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1.
Erscheinungsdatum:
10.12.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Viele positive Reaktionen auf Neumarkt-Deal
Wer den Deal am Neumarkt im Stillen eingefädelt hat
Zwischenüberschrift:
Johannis-Höfe: Welche Rolle spielt Bergmann in dem Millionengeschäft?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
Verkauf
des
Centergrundstücks
an
ein
Familienunternehmen
und
die
Ankündigung,
am
Neumarkt
ein
modernes
Wohnquartier
zu
schaffen,
sind
auf
positive
Resonanz
gestoßen.
„
Wir
haben
sehr
viele
positive
Rückmeldungen
bekommen″,
sagte
Dennis
Rossing
am
Mittwoch.
Der
Chef
der
Bad
Hersfelder
Rosco-
Gruppe
will
bis
2026
zusammen
mit
Alexander
Lindhorst
aus
Winsen/
Aller
für
140
Millionen
die
Johannis-
Höfe
schaffen.
Skeptisch
äußerte
sich
die
FDP,
die
einen
Kauf
durch
die
Stadt
bevorzugt
hätte.
Dann
hätte
die
Stadt
alles
selbst
im
Griff
gehabt,
so
Ratsherr
Robert
Seidler.
Er
kritisierte,
dass
der
Rat
nicht
in
die
Verhandlungen
eingebunden
worden
war.
Den
Grundstücksdeal
hat
das
Osnabrücker
Maklerbüro
Lührmann
durch
persönliche
Kontakte
eingefädelt.
Osnabrück
Am
Tag
nach
der
guten
Neumarkt-
Nachricht
richtet
sich
der
Blick
auf
die
Hintergründe:
wer
den
Grundstücksverkauf
eingefädelt
hat,
welche
Rolle
Immobilienkaufmann
Theodor
Bergmann
dabei
noch
spielt
und
warum
Investor
Alexander
Lindhorst
zu
Unrecht
mit
der
AfD
in
Verbindung
gebracht
wird.
Der
Hintergrund:
Die
Neumarkt-
Quartier
GmbH,
eine
frisch
gegründete
Tochtergesellschaft
der
Lindhorst-
Gruppe
aus
Winsen
an
der
Aller,
hat
die
Immobilien
am
Neumarkt
gekauft,
die
einst
für
den
Bau
eines
Einkaufszentrums
vorgesehen
waren.
Zusammen
mit
der
Rosco-
Gruppe
aus
Bad
Hersfeld
will
Investor
Alexander
Lindhorst
die
Johannis-
Höfe
bauen,
ein
modernes
Quartier
zum
Wohnen,
Arbeiten,
Lernen
und
Einkaufen.
Wer
hat
die
Investoren
nach
Osnabrück
geholt?
Weder
Rosco
noch
Lindhorst
waren
bislang
in
Osnabrück
engagiert.
Dass
sie
die
Friedensstadt
in
den
Blick
genommen
haben,
ist
dem
Maklerunternehmen
Lührmann
aus
Osnabrück
zu
verdanken,
wie
Geschäftsführer
Achim
Weitkamp
sagt.
Lührmann-
Gesellschafter
Guido
Kleinschmidt
und
der
Geschäftsführende
Gesellschafter
der
Rosco-
Gruppe,
Dennis
Rossing,
kennen
sich
gut.
„
Wir
arbeiten
seit
Jahren
vertrauensvoll
zusammen″,
so
Weitkamp.
Das
Maklerbüro
Lührmann
mit
Hauptsitz
am
Reichwein-
Platz
in
Osnabrück
ist
auf
die
Vermittlung
von
Einzelhandelsimmobilien
in
Innenstädten
spezialisiert.
Vor
genau
einem
Jahr,
im
November
2019,
stupste
Kleinschmidt
Rossing
an:
Am
Neumarkt
in
Osnabrück
gebe
es
Entwicklungspotenzial.
Centerentwickler
Unibail
Rodamco
Westfield
(URW)
hatte
bei
der
Käufersuche
die
mittelständische
Rosco-
Gruppe
nicht
auf
dem
Radar,
wie
Weitkamp
sagt.
Er
habe
die
Partner
im
Stillen
zusammengebracht,
„
keiner
hat
das
gemerkt″.
Es
freue
ihn
sehr,
dass
ein
Mittelständler
in
Osnabrück
zum
Zuge
komme,
„
der
verlässlich
ist″,
so
Weitkamp.
Und
es
freut
ihn
für
seine
Heimatstadt:
„
Ein
Shoppingcenter
wäre
ganz
gruselig
gewesen.″
Kann
Theodor
Bergmann
den
Deal
noch
platzen
lassen?
Die
Grundstücke,
die
für
das
Einkaufszentrum
vorgesehen
waren,
sind
noch
in
Besitz
der
Neumarkt
14
GmbH
&
Co.
KG.
Der
Kaufvertrag
mit
der
Lindhorst-
Tochtergesellschaft
Neumarkt-
Quartier
ist
unterschrieben,
aber
noch
nicht
final
vollzogen.
Es
hängt
an
formalen
Dingen,
wie
es
heißt.
Hauptgesellschafter
von
Neumarkt
14
ist
Unibail
Rodamco
Westfield,
Minderheitsgesellschafter
der
Osnabrücker
Immobilienkaufmann
Theodor
Bergmann,
der
unter
anderem
das
Eckgrundstück
mit
dem
grünen
Kachelhaus
eingebracht
hat.
Die
Beziehung
zwischen
der
URW-
Spitze
und
Bergmann
ist
nicht
konfliktfrei.
Als
URW
2019
öffentlich
den
Ausstieg
aus
dem
Centerprojekt
Oskar
verkündete,
wurde
Bergmann
davon
überrascht
und
sprach
von
einem
„
Schlag
in
die
Fresse″.
Unklar
ist,
ob
Bergmann
als
Mitgesellschafter
dem
Grundstücksverkauf
zustimmen
muss.
Das
URW-
Management
geht
davon
aus,
allein
die
Vollmacht
zu
haben.
Bergmann
sieht
das
anders,
will
sich
dazu
aber
nicht
äußern.
Bergmann
hatte
mit
einem
Partner
ein
alternatives
Konzept
vorlegt,
kam
damit
aber
offenbar
zu
spät.
Er
hat
ein
hohes
Eigeninteresse
an
einem
Fortschritt
am
Neumarkt,
weil
er
selbst
mit
zwei
Projekten
-
dem
Zauberwürfel
(Hotel/
Einzelhandel)
und
der
ehemaligen
Sportarena
(Hotel)
–
am
Neumarkt
engagiert
ist.
Warum
Alexander
Lindhorst
zu
Unrecht
ein
AfD-
Schatten
nachhängt:
Der
37-
Jährige
hatte
es
befürchtet.
Wo
immer
er
in
den
vergangenen
zwei
Jahren
öffentlich
mit
Bauprojekten
in
Erscheinung
trat,
dauerte
es
nicht
lange,
bis
in
sozialen
Medien
Vorwürfe
über
eine
angebliche
Nähe
zur
AfD
auftauchten.
So
auch
jetzt
in
Osnabrück.
In
Kommentaren
auf
der
NOZ-
Homepage
und
auf
Facebook
verweisen
Nutzer
auf
Zeitungsberichte
über
eine
Verbindung
zwischen
Jürgen
Lindhorst
und
dem
thüringischen
AfD-
Rechtsaußen
Björn
Höcke.
Wichtig:
Jürgen
Lindhorst
ist
der
Vater
von
Alexander
Lindhorst
und
seit
Jahren
nicht
mehr
im
operativen
Geschäft
des
Familienunternehmens
tätig.
Jürgen
Lindhorst
hat
2018
Höcke
zu
einem
privaten
Austausch
mit
90
Gästen
auf
seinen
Hof
in
Winsen
eingeladen.
Die
„
Cellische
Zeitung″
berichtete
damals
darüber.
Seither
muss
Alexander
Lindhorst
damit
leben,
dass
bei
Internetabfragen
zu
seinem
Namen
stets
auch
die
AfD-
Geschichte
auftaucht.
Er
geht
offen
damit
um,
auch
wenn
es
belastend
ist.
„
Ich
bin
Mitglied
der
CDU
und,
ja,
ich
bin
eher
konservativ″,
sagt
Lindhorst.
Aber
mit
der
AfD
verbinde
ihn
nichts,
„
aber
auch
gar
nichts″.
Bildtexte:
Alexander
Lindhorst
bei
der
Pressekonferenz
am
Montag
im
Rathaus.
In
fünf
Jahren
Realität?
So
sollen
die
Johannishöfe
am
Osnabrücker
Neumarkt
aussehen.
Dennis
Rossing,
geschäftsführender
Gesellschafter
der
Rosco-
Gruppe.
Theodor
Bergmann
Fotos:
Jörn
Martens,
David
Ebener
Grafik:
SKAI
Kommentar
Vertrauensache
In
die
Freude
über
den
Durchbruch
am
Neumarkt
mischt
sich
hörbar
ein
wenig
Sorge.
Was
ist,
wenn
der
Investor
sich
übernommen
hat,
wenn
er
seine
Versprechen
nicht
einhält,
wenn
sich
alles
als
großes
Missverständnis
entpuppt?
Eine
absolute
Sicherheit
gibt
es
nicht.
Für
ein
Millionprojekt
dieser
Größe
braucht
es
nicht
nur
viel
Geld
und
Mut,
es
braucht
auch
festes
gegenseitiges
Vertrauen.
Dem
Vorgänger,
dem
französischen
Konzern
Unibail
Rodamco
Westfield,
brachten
Rat
und
Verwaltung
viel
Vertrauen
entgegen
und
wurden
–
nach
langem
Hinhalten
und
Schweigen
–
am
Ende
enttäuscht.
Klar,
dass
auch
viele
Bürger
nach
diesen
Erfahrungen
mit
einer
gewissen
Skepsis
auf
die
Neuen
schauen,
die
es
jetzt
richten
wollen.
Die
Investoren
Alexander
Lindhorst
und
Dennis
Rossing
treten
persönlich
für
dieses
Projekt
ein.
Damit
ist
eine
gute
Basis
für
ein
vertrauensvolles
Miteinander
gelegt.
Osnabrück
hat
es
nicht
mit
einem
von
Paris
aus
gelenkten
Weltkonzern
zu
tun,
sondern
mit
einem
in
Niedersachsen
verwurzelten,
mittelständischen
Familienunternehmen,
das
Gesicht
zeigt
und
für
das
ein
140-
Millionen-
Euro-
Investment
kein
beiläufiges
Geschäft
ist.
Auf
geht′s.
Es
ist
noch
viel
zu
tun
–
denn
da
war
ja
noch
was
anderes:
Der
Neumarkt
muss
als
Platz
neu
gestaltet
werden
–
mit
Beton
oder
ohne.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs