User Online: 2 |
Timeout: 06:15Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.12.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zwei neue Türme für Osnabrück?
Automatik-Parktürme für Fahrräder?
Zwischenüberschrift:
Stadt will Bike-Tower am Hasetor bauen und hofft auf hundertprozentige Förderung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
Rad
vollautomatisch
parken
und
auch
wieder
ausgeben
lassen:
Das
könnte
Ende
2022
Realität
an
Osnabrücks
Altstadtbahnhof
sein.
Die
Stadt
Osnabrück
hat
beim
Bund
eine
Förderung
für
zwei
solche
Fahrradparkhäuser
beantragt,
und
sollte
des
Bundesverkehrsministerium
den
Antrag
positiv
bescheiden,
baut
sie
zwei
je
neun
Meter
hohe
Parktürme.
Insgesamt
sollen
sich
in
diesen
180
Fahrräder
unterbringen
lassen.
Die
Stadt
hofft
auf
eine
hundertprozentige
Förderung
des
insgesamt
ungefähr
1,
8
Millionen
Euro
teuren
Projekts.
Mit
einer
trockenen
und
auch
sicheren
Abstellmöglichkeit
möchte
sie
mehr
Pendler
aufs
Fahrrad
und
in
den
Zug
bekommen.
Anfang
des
kommenden
Jahres
rechnet
die
Osnabrücker
Verwaltung
mit
einer
Förderungszusage
aus
Berlin.
Osnabrück
Viel
Stellplatz
auf
wenig
Raum:
Am
Altstadtbahnhof
möchte
die
Stadt
Osnabrück
zwei
Parkhäuser
für
Fahrräder
bauen.
Geplante
Kosten:
1,
8
Millionen
Euro.
Die
Stadt
hofft
nun
auf
finanzielle
Förderung
vom
Bund.
Bleibt
diese
aus,
drohen
die
Türme
zu
kippen.
Diese
sollen
jeweils
neun
Meter
hoch
sein
und
Platz
für
jeweils
90
Fahrräder
bieten.
Geplant
sind
sie
am
Eingang
des
Bahnhofs,
der
bis
vor
einigen
Jahren
Hasetorbahnhof
hieß
–
und
zwar
dort,
wo
sich
derzeit
noch
ein
Plateau
mit
Fahrradbügeln
befindet.
Mit
den
Türmen,
in
denen
Fahrräder
vollautomatisch
geparkt
werden,
wolle
die
Stadt
einen
Anreiz
schaffen,
mehr
Pendler
aufs
Rad
und
in
die
Bahn
zu
bekommen,
sagt
Ulla
Bauer,
Radverkehrsbeauftragte
der
Stadt,
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Denn
in
solch
einem
Turm
stehe
das
Rad
trocken
und
vor
allem
sicher.
Das
sei
insbesondere
für
Pendler
mit
teuren
Rädern
interessant,
die
ihr
Rad
nicht
vor
dem
Bahnhof
stehen
lassen
wollen.
Im
Haushaltsplan
für
die
kommenden
beiden
Jahre
ist
der
Posten
für
die
Türme
schon
zu
finden:
Knapp
1,
8
Millionen
Euro
kalkuliert
die
Stadt
für
ihren
Bau.
Sie
hofft
auf
eine
hundertprozentige
Förderung
durch
den
Bund
–
zumindest
aber
90
Prozent.
Im
letzteren
Falle
müsste
die
Stadt
knapp
200
000
Euro
selbst
zahlen,
und
diese
Summe
ist
im
Investitionsplan
vermerkt.
Förderungsmöglichkeiten
Vermutlich
Anfang
des
kommenden
Jahres
erfährt
die
Stadt,
ob
und
in
welcher
Höhe
der
Bund
das
„
Leuchtturmprojekt″
fördert,
wie
Bauer
es
nennt.
Man
sei
„
hoffnungsfroh″,
dass
gefördert
wird,
„
und
wir
hoffen
als
finanzschwache
Kommune
auf
eine
hundertprozentige
Förderung″,
sagt
die
Radverkehrsbeauftragte.
Erachtet
das
Bundesverkehrsministerium
Osnabrück
als
nicht
finanzschwach,
beträgt
die
Förderung
bei
einem
positiven
Bescheid
immerhin
90
Prozent.
Sollte
der
Bund
die
Türme
fördern,
sollen
2021
Planungen,
Vorbereitungen
und
Ausschreibung
erfolgen.
Der
Bau
ist
für
das
Jahr
2022
geplant,
die
Inbetriebnahme
der
beiden
Türme
Ende
2022.
Betreiben
würde
sie
die
Osnabrücker
Parkstätten-
Betriebsgesellschaft
(OPG)
.
In
Deutschland
gibt
es
bislang
zwei
Hersteller
solch
vollautomatischer
Fahrradparkhäuser,
die
sich
auf
eine
entsprechende
Ausschreibung
bewerben
könnten.
Beide
sitzen
in
Baden-
Württemberg.
Es
sind
die
Firma
Nussbaum
Technologies
aus
Kehl-
Sundheim
mit
ihrem
„
Radhaus″
und
die
Firma
Wöhr
Autoparksysteme
aus
Friolzheim
mit
ihrem
„
Bikesafe″.
Bei
allen
ist
das
Prinzip
gleich.
Manchen
dürfte
es
aus
Wolfsburg
bekannt
sein,
wo
Volkswagen
in
seiner
Autostadt
Autotürme
für
auslieferungsbereite
Neuwagen
betreibt.
Ganz
ähnlich
funktionieren
„
Radhaus″
und
„
Bikesafe″:
Das
Rad
wird
vollautomatisch
in
die
Höhe
transportiert
und
geparkt
und
auch
vollautomatisch
wieder
ausgegeben.
In
der
Regel
funktioniert
das
Abgeben
und
Abholen
mit
einem
Chip.
Details,
wie
es
in
Osnabrück
laufen
könnte,
seien
aber
noch
nicht
ausgemacht,
sagt
Bauer.
Fest
steht
aber
wohl,
dass
der
Service
für
Radfahrer
nicht
gratis
sein
soll,
falls
die
Türme
realisiert
werden
können.
„
Es
wird
auf
jeden
Fall
etwas
kosten″,
sagt
Bauer.
Denkbar
wäre
ein
Jahresticket,
dessen
Preis
sich
am
Jahrespreis
der
Radstation
am
Hauptbahnhof
orientieren
könnte
–
das
wären
90
Euro.
Ein
Monatsticket
ist
dort
für
9
Euro
zu
haben.
Bleibt
die
Förderung
durch
den
Bund
aus,
müsse
das
übrigens
nicht
zwangsläufig
das
Aus
für
die
beiden
Türme
bedeuten,
sagt
Bauer.
„
Aber
ohne
Förderung
wäre
es
eine
politische
Entscheidung.″
Kurzum:
Der
Rat
müsste
entscheiden,
ob
die
Stadt
die
Türme
auf
eigene
Kosten
bauen
soll
–
was
in
Zeiten,
in
denen
das
Geld
durch
die
Corona-
Krise
wieder
knapp
geworden
ist,
keine
Selbstverständlichkeit
sein
dürfte.
Den
ersten
vollautomatischen
Fahrradturm
Deutschlands
hatte
2011
die
Gemeinde
Meckenbeuren
in
Baden-
Württemberg
errichten
lassen.
Es
war
ein
„
Bike
Tower″
(Fahrradturm)
eines
Anbieters
aus
Tschechien.
Nur
sechs
Jahre
später
aber
war
Schluss:
Der
Gemeinderat
legte
den
Turm
für
72
Räder
still,
berichtete
der
„
Südkurier″
im
Jahr
2017.
Regelmäßig
hatte
es
Störungen
gegeben,
2014
einen
Wasserschaden,
mal
war
das
Display
defekt,
der
Wind
zerstörte
die
Gebäudehülle,
und
im
Dezember
2016
stürzte
sogar
ein
Rad
von
der
höchsten
Position
im
Turm
auf
den
Boden.
Erfahrungen
sammeln
Doch
Osnabrück
will
auf
„
Radhaus″
oder
„
Bikesafe″
zurückgreifen
–
sofern
bis
dahin
keine
weiteren
Anbieter
auf
den
Markt
kommen,
die
sich
auf
die
Ausschreibung
bewerben
könnten.
Fahrradparkhäuser
dieser
beiden
Firmen
sind
bereits
in
Deutschland
im
Einsatz,
und
funktionierten
auch,
versichert
Bauer.
Momentan
bieten
die
Fahrradbügel
im
Umfeld
des
Altstadtbahnhofs
Platz
für
330
Fahrräder.
„
Davon
werden
50
dauerhaft
nicht
genutzt″,
sagt
Bauer.
Das
seien
die
Bügel
auf
der
gegenüberliegenden
Straßenseite
mit
dem
weitesten
Weg
zur
Fußgängerampel.
Eine
Zählung
am
Bahnhof
habe
320
Räder
ergeben,
davon
waren
80
nicht
an
Bügeln
abgestellt.
Sollten
die
beiden
Türme
kommen,
wären
weitere
Parkhäuser
dieser
Art
in
Osnabrück
vorstellbar,
sagt
die
Fahrrad-
Beauftragte.
Das
hänge
von
den
Erfahrungen
ab
–
und
nicht
zuletzt
auch
von
der
Bezahlbereitschaft
zur
Nutzung
solcher
Türme.
In
anderen
Städten
jedenfalls
würden
sie
in
Bahnhofsnähe
gut
angenommen,
hat
Bauer
erfahren.
Und
warum
eigentlich
zwei
Türme?
„
Damit
der
Umschlag
schnell
genug
ist″,
erklärt
Bauer.
So
müsste
niemand
lange
auf
sein
Rad
warten,
wenn
viele
Pendler
gleichzeitig
vom
Bahnsteig
herunterkämen.
Bildtext:
Hier
sollen
sie
hin:
die
beiden
Fahrradparkhäuser.
Das
Plateau
soll
zuvor
abgetragen
werden.
Wie
so
ein
Bikesafe
aussehen
kann,
ist
hier
am
Beispiel
Rutesheim
zu
sehen,
wo
ein
solcher
11,
80
Meter
in
die
Höhe
ragt.
Fotos:
Jörn
Martens/
Otto
Wöhr
GmbH
Kommentar
Gelegenheit
und
Risiko
Zwei
vollautomatische
Fahrradparkhäuser
für
lau?
Bei
einer
hundertprozentigen
Förderung
durch
den
Bund
kann
sich
die
Stadt
eine
solche
Gelegenheit
nicht
entgehen
lassen.
Die
Türme
wären
ein
Leuchtturmprojekt,
wie
es
die
Radverkehrsbeauftragte
Ulla
Bauer
treffend
formulierte.
Schließlich
will
die
Stadt
bis
2030
zu
den
fünf
radverkehrsfreundlichsten
Städten
Deutschlands
zählen.
Doch
selbst
wenn
der
Bund
die
Türme
zu
hundert
Prozent
fördert,
geht
die
Stadt
ein
Risiko
ein:
Was,
wenn
sie
keiner
nutzte?
Unwahrscheinlich?
Keineswegs.
Erinnert
sei
an
die
Mobilitätsstationen
in
Haste
und
Düstrup,
wo
Radfahrer
ihre
Räder
seit
Anfang
des
Jahres
trocken
und
sicher
in
Radboxen
abstellen
können
–
dort
bislang
sogar
kostenlos.
Genutzt
werden
sie
kaum.
Ein
ähnliches
Bild
am
Kamp,
wo
Radfahrern
seit
diesem
Sommer
zwei
Fahrradkäfige
für
insgesamt
20
Räder
zur
Verfügung
stehen:
Auch
diese
sind
oftmals
verwaist.
Liegt
es
an
der
nötigen
Registrierung
und
Buchung?
Man
weiß
es
nicht.
Die
vollautomatischen
Fahrradtürme
am
Altstadtbahnhof
sollen
hingegen
kostenpflichtig
sein.
Vielleicht
100
Euro
im
Jahr
für
einen
trockenen
und
sicheren
Stellplatz
mögen
für
Reinigung,
Wartung
und
Instandhaltung
der
Türme
wenig
sein;
doch
es
erscheint
viel,
wenn
selbst
kostenlose
Angebote
wie
am
Kamp
nicht
genutzt
werden.
j.sanders@
noz.de
Autor:
Jörg Sanders