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1.
Erscheinungsdatum:
30.11.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Schnepper′sche Tongrube lieferte das Material
Zwischenüberschrift:
Seit 1824 wurde in Hellern getöpfert – Einrichtung ist heute im Museumsdorf Cloppenburg
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Eigentlich
könnte
man
auch
den
Töpferhof
oder
den
Pottbäckerweg
in
die
Überschrift
setzen.
Alle
drei
Straßen
liegen
dicht
beisammen
und
haben
eins
gemeinsam:
Sie
erinnern
an
die
Töpferei
der
Gebrüder
Ahaus,
die
bis
1966
zwischen
dem
heutigen
Gasthaus
„
Zur
Spitze″
und
dem
Spielplatz
Töpferstraße
angesiedelt
war.
Der
hohe
Eichenbaum
in
der
Südwestecke
des
Spielplatzes
war
der
„
Hofbaum″
der
Töpferei,
wie
man
beim
Vergleich
mit
alten
Fotos
unschwer
feststellen
kann.
Die
Gebäude
am
Südabhang
des
Grieselings
wurden
in
den
1970er-
Jahren
abgerissen
und
machten
einer
verdichteten
Wohnbebauung
Platz.
Die
Inneneinrichtung
der
Töpferwerkstatt
und
das
separat
stehende
Brennhaus
überlebten
zum
Glück.
Sie
haben
seit
1966/
67
eine
neue
Bleibe
im
Museumsdorf
Cloppenburg
gefunden.
Seit
alters
ließen
sich
Töpfer
–
oder
niederdeutsch
„
Pottbäcker″
–
in
der
Nähe
von
Ton
vorkommen
nieder,
um
keine
weiten
Wege
für
die
Gewinnung
ihres
Ausgangsmaterials
zu
haben.
Dass
im
hellernschen
Boden
auch
Tonerde
steckt,
wissen
wir
spätestens
seit
der
Diskussion
um
die
Schnepper′
sche
Tongrube.
Dabei
ging
es
nicht
etwa
um
die
Qualität
des
Tons,
sondern
um
die
des
Mülls,
der
im
Anschluss
an
die
Ausbeutung
des
Rohstoffs
dort
deponiert
wurde.
Bis
in
den
späten
1960er-
Jahren
der
Begriff
Umweltschutz
erfunden
und
zum
Thema
wurde,
versenkte
die
Stadt
dort
alle
möglichen
schadstoffhaltigen
Abfälle,
die
einer
Bebauung
bis
heute
im
Wege
stehen.
Der
Tongrubenweg,
wenige
Hundert
Meter
südlich
der
Töpferstraße
gelegen,
markiert
den
Bereich.
Das
Töpferhandwerk
im
Umfeld
der
alten
Blankenburg
(heute
Gasthaus
„
Zur
Spitze″)
ist
seit
1824
belegt.
Blankenburg-
Wirt
Bartholomäus
Gößmann
wird
als
„
Fabrikant
für
Irdenware″
bezeichnet,
Töpfermeister
Johann
Grotjann
arbeitet
zunächst
für
ihn,
bis
er
sich
in
Osnabrück
an
der
Johannismauer
selbstständig
macht.
Nach
1827
löst
Töpfer
C.
W.
Finck
ihn
ab.
In
Ernst
Helmut
Segschneiders
Standardwerk
„
Das
alte
Töpferhandwerk
im
Osnabrücker
Land″
ist
nachzulesen,
dass
1864
als
das
Gründungsjahr
der
Töpferei
Ahaus
anzusehen
ist.
Denn
in
diesem
Jahr
ließ
sich
der
aus
Berge
stammende
Dietrich
Ahaus
(1826–1900)
an
der
Blankenburg
nieder.
Er
verlegte
die
Töpferwerkstatt
in
das
ehemalige
Schießhaus
der
Osnabrücker
Schützenbruderschaft.
Nach
Dietrich
Ahaus′
Tod
führten
dessen
Söhne
Bernhard
(1867
bis
1949)
und
Hermann
(1874
bis
1964)
den
Betrieb
fort.
Älteren
Bewohnern
Hellerns
steht
das
Bild
Hermann
Ahaus′
als
das
eines
freundlichen
alten
Herrn
mit
zum
Mittelscheitel
geteiltem
weißen
Haar
noch
vor
Augen.
Er
war
eine
Institution
in
Hellern.
Generationen
von
Schulkindern
erklärte
er
geduldig,
wie
der
Töpfer
aus
einem
Klumpen
Ton
auf
der
Töpferscheibe
ein
Rundgefäß
formt
und
wie
der
Brandes
härtet.
Das
„
Sortiment″
der
Töpferei
bestand
bis
zum
Zweiten
Weltkrieg
überwiegend
aus
Gebrauchsware
für
die
ländliche
Umgebung,
also
Töpfen,
Trinkschalen,
Terrinen,
Kannen
und
Blumentöpfen.
In
der
letzten
Zeit
traten
kunstgewerbliche
Erzeugnisse
für
städtisch
orientierte
Käuferschichten
wie
Bowlengefäße,
Tabakdosen,
Topfkuchenformen,
Vasen
oder
die
beliebten
Walzenpfeifen
vom
Typ
„
Nachtigall″
in
den
Vordergrund.
Töpfermuseum
Der
einzige
Sohn
von
Hermann
Ahaus,
Hermann
junior,
fiel
1943
im
Krieg.
Tochter
Hanna
Pitor
(1919
bis
2012)
sah
es
als
sinnvollste
Verwendung
der
kulturhistorisch
bedeutsamen
Töpferei-
Einrichtung
an,
sie
in
die
Hände
des
Museumsdorfs
Cloppenburg
zu
geben.
Enkelin
Ingeborg
Herrmann,
geborene
Pitor,
führte
zeitweise
die
Töpfertradition
im
Töpfereimuseum
auf
dem
Schloss
Bad
Iburg
fort.
Bildtext:
Die
Töpfer
Hermann
(vorn)
und
Bernhard
Ahaus
im
Jahr
1938.
Foto:
Privat-
Archiv
Ahaus-
Pitor,
Bad
Iburg.
Abgedruckt
in:
Segschneider,
Das
alte
Töpferhandwerk
im
Osnabrücker
Land,
Bramsche
1983.
Autor:
Joachim Dierks