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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bombenräumung im Lockdown: 4000 Osnabrücker erlebten unruhige Nacht
 
Um 23.15 Uhr war die Bombe unschädlich
Zwischenüberschrift:
Blindgänger im Widukindland / 4000 Menschen mussten bei Kälte und Lockdown raus
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Das hatte gerade noch gefehlt: Bei Sondierungsarbeiten auf einem Grundstück im Osnabrücker Stadtteil Widukindland ist am Montagmittag ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Weil die Bombe mit Aufschlagzünder bewegt worden war, musste sie nach Angaben des Kampfmittelbeseitigungsdienstes umgehend entschärft werden. Die Folge: 4200 Menschen im Umkreis von einem Kilometer um den Fundort mussten ihre Wohnungen verlassen. Was zu normalen Zeiten schon erheblichen Organisationsaufwand erfordert, wurde inmitten des harten Corona-Lockdowns zu einer Herausforderung. Die Stadt lockerte die Kontaktvorschriften, so dass die Menschen bei Freunde und Verwandten unterschlüpfen konnten. Für alle anderen wurden zwei Evakuierungszentren in benachbarten Schulen unter strengen Hygienevorkehrungen eingerichtet. Auch die Bahnlinie Hamburg-Köln war betroffen. Die Evakuierung zog sich bis etwa 22 Uhr hin, erst dann konnte der Sprengmeister mit der Entschärfung beginnen.
Foto:
Ebener

Osnabrück Entschärfen unter verschärften Bedingungen: Mitten im Lockdown mussten am Montagabend im Widukindland 4200 Menschen nach einem Bombenfund evakuiert werden. Nach langer und anstrengender Evakuierung konnte der Sprengmeister um 23.15 Uhr Entwarnung geben.
Lange dauerte es, bis das Mordsteil aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich gemacht werden konnte. Denn die Evakuierung zog sich unter Corona-Bedingungen länger hin als geplant - auch weil einzelne Bewohner des Widukindlandes sich taub stellten und ihr Haus nicht verlassen wollten. Um 22.23 Uhr rollte noch ein letzter Zug auf der Bahnlinie Hamburg-Köln vorbei, dann konnte der Sprengmeister unter miesen äußeren Bedingungen endlich an die Arbeit gehen.

Bombe bewegt

Dass die Hinterlassenschaften aus dem Krieg auch nach mehr als 75 Jahren immer noch höchst explosiv sind, wollten viele Menschen im Widukindland nicht so recht glauben. In der Fliegerbombe, die am Ickerweg nur 50 Meter vom Bahnübergang entfernt unter der Erde lag, steckte ein Aufschlagzünder, und der sollte am Abend aus dem Sprengkörper herausoperiert werden. Anfangs waren die Fachleute noch von einem Säurezünder ausgegangen, der die Entschärfung zu einem schwer kalkulierbaren Risiko gemacht hätte. Aber auch vom Aufschlagzünder ging eine konkrete Gefahr aus, wie Stadtsprecher Gerhard Meyering betonte. Die Bombe sei bei den Erdarbeiten bewegt worden, und in so einem Fall gelte es, keine Zeit zu verlieren.
In einem Umkreis von 1000 Metern wurde am Nachmittag die Evakuierung angeordnet. Dabei konnten die Ordnungskräfte nicht wie gewohnt vorgehen, und eine vorübergehende Unterbringung in einer Turnhalle hätte sich schon wegen der Abstandsregeln verboten. Stundenlanges Warten bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt kam aber auch nicht infrage. Die Verantwortlichen der Stadt entschieden, die Corona-Beschränkungen vorübergehend außer Kraft zu setzen. Somit war es den Betroffenen erlaubt, unter Einhaltung der üblichen Vorsichtsmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsgeboten bei Verwandten oder Bekannten Unterschlupf zu suchen.
Alle anderen bekamen Gelegenheit, sich in den weitläufigen Komplexen des Schulzentrums Sonnenhügel und der Gesamtschule Schinkel zu verteilen. Die von den Stadtwerken zur Verfügung gestellten Busse wurden aber kaum genutzt.
Wie schon oft in der Vergangenheit verzögerte sich die Entschärfung der Bombe um Stunden, weil sich immer wieder herausstellte, dass ein Teil der Anwohner der Aufforderung nicht Folge geleistet hatte. Um 19.45 Uhr waren nach Auskunft von Stadtsprecher Gerhard Meyering erst 40 Prozent der Häuser verlassen, obwohl sich schon um 17.30 Uhr alle Betroffenen in Sicherheit begeben sollten.

Zwangsmittel angedroht

Feuerwehrleute, die durch die Siedlung patrouillierten, stießen immer wieder auf Spätentschlossene oder vorgeblich Ahnungslose, die sich teilweise erst unter Androhung von Zwangsmitteln bereiterklärten, ihren Beitrag zum Gelingen des Entschärfungskommandos zu leisten. Wer sich renitent zeigt, riskiert nicht nur ein Bußgeld, sondern auch, von der Polizei in Handschellen sicheren Gefilden zugeführt zu werden.
Gegen 21.30 Uhr teilte die Pressestelle der Stadt mit, dass 95 Prozent der Anwohner im Evakuierungsgebiet ihre Wohnungen verlassen hätten. Danach mussten noch die Spezialfälle″ abgearbeitet werden, wie ein Sprecher mitteilte, dann konnte das Team vom Kampfmittelräumdienst seinen Job machen.

Bildtexte:
Die Polizei sperrte das Gebiet ab und evakuierte die Einwohner: Die Bombe vom Ickerweg musste noch am Montagabend unschädlich gemacht werden.
Im Evakuierungszentrum in der Gesamtschule Schinkel wird obligatorisch die Temperatur gemessen, um Corona-Verdachtsfälle isolieren zum können.
Ein Bereich von 1000 Metern um den Fundort muss evakuiert werden. 4200 Menschen waren betroffen.
Busse brachten Anwohner bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt zum Evakuierungszentrum in der Gesamtschule Schinkel.
Auf Abstände wurde in den Evakuierungszentren geachtet die Pandemie macht es nötig.
Bei dem Blindgänger handelte es sich um eine Fünf-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder.
Die Polizei hat den Bereich um den Fundort abgesperrt.
Die Einsatzkräfte leiten den Verkehr um.
Auch das THW ist vor Ort.
Anwohner, die wegen der Entschärfung eines Bomben-Blindgängers ihre Wohnungen verlassen mussten, stehen an der Anmeldung in einem Evakuierungszentrum.
Anwohner, die wegen der Entschärfung eines Bomben-Blindgängers ihre Wohnungen verlassen mussten, werden von Hilfsdiensten in ein Evakuierungszentrum gebracht.
Medizinisches Personal prüft in einem Evakuierungszentrum die Körpertemperatur von Anwohnern, die wegen der Entschärfung eines Bomben-Blindgängers ihre Wohnungen verlassen mussten.
Anwohner, die wegen der Entschärfung eines Bomben-Blindgängers ihre Wohnungen verlassen mussten, sitzen in einem Evakuierungszentrum.
Ein Mitarbeiter der Seelsorge spricht in einem Evakuierungszentrum mit Anwohnern, die wegen der Entschärfung eines Bomben-Blindgängers ihre Wohnungen verlassen mussten.
Im Evakuierungszentrum in der Gesamtschule Schinkel wird obligatorisch die Temperatur gemessen, um Corona-Verdachtsfälle isolieren zum können.
Ein Fahrzeug der Polizei sperrt eine Zufahrt zur Evakuierungszone ab.
Der Bildgänger.
Bombenräumung in Osnabrück am Icker Weg.
Nach der Bombenräumung in Osnabrück am Icker Weg.
Das zufriedenen Team.
Fotos:
David Ebener, Stadt, dpa/ Friso Gentsch, Claudia Sarrazin, dpa, André Havergo
Autor:
Claudia Sarrazin, Rainer Lahmann-Lammert, Wilfried Hinrichs


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