei bis sechs Meter Länge mit 60 cm Spurbreite montiert, wie Bauleiter Michael Krömke erläutert. Die sind nummeriert und auf der Basis einer GPS-Vermessung schon passend geformt für den jeweiligen Streckenabschnitt.
Für den Transport der schweren Joche haben die vier Mitarbeiter von Stefen eine eigene Kleinbahnlok mitgebracht, außerdem steht ihnen ein Bagger mit breiter Ladeschaufel zur Verfügung. Auf den nächsten Abschnitten werden sie sich zunehmend von der Straße entfernen, was die Materialanlieferung erschwert. Am Wasserwerk wurde ein Hohlweg durch das Piesberger Gestein geschlagen und mit Gabionen ausgekleidet. Das sind die von einem Drahtgeflecht gehaltenen Steinmauern, die auch in Privatgärten verwendet werden.
Auf dem Weg zum Stüveschacht führt die Strecke erst einmal bergauf, bis sie schließlich den Rand des Steinbruchs erreicht. Jörg Sprengelmeyer, der Vorsitzende des Feldbahnvereins, verspricht eine spektakuläre Fahrt mit schönen Aussichten auf das schroffe Piesberg-Panorama. Detlef Gerdts, der Leiter des städtischen Fachbereichs Umwelt und Klimaschutz, ist auch schon ganz begeistert und kündigt den Bau einer vierten Aussichtsplattform an, ganz in der Nähe vom Wasserwerk. Außerdem soll der Rundwanderweg parallel zum Gleis weiter ausgebaut werden. An den Steilhängen will die Stadt Geländer anbringen, damit ein Fehltritt nicht schlimm ist.
Die Gleisbauer wollen ihre Arbeit möglichst schon Anfang Februar beenden. Aber wegen der Corona-Beschränkungen wird der Verein seine Feldbahnfahrten wohl erst Monate später wieder aufnehmen können. Auf dem 1, 2 Kilometer langen Streckenabschnitt vom Fürstenauer Weg bis zum Südstieg verkehrten die Züge bis 2019 an jedem zweiten Sonntag. Rund 16 000 zahlende Besucher nahmen die Piesberg-Attraktion jedes Jahr in Anspruch.

Hilfe von Sponsoren

Der Verein, der das Museum für feldspurige Industriebahnen betreibt, hatte den ersten Abschnitt fast ausschließlich in Eigenarbeit fertiggestellt. Doch die Aktiven sind älter geworden und sehen sich inzwischen wegen mancher Rückenleiden nicht mehr in der Lage, solche Anstrengungen zu stemmen. Deshalb wurden für die Nordstrecke Sponsoren gesucht und gefunden.
Auftraggeber ist die Stadt Osnabrück, die sich mit rund 800 000 Euro beteiligt. Den größeren Teil von rund einer Million Euro steuern die Europäische Union, das Land Niedersachsen und der Naturpark Terra-Vita bei.
Falls sich demnächst neue Fördermöglichkeiten ergeben, soll auch der letzte Streckenabschnitt bis nach Lechtingen gebaut werden.

Bildtexte:
Jeden Tag ein Stückchen länger: Am Piesberg werden die neuen Gleise für die Feldbahn verlegt.
Die Gleise für die Feldbahn wurden in China produziert.
Am Wasserwerk verlaufen die Gleise durch einen künstlich geschaffenen Hohlweg, der mit Gabionen versehen wurde.
Fotos:
David Ebener
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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