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1.
Erscheinungsdatum:
22.09.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Und plötzlich wurden sie abgeholt
Zwischenüberschrift:
Nationalsozialisten ermordeten die jüdische Familie Schoeps
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Arnold
Engelbrecht
kam
zur
Stolpersteinverlegung
für
die
Familie
Schoeps
am
Kamp
62a.
Als
kleiner
Junge
lebte
er
in
der
Nachbarschaft.
„
Ich
war
sieben
Jahre
alt.
Auf
einmal
durften
wir
da
nicht
mehr
hingehen
–
und
plötzlichwurden
sie
abgeholt.″
1939
zwangen
Nationalsozialisten
die
Nachbarn,
in
das
Judenhaus
an
der
Bramscher
Straße
39
zu
ziehen
und
einen
Judenstern
zu
tragen.
Es
sollte
noch
schlimmer
kommen.
Im
Rassenwahn
verschleppten
Nationalsozialisten
Vater,
Mutter,
Tochter
und
Sohn
in
Konzentrationslager
und
ermordeten
sie
dort.
Julie
Schoeps
stammte
aus
Schapen
im
Emsland
–
wie
die
Eltern
von
Elisabeth
Westhoff,
einer
Patin
der
Stolpersteine.
Sie
vermutet,
dass
die
geborene
Julie
Stoppelmann
dort
eine
Schülerin
ihres
Großvaters
gewesen
ist.
1922
heiratete
sie
Hermann
Schoeps,
der
in
Polen
zur
Welt
gekommen
war,
zunächst
Arbeiter
war
und
dann
Reisender
für
die
Großhandlung
„
Storch
u.
Co″
mit
Manufakturwaren,
Trikotagen
und
Berufskleidung
an
der
Kommenderiestraße.
Ihre
Tochter
Margot
wurde
1923
geboren.
Weitere
Stolperstein-
Patinnen
widmeten
sich
ihrer
Biografie:
Es
sind
künftige
Pflegeassistentinnen
der
Berufsbildenden
Schulen
in
Haste,
die
sich
fragten,
was
aus
Margot
Schoeps
wohl
geworden
wäre,
wenn
Nationalsozialisten
ihr
nicht
das
Leben
genommen
hätten.
„
Denn
heute
wäre
sie
88
Jahre
alt,
also
im
‚
besten
Alter′,
um
vielleicht
in
einem
Alten-
und
Pflegeheim
zu
leben
und
dort
von
einer
Pflegeassistentin
unserer
Schule
betreut
zu
werden.″
Sie
fanden
heraus:
„
Bereits
als
16-
jähriges
Mädchen
zog
Margot
Schoeps
nach
Hannover,
um
dort
als
Krankenschwester
zu
arbeiten.
Margot
besuchte
aber
ihre
Familie
regelmäßig
in
Osnabrück,
auch
als
diese
in
ein
sogenanntes
Judenhaus
in
die
Bramscher
Straße
39
umziehen
musste.″
Simon
Siegbert
war
ihr
drei
Jahre
jüngerer
Bruder.
Mit
seinem
Leben
hatten
sich
Schülerinnen
der
Evangelischen
Fachschulen
für
Sozial-
und
Heilpädagogik
beschäftigt:
„
Er
ist
zwölf
Jahre
alt,
als
sein
Vater
in
der
Pogrom-
Nacht
am
9.
November
1938
in
das
Konzentrationslager
Buchenwald
deportiert
wird.
Seine
Mutter,
seine
Schwester
Margot
und
er
bleiben
zurück.
Welche
Ängste,
welche
Verzweiflung
müssen
in
der
Familie
gewesen
sein?
Nach
einiger
Zeit
wurde
der
Vater
wieder
freigelassen.
Welche
Hoffnung,
welche
Freude
in
der
Familie
–
vielleicht.
Vielleicht
war
Stummheit
und
Entsetzen.″
Tatsächlich
dürfte
es
Stummheit
und
Entsetzen
darüber
gewesen
sein,
was
in
Deutschland
vor
sich
ging
und
kaum
zu
fassen
war.
Juden
waren
zum
Feindbild
geworden.
Diktator
Adolf
Hitler
und
seine
Gefolgschaft
hatten
sie
zu
einer
Rasse
erklärt
und
planten
ihren
Tod:
Auf
Diskriminierung
folgten
Enteignung,
Verschleppung
und
Massenmord.
Es
war
der
13.
Dezember
1941,
als
Nationalsozialisten
Hermann,
Julie
und
Simon-
Siegbert
zusammen
mit
anderen
Juden
in
Zugwaggon
strieben
–
Kälte,
Hunger,
Durst
und
am
Ende
den
Mördern
ausgeliefert.
Die
Eltern
wurden
in
Riga
ermordet,
ihr
Sohn
in
Buchenwald.
Am
15.
Dezember
1941
verschleppten
Nationalsozialisten
von
Hannover
aus
auch
die
Tochter
nach
Riga
und
töteten
sie.
Die
Erinnerung
an
sie
verblasste.
Jetzt
erinnern
Stolpersteine
an
die
Familie.
Bildtexte:
Kamp
62a:
Hier
lebte
die
Familie
Schoeps,
die
Opfer
von
Nationalsozialisten
wurde.
Messingplatten
im
Gehweg
vor
der
Adresse
Kamp
62a
erinnern
an
die
Familie
Schoeps.
Margot
Schoeps:
1932
auf
einem
Klassenfoto.
Simon-
Siegbert
Schoeps:
1934
ebenfalls
in
der
Schule.
Fotos:
Jörn
Martens,
Gert
Westdörp
Stolpersteine
Die
in
den
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
vor
den
Wohn-
oder
Wirkstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
Erkrankung,
Behinderung
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
mehrere
Hundert
Kommunen
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
auch
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Tschechien,
Polen
und
den
Niederlanden.
Paten
der
Stolpersteine
am
Kamp
62a
sind
Elisabeth
Westhoff
und
die
verstorbene
Jutta
Fiebach
(für
Julie
und
Hermann
Schoeps)
,
Anke
Meckfessel
mit
den
Berufsbildenden
Schulen
Haste
(für
Margot
Schoeps)
und
die
Evangelischen
Fachschulen
für
Sozialpädagogik
(für
Simon-
Siegbert
Schoeps)
.
Verlegt
wurden
die
Steine
von
Schülern
des
Berufsschulzentrum
sam
Westerberg:
André
Beste,
Jan
Buddenkotte,
Robin-
Stephan
Dirks,
René
Oechel,
Betim
Ukaj
und
Carsten
Ziegert.
Das
städtische
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
gern
Hinweise
von
Zeitzeugen
über
das
Schicksal
von
Opfern
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
3
23-
22
87.
Autor:
Jann Weber