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1.
Erscheinungsdatum:
15.09.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Trügerische Sicherheit in Hengelo
Zwischenüberschrift:
Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Bertha, Else und Manfred Hess
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
In
Hengelo
fühlten
sie
sich
sicher.
Manfred
und
Else
Hess
hatten
ihr
Zuhause
am
Kamp
in
Osnabrück
aufgegeben
und
waren
in
den
Jahren
1933
und
1934
in
die
Niederlande
gezogen.
Später
floh
ihre
Tante
Bertha
zu
ihnen.
Doch
dann
verfolgten
die
Nationalsozialisten
auch
dort
die
Juden.
Die
Familie
Hess
gehörte
zu
den
Opfern
der
Massenmörder.
Ein
wahrer
Albtraum
Manfred
Hess
kam
in
Osnabrück
zur
Welt,
er
wurde
Kaufmann
und
Angestellter
bei
seinem
Vater
Jonas
in
Lüstringen,
der
mit
Rohprodukten
und
Metallen
handelte.
Später
arbeitete
er
für
eine
Firma
außerhalb
von
Osnabrück.
1922
heiratete
er
seine
Frau
Else,
die
aus
Diepholz
stammte.
Sie
lebten
am
Kamp
16.
Im
selben
Haus
wohnte
auch
Bertha
Hess,
eine
verwitwete
Tante
von
Manfred.
Als
1933
Hitler
an
die
Macht
kam,
begann
für
Juden
ein
Leben
wie
in
einem
wahr
werden
den
Albtraum.
Dass
die
Regierung
ihnen
einige
Jahre
später
sogar
nach
dem
Leben
trachten
würde,
war
zunächst
kaum
vorstellbar.
Doch
haben
Manfred
und
Else
Hess
offenbar
früh
geahnt,
dass
sie
sich
in
Sicherheit
bringen
mussten.
Zuerst
zog
im
August
1933
die
Ehefrau
nach
Hengelo,
im
Juli
1934
folgte
dann
ihr
Mann.
1935
verließ
auch
Bertha
Hess
Osnabrück.
Wie
Martina
Sellmeyer,
Autorin
des
Buches
„
Stationen
auf
dem
Weg
nach
Auschwitz″,
berichtet,
zog
sie
nach
Hannover,
wo
einer
ihrer
beiden
Söhne
lebte.
Der
andere
wohnte
in
Nienburg.
Schließlich
emigrierte
auch
Bertha
Hess
nach
Hengelo.
„
Sie
wähnten
sich
schon
in
Sicherheit.″
So
formulierte
es
Michael
Gander
von
der
Gedenkstätte
Augustaschacht
während
der
Stolpersteinverlegung.
Doch
während
des
Zweiten
Weltkrieges
holte
der
Albtraum
die
Familie
auch
in
ihrem
neuen
Zuhause
ein.
1940
überfielen
die
Nationalsozialisten
das
Nachbarland
und
begannen
dort
im
Rassenwahn
ihre
Jagd
auf
Juden.
Im
November
1942
verschleppten
die
Nationalsozialisten
erst
Else
Hess
–
zunächst
in
ein
Durchgangslager,
das
sie
in
Westerbork
eingerichtet
hatten,
dann
ins
Vernichtungslager
nach
Auschwitz.
Noch
im
selben
Monat
wurde
sie
ums
Lebengebracht.
Als
Nächste
geriet
Bertha
Hess
in
die
Fänge
ihrer
Verfolger,
die
sie
im
April
1943
im
Konzentrationslager
Sobibor
töteten.
Im
Mai
1943
ermordeten
die
Nationalsozialisten
auch
Manfred
Hess,
der
ebenfalls
erst
in
Westerbork
gefangen
gehalten
wurde
und
dann
in
einen
Zug
nach
Sobibor
steigen
musste.
Wenige
Tagespäter
war
er
tot.
Die
Angst
vor
den
Nationalsozialisten
muss
Manfred,
Else
und
Bertha
Hess
ein
Jahrzehnt
lang
begleitet
haben
–
beginnend
am
Kamp
16,
wo
seit
einigen
Wochen
drei
Stolpersteine
an
sie
erinnern.
Bildtext:
Kamp
16:
Hier
lebten
Manfred
Hess,
seine
Frau
Else
und
seine
Tante
Bertha.
Nationalsozialisten
verfolgten
und
ermordeten
sie,
weil
sie
Juden
waren.
Fotos:
Gert
Westdörp
Stolpersteine
in
Osnabrück
Messingplatten
in
den
Gehwegen
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts
Stolpersteine,
dem
sich
europaweit
mehrere
Hundert
Kommunen
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
weitere
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Italien,
Tschechien,
Polen,
Belgien,
Norwegen,
den
Niederlanden
und
in
der
Ukraine.
Paten
der
Stolpersteine
am
Kamp
16
sind
Ursula
Lindenau
(für
Bertha
Hess)
,
Jörg
Rodefeld-
Zurmühlen
(für
Manfred
Hess)
sowie
Jutta
und
Anton
Große
(für
Else
Hess)
.
Verlegt
wurden
die
Gedenksteine
von
Schülern
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg:
André
Beste,
Jan
Buddenkotte,
Robin-
Stephan
Dirks,
René
Oechel,
Betim
Ukaj
und
Carsten
Ziegert.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
gern
Hinweise
von
Zeitzeugen
über
das
Schicksal
von
Opfern
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
3
23-
22
87.
Autor:
Jann Weber