User Online: 2 |
Timeout: 04:30Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zentralbahnhof in „abseitiger Lage″
Zwischenüberschrift:
Vor 125 Jahren nahm der Osnabrücker Hauptbahnhof den Betrieb auf
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
125
Jahre
alt
ist
Osnabrücks
Hauptbahnhof
in
diesem
Jahr
geworden.
Die
große
Jubiläumsfeier,
die
für
den
Samstag
nach
dem
historischen
Eröffnungsdatum
24.
April
geplant
war,
musste
coronabedingt
ausfallen.
Um
aber
dennoch
das
Jubiläum
zu
würdigen,
ist
eine
Fotoausstellung
von
Geschichte
und
Geschehen
am
und
im
Bahnhof
seit
seiner
Inbetriebnahme
konzipiert
worden.
Sie
ist
in
der
Empfangshalle
zu
sehen.
Ausstellung
verlängert
Eigentlich
hätte
die
Ausstellung
nur
bis
Ende
November
laufen
sollen.
Sie
ist
jetzt
aber
bis
voraussichtlich
Ende
Januar
2021
verlängert
worden,
weil
ein
Nachfolgeprojekt
abgeblasen
werden
musste.
Der
wesentliche
Inhalt
der
Ausstellung
ist
außerdem
in
einer
28-
seitigen
Broschüre
zusammengefasst,
die
kostenlos
im
Bahnhof
ausliegt.
Immer
wieder
ist
auf
den
Fotos
das
prächtige
Neorenaissance-
Portal
des
Bahnhofs
abgebildet.
Es
stammt
vom
gleichen
Architekten
wie
das
des
Frankfurter
Hauptbahnhofs,
Hermann
Eggert,
und
weist
entsprechende
Ähnlichkeiten
auf.
Es
blieb
über
all
die
Jahre
hinweg
weitgehend
unverändert,
wenn
man
einmal
von
den
Türmchen
beiderseits
des
Portals
absieht,
von
denen
nach
der
Kriegszerstörung
nur
Stümpfe
übrig
blieben.
Aber
der
Bahnhofsvorplatz,
seit
1963
–
von
der
Öffentlichkeit
weitgehend
ignoriert
–
Theodor-
Heuss-
Platz
genannt,
hat
seine
Gestalt
mindestens
fünfmal
grundlegend
verändert.
Zwei
Phasen,
nämlich
die
1960er-
Jahre
und
heute,
zeigen
die
Bilder
in
diesem
Beitrag.
125
Jahre
sind
eine
lange
Zeit,
aber
gemessen
an
der
viel
längeren
Eisenbahngeschichte
in
Deutschland,
die
1835
auf
der
Strecke
Nürnberg–Fürth
begann,
trat
der
Osnabrücker
„
Central
Bahnhof″
im
Jahr
1895
erst
relativ
spät
ins
Stadtbild.
Das
kam
daher,
dass
die
beiden
Hauptstrecken,
die
sich
hier
fast
rechtwinklig
kreuzen,
Osnabrück
nicht
gleichzeitig
erreichten,
sondern
im
Abstand
von
nahezu
20
Jahren.
Und
es
waren
zwei
verschiedene
private
Gesellschaften,
die
die
Strecken
projektierten
und
betrieben.
1855
läutete
die
Hannoversche
Eisenbahndirektion
das
Eisenbahnzeitalter
in
Osnabrück
ein.
Die
„
Hannoversche
Westbahn″
verknüpfte
die
westlichen
Regionen
des
Königreichs
Hannover
mit
der
Hauptstadt.
1855
war
die
Strecke
von
Löhne
bis
Osnabrück
fertig,
ein
Jahr
später
der
Anschluss
nach
Rheine.
Osnabrücks
erster
Bahnhof
entstand
am
heutigen
Wittekindplatz.
Später,
als
er
nicht
mehr
der
einzige
war,
nannte
man
ihn
Hannoverschen
Bahnhof.
Die
Ost-
West-
Achse
nach
Hannover
–
und
später
zur
Reichshauptstadt
Berlin
–
war
damals
wichtiger
als
die
Nord-
Süd-
Verbindungen,
die
hingegen
im
„
schmaler″
gewordenen
Westdeutschland
nach
1945
dominierten.
Im
19.
Jahrhundert
bekam
Osnabrück
erst
1871/
74
eine
Nord-
Süd-
Verbindung.
Die
Strecke
Hamburg–Venlo
der
Cöln-
Mindener
Eisenbahngesellschaft
kreuzt
die
ältere
Ost-
West-
Strecke
am
Klushügel.
Dort
errichtete
man
in
einfacher
Holzbauweise
den
Bremer
Bahnhof,
im
Volksmund
etwas
abschätzig
„
Bretterbude″
genannt.
Ein
Provisorium
reichte,
weil
schon
1868
die
Absicht
bestand,
später
einen
„
Central
Bahnhof″
im
Kreuzungspunkt
der
Bahnlinien
zu
errichten.
Dieser
„
Central
Bahnhof″,
der
heutige
Hauptbahnhof,
nahm
1895
den
Betrieb
auf.
Hannoverscher
und
Bremer
Bahnhof
wurden
damit
als
Personenbahnhöfe
nicht
mehr
gebraucht
und
dienten
fortan
lediglich
dem
Güterverkehr,
und
das
auch
nur
noch
bis
1913,
als
der
große
neue
Güterbahnhof
im
Fledder
fertig
wurde.
Für
die
Reisenden
brachte
der
als
Turmbahnhof
konzipierte
neue
Hauptbahnhof
den
Fortschritt
mit
sich,
dass
sie
beim
Umsteigen
zwischen
den
Hauptstrecken
nicht
mehr
die
fast
einen
Kilometer
auseinander
liegenden
alten
Bahnhöfe
per
Fußmarsch
oder
Droschkenfahrt
wechseln
mussten.
Aber
es
kam
auch
Kritik
auf.
Nämlich
wegen
der
„
abseitigen
Lage″
des
Bahnhofs
weit
vor
den
Toren
der
Innenstadt.
Der
Stadtchronist
Karl
Kühling
beschrieb
es
so:
„
Wer
aus
dem
Hauptbahnhof
trat,
hatte
zunächst
beim
Blick
auf
die
vorgelagerten
Grabegärten
mit
alten
Lauben
den
Eindruck,
in
einem
noch
im
Rohzustand
befindlichen
Vorort
gelandet
zu
sein.″
Eine
alte
Aufnahme
zeigt
Wäscherinnen
am
Rande
eines
schilfbestandenen
Waschteichs
zwischen
Pottgraben
und
Bahndamm
und
eine
Bleiche
mit
aufgehängter
Wäsche,
im
Hintergrund
Bahnhof
und
Hotel
Hohenzollern
als
einsam
frei
stehende
Gebäude.
Die
Stadt
wuchs
erst
langsam
auf
den
Bahnhof
zu,
1910
gab
es
an
Möserstraße
und
Goethestraße
nur
noch
wenige
Baulücken.
Haltepunkt
am
Hasetor
Die
„
abseitige
Lage″
störte
aber
weiterhin
besonders
die
Kaufmannschaft
in
der
nördlich
gelegenen
Altstadt.
Sie
befürchtete
eine
zunehmende
Konzentration
des
Verkehrs-
und
Handelsgeschehens
in
der
Neustadt
und
griff
deshalb
zur
Selbsthilfe.
Unter
Anführung
des
Bäckermeisters
Wilhelm
Jürgensmann
brachte
sie
38
000
Mark
auf.
Die
Stadt
legte
8000
Mark
dazu
und
spendierte
die
erforderliche
Grundfläche.
Das
reichte,
um
die
Königliche
Bahndirektion
zu
überzeugen,
einen
Haltepunkt
am
Hasetor
einzurichten.
Von
hier
war
der
Weg
etwa
zum
Markt
oder
zum
Rathaus
viel
kürzer
als
vom
Hauptbahnhof
aus.
1896,
also
nur
ein
Jahr
nach
dem
Hauptbahnhof,
ging
der
Hasetorbahnhof
in
Betrieb.
Der
heutige
Bahnhof
„
Osnabrück
Altstadt″
kann
folglich
im
nächsten
Jahr
sein
125-
Jähriges
feiern.
Bildtexte:
Der
parkartig
gestaltete
Vorplatz
des
Hauptbahnhofs
Osnabrück
um
1912.
Einladendes
Gewölbe:
das
Bahnhofsrestaurant
des
Bahnhofswirts
Heinrich
Schorn,
fotografiert
um
das
Jahr
1925.
Scherzpostkarte
aus
wilhelminischer
Zeit.
Foto:
Aus
dem
Kalender
„
Gruß
aus
Alt-
Osnabrück
2020″
des
Antiquariats
Bojara-
Kellinghaus,
MB-
Kalendervertrieb
Manfred
Buhmann
Das
ellipsenförmige
Dach
des
Bussteigs
dominiert
seit
der
letzten
Umgestaltung
im
Jahr
2000
den
Vorplatz
des
Bahnhofs.
Der
Hauptbahnhof
und
sein
Vorplatz
in
den
1960er-
Jahren.
Der
Vorplatz
des
Hauptbahnhofs
Osnabrück
um
1935.
Fotos:
Ansichtskarte
aus
dem
Archiv
Rudolf
Leimkuhle,
Rudolf
Lichtenberg,
Archiv
Museum
Industriekultur,
Joachim
Dierks,
Sammling
Joachim
Behrens
Autor:
Joachim Dierks