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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bye-bye Berliner Kissen
Zwischenüberschrift:
Ausschuss beschließt Osnabrücks Abschied / Stattdessen Einengungen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Die Mozartstraße wird nicht mehr mit Berliner Kissen zugedeckt: Die umstrittene Methode zur Verkehrsberuhigung auf der heimlichen Westumgehung″, wie die Strecke zwischen der Rheiner Landstraße und der Natruper Straße oft genannt wird, soll stattdessen einem neuen Konzept weichen. So will es der Stadtentwicklungsausschuss.
Denn so sanft, wie es die Bezeichnung vermuten lässt, sind die Berliner Kissen nicht. Die erste Generation, die auf der Mozartstraße montiert wurde, erfüllte diesen Anspruch zwar noch ansatzweise, aber sie erwies sich als empfindlich. Die Stadt hat sie im vergangenen Jahr abgebaut, weil der Abschnitt bis zur Wilhelmstraße als Umleitung für die gesperrte Rheiner Landstraße dienen musste.

Kein Ersatz

Teils waren die Kissen schon unter den vielen Autos zu Schaden gekommen, teils überstanden sie ihre Demontage nicht. Und Ersatz für die weiche Variante der Berliner Kissen scheint es nicht zu geben. Die Verwaltung stellte fest, dass sie auf dem Markt nicht mehr zu haben sind was möglicherweise an besagter Empfindlichkeit liegt.
Die neuere Generation der Berliner Kissen, wie sie auf der Händelstraße und auf der Gluckstraße montiert wurden, erwies sich als besonders hart sowohl für Autofahrer als auch für Anwohner, von denen einige in Bürgerforen über klapperndes Geschirr in ihren Schränken berichteten. In den Stadtteilgremien diskutierten Freunde und Gegner der Berliner Kissen.
Zu Letzteren gehört der frühere Oberstadtdirektor Dierk Meyer-Pries, der auch die Situation von Patienten in durchgerüttelten Rettungswagen ins Spiel brachte und vom Recht auf Unversehrtheit″ sprach.
Zuletzt hatten Anwohner im Bürgerforum für die Stadtteile Westerberg und Weststadt über die Berliner Kissen diskutiert. Einer von ihnen war Philipp Klippel, der meinte, es seien sehr wohl noch weiche Exemplare auf dem Markt erhältlich. Und die wünsche er sich. Peter Holdmann dagegen hält die Kissen für eine Umweltsünde″, denn durch das häufige Bremsen und Anfahren steige der Verbrauch der Autos erheblich.
Und Paul Meimberg sagte: Ich halte die Kissen überhaupt nicht für gut.″ Er plädierte stattdessen für Verengungen auf den Straßen. Die führten so ganz nebenbei dazu, dass Autofahrer aufmerksam sein müssen″.

CDU und SPD einig

Ralf Lieder, Leiter des städtischen Fachdienstes Verkehrsanlagen, ließ im Bürgerforum erkennen, dass er ebenfalls auf Alternativen zu den Berliner Kissen setzen würde. Das war zwei Abende vor der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses, für den die CDU und die SPD dann einen gemeinsamen Antrag formulierten: Nach Beendigung der Baumaßnahme Rheiner Landstraße wird auf den Einbau neuer Kissen in der Mozartstraße verzichtet.″
Die beiden Parteien wollen stattdessen Mittelinseln und Einengungen, die keine Probleme für Radfahrer mit sich bringen, und langfristig einen Belagwechsel für die Knotenpunkte zur Wilhelmstraße, zur Pfitznerstraße, zur Max-Reger-Straße und für den Übergang zum Lieneschweg. Die Verwaltung soll dem Ausschuss entsprechende Pläne im ersten Quartal kommenden Jahres vorstellen.
Und so entschied die Mehrheit des Stadtentwicklungsausschusses dann auch. Die Grünen enthielten sich, die FDP und die Linke stimmten dagegen. Damit steht der Abschied von den Berliner Kissen in Osnabrück bevor.

Bildtext:
So wird es auf der Mozartstraße künftig nicht mehr aussehen: Die inzwischen abgebauten Berliner Kissen werden nicht ersetzt. Der Stadtentwicklungsausschuss stimmte für Einengungen auf der Straße. Damit wird sie auch ihr Gesicht verändern.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Jann Weber


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