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1.
Erscheinungsdatum:
27.10.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Was wusste der Großonkel?
Zwischenüberschrift:
Die offene Frage des Stolperstein-Paten für Else und Andreas Jonas
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Die
Nationalsozialisten
gönnten
Andreas
und
Else
Jonas
keinen
friedlichen
Lebensabend
an
der
Friedrichstraße.
Sie
vertrieben
die
jüdischen
Eheleute
aus
der
Wohnung
und
verschleppten
sie
nach
Theresienstadt,
wo
sie
–
im
Schatten
des
Zweiten
Weltkriegs
–
ihren
Mördern
aus-
geliefert
waren.
Bereits
Jahre
vorher,
als
Andreas
Jonas
noch
Inhaber
der
Lederhandlung
„
A.
u.
J.
B.
Jonas″
am
Nikolaiort
2
war,
hatte
die
Angst
vor
dem
NS-
Regime
die
Familie
auseinandergerissen.
Die
Kinder
von
Andreas
und
Else
Jonas
emigrierten
in
den
1930er-
Jahren:
ihre
Tochter
Irmgard
mit
ihrem
Ehemann
nach
Palästina,
ihr
Sohn
Hans
Günther
nach
Chile.
Wie
in
so
vielen
Fällen
blieben
die
Eltern
–
möglicherweise
in
der
Annahme,
die
Nationalsozialisten
würden
ihnen
als
unbescholtenen
Bürgern
nichts
anhaben
können.
Doch
in
einer
Mischung
aus
Hass
und
Wahn
geschah
das
Unvorstellbare.
1941
musste
das
Ehepaar
in
die
Große
Straße
44
umziehen,
1942
in
das
sogenannte
Judenhaus
an
der
Kommenderiestraße
11.
Die
Adresse
entpuppte
sich
als
letzte
Sammelstation
vor
der
Verschleppung
nach
Theresienstadt.
Andreas
Jonas
kam
im
Alter
von
72
Jahren
ums
Leben,
seine
Frau
Else
mit
63.
Über
das
Leben
des
Ehepaars
in
Osnabrück
ist
kaum
etwas
überliefert.
Eine
Nachbarin
erinnert
sich
daran,
dass
Andreas
Jonas
Vorbeterin
der
jüdischen
Gemeinde
war,
wie
Heinrich
H.
Frömbling
und
Friederike
zu
Sayn-
Wittgenstein-
Hohenstein
herausfanden.
Sie
sind
die
Paten
der
Stolpersteine
für
das
jüdische
Ehepaar.
Heinrich
H.
Frömbling
verriet
bei
der
Verlegung,
was
ihn
beschäftigt:
„
Mich
schaudert
bei
dem
Gedanken,
dass
mein
Großonkel
Ludwig
Schäffer
seinen
Branchenkollegen
Andreas
Jonas
–
mit
dessen
Lederwarengeschäft
visà-
vis
dem
Kunstgewerbekaufhaus,
beide
am
Nikolaiort
–
persönlich
gekannt
und
um
sein
Schicksal
gewusst
haben
musste.″
So
bleiben
auch
für
ihn
Fragen
ungeklärt.
Zumindest
bleibt
das:
„
Mit
diesen
Erinnerungssteinen
holen
wir
das
Ehepaar
Jonas
wieder
in
unser
heutiges
Leben
zurück
–
sie
sind
mit
ihren
Namen
wieder
mitten
unter
uns″
–
dank
der
Recherchen
für
die
Stolpersteinverlegung:
„
Aus
perfide-
peniblen
Todeslisten
und
alten
Aktenvermerken
wird
wieder
eine
Lebens-
,
ja
Familienbiografie.
Wir
hoffen
und
wünschen
es
sehr,
dass
ihre
beiden
Kinder
dank
ihrer
Emigration
diese
fortsetzen
konnten.″
Irmgard
und
Hans
Günther
Jonas
dürften
erst
viel
später
erfahren
haben,
was
ihren
Eltern
widerfahren
war.
Bildtext:
Friedrichstraße
25:
Hier
lebten
Andreas
und
Else
Jonas.
Nationalsozialisten
ermordeten
das
jüdische
Ehepaar
in
Theresienstadt.
Fotos:
Elvira
Parton
Stolpersteine
Messingplatten
in
den
Gehwegen
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkstätten
der
Menschen,
die
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
europaweit
Kommunen
angeschlossen
haben.
Paten
der
Stolpersteine
für
Andreas
und
Else
Jonas
sind
das
Ehepaar
Heinrich
H.
Frömbling
und
Friederike
zu
Sayn-
Wittgenstein-
Hohenstein.
Bei
der
Verlegung
wurde
Gunter
Demnig
von
Schülern
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg
unterstützt:
Manuel
Hellermann,
Sven-
Uwe
Kerckhoff,
Marcel
Nordhoff
und
Timo
Rosenbusch.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
Hinweise
über
das
Schicksal
von
weiteren
Opfern
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber