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1.
Erscheinungsdatum:
28.12.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Lange geht das nicht mehr gut
Zwischenüberschrift:
Rosenplatz muss 2021 saniert werden / Schwierige Suche nach der Ursache der Risse
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Betonplatten
auf
dem
Rosenplatz
in
Osnabrück
zeigen
immer
mehr
Risse.
Die
Stadt
will
den
Platz
2021
sanieren
und
versuchen,
die
Verantwortlichen
finanziell
zur
Rechenschaft
zu
ziehen.
Roter
Beton
statt
grauer
Asphalt.
Mit
diesem
Farbspiel
hatte
ein
junges
Architektenteam
2005
den
Wettbewerb
für
die
Neugestaltung
des
Platzes
gewonnen.
Die
Idee
stammte
von
process
yellow
und
lad+
,
einer
Architektenarbeitsgemeinschaft
aus
Berlin
und
Hannover.
Technisch
machbar
sei
das,
versicherte
das
Berliner
Büro
damals,
und
ließ
sich
mit
diesen
Worten
zitieren:
„
Wir
werden
als
Architekten
dafür
geradestehen!
″
Doch
schon
damals
äußerten
Fachleute
Zweifel.
Wie
verändert
sich
die
Farbe
und
vor
allem:
Hälft
diese
besondere
Betonbauweise
die
Belastung
aus?
Heute
sind
wir
klüger.
Die
Stadtverwaltung
hat
im
November
die
Ratsfraktionen
davon
in
Kenntnis
gesetzt,
dass
sich
das
Schadensbild
„
zunehmend
vergrößert″
und
eine
Sanierung
im
kommenden
Jahr
unumgänglich
ist.
Eine
Arbeitsgruppe
aus
Ingenieuren
und
Stadtplanern
werde
bis
Februar
2021
ein
Konzept
für
die
Sanierung
vorlegen.
Geprüft
wird
auch,
ob
und
in
welcher
Höhe
die
Kosten
bei
den
Unternehmen
geltend
gemacht
werden
können,
die
die
Baumängel
zu
verantworten
haben.
Die
kurze
Verwaltungsvorlage
deutet
an,
dass
die
Ingenieure
und
Stadtplaner
vor
einem
Berg
an
Problemen
stehen:
Wegen
der
„
besonderen
gestalterischen
Bedeutung
und
der
Rahmenbedingungen
aus
dem
damaligen
Zuwendungsverfahren
geht
diese
Sanierung
über
die
Betrachtung
rein
technischer
Belange
hinaus.″
Viele
offene
Fragen
Bis
heute
weiß
niemand,
ob
die
Risse
im
roten
Beton
durch
eine
Fehlplanung
oder
durch
eine
falsche
Bauausführung
verursacht
sind.
Trotz
der
monatelangen
Debatte
über
die
Haltbarkeit
des
Streifenbetons
ist
die
tiefere
Ursachenforschung
gerade
erst
angelaufen.
Aus
gestalterischen
Gründen
wählten
die
Planer
damals
schmale,
lange
Platten
(5
Meter
mal
1,
65
Meter)
.
Da
schmale
Platten
ohne
massive
Bewehrung
zu
Rissen
führen,
wählten
die
Planer
einen
neuen
Weg:
Beton
im
Verbund.
Die
Methode
stammt
aus
dem
Brückenbau.
Dabei
werden
zwei
Schichten
nicht
frisch
auf
frisch
verlegt,
sondern
zeitlich
versetzt.
Erst
wenn
der
Unterbau
abgetrocknet
ist,
folgt
die
zweite
Lage
aus
farbigen,
schmalen
Platten.
Die
Betondecke
auf
dem
Rosenplatz
ist
26
Zentimeter
dick
(17
Zentimeter
Unterschicht,
9
Zentimeter
Oberschicht)
.
Wichtig
ist,
dass
die
beiden
Schichten
mithilfe
von
Dübeln
und
Ankern
optimal
aneinander
haften.
Beton-
Fachmann
Rolf
Werner
aus
der
Schweiz
vertraute
auf
diese
Methode.
Die
Firma
Dieckmann,
die
den
Bau
2010
ausführte,
äußerte
schriftlich
Zweifel:
„
Wir
befürchten,
dass
es
zu
einem
vollständigen
Verbund
kommt,
ferner
kann
es
aufgrund
von
auftretenden
Spannungen
in
den
unterschiedlichen
Lagen
zu
einer
unkontrollierten
Rissbildung
kommen.″
Erst
wenn
die
Ursache
geklärt
ist,
kann
entschieden
werden,
ob
eine
oberflächliche
Sanierung
ausreicht
oder
der
Platz
komplett
erneuert
werden
muss.
Das
wiederum
berührt
unter
Umständen
Urheberrechte
der
Architekten
und
kann
–
im
schlimmsten
Fall
–
zur
Rückforderung
von
Fördergeldern
führen.
Ändert
sich
nämlich
nach
einer
Grunderneuerung
der
Platzcharakter
zu
sehr,
könnte
die
Grundlage
für
die
Zuschüsse
aus
dem
Städtebauförderprogramm
nachträglich
entfallen.
Eine
schnelle
und
genaue
Ursachenforschung
ist
auch
für
den
Fortgang
am
Neumarkt
wichtig.
Denn
dort
sieht
der
bisherige
Plan
ebenfalls
einen
zweischichtigen,
gestreiften
Beton
vor.
Neue
Holzelemente
Auch
die
Holzelemente
auf
dem
Rosenplatz,
die
inzwischen
vollkommen
verrottet
sind,
sollen
erneuert
werden.
Nach
dem
Willen
der
Stadt
soll
in
Zukunft
ein
Material
zum
Einsatz
kommen,
das
eine
längere
Lebensdauer
verspricht.
Ralf
Lieder
vom
Fachdienst
Verkehrsanlagen
kündigte
in
der
November-
Sitzung
des
Stadtentwicklungsausschusses
an,
dass
mit
dem
beteiligten
Architektenbüro
über
Kunststoffelemente
gesprochen
werde.
In
der
Gestaltungsfrage
ist
die
Stadt
nicht
frei,
weil
sie
das
Urheberrecht
der
Architekten
berücksichtigen
muss.
Deshalb
wurde
auch
die
im
Ausschuss
gestellte
Frage
nach
einem
Verzicht
auf
die
Elemente
nicht
weiter
verfolgt.
Während
Ratsherr
Wulf-
Sigmar
Mierke
(UWG)
von
einem
„
Schandfleck″
sprach,
äußerte
die
Ausschussvorsitzende
Anette
Meyer
zu
Strohen
(CDU)
ihre
Überzeugung,
dass
die
Platzmöblierung
ihren
Sinn
habe.
Es
stelle
sich
nur
die
Frage,
„
ob
das
wirklich
hält″,
gab
ihr
Fraktionskollege
Marius
Keite
zu
bedenken.
Bildtexte:
Die
Risse
im
Beton
am
Rosenplatz
werden
immer
größer.
Der
Platz
soll
2021
saniert
werden
–
sobald
die
Ursache
für
die
Schäden
geklärt
ist.
Luftbild
vom
Juli
2019.
Die
Decks
am
Rosenplatz
sind
zum
Teil
verrottet.
Fotos:
Jörn
Martens,
Michael
Gründel
Autor:
Wilfried Hinrichs, Rainer Lahmann-Lammert