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1.
Erscheinungsdatum:
21.01.2021
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Staubfresser mit Ärmelschonern?
Zwischenüberschrift:
150 Jahre Landesarchiv Osnabrück stellt zum Jubiläum Tagungsband vor
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
„
Ich
versetze
Sie
ins
Archiv!
″
Diese
Drohung
soll
der
frühere
baden-
württembergische
Ministerpräsident
Lothar
Späth
einem
allzu
querdenkenden
Ministerialbeamten
gegenüber
ausgestoßen
haben.
Generell
kommen
„
Archiv″
und
„
Archivar″
im
öffentlichen
Bewusstsein
nicht
sehr
gut
weg,
rufen
Assoziationen
wie
„
trist″,
„
langweilig″
und
„
verstaubt″
hervor.
Wo
man
das
alles
nachlesen
kann?
Ausgerechnet
im
Tagungsband
„
(H)
Ort
der
Geschichte″
zum
150-
jährigen
Bestehen
des
Landesarchivs
am
Standort
Osnabrück.
In
einem
Schlüsselroman
des
Regierungssprechers
Manfred
Zach
schreibt
dieser
über
seinen
Chef
Lothar
Späth:
„
Archive
galten
ihm
als
Inbegriff
der
Nutzlosigkeit.
Lauter
totes
gestapeltes
Wissen.
Und
bleiche,
spitznasige
Gesellen.
Die
den
Muff
verwalten,
mit
Ärmelschonern
und
gebeugtem
Nacken.″
Autor
Thomas
Brakmann
hat
für
seinen
Aufsatz
einen
Streifzug
durch
die
Literaturgeschichte
der
letzten
300
Jahre
unternommen
und
zahlreiche
ähnliche
Belege
für
all
die
Klischees
gefunden,
die
mit
der
Arbeit
des
Archivars
verbunden
werden.
Nicht
ohne
Selbstironie
breitet
der
neue
Leiter
des
Standorts
Osnabrück
des
Niedersächsischen
Landesarchivs
(NLA
OS)
Zitate
wie
diese
aus:
„
Eine
Edel-
Mülltonne,
die
im
Keller
untergebracht
ist″,
kontrolliert
von
einem
„
Totengräber
der
Vergangenheit″;
„
Langeweile,
vermodernde
Aktenstöße,
dunkle
und
stickige
Räume.
Und
mittendrin
ein
dürres,
altes
Männlein
mit
Buckel
oder
zumindest
gekrümmtem
Rücken.″
Oder
dieses
hier:
„
Sam,
was
ist
mit
Dir
geschehen?
Archiv?
Sam,
Du
warst
doch
immer
einer
der
Klügsten.
Sam,
lass
es
Dir
von
einem
Freund
sagen:
In
Deinem
Leben
läuft
etwas
falsch.
Ich
meine,
das
Archiv
ist
eine
absolute
Sackgasse.″
Für
den
portugiesischen
Literatur-
Nobelpreisträger
José
Saramago
ist
das
Archiv
ein
Ort
„
labyrinthischer
Katakomben″,
in
dem
zuweilen
Forscher
erst
nach
Tagen
wiedergefunden
werden,
völlig
dehydriert
und
entkräftet.
Natürlich
lassen
Thomas
Brakmann
und
seine
Mitherausgeber
aus
dem
Leitungskreis
des
NLA,
Isabelle
Guerreau
und
Thorsten
Unger,
diese
Zuschreibungen
nicht
als
die
gültigen
stehen,
sondern
halten
mit
weiteren
Referenten
jenes
Jubiläums-
Kolloquiums
vom
10.
Mai
2019
all
das
für
die
Nachwelt
fest,
was
an
klugen
Gedanken
über
die
Arbeit
des
Osnabrücker
Archivs
und
seine
150-
jährige
Geschichte
gesagt
wurde.
Thorsten
Unger
beleuchtet
die
Frage:
Wie
kommt
Geschichte
ins
Archiv?
An
praktischen
Beispielen
zeigt
er,
wie
amtliches
und
nicht
amtliches
Schriftgut
ausgewählt
wird.
Wie
die
Archivbenutzung
sich
vom
„
Schlossgewölbe
ins
weltweite
Netz″
geöffnet
hat,
wird
von
Isabelle
Guerreau
untersucht.
Gegenwart
und
Zukunft
der
Archivbenutzung
ist
das
Thema
des
Beitrags
von
Stephanie
Haberer,
wobei
sie
einen
Schwerpunkt
auf
den
„
virtuellen
Lesesaal″
legt,
nämlich
auf
die
digitale
Nutzung
über
das
Archivinformationssystem
Arcinsys.
Einen
anschaulichen
Einstieg
in
genealogische
und
hofgeschichtliche
Forschungen
liefert
der
Beitrag
von
Anna
Philine
Schöpper,
ganz
nach
dem
Motto:
„
Das
Tor
zur
Geschichte
Ihrer
Vorfahren
ist
nur
einen
Archivbesuch
weit
entfernt!
″
Irmtraud
Tiemann
geht
der
Faszination
der
Familienforschung
aus
der
Sicht
der
Nutzenden
nach
–
im
Sinne
des
Theodor
Heuss
zugeschriebenen
Satzes
„
Nur
wer
weiß,
woher
er
kommt,
weiß,
wohin
er
geht″.
Mit
dem
Blick
auf
„
Archive,
Gedenkstätten
und
die
regionale
Gestapo-
Forschung″
stellt
Matthias
Gafke
ein
wichtiges
historisches
Projekt
und
die
Zusammenarbeit
zwischen
Archiven
und
Gedenkstätten
vor.
Geschichtsprofessor
Thomas
Vogtherr
widmet
sich
der
Entwicklung
des
Vereins
für
Geschichte
und
Landeskunde
von
Osnabrück,
des
mit
dem
Archiv
eng
verbandelten
Historischen
Vereins.
Dessen
aktuelle
Vorsitzende
ist
Birgit
Kehne
als
erste
Frau
in
der
173-
jährigen
Vereinsgeschichte.
Sie
war
in
Personalunion
von
2002
bis
2020
Leiterin
des
NLA
OS
und
wurde
in
dieser
Funktion
vor
wenigen
Wochen
in
den
Ruhestand
verabschiedet.
Wenn
in
den
letzten
Jahrzehnten
die
Benutzerorientierung
des
Archivs
deutlich
zugenommen
hat
und
es
keinesfalls
mehr
um
das
Aufbewahren
um
des
Aufbewahrens
willen
geht,
so
wird
diese
stärkere
Prägung
als
bürgernahes
und
offenes
Archiv
wesentlich
Birgit
Kehne
zugeschrieben.
Ihr
ist
der
Tagungsband
gewidmet,
der
im
Buchhandel
oder
direkt
beim
NLA
unter
poststelle@
nla.niedersachsen.de
erhältlich
ist.
Bildtext:
Die
Herausgeber
des
Tagungsbandes
zum
150-
jährigen
Bestehen
des
Osnabrücker
Landesarchivs:
Thomas
Brakmann,
Thorsten
Unger
und
Isabelle
Guerreau
(von
links)
.
Foto:
NLA
OS
Autor:
Joachim Dierks