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1.
Erscheinungsdatum:
19.09.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie vor 50 Jahren: Porsche lässt wieder Autos in Osnabrück bauen
Schon 1961 gab es Porsche aus Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Zusammenarbeit mit Stuttgart seit den 30er-Jahren – Heute Boxster-Start im VW-Werk
Artikel:
Originaltext:
Der
Kreis
schließt
sich:
Heute
wird
im
VW-
Werk
Osnabrück
die
Produktion
des
neuen
Porsche
Boxster
offiziell
gestartet.
Mit
dabei
sind
neben
Ministerpräsident
David
McAllister
VW-
Konzernchef
Martin
Winterkorn
und
der
Porsche-
Vorstandsvorsitzende
Matthias
Müller.
Bereits
vor
50
Jahren
entstanden
an
der
Hase
Porsche-
Modelle
wie
diese
schicken
Coupés
vom
Typ
356.
Innerhalb
von
zehn
Jahren
produzierten
die
Karmann-
Werke
in
Osnabrück
und
Rheine
mehr
als
44
000
komplette,
reinrassige
Porsche.
Die
Geschäftsbeziehungen
zwischen
Porsche
und
dem
Automobilstandort
Osnabrück
bestehen
seit
den
1930er-
Jahren.
Foto:
Porsche
OSNABRÜCK.
Aufmerksame
Beobachter
haben
sie
schon
vor
Wochen
entdeckt
–
schwarz
und
gelb
und
silbern:
nagelneue
Porsche
Boxster
auf
dem
Gelände
des
VW-
Werkes
in
Osnabrück.
Vom
ebenfalls
nagelneuen
Band
ist
dort
inzwischen
die
Osnabrücker
Vorserie
des
Erfolgsmodells
der
Stuttgarter
Sportwagenschmiede
gelaufen.
Damit
lebt
eine
Tradition
des
Fahrzeugbaus
an
der
Hase
wieder
auf.
Heute
wird
die
Produktion
am
neuen
alten
Porsche-
Montagestandort
offiziell
eröffnet:
VW-
Konzernchef
Martin
Winterkorn
kommt
höchstpersönlich,
in
seinem
Tross
auch
Porsche-
Vorstandschef
Matthias
Müller.
Ab
1961
entstanden
in
den
Werkshallen
der
Karmann-
Werke
in
Osnabrück
und
Rheine
mit
Unterbrechungen
bis
Mitte
der
1990er-
Jahre
mehr
als
44
000
Stück
der
auch
damals
schon
sehr
gefragten
Sportwagen.
Nicht
eingerechnet
sind
hierbei
über
115
000
VW-
Porsche
914.
Genau
wie
aktuell
hatte
die
Zuffenhausener
Sportwagenschmiede
Ende
der
50er-
Jahre
Kapazitätsprobleme.
Allerdings
auf
bescheidenem
Niveau.
Denn
1960
fertigten
die
Schwaben
gerade
mal
7700
Automobile.
Im
letzten
Jahr
wurden
118
000
neue
Porsche
gebaut,
bis
2018
will
Vorstandschef
Müller
die
Marke
von
200
000
knacken.
Im
Bestreben,
die
damals
ellenlangen
Lieferzeiten
von
zwölf
Monaten
auf
ein
erträgliches
Maß
zu
drücken,
vergab
Porsche
Fremdaufträge.
So
lieferten
die
renommierten
Karosseriewerke
Drauz
in
Heilbronn
ihre
Blechhüllen
ins
knapp
50
Kilometer
südlich
gelegene
Stuttgart.
Dort
fertigte
Drauz-
Konkurrent
Reutter
in
den
50er-
und
60er-
Jahren
über
60
000
Karosserien
für
seinen
Hauptkunden
in
Zuffenhausen.
In
Norddeutschland
war
Karmann
die
erste
Adresse,
wenn
handwerkliche
Qualität
gefragt
war.
Und
bei
Porsche
war
sie
gefragt,
genau
sowie
heute.
Geschäftsbeziehungen
zwischen
der
süddeutschen
Ideenschmiede
und
den
Spezialisten
an
der
Hase
bestanden
seit
den
30er-
Jahren,
als
Erwin
Kommenda,
Mitarbeiter
von
Ferdinand
Porsche,
bei
den
Osnabrückern
um
Rat
bei
der
Konstruktion
eines
Cabriolets
auf
Basis
des
damaligen
KdF-
Wagens,
des
späteren
Käfers,
nach
suchte.
Nach
dem
Krieg
ebbte
diese
Zusammenarbeit
nie
ganz
ab.
Neben
kleineren
Aufträgen
fertigte
Karmann
Mitte
der
50er-
Jahre
fünfzig
Karosserien
für
einen
Porsche-
Typ,
der
als
„
Jagdwagen″
in
die
Annalen
einging
und
nie
regulär
gefertigt
wurde.
Aufgrund
der
exzellenten
Qualität
der
Karmann-
Arbeit
entschloss
sich
Porsche
damals,
große
Posten
der
Ersatzteilfertigung
für
den
damals
einzigen
Serientyp
356
nach
Osnabrück
zu
vergeben.
Eine
dann
über
Jahrzehnte
geübte
Tradition,
die
erst
vor
wenigen
Jahren
endete.
1961
ging
es
in
die
Vollen:
Karmann
fertigte
den
ersten
Porsche
356,
das
Hardtop-
Coupé,
ein
spezielles
Modell,
das
nur
in
Osnabrück
vom
Band
lief.
Wie
bei
Karmann
üblich,
bezog
das
Werk
die
Technikteile
wie
Motor,
Getriebe
und
Achsen
von
den
Automobilherstellern
bzw.
Zulieferern
und
fertigte
die
Karosserie
in
Eigenregie
auf
selbst
hergestellten
Werkzeugen.
Das
Hardtop-
Coupé
basierte
teilweise
auf
der
Karosserie
des
356er-
Cabriolets,
wies
also
die
Verstärkungen
im
Bodenbereich
und
rund
um
die
Windschutzscheibe
auf.
Wie
damals
–
und
auch
noch
heute
–
ging
ein
Großteil
der
Porsche-
Produktionin
die
USA.
So
wurden
im
Laufe
der
Jahre
von
den
nicht
einmal
2000
bei
Karmann
gebauten
speziellen
Coupés
etliche
in
Cabriolets
verwandelt,
weil
sie
eine
stabile
Basis
bildeten
und
luftige
Fahrzeuge
in
Kalifornien
sehr
gefragt
sind.
Schon
vor
dem
Auslaufen
des
Hardtop-
Coupés
war
in
Osnabrück
die
Produktion
des
normalen
356er-
Coupés
mit
flacherem
Dach
angelaufen,
Porsche
verkaufte
immer
besser
und
hatte
inzwischen
auch
einen
Teil
der
Produktion
nach
Belgien
ausgelagert.
Dort
baute
D′Ieteren
Frères
in
Brüssel
356er-
Cabriolets,
die
auf
Wunsch
mit
einem
festen
Dach,
einem
Hardtop,
von
Karmann
winterfest
gemacht
wurden.
Die
Osnabrücker
durften
damals
ein
Fabrikschild
in
diesenTeilen
sichtbar
verbauen,
sodass
heute
noch
deren
Ursprung
gekennzeichnet
ist.
Das
belgische
Werk
ist
übrigens
der
Ursprung
der
heutigen
Audi-
Fabrikation
in
Brüssel.
Auch
Modelle
des
356er-
Nachfolgers,
des
legendären
Porsche
911,
liefen
bei
Karmann
vom
Band.
Allerdings
nicht
im
Stammwerk
Osnabrück,
sondern
im
1965
eröffneten
Zweigwerk
in
Rheine.
Neben
den
eleganten
Coupés
von
BMW
(2000
CS
und
Nachfolger)
und
dem
Opel
Diplomat
gab
es
dort
Fertigungsanlagen
für
den
Ur-
911er,
das
Coupé.
Start
der
Produktion
war
1966,
gleichzeitig
mit
dem
Sechszylinder
911
kamen
dort
die
sehr
viel
günstigeren
912er-
Typen
mit
den
Vier-
Zylinder-
Motoren
aus
den
Werkshallen.
Bis
zur
Einstellung
der
Produktion
im
März
1971
gab
es
fast
22
000
Autos
dieser
Baureihe
aus
Osnabrück.
Eines
davon
besitzt
Peter
Berning
aus
Osnabrück.
Der
begeisterte
Oldtimerfan
fährt
einen
mausgrauen
Porsche
912
–
natürlich
„
Made
by
Karmann″,
wie
ein
Extra-
Typenschild
im
Einstieg
verrät.
Obwohl
Berning
über
Jahre
britische
Sportwagen
und
nichts
anderes
fuhr,
reizte
ihn
heimlich
immer
ein
„
richtiger″
Porsche,
wie
er
verrät.
Als
er
dann
einen
echten
Karmann-
Porsche
angeboten
bekam,
mussteer
zuschlagen.
Jetzt
steht
sein
Schmuckstück
mit
dem
Erstzulassungsdatum
28.
2.
1966
in
der
Garage
bereit
und
wartet
sehnsüchtig
auf
jede
Schlüsseldrehung
...
Schon
Monate
vor
dem
Produktionsstopp
der
Porsche-
Fahrzeuge
in
Rheine
war
im
Karmann-
Stammwerk
bereits
die
Produktion
des
VW
Porsche
914
angelaufen.
Wie
der
Porsche
Boxster
hatte
dieser
Wagen
Platz
für
zwei
und
einen
Mittelmotor,
der
ihm
damals
sagenhafte
Fahreigenschaften
bescherte.
Der
im
Volksmund
als
„
Volksporsche″
bezeichnete
Flitzer
mit
abnehmbarem
Dach
war
in
den
frühen
70er-
Jahren
der
erfolgreichste
Sportwagen
deutscher
Produktion.
Alle
Motoren
waren
luftgekühlt,
die
Vier-
Zylinder-
Modelle
liefen
in
Osnabrück
vom
Band.
Nach
Zuffenhausen
angelieferte,
fertig
lackierte
Karosserien
wurden
dort
mit
Porsche-
Sechs-
Zylinder-
Motoren
als
914/
6
verkauft.
Wegen
des
horrenden
Preises
von
fast
19
000
DM
(914/
4:
12
000
DM)
orderten
in
drei
Jahren
allerdings
nur
gut
3300
Kunden
dieses
Modell
–
die
Krux
des
Sechszylinders:
Er
war
nur
2000
DM
günstiger
als
ein
911er-
Porsche
mit
mehr
Leistung
...
Von
Porsche,
Karmann
und
VW
entwickelte
Prototypen
mit
Audi-
Motoren
wurden
adacta
gelegt.
Die
Autos
waren
zu
schwer,
die
Spontaneität
und
die
gute
Straßenlage
dahin.
In
Rheine
liefen
in
den
Jahren
1991
bis
1994
noch
knapp
12
000
Karosserien
der
Modelle
944
und
968
vom
Band,
die
bei
Audi
in
Neckarsulm
zu
kompletten
Autos
wurden.
Wie
viele
Porsche
Boxster
wohl
in
den
nächsten
Jahren
in
Osnabrück
gebaut
werden?
In
Schwarz
und
Gelb
und
Silber
...?
Bildtexte:
Viel
Handarbeit:
Porsche-
Fertigung
in
den
1960er-
Jahren
bei
Karmann.
In
Rheine
gebaut:
Porsche
912
von
Peter
Berning
aus
Osnabrück.
Foto:
Archiv,
Klaus
Lindemann
Ferdinand
Porsche
Autos
von
Porsche
kennst
Du
bestimmt:
Sie
sind
Schick
und
schnell.
Und
ab
heute
werden
sie
auch
im
VW-
Werk
in
Osnabrück
gebaut.
Hinter
dem
Namen
steckt
Ferdinand
Porsche,
der
1875
in
Maffersdorf
–
heute
heißt
es
Liberec
in
Tschechien
–
geboren
wurde.
Schon
als
Junge
war
er
ein
Tüftler
und
Bastler.
Nach
einer
Lehre
im
Installateurbetrieb
seines
Vaters
hörte
er
an
der
Uni
in
Wien
zwar
Vorlesungen,
machte
aber
nie
einen
Abschluss.
Trotzdem
startete
er
Karrieren
bei
verschiedenen
Firmen,
kümmerte
sich
damals
schon
um
Elektroantriebe.
Ferdinand
hatte
immer
tolle
Ideen,
allerdings
auch
ein
gutes
Team
um
sich,
das
die
Geistesblitze
umsetzte.
Aber
er
wollte
sein
eigener
Chef
sein,
gründete
1930
ein
Konstruktionsbüro
in
Stuttgart,
baute
mit
seinen
Leuten
Rennwagen
und
den
ersten
VW
Käfer.
Weil
er
mit
den
Nazis
zusammen
arbeitete,
sperrten
ihn
die
Franzosen
nach
dem
Krieg
für
fast
zwei
Jahre
ins
Gefängnis.
Ab
1948
baute
Porschedie
berühmten
Sportwagen,
anfangs
mit
schnelleren
VW-
Motoren.
Heute
gehört
die
Firma
zum
VW-
Konzern.
Autor:
Gerhard Placke