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1.
Erscheinungsdatum:
29.08.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile:
Darum,
Gretesch,
Lüstringen
Überschrift:
Eine griechische Insel in Lüstringen-Ost
Zwischenüberschrift:
Einmal um den Pudding: Die Kretaer halten ihre Fahne am Vier-Grenzen-Eck hoch
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
In
Osnabrück
liegen
Moskau,
Kamerun
und
Kreta.
Während
die
Namensgebung
des
Schwimmbads
in
der
Wüste
und
des
ehemaligen
Bahnbetriebswerks
in
Schinkel
weitgehend
bekannt
ist,
schwebt
über
der
Gegend
in
Lüstringen-
Ost
ein
großes
Fragezeichen.
Die
Geschichte
Kretas,
daran
glauben
seine
Bewohner,
geht
wohl
zu
Ende.
Tolerant
sind
sie
ja,
die
Kretaer.
Wenn
gefeiert
wird,
dürfen
auch
die
Leute
von
der
anderen
Straßenseite
mitmachen.
„
Wir
haben
nichts
gegen
die
Landeier″,
sagt
Erna
Rühling
(77)
.
Sie
wohnt
auf
der,
stadtauswärts
gesehen,
linken
Seite
der
Mindener
Straße
in
Osnabrück.
Maria
Fark
(74)
wohnt
gegenüber
schon
in
Natbergen,
das
zu
Bissendorf
gehört.
Wie
der
sieben
Jahre
ältere
Manfred
Michel
ist
sie
in
der
Kreta
genannten
Gegend
aufgewachsen.
Sie
seien
sich
aber
selten
begegnet,
meint
Maria
Fark.
„
Der
wohnt
ja
da
drüben.″
Manfred
Michel
ist
einer
der
wenigen
Lüstringer,
die
die
Entstehung
des
Mythos
Kreta
kennen.
Er
erzählt
seine
Version:
„
Im
Frühjahr
fließt
das
Schmelzwasser
vom
Darumer
Berg
nach
unten.
Damals
standen
immer
einige
Häuser
unter
Wasser.
Als
jemand
das
mal
von
oben
gesehen
hat,
muss
er
gesagt
haben:
,
Das
sieht
ja
aus
wie
Kreta.′″
Der
68-
jährige
Hubert
Recker
kennt
eine
zweite
Version:
„
Ein
Spaziergänger
hat
mal
vom
Hömmelkenbrinkweg,
da,
wo
die
alte
Schoeller-
Villa
steht,
ins
Tal
geschaut
und
gemeint,
die
Landschaft
sieht
aus
wie
auf
Kreta.″
Welche
Version
die
Richtige
ist
und
wann
dieser
Mythos
entstanden
ist,
konnten
weder
Michel
noch
Recker
sagen.
Sie
vermuten,
es
sei
in
den
Zwanzigerjahren
des
vorherigen
Jahrhunderts
gewesen.
Bis
in
die
Sechzigerjahre
habe
es
die
Kneipe
„
Kreta
Eck″
an
der
Ecke
Mindener/
Darumer
Straße
gegeben,
erzählt
Manfred
Michel.
In
dem
Haus
seien
zudem
eine
Bäckerei
und
ein
Geschäft
für
Kolonialwaren
ansässig
gewesen.
Später
gab
es
in
dem
Gebäude
die
Vier-
Grenzen-
Apotheke.
Der
Name
spielte
darauf
an,
dass
sich
an
dieser
Stelle
früher
die
Grenzen
der
Ortschaften
Lüstringen,
Natbergen,
Darum
und
Bissendorf
trafen,
weiß
Manfred
Michel.
„
Früher
gab
es
hier
einen
Fußballverein″,
sagt
Thea
Placke
(81)
.
Aber
ihre
Erinnerung
scheint
sie
zu
trügen.
„
Das
war
die
Thekenmannschaft
vom
Kreta
Eck″,
sagt
Jürgen
Hensiek
(70)
.
Die
habe
es
bis
in
die
Fünfzigerjahre
gegeben,
meint
er.
Hubert
Recker
erzählt,
dass
die
Mindener
Straße
in
Kreta
früher
gepflastert
gewesen
und
an
den
Seiten
von
Gräben
flankiert
worden
sei.
Darüber
sind
die
Pferdewagen
gefahren,
die
die
Produkte
aus
der
Bäckerei
nach
Belm
und
Schinkel
transportiert
haben.
Seit
1987
existiert
eine
Fahne,
auf
der
das
Kreta-
Eck
abgebildet
ist.
In
einem
Wappen
sind
die
Mindener
Straße
und
die
angrenzenden
Häuser
zu
sehen.
Der
Gestalter
der
Flagge
war
VfL-
Fan.
Das
ist
an
dem
lila-
weißen
Banner
erkennbar.
„
Die
Fahne
ist
bei
jeder
Feier
dabei″,
sagt
Friedhelm
Rühling.
Da
es
keinen
öffentlichen
Treffpunkt
mehr
in
Kreta
gibt,
hängt
die
Fahne
in
Gaststätten
in
Jeggen
oder
Bissendorf
oder
im
Party-
Keller
der
Hensieks.
Dort
wird
dann
auch
das
„
Kreta-
Eck-
Heimatlied″
angestimmt,
das
Erna
Rühling
gedichtet
hat.
Es
wird
zur
Melodie
der
„
Nordsee-
wellen″
gesungen.
Der
Text
lautet:
„
Wo
gefeiert
wird
auf
Kreta
Eck,
sind
wir
zu
Haus;
denn
auf
Kreta
Eck,
da
gibt
so
mancher
einen
aus;
wo
man
trinkt
die
Halben
in
zwei
Zügen
aus;
da
ist
unser
Kreta
Eck,
da
sind
wir
zu
Haus.
Wir
halten
fest
zusammen,
ja
das
ist
doch
klar,
wenn
wird
feiern,
finden
wir
das
wunderbar;
wo
man
trinkt
die
Halben
in
zwei
Zügen
aus;
da
ist
unser
Kreta
Eck,
da
sind
wir
zu
Haus.
Kreta
Eck
soll
leben,
Kreta
Eck,
es
lebe
hoch;
alle
Nachbarn
feiern
mit
und
sagen
Prost;
wo
man
trinkt
die
Halben
in
zwei
Zügen
aus;
da
ist
unser
Kreta
Eck,
da
sind
wir
zu
Haus.″
Von
diesen
Mythen,
Liedern
und
historischen
Begebenheiten
hat
der
17-
jährige
Julian
Fark
„
keine
Ahnung″,
wie
er
sagt.
Seine
Mutter
Claudia
hat
ihm
nichts
erzählt,
und
seine
Oma
Maria
hat
das
Geheimnis
von
Kreta,
das
keines
ist,
ebenfalls
für
sich
behalten.
Doch
der
Samen
ist
gesät.
Nachdem
er
die
Geschichten
gehört
hat,
sei
sein
Interesse
geweckt
worden,
versichert
Julian
Fark.
Vielleicht
werden
die
Geschichten
aus
und
über
Kreta
nun
doch
überliefert.
Bildtext:
Im
Vier-
Grenzen-
Eck
leben
die
Kretaer
seit
vielen
Jahren
gerne
zusammen.
Foto:
Elvira
Parton
Autor:
Thomas Wübker