User Online: 2 |
Timeout: 02:55Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
09.10.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile
Dodesheide
Überschrift:
Osnabrück von seiner dynamischen Seite
Der schnelle Traum vomschönen Wohnen
Ein Juwel der Stadtgeschichte
Zwischenüberschrift:
Dodesheide ist bei neuen Wohneinheiten, Zuzügen und Kinderanteil spitze – Wohnen in Citynähe
Der Bereich der Ex-Britensiedlungen in Dodesheide-Ost
Mein Lieblingsplatz: Karin Jabs-Kiesler weiß die Landwehr zu schätzen – Einst Schutzanlage der Ackerbürger, heute ein idyllischer grüner Finger
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Werbetafeln
mit
strahlend
blauem
Hintergrund
rücken
an
vielen
Stellen
die
Dodesheide
der
Zukunft
in
den
Blick:
„
Finden
Sie
Ihr
neues
Zuhause″
oder:
„
So
lässt
es
sich
leben
–
grün,
ruhig,
citynah″
verheißen
die
gut
sichtbaren
Flächen.
Nirgendwo
in
der
Stadt
entsteht
derzeit
soviel
neuer
Wohnraum
wie
in
diesem
Stadtteil.
Das
Baugebiet
„
In
der
Gartlage″,
das
den
Bereich
zwischen
Waldfriedhof
und
dem
Platz
mit
Läden,
Gaststätte
und
Sparkassenfiliale
an
der
Ellerstraße
schließt,
oder
das
neue
Waldviertel
und
der
Wohnpark
Dodesheide
im
Bereich
der
früheren
Briten-
Siedlung
–
der
Stadtteil
wird
seinem
Ruf
gerecht,
citynahes
Wohnen
zu
noch
erschwinglichen
Preisen
zu
bieten.
Die
Zuwachs-
Dynamik
machen
schon
die
nackten
Zahlen
deutlich:
Seit
2006
hat
die
Dodesheide
mehr
als
1100
neue
Einwohner
hinzugewonnen.
Bei
der
Gruppe
der
unter
13-
Jährigen
verzeichnet
der
Stadtteil
mit
plus
221
in
den
letzten
Jahren
sogar
mit
deutlichem
Abstand
das
größte
Plus
im
Stadtgebiet
vor
dem
Westerberg.
Die
rasante
Entwicklung
der
letzten
Jahre
hat
vor
allem
mit
der
Aufgabe
des
Standorts
Osnabrück
durch
die
britische
Rheinarmee
2009
zu
tun.
Der
Abzug
der
britischen
Streitkräfte
hat
die
nutzbare
Stadtteilfläche
um
rund
ein
Drittel
erweitert
–
die
Limbergkaserne
im
Nordosten
des
Stadtteils
war
die
größte
britische
Kasernein
der
Hasestadt.
Es
ist
jede
Menge
Wohnraum
durch
den
Abzug
frei
geworden.
Vor
allem
das
Wohnquartier
Dodesheide-
Ost,
das
rund
zehn
Straßen
im
Bereich
Dodeshausweg,
Am
Limberg
und
In
der
Dodesheide
umfasst,
steht
hier
im
Fokus.
Seit
Ende
der
50er-
Jahre,
als
der
Stadtteil
durch
das
Bundesdemonstrativbauvorhaben
Dodeshaus
landesweit
bekannt
wurde,
ist
die
Dodesheide
auf
Wachstumskurs.
Damals
entstanden
mehr
als
hundert
Häuser
und
Wohnungen,
von
den
Einheimischen
als
„
Die
Höfe″
bezeichnet.
Übrigens
alles
ohne
Keller
gebaut,
da
es
sich
beim
Baugebiet
um
eine
alte
Moorgegend
handelte.
Inhalt
der
Konzeptplanung
war
neben
unterschiedlichen
Hausformen
auch
ein
weitgehend
verkehrsfreies
Wohngebiet.
Rund
ein
Vierteljahrhundert
später
wurde
das
Baugebiet
Hof
Hanesch
mit
verdichteter
Bauweise
realisiert,
das
von
frei
stehenden
Einfamilien-
und
Reihenhäusern
geprägt
ist.
Bereiche,
deren
Gestaltung
nicht
nur
Zustimmung
fand.
Der
frühere
Oberstadtdirektor
Raimund
Wimmer
prophezeite
Ende
der
70er:
Das
würden
einmal
die
Slums
des
Jahres
2000.
Das
hat
sich
nicht
bewahrheitet.
Der
vor
Jahrhunderten
karge,
morastige
Landstrich
boomt
heute,
da
eine
ausgezeichnete
Infrastruktur,
die
von
Kindertagesstätten
über
alle
Schulformen
bis
zu
einer
Busanbindung
im
Zehn-
Minuten-
Takt
reicht,
optimale
Lebensbedingungen
bietet
–
vor
allem
für
junge
Familien.
Das
Potenzial
der
Zuzugsentwicklung
zeigt
auch
das
neu
entstandene
Geschäftszentrum
an
der
Mönkedieckstraße:
Vom
großen
Einkaufsmarkt
über
die
angesagten
Discounter
bis
hin
zu
einem
Super-
Biomarkt
ist
hier
gleich
alles
vor
Ort
zufinden.
Natürlich
hat
die
aktuelle
Entwicklung
auch
ihre
Problemaspekte.
Der
Bereich
Dodesheide-
Ost
mit
seinen
überaus
günstigen
Wohnangeboten
verzeichnet
steigende
Fallzahlen
bei
den
Sozialdiensten.
Politiker
und
die
zuständigen
Fachleute
aus
dem
Sozial-
und
Jugendbereich
der
Stadt
warnen
aber
davor,
die
Situation
zu
dramatisieren:
Es
gebe
zwar
steigenden
Tätigkeitsbedarf,
allerdings
sei
hier
auch
die
größere
Bevölkerungszahl
im
Stadtteil
zu
berücksichtigen.
Stadtjugendpfleger
Hans-
Georg
Weisleder:
„
Die
Stadt
reagiert
auf
die
Entwicklung.
Wir
werden
mit
einem
zusätzlichen
Präventivangebot
für
Kinder,
Jugendliche
und
Familien
tätig
werden.″
Im
November
startet
ein
Quartiertreff
am
Dodeshausweg
73
sein
Angebot.
Bildtext:
Eine
der
Wachstumszonen:
das
Baugebiet
In
der
Gartlage
an
der
Verlängerung
der
Knollstraße.
Foto:
Gert
Westdörp
OSNABRÜCK.
Vom
Abzug
der
Briten
ist
die
Dodesheide
besonders
betroffen.
Allein
die
Limberg-
Kaserne
umfasst
rund
70
Hektar,
die
als
große
Zukunftsaufgabe
einer
neuen
Nutzung
zugeführt
werden
müssen.
Weit
vorangekommen
ist
schon
die
Vermarktung
der
früher
von
Militärangehörigen
und
ihren
Familien
genutzten
Häuser
und
Wohnungen.
Von
den
insgesamt
1350
betroffenen
Wohneinheiten
im
gesamten
Stadtgebiet
entfallen
mehr
als
die
Hälfte
auf
die
Dodesheide.
Allein
434
Wohnungen
umfasst
das
Quartier
Wohnpark
Dodesheide,
das
von
Mehrfamilienblocks
geprägt
wird.
Anwohner
des
Bereichs
treibt
die
Entwicklung
die
Sorgenfalten
auf
die
Stirn,
den
die
schnell
sanierten
Wohnungen
locken
mit
ihren
günstigen
Mieten
einen
bestimmten
Interessentenkreis
an.
Es
ist
sogar
vorgekommen,
dass
bei
Abschluss
eines
Mietvertrages
Kosten
für
den
Umzugstransporter
übernommen
werden
oder
bei
Unterschrift
ein
Einrichtungsgutschein
in
Höhe
von
ein
paar
Hundert
Euro
beziehungsweise
ein
Renovierungszuschuss
gewährt
werden.
Bedingungen,
die
einem
Mieterkreis
mit
geringem
Einkommen
eine
schnelle
Realisierung
des
Traums
vom
schönen
Wohnen
ermöglichen.
Die
Folgen
sind
sichtbar:
Der
Anteil
der
Hartz-
IV-
Leistungsempfänger
ist
mit
mehr
als
25
Prozent
in
dem
Bereich
besonders
hoch.
Fast
die
Hälfte
der
hier
lebenden
Kinder
unter
15
Jahren
wächst
in
Haushalten
mit
Sozialgeldbezug
auf.
Die
Sicht
der
Fachleute:
Eine
Zunahme
von
sozialen
Problemlagen
ist
feststellbar.
Ein
Ur-
Dodesheider
sieht
die
Entwicklung
mit
großer
Sorge:
„
Die
Stadt
darf
den
Bereich
nicht
sich
selbst
überlassen.
Das
ist
ein
Sanierungsgebiet.″
Die
Stadt
richtet
gerade
einen
Quartiertreff
am
Dodeshausweg
73
ein,
um
die
Situation
der
Familien
sowie
der
Jugendlichen
und
Kinder
zubessern.
Das
Projekt
ist
zunächst
auf
drei
Jahre
befristet
und
umfasst
insgesamt
zwei
Stellen.
Die
Aufgabe:
Anlaufstelle
für
alle
Bewohner
des
Quartiers
zu
sein
sowie
Aufbau
eines
multiprofessionellen
Hilfsnetzwerks.
Vorgesehene
Öffnungszeiten:
fünf
Tage
in
der
Woche.
In
den
Herbstferien
soll
es
schon
erste
Aktionen
geben.
Bildtext:
Mehrfamilienhäuser
prägen
im
Bereich
Dodesheide-
Ost
das
Bild.
434
der
insgesamt
732
im
Stadtteil
früher
von
den
Briten
genutzten
Wohneinheiten
entfallen
auf
die
rund
zehn
Straßen
des
Quartiers
Wohnpark
Dodesheide.
Foto:
Gert
Westdörp
Name
Der
Name
des
Stadtteils
kann
nicht,
wie
häufig
angenommen,
mit
„
Todesheide″
übersetzt
werden.
Vielmehr
ist
der
Bezug
zu
den
Bischöfen
Dodo
I.
undII.
wahrscheinlicher,
die
beide
im
10.
Jahrhundert
gelebt
haben.
Zahlen
In
der
Dodesheide
leben
heute
8647
Einwohner,
damit
nimmt
sie
den
6.Platz
in
der
Statistik
der
23
Osnabrücker
Stadtteile
ein.
Alterszusammensetzung
(Zahl
der
ausländischen
Mitbürger
in
Klammern)
:
unter
7
Jahren:
648
(51)
,
7
bis
14
Jahre:
542
(52)
,
14
bis
18
Jahre:
310
(37)
,
18
bis
40
Jahre:
1978
(540)
,
40
bis
65
Jahre:
2572
(252)
,
65
Jahre
und
älter
1626
(39)
.
Um
die
Menschen
kümmern
sich
9
Arzt-
und
ärztliche
Gemeinschaftspraxen,
darunter
2
für
Zahnheilkunde.
Die
Fläche
beträgt
449,
27
Hektar
(Stadt
gesamt:
11
980)
,
davon
sind
174,
12
ha
Wohnbaufläche,
2,
92
ha
gewerbliche
Baufläche,
72,
69
ha
Sonderbaufläche
(Einrichtungen
des
Bundes,
Hochschulen,
GVZ,
großflächiger
Einzelhandel)
,
11,
21
ha
für
Gemeinbedarf,
10,
10
ha
Verkehrsfläche
(davon
10,
09
Straßen,
0,
01
ha
Bahnanlagen)
,
5,
09
ha
Sportplätze,
20,
38
ha
Friedhöfe,
19,
67
ha
sonstige
Grünflächen,
60,
69
ha
Landwirtschaft,
70,
81
ha
Wald/
Forstwirtschaft,
1,
50
ha
Wasserflächen.
Besonderes
Bis
ins
20.
Jahrhundert
bestand
die
Bebauung
des
Stadtteils
im
Wesentlichen
aus
Bauernhöfen.
Bekanntestes
Bauwerk
ist
das
Ende
des
16.
Jahrhunderts
erbaute
Haus
Gartlage,
ehemals
ein
Besitz
der
Jesuiten,
die
damals
am
Gymnasium
Carolinum
tätig
waren.
Eine
großflächige
Bebauung
begann
erst
in
den
1950er-
Jahren.
Zwei
Jahrzehnte
später
war
dort
der
Standort
der
Universität
vorgesehen,
wovon
in
der
Mecklenburger
Straße
das
mit
206
Wohnplätzen
ausgestattete
zweitgrößte
Studentenwohnheim
der
Stadt
zeugt.
Vor
Ort
Am
Freitag,
12.
Oktober,
ist
die
NOZ-
Redaktion
vor
Ort.
Von
10
bis
12
Uhr
bittet
Till
am
Combi-
Markt
(Mönkedieckstraße)
zum
Gespräch.
OSNABRÜCK.
Auf
ihren
Stadtteil,
in
dem
sie
mittlerweile
seit
mehr
als
40
Jahren
zu
Hause
ist,
lässt
Karin
Jabs-
Kiesler,
die
seit
2002
als
Bürgermeisterin
Osnabrück
vertritt,
nichts
kommen:
„
Wenn
es
um
Dodesheide
geht,
hebe
ich
ab!
″,
erklärt
die
73-
Jährige
mit
Power
in
der
Stimme.
Hoher
Freizeit-
und
Erholungswert,
gute
Infrastruktur
mit
hervorragenden
Einkaufsmöglichkeiten
sowie
kurze
Wege
in
die
Stadt
und
ins
Grüne
–
da
hat
es
für
sie
selbst
der
Westerberg
schwer
mitzuhalten.
Dazu
kommt
noch
ein
historisches
Juwel:
die
Landwehr,
eine
Schutzanlage
aus
dem
Mittelalter
für
die
Ackerflächen,
die
sich
früher
fast
rund
um
die
Stadt
zog
und
heute
neben
Eversburg
noch
gut
in
der
Dodesheide
nachzuvollziehen
ist.
Die
Historikerin
hat
einen
ganz
besonderen
Bezug
zur
einstigen
Schutzanlage
für
die
Ackerbürger
der
Stadt:
Die
Landwehr
verläuft
gleich
hinter
ihrem
Haus
am
Hesselkamp:
„
Das
ist
ein
gut
erhaltener,
von
Bäumen
gesäumter
grüner
Finger,
der
sich
von
der
Gartlage
bis
in
die
Nähe
der
Nackten
Mühlein
Haste
zieht
und
bei
jedem
Wetter
zu
ausgedehnten
Spaziergängen
einlädt.″
Früher
war
die
Landwehr
einmal
ein
rund
18
Kilometer
langes
System
aus
Gräben
und
mit
Sträuchern
bepflanzten
Wällen,
die
bis
mehr
als
vier
Kilometer
vor
der
Stadtmauer
sowohl
eine
Barriere
für
anrückende
Feinde
bildetet
als
auch
eine
Begrenzung
der
Weideflächen
und
damit
vor
Viehdiebstahl
schützten.
Zudem
hatten
die
ehemaligen
Landwehren
eine
Verbindungsfunktion
zu
den
angrenzenden
Stadtteilen.
Karin
Jabs-
Kiesler:
„
Leider
ist
es
nur
zum
Teil
gelungen,
die
Landwehr
wieder
herzustellen
und
für
die
Allgemeinheit
zugänglich
zu
machen,
da
früher
bei
Grundstücksverkäufen
versäumt
wurde,
dass
sich
die
Stadt
die
dafür
notwendigen
Teilflächen
sichert.
Die
Bedeutung
wurde
erst
später
gesehen.″
So
kommt
es,
dass
die
idyllischen
Fuß-
und
Radwege
von
privaten
Grundstücken
unterbrochen
werden
und
nicht
durchgängig
sind.
Aber
am
idyllischen
Reiz
und
dem
Stellenwert
der
Landwehr
ändert
das
aus
ihrer
Sicht
nichts:
„
Eine
einmalige
Grünzone,
wie
sie
nur
noch
selten
so
gut
erhalten
ist
–
faszinierend.″
Die
Nähe
zur
Natur
ist
für
sie
einer
der
großen
Pluspunkte
der
Dodesheide,
der
auch
bei
der
Lebensqualität
durchschlage:
„
Es
gibt
Beispiele,
wo
sogar
Häuser
am
Westerberg
aufgegeben
wurden,
um
sich
an
reizvollen
und
ruhigen
Ecken
der
Dodesheide
etwas
Neues
zu
suchen″,
macht
sie
zum
Stellenwert
des
Stadtteils
deutlich.
Für
die
langjährige
Ratsfrau
hätte
es
der
Bestätigung
nicht
bedurft:
„
Besser
versorgt
und
ruhiger
kann
man
in
der
Stadt
nicht
leben″–
auch
wegen
der
Landwehr.
Bildtext:
Naturnahes
Wohnen:
Bürgermeisterin
Karin
Jabs-
Kiesler
ist
überzeugte
Dodesheiderin.
Ihr
Lieblingsplatz:
der
Landwehrgraben.
Foto:
Elvira
Parton
Autor:
Wolfgang Elbers