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1.
Erscheinungsdatum:
23.12.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Warum bewertet ein Finanzchef Klimafolgen?
Zwischenüberschrift:
Streit um Flächenkauf im grünen Finger der Gartlage / Grüne kritisieren Einschätzung von Thomas Fillep
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Hat
der
Kauf
der
Flächen
im
grünen
Finger
der
Gartlage
eine
positive
Wirkung
auf
das
Klima?
Finanzchef
Thomas
Fillep
hat
das
in
der
Beschlussvorlage
für
den
Rat
entsprechend
angekreuzt
und
damit
Kritik
und
Spott
der
Grünen
auf
sich
gezogen.
„
Wie
verzweifelt
müssen
Sie
sein!
″,
sagte
Grünen-
Ratsherr
Michael
Hagedorn.
In
der
Diskussion
über
den
Kauf
der
21,
5
Hektar
mit
den
Eiswiesen
wird
der
Ton
schärfer.
Dass
der
Finanzchef
als
Klimafachmann
auftritt
und
das
Umweltamt
dabei
umgeht,
empört
die
Grünen.
„
Wovor
haben
Sie
eigentlich
Angst?
Vor
Argumenten
und
Fakten?
Wie
verzweifelt
müssen
Sie
sein,
wenn
in
der
Vorlage
unter
Klimaauswirkungen
über
ein
neues
Baugebiet
ein
,
positiv′
hineingedichtet
wird″,
tobte
Hagedorn
in
der
Ratssitzung
am
vergangenen
Dienstag.
Und
weiter:
„
Mit
dieser
Märchenstunde
und
ihren
Greenwashing-
Versuchen
untergraben
Sie
das
Vertrauen
in
die
Verwaltung.
Hier
ist
ein
Grad
der
Realitätsverweigerung
erreicht,
den
kannten
wir
bislang
nur
von
den
Trumps
dieser
Welt.″
Wer
beurteilt
Folgen?
Was
war
passiert?
Osnabrück
gehört
zu
den
ersten
Städten
in
Deutschland,
die
bei
jedem
Ratsbeschluss
die
Auswirkungen
auf
das
Weltklima
in
Betracht
ziehen.
Die
Unterlagen
für
die
Ratsmitglieder
sind
immer
gleich
gegliedert:
Am
Anfang
steht
der
Beschlussvorschlag,
darunter
folgen
kurz
und
knapp
die
Auswirkungen
auf
die
Finanzen,
auf
das
Personal
und
auf
die
Integrations-
und
Gleichstellungspolitik.
Seit
Anfang
2020
gibt
es
einen
vierten
Punkt:
Auswirkungen
auf
den
Klimaschutz.
Um
die
Klimafolgen
nachvollziehbar
darstellen
zu
können,
hatte
das
Umweltamt
von
Detlef
Gerdts
in
den
Monaten
zuvor
ein
Instrumentarium
entwickelt.
Wichtigste
Kriterien
sind
darin
die
Höhe
und
die
Dauer
des
zu
erwartenden
Kohlendioxidausstoßes.
Das
Umweltamt
nimmt
die
Prüfung
vor
und
kreuzt
am
Ende
eines
der
drei
Kästchen
in
den
Ratsunterlagen
an:
positiv,
negativ,
keine.
Im
Fall
der
21.5
Hektar
an
der
Knollstraße
ist
das
Umweltamt
nicht
beteiligt
worden.
Finanzchef
Thomas
Fillep,
unter
dessen
Leitung
die
Vorlage
erarbeitet
wurde,
ließ
ohne
Rücksprache
mit
den
Umweltfachleuten
im
eigenen
Haus
„
positiv″
ankreuzen.
Der
Kauf
der
Grundstücke
werde
sich
positiv
auf
den
Klimaschutz
auswirken,
da
die
Stadt
eine
klimafreundliche
Entwicklung
im
Rahmen
der
Urbanisierung
am
besten
berücksichtigen
könne.
Die
Waldflächen
würden
dauerhaft
geschützt.
Im
Bauleitverfahren
würden
Klimaaspekte
berücksichtigt.
Die
Grünen
halten
das
für
Schönfärberei.
Sie
befürchten,
dass
die
Kaltluftentstehung
durch
die
Bebauung
auch
nur
eines
Teils
der
Gesamtfläche
beeinträchtigt
werden
könnte.
Auf
jeden
Fall
sei
es
verfrüht,
positive
Wirkungen
zu
postulieren,
obwohl
Ausmaß
und
Gestalt
einer
Bebauung
noch
völlig
unklar
seien.
Die
Zeit
war
zu
knapp
Thomas
Fillep
sagt,
die
Zeit
sei
zu
kurz
gewesen,
das
Umweltamt
um
eine
Klima-
Stellungnahme
zu
bitten.
Erst
Anfang
Dezember
sei
klar
gewesen,
dass
die
Eigentümer
zum
Verkauf
der
21,
5
Hektar
bereit
seien.
Daraufhin
seien
alle
Beteiligten
informiert
und
die
weitern
Schritte
eingeleitet
worden.
Das
Thema
sei
nachträglich
auf
die
Tagesordnung
der
jüngsten
Ratssitzung
gesetzt
und
die
Vorlage
kurzfristig
erstellt
worden.
Kurzum:
kein
Grund
zur
Aufregung.
Außerdem
beginne
das
Planungsverfahren
ja
jetzt
erst,
in
dem
alle
Klimafolgen
haargenau
geprüft
würden.
Er
habe
bei
seiner
Beurteilung
vor
allem
das
Stadtklima
im
Blick
gehabt,
so
Fillep,
das
Umweltamt
schaue
eher
auf
das
Weltklima.
Detlef
Gerdts,
Leiter
des
Fachbereichs
Umwelt,
bestätigte,
dass
sein
Fachbereich
nicht
gefragt
worden
war,
wollte
das
aber
nicht
weiter
bewerten.
Er
hätte
das
dritte
Kästchen
angekreuzt,
sagte
er
unserer
Redaktion:
keine
Folgen.
„
Der
Kauf
der
Fläche
hat
ja
noch
keine
Auswirkungen
auf
das
Klima″,
so
Gerdts.
Der
Flächendeal
in
der
Gartlage
belastet
die
bislang
gute
Zusammenarbeit
zwischen
den
Fraktionen.
Vor
fünf
Jahren
haben
CDU,
SPD,
Grüne
und
die
kleinen
Fraktionen
einen
„
Lenkungskreis
2020
gegründet″.
Hier
treffen
sich
regelmäßig
die
Fraktionsvertreter
mit
Fachleuten
der
Bauverwaltung,
aus
dem
Eigenbetrieb
Immobilien
und
des
Umweltamtes,
um
Flächen
in
der
Stadt
zu
identifizieren,
die
mittel-
und
langfristig
für
eine
Bebauung
infrage
kommen.
Wenn
sich
der
Lenkungskreis
einig
war,
wurden
die
Flächen
in
die
Fachabteilungen
und
zuständigen
Ausschüsse
weitergeleitet.
Das
Gebiet
südlich
der
Knollstraße,
das
die
Stadt
auf
Beschluss
des
Rates
kaufen
wird,
war
im
Lenkungskreis
„
aus
fachlichen
und
politischen
Gründen″
abgelehnt
worden,
wie
Grünen-
Fraktionschef
Volker
Bajus
sagt.
Die
Grünen
spielen
mit
dem
Gedanken,
die
Kooperation
aufzukündigen:
„
Wenn
CDU
und
SPD
sich
jetzt
gegen
das
bewährte
Verfahren
des
Lenkungskreises
wenden,
dann
stehen
sie
zukünftig
flächenpolitisch
womöglich
alleine
da.
Und
es
droht
um
jede
neue
Baufläche
ein
parteipolitisches
Hickhack,
was
bislang
vermieden
werden
konnte.
Für
die
Stadtentwicklung
wäre
das
ein
herber
Rückschlag.″
Und
Michael
Hagedorn
kündigte
in
der
Ratssitzung
an,
dass
sich
unter
diesen
Umständen
die
Rolle
der
Grünen
„
hin
zur
Oppositionspartei″
deutlich
verändern
werde.
Bildtexte:
Umstritten:
Der
Kauf
von
Flächen
im
grünen
Finger
Sandbachtal
sorgt
weiter
für
Streit
in
der
Osnabrücker
Politik.
Gut
fürs
Klima:
So
schätzt
Finanzchef
Thomas
Fillep
die
Folgen
einer
Bebauung
im
grünen
Finger
ein.
Eigentlich
ist
die
Bewertung
Aufgabe
des
Umweltamtes.
Fotos:
Geodaten
Osnabrück,
Hinrichs
Autor:
Wilfried Hinrichs