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1.
Erscheinungsdatum:
01.09.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Stolpersteine
Überschrift:
Flucht nach Amsterdam war vergeblich
Zwischenüberschrift:
Familie Meyer im KZ ermordet
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Was
mögen
sie
gedacht
haben,
als
ein
Fanatiker
namens
Adolf
Hitler
in
den
1920er-
Jahren
anfing,
die
Juden
für
eine
„
Weltverschwörung″
zu
halten?
Dass
sie
diesem
Wahn
zum
Opfer
fallen
würden
–
das
hätten
sich
Nathan,
Olga
und
Erich
Meyer
aus
Osnabrück
wohl
kaum
vorstellen
können.
Doch
das
Unfassbare
sollte
später
geschehen.
Jetzt
erinnern
Stolpersteine
an
die
Familie.
Erich
Meyer
zog
1931
nach
Amsterdam.
Er
war
erst
17
Jahre
alt.
In
Osnabrück
gab
es
bereits
eine
Ortsgruppe
der
nationalsozialistischen
Partei,
und
deren
Anhänger
begannen,
Juden
zu
diskriminieren.
Doch
noch
bestand
die
Weimarer
Republik,
und
es
war
kaum
abzusehen,
dass
Adolf
Hitler
an
die
Macht
kommen,
die
Demokratie
abschaffen
und
seinen
Hass
auf
Juden
in
Taten
umsetzen
würde.
Nachdem
die
Nationalsozialisten
1933
die
Macht
übernommen
hatten,
dürfte
sich
der
Wahlniederländer
Jahr
um
Jahr
mehr
Sorgen
um
seine
Eltern
Nathan
und
Olga
gemacht
haben,
denn
die
Familie,
die
in
Osnabrück
am
Nikolaiort
lebte
und
dort
die
Kurz-
und
Textilwarengroßhandlung
„
N.
Meyer
u.
Co.″
betrieb,
war
jüdisch.
Noch
lange,
nachdem
die
Nationalsozialisten
das
Land
in
eine
Diktatur
verwandelt
hatten,
sah
es
so
aus,
als
würden
sie
mit
ihren
Verbrechen
vor
den
Landesgrenzen
haltmachen
und
Erich
Meyer
nichts
anhaben
können.
Kaum
ein
Jahr
verging,
ohne
dass
den
Eheleuten
in
Deutschland
weitere
Rechte
verwehrt
wurden.
Die
Nationalsozialisten
ließen
sich
im
Rassenwahn
immer
neue
Diskriminierungen
einfallen
und
bereicherten
sich
mehr
und
mehr
am
Eigentum
der
Juden.
1937
verließen
auch
Nathan
und
Olga
Meyer
Osnabrück
und
emigrierten
nach
Amsterdam
–
wie
etwa
80
weitere
Juden
aus
dieser
Stadt.
Endlich
in
Sicherheit?
Damit
war
es
1940
vorbei.
Im
ersten
Jahr
des
Zweiten
Weltkriegs
überfiel
die
deutsche
Wehrmacht
die
Niederlande.
Und
auch
dort
begann
die
Judenverfolgung,
vor
allem
in
Amsterdam,
wo
die
meisten
niederländischen
Juden
lebten.
Die
Nationalsozialisten
deportierten
ungefähr
100
000
von
ihnen
in
Konzentrationslager
und
töteten
sie
dort.
1943
nahmen
die
Nationalsozialisten
Nathan
und
Olga
Meyer
fest,
verschleppten
die
Eheleute
über
Westerbork
und
nach
Sobibor
–
und
ermordeten
sie.
1944
geriet
auch
Erich
Meyer
in
die
Fänge
der
Judenhasser.
Sie
brachten
ihn
schließlich
in
Auschwitz
um.
Lange
Zeit
schienen
ihre
Spuren
verwischt
und
ihre
Namen
vergessen
zu
sein.
Jetzt,
sieben
Jahrzehnte
später,
erinnern
am
Nikolaiort
Stolpersteine
an
die
Familie
Meyer,
an
„
Menschen,
die
keine
Ruhestätte
haben,
an
der
die
Angehörigen
trauern
könnten″,
wie
Uwe
Reints,
einer
der
Paten
der
Gedenktafeln,
bei
der
Verlegung
vor
der
Hausnummer
2
sagte.
„
Es
ist
für
uns,
die
wir
hier
stehen,
nicht
zu
fassen,
wozu
Menschen
fähig
sind.
Es
wird
nie
verjähren
und
darf
auch
nicht
verdrängt
werden.″
Und:
„
Es
muss
uns
allen
bewusst
sein,
dass
nur
der,
der
seine
Vergangenheit
kennt,
die
Zukunft
gestalten
kann.″
Und
zu
dieser
Vergangenheit
gehört
ein
Wahn,
der
in
Europa
für
sechs
Millionen
Juden
kaum
vorstellbare
Albträume
wahr
machte.
Bildtexte:
Stolpersteine
erinnern
am
Nikolaiort
2
an
die
Familie
Meyer:
das
Ehepaar
Nathan
und
Olga
Meyer
sowie
Sohn
Erich.
Die
jüdische
Familie
Meyer
wurde
von
Nationalsozialisten
1943
und
1944
in
Konzentrationslagern
ermordet
Fotos:
Gert
Westdörp
Stolpersteine
Messingplatten
in
den
Gehwegen
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegenihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
(Foto)
ist
Initiator
des
Projekts
Stolpersteine,
dem
sich
europaweit
mehrere
Hundert
Kommunen
angeschlossen
haben:
außer
in
Deutschland
weitere
in
Ländern
wie
Österreich,
Ungarn,
Italien,
Tschechien,
Polen,
Belgien,
Norwegen,
den
Niederlanden
und
in
der
Ukraine.
Paten
der
Stolpersteine
am
Nikolaiort
2
sind
Guido
Paluch
(für
Nathan
Meyer)
,
Aloisia
Hilbert-
Paluch
(für
Olga
Meyer)
sowie
Elisabeth
und
Uwe
Reints
(für
Erich
Meyer)
.
Verlegt
wurden
die
Gedenksteine
von
Schülern
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg:
André
Beste,
Jan
Buddenkotte,
Robin-
Stephan
Dirks,
René
Oechel,
Betim
Ukaj
und
Carsten
Ziegert.
Das
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
weitere
Gedenktafeln
gern
Hinweise
von
Zeitzeugen
über
das
Schicksal
von
Opfern
des
NS-
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber
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