User Online: 2 |
Timeout: 24:04Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt geht gegen Nutrias vor
Nutrias unterhöhlen das Klärwerk
Zwischenüberschrift:
Mithilfe von Funkfallen sollen die Bestände in Osnabrück klein gehalten werden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Sie
werden
bis
zu
65
cm
groß,
bis
zu
zehn
Kilogramm
schwer
und
sind
für
viele
ein
Ärgernis:
Nutrias.
Die
ursprünglich
aus
Südamerika
stammende
Nagetierart
vermehrt
sich
auch
aufgrund
der
milden
Winter
rasant
und
könnte
in
Osnabrück
schwere
Schäden
verursachen.
Das
zeigt
sich
beispielsweise
am
Eversburger
Klärwerk:
Dort
drohte
infolge
von
Unterhöhlungen,
die
auf
das
Konto
der
Tiere
gehen,
der
Inhalt
eines
Schmutzwasserbassin
in
die
Hase
abzufließen.
Die
Stadt
geht
aktiv
gegen
die
Tiere
vor,
Jäger
setzen
unter
anderem
funkgesteuerte
Lebendfallen
ein.
Und
sie
setzt
auch
auf
Aufklärung:
Denn
so
mancher
scheint
nichts
von
dem
offiziellen
Fütterungsverbot
zu
wissen,
wie
sich
unter
anderem
am
Regenrückhaltebecken
am
Nettebad
zeigte.
Dort
fütterten
Spaziergänger
die
Tiere.
Osnabrück
Mit
Lebendfallen
wird
in
der
Stadt
Osnabrück
seit
einiger
Zeit
gegen
die
wachsende
Nutria-
Population
vorgegangen.
Denn
die
Tiere
vermehren
sich
rasant
–
und
verursachen
teils
gravierende
Schäden.
Erwartungsvoll
reckt
sich
eine
Nutria
der
Hand
eines
Spaziergängers
entgegen.
Daneben
knabbern
ein
Dutzend
der
Tiere
an
ausgestreutem
Gemüse.
Szenen
wie
diese
haben
sich
in
diesem
Jahr
an
den
Regenrückhaltebecken
am
Nettebad
häufig
abgespielt.
„
Ein
Wahnsinn,
was
da
los
war,
und
wie
viele
Nutrias
sich
dort
tummelten″,
kommentiert
Jürgen
Lambrecht
die
von
ihm
mit
einem
Smartphone
gefilmte
Szenerie.
Fütterverbot
ignoriert
Der
Kreisjägermeister
weiß
um
die
Probleme
und
die
von
Nutrias
verursachten
Schäden
im
Stadtbereich,
vor
allem
durch
Uferunterhöhlungen
und
beschädigte
Wasserbauwerke.
Das
offizielle
Fütterungsverbot,
das
nicht
nur
an
der
Nette
von
Tierfreunden
gerne
mal
ignoriert
wird,
sofern
es
denn
überhaupt
allgemein
bekannt
ist,
dient
aber
auch
dem
Schutz
der
Passanten.
Erst
kürzlich
habe
ein
Mann
beim
unvorsichtigen
Füttern
in
der
Dodesheide
eine
Bissverletzung
erlitten,
berichtet
Lambrecht.
Die
Einhaltung
des
Fütterungsverbots
ist
auch
Osnabrücks
amtlich
bestelltem
Jagdaufseher
Reinhold
Rethschulte
ein
Anliegen,
der
bei
Vorfällen
mit
Wildtieren
im
Stadtgebiet
tätig
wird.
So
auch
im
Fall
einer
großen
und
wenig
scheuen
Nutria,
die
ebenfalls
in
der
Dodesheide
für
viel
Verunsicherung
sorgte.
Sie
hielt
sich
direkt
vor
Haustüren
auf,
und
einige
ältere
Anwohner
trauten
sich
daraufhin
nicht
mehr
aus
ihren
Wohnungen.
Dass
die
Bestandszahlen
der
Nutrias
in
den
vergangenen
Jahren
in
Osnabrück
und
Umgebung
überhaupt
derart
in
die
Höhe
schnellen
konnten,
ist
nicht
nur
eine
Folge
der
hohen
Reproduktionsrate
der
Tiere.
Vor
allem
die
milden
Winter
sind
es,
die
die
Ausbreitung
der
großen
Nagetiere
begünstigen,
die
zu
einer
Unterordnung
der
Stachelschweinartigen
gehören.
Entsprechend
können
die
frostempfindlichen
Nutrias
als
Profiteure
des
Klimawandels
bezeichnet
werden.
Um
der
weiteren
Ausbreitung
der
ursprünglich
aus
Südamerika
stammenden
Tiere
entgegenzuwirken,
wurden
im
vergangenen
Jahr
in
Zusammenarbeit
mit
der
Stadt
16
funkgesteuerte
„
Lebendfallen″
an
die
Osnabrücker
Jägerschaft
ausgeliefert.
Sie
kommen
seither
in
den
Gebieten
der
vier
städtischen
Hegeringe
zum
Einsatz.
Im
Gegensatz
zu
„
Totfallen″,
von
denen
ohnehin
nur
wenige
zugelassen
sind,
können
dank
der
neuen
Fallen
keine
anderen
Tierarten
zu
Schaden
kommen,
deren
Vertreter
unbeabsichtigt
in
die
Falle
gelangen.
Auch
ein
zeitaufwendiges
Ansitzen
bei
der
Jagd
auf
Nutrias
entfällt.
Denn
der
Einsatz
von
„
Lebendfallen″
bedeutet
nicht
etwa,
dass
Nutrias,
die
hineintappen,
am
Ende
mit
dem
Leben
davonkommen.
Intensive
Bejagung
Zu
denen,
die
die
gefangenen
Exemplare
fachgerecht
erlegen,
gehört
Jagdpächter
Achim
Leismann,
Vorsitzender
des
Hegerings
West,
der
vier
dieser
Fallen
betreut.
Sobald
eine
Nutria
in
einer
solchen
gefangen
wurde,
erhält
Leismann
ein
Signal
auf
sein
Smartphone
und
rückt
zum
Einsatz
aus.
98
Tiere
waren
es
bisher
in
diesem
Jahr,
die
der
Jagdpächter
mithilfe
der
Fallen
gefangen
und
im
Nachgang
erlegt
hat.
Die
ungewöhnlich
hohe
Zahl
verdeutlicht
zum
einen,
welche
Bestandsgröße
die
Tiere
bereits
erreicht
haben,
zeigt
aber
auch,
wie
effektiv
die
Lebendfallen
die
ihnen
zugedachte
Aufgabe
erfüllen.
Auch
Kreisjägermeister
Jürgen
Lambrecht
geht
von
einem
wesentlichen
Rückgang
der
Nutriapopulation
im
Stadtgebiet
infolge
der
intensivierten
Bejagung
aus.
Anfang
Februar
werden
ihm
dazu
auch
die
Zahlen
für
2020
vorliegen.
An
diesem
Nachmittag
ist
es
die
aufgestellte
Lebendfalle
am
Hischebach
westlich
von
Atter,
die
Jagdpächter
Leismann
einen
Fang
signalisiert.
Gemeinsam
mit
Jagdaufseher
Rethschulte
macht
er
sich
auf
den
Weg.
An
einer
sumpfigen
Wiese
geht
es
mit
dem
Jeep
nicht
weiter,
der
Rest
des
Weges
muss
zu
Fuß
zurückgelegt
werden.
Der
Abfangkorb,
mit
dem
Leismann
getötete
Tiere
normalerweise
abtransportiert,
bleibt
allerdings
im
Auto,
denn
aufgrund
der
Pressepräsenz
soll
die
gefangene
Nutria
ausnahmsweise
wieder
in
die
Freiheit
entlassen
werden.
Auf
dem
Weg
zur
Falle
berichtet
Rethschulte,
dass
an
der
Hase
aktuell
nahezu
alle
Nutrias
verschwunden
sind.
Für
diesen
massiven
Rückgang
macht
der
Jagdaufseher
allerdings
nicht
die
Bejagung
verantwortlich,
sondern
die
Auswirkungen
des
verhängnisvollen
Brandes
im
Fledder,
bei
dem
im
Juli
kontaminiertes
Löschwasser
die
Hase
großflächig
verseuchte.
Diese
Einschätzung
teilt
auch
Jürgen
Lambrecht.
Eine
Daueraufgabe
Was
die
langfristige
Präsenz
der
Nutrias
in
Osnabrück
angeht,
zeigen
sich
sowohl
Lambrecht
als
auch
Rethschulte
frei
von
Illusionen.
„
Los
werden
wir
die
Tiere
hier
nicht
mehr,
insofern
wird
die
Zurückdrängung
des
Bestandes
eine
Daueraufgabe
bleiben″,
betont
etwa
der
Kreisjägermeister.
Wie
brenzlig
es
lokal
durch
die
Präsenz
von
zu
vielen
Nutrias
werden
kann,
verdeutlicht
das
Beispiel
des
Eversburger
Klärwerks.
Dort
drohte
infolge
von
Unterhöhlungen,
die
auf
das
Konto
der
Tiere
gehen,
der
Inhalt
eines
Schmutzwasserbassin
in
die
Hase
abzufließen.
Das
hätte
einen
weiteren
herben
Rückschlag
für
den
Fluss
bedeutet,
der
gerade
noch
rechtzeitig
abgewendet
werden
konnte.
Bei
der
Ankunft
an
der
Lebendfalle
am
Hischebach
zeigt
sich,
dass
der
Funkalarm
korrekt
ausgelöst
wurde.
Ein
stattliches
Nutria-
Exemplar
befindet
sich
in
dem
Behältnis.
Die
mächtigen,
von
Eiseneinlagerungen
orangegefärbten
Zähne
sind
deutlich
zu
erkennen.
Mit
einigen
Handgriffen
öffnet
Leismann
die
Fallenklappe.
Es
dauert
einen
Moment,
bis
sich
das
Tier
nach
draußen
begibt.
Statt
eilig
davon
zu
hasten,
verharrt
es
zunächst
scheinbar
unbeeindruckt
am
Uferrand
und
hebt
dabei
seine
stumpfe
Schnauze
witternd
in
die
Luft.
Dann
schwimmt
es
zielstrebig
davon
–
in
eine
ihm
dieses
Mal
ausnahmsweise
gewährte
Freiheit
auf
Zeit.
Bildtexte:
Eine
Nutria
vor
dem
Eingang
einer
Lebendfalle
am
Hischebach
bei
Osnabrück-
Atter.
Auge
in
Auge
mit
der
Nutria.
Eine
mit
einer
Lebendfalle
gefangene
Nutria,
bei
der
die
typischen
langen
Schnurrhaare
gut
zu
erkennen
sind.
Jagdpächter
Achim
Leismann
auf
dem
Weg
zur
Kontrolle
einer
Lebendfalle,
die
ihm
mittels
Funksignal
signalisiert
hat,
dass
eine
Nutria
gefangen
worden
ist.
Fotos:
David
Ebener
Autor:
Christoph Beyer