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1.
Erscheinungsdatum:
25.10.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile
Schinkel-
Ost
Straßenkunde
Überschrift:
Gütiger Pädagoge und kenntnisreicher Historiker
Zwischenüberschrift:
Straßenkunde: Die Prof.-Schirmeyer-Straße im Stadtteil Schinkel-Ost
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Ludwig
Schirmeyer
befindet
sich
in
bester
Gesellschaft.
In
der
Ost-
Schinkeler
Siedlung
zwischen
Windthorststraße
und
Gretescher
Weg
versammeln
sich
auf
Straßenschildern
einige
prominente
Osnabrücker,
mit
denen
Schirmeyer
befreundet
oder
zumindest
geistesverwandt
war.
Wie
Karl
Brandi
und
Christian
Dolfen
war
Schirmeyer
Historiker
und
Träger
der
Mösermedaille,
wie
Ludwig
Windthorst
war
er
Absolvent
des
Gymnasiums
Carolinum
und
überzeugter
Katholik.
Geboren
wurde
Ludwig
Schirmeyer
am
19.
November
1876
als
Sohn
des
Medizinalrats
Dr.
Louis
Schirmeyer
direkt
neben
dem
Bischöflichen
Palais
an
der
Großen
Domsfreiheit
9.
„
Die
grüne
Haustür
mit
Kranzgewinde
und
blankem
Messinggriff″
ist
für
ihn
zeit
seines
Lebens
Inbegriff
kindlicher
Geborgenheit
im
Elternhaus
gewesen,
wie
er
in
seinen
„
Erinnerungen
an
Alt-
Osnabrück″
liebevoll
beschreibt.
Die
Auswahl
einer
höheren
Schule
fiel
nicht
schwer.
Ludwig
brauchte
den
Schatten
des
Doms
nicht
zu
verlassen,
nur
einmal
die
Domsfreiheit
überqueren,
und
schon
war
er
in
der
Schule,
die
auch
schon
Vater
und
Großvater
besucht
hatten:
im
Gymnasium
Carolinum.
Jedes
Mal
kam
er
dabei
an
Justus
Möser,
in
Erz
gegossen,
vorbei.
Das
mag
wie
eine
Vorbestimmung
für
ihn
gewesen
sein,
sich
selbst
späterin
Leben
und
Werk
des
großen
Staatsmannes
und
Historikers
einzufühlen.
An
der
Göttinger
Möser-
Gesamtausgabe
von
1943
hatte
Schirmeyer
entscheidenden
Anteil.
Unter
anderem
dafür
verlieh
ihm
die
Stadt
1944
die
Mösermedaille.
Nach
dem
Abitur
1895
studierte
Schirmeyer
Deutsch,
Geschichte
und
Geografie.
In
Göttingen
promovierte
er
zum
Dr.
phil.
mit
einer
geschichtswissenschaftlichen
Arbeit,
legte
das
Referendarexamen
ab,
kam
zurück
nach
Osnabrück
und
wurde
Lehrer
am
Carolinum.
Seine
Laufbahnstationen:
1902
Hilfslehrer,
1903
Oberlehrer,
1914
Gymnasialprofessor
(damals
eine
Amtsbezeichnung
im
höheren
Schuldienst,
die
keine
Habilitation
voraussetzte)
,
1926
Oberstudienrat
und
stellvertretender
Schulleiter.
Er
wird
als
vorbildlicher,
kenntnisreicher
und
gütiger
Lehrer
beschrieben.
In
persönlichen
Dingen
war
er
anspruchslos,
allerdings
höchst
anspruchsvoll,
wenn
es
um
die
historische
Wahrheit
und
das
richtig
gesetzte
Wort
ging.
Als
62-
Jähriger
schied
er
1938
freiwillig
aus
dem
Schuldienst
aus,
um
sich
ganz
seinen
historischen
Forschungen
hingeben
zu
können.
Das
nützte
ihm
aber
nicht
viel.
Als
alle
noch
wehrfähigen
Kollegen
an
die
Front
mussten,
wurde
der
Lehrermangel
bald
so
eklatant,
dass
Schirmeyer
verpflichtet
wurde,
bis
zum
Kriegsende
weiter
zu
unterrichten.
Neben
der
Schule
bewältigte
Schirmeyer
ein
gewaltiges
Arbeitspensum.
Er
leitete
den
Historischen
Verein
zu
Osnabrück
und
gab
dessen
jährlich
erscheinende
„
Osnabrücker
Mitteilungen″
heraus.
Er
saß
dem
Altherrenzirkel
der
katholischen
Studentenverbindungen
(KV)
vor.
Er
war
Mitgründer
des
Carolingerbundes
und
der
ersten
Volkshochschule.
Er
war
im
Vorstand
des
Dürerbundes
und
des
Vereins
für
das
Deutschtum
im
Ausland(
VDA)
.
Die
Historische
Kommission
für
Niedersachsen
berief
ihn
zum
Mitglied.
Daneben
erforschte
er
die
Geistesgeschichte
des
18.
und
19.
Jahrhunderts
und
veröffentlichte
zahlreiche
Aufsätze
und
Bücher.
Mit
seinen
Beiträgen
zu
Möser
wurde
er
auch
überregional
bekannt.
Nicht
so
recht
ins
Bild
passen
mag
Schirmeyers
Mitgliedschaft
im
Stahlhelm,
dem
gegen
die
Weimarer
Demokratie
gerichteten
Altfrontkämpferbund.
Als
der
Stahlhelm
1934
in
der
SA
aufging,
wurde
auch
Schirmeyer
Mitglied
der
SA,
trat
jedoch
nie
der
NSDAP
bei.
1934
wurde
er
in
den
Rat
der
Stadt
gewählt.
In
einigen
Quellen
heißt
es,
dass
Schirmeyer
sich
von
den
Nazis
keinen
Deut
von
seiner
christlich-
humanistischen
Geisteshaltung
habe
abbringen
lassen.
Vortragsveranstaltungen
und
das
Jahrbuch
des
Historischen
Vereins
etwa
habe
er
stets
frei
von
Zensur
halten
können.
Genauso
wenig
ließ
er
zu,
dass
die
Osnabrücker
Sektion
des
Dürerbundes
für
die
NS-
Ideologie
instrumentalisiert
wurde:
Als
der
politische
Druck
zu
groß
wurde,
stellte
der
Verein
seine
Aktivitäten
ein.
Nach
dem
Zusammenbruch
galt
Schirmeyer
als
unbelastet.
Ihm
wurde
die
Überarbeitung
des
„
Lehrbuchs
der
Geschichte
für
höhere
Schulen″
an
vertraut.
Bis
ins
hohe
Alter
wirkte
er
weiter
in
seinen
zahlreichen
Ehrenämtern
und
trug
zur
Erforschung
der
Heimatgeschichte
bei.
„
Bei
ihm
begegnet
sich
der
Hauch
der
Geschichte
mit
dem
Duft
unserer
heimatlichen
Wiesen
und
Äcker″,
schrieb
sein
Nachfolger
im
Carolingerbund,
Wilhelm
Gröne.
Am
10.
Oktober
1960
starb
Ludwig
Schirmeyer
83-
jährigin
Osnabrück.
Im
Jahr
darauf
wurde
eine
neu
erschlossene
Siedlungsstraße
in
Schinkel-
Ost
nach
ihm
benannt.
Bildtexte:
In
Schinkel-
Ost
erinnert
eine
beschauliche
Siedlungsstraße
an
den
Justus-
Möser-
Experten.
Prof.
Ludwig
Schirmeyer
war
Lehrer
und
Historiker.
Fotos:
Joachim
Dierks,
Archiv
Autor:
Joachim Dierks