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1.
Erscheinungsdatum:
05.11.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile
Haste
Straßenkunde
Überschrift:
Er war kein Freund der Eingemeindung
Zwischenüberschrift:
Straßenkunde: Die Hardinghausstraße erinnert an den letzten Haster Bürgermeister
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Hofbesitzer
Ferdinand
Hardinghaus
(1879–1945)
war
der
letzte
Bürgermeister
von
Haste,
bevor
die
Gemeinde
1940
ihre
Selbstständigkeit
verlor
und
Osnabrück
zugeschlagen
wurde.
Die
nach
ihm
benannte
Straße
ist
eine
wichtige
Nord-
Süd-
Verbindung
im
Stadtteil.
Sie
führt
von
der
katholischen
Christus-
König-
Kirche
vorbei
an
der
evangelischen
Paul-
Gerhardt-
Kirche
bis
hinauf
in
den
Haster
Berg.
Seit
die
Wege
und
Straßen
in
Haste
Namen
tragen,
hieß
die
heutige
Hardinghausstraße
Schulstraße.
Denn
an
ihr
lag
das
erste
Schulgebäude
der
Gemeinde,
nördlich
der
Gaststätte
Osterhaus
ziemlich
genau
dort,
wo
heute
der
Supermarkt
ist.
Am
nördlichen
Ende
der
Schulstraße,
an
einem
der
schönsten
Aussichtspunkte
Hastes,
wurde
1937
das
nach
dem
SA-
Kämpfer
Johann
Gossel
benannte
Heim
der
Hitler-
Jugend
errichtet.
Da
war
es
dann
nur
folgerichtig,
dass
auch
die
darauf
zuführende
Straße
einen
regimefreundlichen
Namen
bekam.
Aus
der
Schulstraße
wurde
1939
die
Albert-
Leo-
Schlageter-
Straße.
Nach
dem
Zusammenbruch
wurden
alle
belasteten
Namen
wieder
entfernt.
1946
erhielt
die
Straße
den
Namen
des
im
Jahr
zuvor
verstorbenen
Bürgermeisters
Hardinghaus.
Aus
dem
HJ-
Heimwurde
ein
Studentenwohnheim,
was
aber
nicht
verhindern
konnte,
dass
der
Haster
Volksmund
auch
noch
Jahrzehnte
später
vom
„
HJ-
Heim″
sprach.
Familie
Hardinghaus
ist
seit
dem
16.
Jahrhundert
in
Haste
verwurzelt,
wie
in
der
Stadtteil-
Chronik
des
Haster
Autors
Wido
Spratte
nachzulesen
ist.
Der
Hof
liegt
östlich
des
Klosters
Nette
am
Östringer
Weg.
Er
gehört
zu
den
ganz
wenigen
in
Haste,
die
ohne
Unterbrechung
bis
heute
landwirtschaftlich
genutzt
werden
–
in
den
letzten
Jahren
mit
einem
Schwerpunkt
auf
der
Unterbringung
von
Pensionspferden.
Der
heutige
Hofbesitzer
Friedrich
Hardinghaus
ist
ein
Enkel
desletzten
Haster
Bürgermeisters.
Ferdinand
Hardinghaus
war
42
Jahre
alt
und
ein
angesehener
Großbauer,
als
er
am
18.
September
1922
als
Gemeindevorsteher
vereidigt
wurde.
Er
hatte
im
Ersten
Weltkrieg
an
der
Westfront
und
in
Russland
gekämpft
und
war
mehrfach
verwundet
worden.
Als
Nachfolger
von
Heinrich
Hanesch
an
der
Gemeindespitze
setzte
er
sich
energisch
für
den
Bau
der
Christus-
König-
Kirche
und
für
das
neue
Gemeindehaus
am
Krümpelein.
Auch
der
Bau
von
Postamt
und
Sparkasse
an
der
Ecke
von
Summerland
und
Bramscher
Straße
wurde
von
ihm
gefördert,
ebenso
die
Erweiterung
der
Volksschule,
die
Sportplatzanlagen
und
die
Badeanstalt
am
Kanal.
Hardinghaus
lehnte
wie
alle
übrigen
Ratsmitglieder
und
der
größere
Teil
der
Bevölkerung
die
Eingemeindung
nach
Osnabrück
ab.
„
Wi
sind
Haster
und
willt
nich
nach
Ossenbrügge″
–
dieser
leidenschaftliche
Ausbruch
der
damals
70-
jährigen
Haster
Bürgerin
Helene
Kuhlmann
entsprach
auch
der
Meinung
von
Ferdinand
Hardinghaus.
Der
Kommunalpolitiker
sah
die
Gefahr,
„
dass
die
örtliche
Verbundenheit
der
Einwohner
nicht
mehr
gewahrt
bleibt″,
dass
die
Landflucht
beschleunigt
und
die
Selbstverwaltung
ausgehöhlt
werde.
Nun
war
1940
jedoch
nicht
die
große
Zeit
der
demokratischen
Mitwirkungsrechte.
Mit
einem
Federstrich
verfügte
der
Oberpräsident
in
Hannover
im
Einvernehmen
mit
der
NS-
Parteiorganisation,
der
Stadt
und
der
Wehrmacht
die
Eingemeindung
Hastes
zum
1.April
1940.
Die
infrastrukturelle
Einbindung
der
Winkelhausen-
Kaserne
ließ
in
den
Augen
der
Machthaber
keine
andere
Lösung
zu.
Hardinghaus
und
seine
Frau
Maria
ereilte
in
den
letzten
Kriegsmonaten
ein
grausames
Schicksal.
Drei
ihrer
vier
Söhne
fielen
innerhalb
weniger
Wochen
an
der
Front.
Ferdinand
Hardinghaus
selbst
starb
am
26.
Mai1945
im
Alter
von
65
Jahrenan
Herzversagen,
als
eine
bewaffnete
Bande
ehemaliger
russischer
Kriegsgefangener
den
Hof
überfiel.
Bildtext:
Eine
wichtige
Nord-
Süd-
Verbindung
im
Stadtteil:
die
Hardinghausstraße.
Wurde
nur
65
Jahre
alt:
Ferdinand
Hardinghaus.
Dieses
Porträtfoto
entstammt
dem
Familienarchiv
Friedrich
Hardinghaus
–
entnommen
aus
der
Stadtteil-
Chronik
„
Osnabrück-
Haste″
von
Wido
Spratte.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks