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1.
Erscheinungsdatum:
12.12.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gartlage: Was wird aus den Müll-Gärten?
Kleingärtner ade, VfL willkommen
Zwischenüberschrift:
Das hat die Stadt Osnabrück mit der wilden Müllkippe in der Gartlage vor
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Am
Dienstag
entscheidet
der
Stadtrat
über
einen
millionenschweren
Flächendeal
in
der
Gartlage,
Geschäftspartner
sind
zwei
Erbengemeinschaften
und
der
Kupferhersteller
KME.
Dabei
geht
es
auch
um
das
Grabeland
am
Haster
Weg.
Was
hat
die
Stadt
eigentlich
mit
dem
Areal
vor,
das
die
Kleingärtner
vor
einigen
Wochen
in
einem
verwahrlosten
Zustand
zurückgelassen
haben?
Inzwischen
ist
ein
Bebauungsplan
aufgestellt
worden,
der
den
Weg
frei
machen
soll
für
ein
Nachwuchsleistungszentrum
des
VfL.
Ob
sich
diese
Nutzung
mit
den
geschützten
Biotopen
auf
dem
Gelände
verträgt,
muss
im
weiteren
Verfahren
geprüft
werden.
Auch
auf
die
Kaltluftströme
muss
Rücksicht
genommen
werden.
Die
schwierigste
Herausforderung
ist
aber
die
Bechsteinfledermaus.
Warum,
das
lesen
Sie
im
Lokalteil.
Osnabrück
Müll,
wohin
das
Auge
blickt:
Die
Kleingärtner
vom
Haster
Weg
haben
ihr
Grabeland
verwahrlost
zurückgelassen,
jetzt
kauft
die
Stadt
das
Gelände.
Für
die
Planer
geht
es
nun
um
die
Frage,
ob
sich
das
Nachwuchsleistungszentrum
für
den
VfL
mit
drei
geschützten
Biotopen
und
der
Bechsteinfledermaus
verträgt.
Die
Planung
für
das
Gebiet
im
grünen
Finger
östlich
der
Halle
Gartlage
ist
konfliktträchtig.
Gegen
die
Stimmen
der
Grünen
und
der
FDP
hat
der
Stadtentwicklungsausschuss
den
neuen
Bebauungsplan
Nr.
669
aufgestellt.
Damit
ist
noch
nichts
entschieden,
die
Details
sollen
im
weiteren
Verfahren
entwickelt
werden,
wie
Holger
Clodius,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau,
erklärt.
Demnächst
sollen
Gespräche
mit
dem
VfL
geführt
werden,
um
auszuloten,
welcher
Flächenbedarf
für
das
geplante
Nachwuchsleistungszentrum
besteht.
Es
gehe
aber
nicht
allein
um
die
Frage,
„
wie
man
Trainingsplätze
unterbringen
kann″,
vermerkt
Clodius,
Ziel
sei
es,
das
Areal
„
freiraumplanerisch
aufzuwerten″.
Der
VfL
hat′s
eilig
Gemeint
ist
ein
45
Hektar
großes
Gelände
zwischen
der
Halle
Gartlage
und
dem
Haster
Weg.
Es
besteht
überwiegend
aus
Grünflächen
und
den
wilden
Kleingärten,
die
als
Grabeland
ausgewiesen
sind.
Ihre
bisherigen
Pächter
haben
die
Lauben
in
der
Mitte
des
Areals
voller
Müll
zurückgelassen,
daneben
gibt
es
Gärten,
die
zumindest
teilweise
noch
genutzt
werden.
Zum
Plangebiet
gehört
auch
ein
Teil
des
KME-
Geländes,
das
direkt
neben
dem
Werk
liegt
und
in
besseren
Jahren
als
Erweiterungsfläche
vorgesehen
war.
Dort
sollen
Trainingsplätze
für
die
VfL-
Profis
angelegt
werden
–
nach
dem
Willen
von
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
schon
im
kommenden
Jahr,
also
vor
Abschluss
des
Bebauungsplanverfahrens.
Die
Stadt
hat
eine
Bauvoranfrage
des
VfL
positiv
beschieden.
Das
ist
nach
Paragraph
34
des
Baugesetzes
möglich,
wenn
sich
das
Vorhaben
gut
in
bestehende
Siedlungsstrukturen
einfügen
lässt.
Eichen
gefällt
Dagegen
gibt
es
Kritik
von
Naturschützern
und
den
Grünen
im
Rat.
Im
Frühjahr
hatte
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
auf
dem
östlichen
KME-
Gelände
etwa
50
alte
Eichen
gefällt,
vor
wenigen
Tagen
wurden
Büsche
gerodet.
Die
Fläche,
die
immer
noch
dem
Kupferkonzern
gehört,
gilt
als
Wald;
die
Abholzung
wird
von
der
Stadt
als
„
forstwirtschaftliche
Maßnahme″
bezeichnet.
Biotope
am
Bahndamm
In
dem
Waldstück
wurde
in
diesem
Jahr
die
Bechsteinfledermaus
nachgewiesen,
eine
seltene
Art,
die
sich
bevorzugt
in
den
Hohlräumen
alter
Bäume
versteckt.
Weil
sie
empfindlich
auf
die
Einschränkung
ihres
Lebensraums
reagiert,
genießt
ihr
Schutz
höchste
Priorität.
Angesichts
eines
so
bedeutenden
Fundes
glaubt
der
Naturschutzbeauftragte
Gerhard
Mäscher
nicht,
dass
die
Stadt
im
Schnelldurchgang
dem
VfL
grünes
Licht
für
ein
Trainingszentrum
geben
kann.
Weitere
Untersuchungen,
bei
denen
flächendeckend
alle
relevanten
Naturgüter
erkundet
werden
sollen,
werden
nun
eingeleitet.
Sie
sind
fester
Bestandteil
des
Planungsverfahrens.
Ökologische
Besonderheiten
gibt
es
an
mehreren
Stellen:
Drei
kleinere,
gesetzlich
geschützte
Biotope
befinden
sich
zwischen
den
Wiesen
und
Kleingärten
entlang
des
Bahndamms.
Sie
bieten
seltenen
Pflanzen
wie
der
Zweizeiligen
Segge
und
dem
Knick-
Fuchsschwanzgras
einen
Lebensraum
und
dürfen
nicht
angetastet
werden.
Müssen
sie
auch
nicht,
heißt
es
aus
dem
Fachbereich
Städtebau
–
im
Gegenteil,
es
wird
schon
über
großzügige
Pufferzonen
nachgedacht.
Bach
statt
Kanal
Auch
der
Sandbach,
der
diagonal
durch
das
Gebiet
fließt,
könnte
von
der
Planung
profitieren.
Ein
Teil
von
ihm
wurde
in
den
vergangenen
Jahren
revitalisiert,
stellenweise
muss
er
sich
aber
noch
immer
durch
ein
kanalisiertes
Bett
quälen.
Der
Grundstückskauf
wird
deshalb
auch
als
Chance
gesehen,
weitere
Abschnitte
des
Bachs
in
einen
naturnahen
Zustand
zu
versetzen.
Wichtige
Kaltluftschneise
Den
Planern
ist
bewusst,
dass
die
Fläche
zum
grünen
Finger
Gartlage
gehört,
laut
Klimagutachten
ist
sie
auch
eine
wichtige
Kaltluftbahn.
Solche
Schneisen
für
kühlere
Luft
sind
in
heißen
Sommernächten
wichtig,
damit
das
Leben
in
der
Innenstadt
auch
nachts
erträglich
bleibt.
Gebäude,
etwa
für
Umkleiden,
Schulungs-
und
Indoor-
Trainingsräume,
könnten
eine
Barriere
für
die
Kaltluftströme
bilden,
lautet
eine
vielfach
ausgesprochene
Sorge.
Holger
Clodius
vom
Fachbereich
Städtebau
sieht
das
nicht
so
dramatisch.
Wichtig
sei,
Gebäude
nicht
als
Barriere
in
die
Landschaft
zu
setzen.
An
schmalen
Baukörpern
könne
die
kalte
Luft
vorbeiziehen,
meint
er,
im
Übrigen
bewege
sich
so
eine
Strömung
nicht
nur
direkt
über
dem
Boden,
sondern
auch
einige
Meter
darüber.
Zug
zur
Bremer
Brücke
Bei
der
Verkehrsanbindung
hat
der
Stadtplaner
im
Blick,
dass
der
Radschnellweg
nach
Belm
durch
das
Gebiet
führt.
Im
Flächenerwerb
stecke
auch
die
Chance,
die
Umwege
an
der
Halle
Gartlage
herauszunehmen,
sagt
Clodius.
Eine
weitere
Überlegung,
die
im
Planverfahren
weiterverfolgt
werden
soll,
ist
ein
Bahnhalt
an
der
Bremer
Brücke.
VfL-
Fans
könnten
am
Bahndamm
aus
dem
Zug
steigen
und
müssten
nur
noch
wenige
Hundert
Meter
bis
zum
Stadion
laufen.
Bürgerbeteiligung
2021
Der
Fachbereich
Städtebau
will
jetzt
alle
diese
Aspekte
in
ein
erstes
Konzept
einarbeiten.
Noch
im
ersten
Halbjahr
2021
soll
es
öffentlich
ausgelegt
werden.
Damit
beginnt
der
erste
Teil
der
Bürgerbeteiligung,
bei
der
alle
Interessierten
Gelegenheit
bekommen,
eine
Stellungnahme
abzugeben.
Ob
das
Gelände
dann
vom
Müll
befreit
ist,
den
die
enttäuschten
Kleingärtner
hinterlassen
haben?
Das
ist
noch
nicht
entschieden.
Wenn
der
Rat
am
Dienstag
den
Kauf
der
Grundstücke
beschließt,
übernimmt
die
Stadt
die
Verantwortung
für
die
wilde
Kippe.
Dann
muss
entweder
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
aufräumen.
Oder
der
Auftrag
wird
an
ein
externes
Unternehmen
vergeben.
Bildtexte:
Mit
dem
Bebauungsplan
Nr.
669
will
die
Stadt
festlegen,
welche
Flächen
für
ein
Nachwuchsleistungszentrum
des
VfL
infrage
kommen.
Dabei
muss
auf
drei
geschützte
Biotope
und
auf
den
Verlauf
des
Sandbachs
Rücksicht
genommen
werden.
Trainingsplätze
für
die
VfL-
Profis
sollen
nach
den
aktuellen
Plänen
auf
dem
KME-
Gelände
(oben
links)
entstehen.
Das
waren
mal
Gärten:
Aus
dem
Grabeland
am
Haster
Weg
ist
eine
riesige
Müllkippe
geworden.
Die
Stadt
will
das
gesamte
Areal
kaufen,
um
dem
VfL
eine
Fläche
für
das
Nachwuchsleistungszentrum
zur
Verfügung
zu
stellen.
Trainingsplätze
für
die
VfL-
Profis
sollen
auf
dem
nicht
mehr
benötigten
KME-
Gelände
(unten
links)
entstehen.
Rechts
unten
ist
die
Halle
Gartlage
zu
erkennen,
in
der
Diagonalen
die
Bahnlinie
nach
Bremen.
Fotos:
Geodaten
Osnabrück,
Jörg
Martens
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert