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1.
Erscheinungsdatum:
02.12.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Knollstraße: Anwohner fühlen sich enteignet
Zwischenüberschrift:
Neue Wohnungen in zweiter Reihe: Gärten sollen zu Bauland für drei Wohnblöcke werden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
An
der
Knollstraße
wollen
Anwohner
verhindern,
dass
vier
Blöcke
mit
60
Wohnungen
errichtet
werden.
Im
Rat,
wo
alle
Fraktionen
den
Wohnungsbau
ankurbeln
wollen,
ist
der
Aufschrei
angekommen.
Jetzt
deutet
sich
an,
dass
nur
drei
Blöcke
gebaut
werden
dürfen.
„
Damit
ist
uns
überhaupt
nicht
geholfen″,
meint
die
Initiative.
Für
Heike
Tennstädt
und
ihre
Nachbarn
ist
es
wie
eine
Vertreibung
aus
dem
Paradies.
Die
Bewohner
der
Mehrfamilienhäuser
Knollstraße
55
bis
83
fühlen
sich
enteignet,
weil
sie
den
größeren
Teil
ihrer
Gärten
abgeben
sollen.
Die
eigenen
Grundstücke
sind
zwar
klein,
aber
mit
dem
dazugepachteten
Gartenland
von
der
Klosterkammer
Hannover
kommen
sie
auf
bis
zu
1000
Quadratmeter.
Jahrzehnte
ging
das
gut,
aber
jetzt
will
die
Klosterkammer
ihre
Flächen
versilbern.
Für
die
Pächter
bedeutet
das,
auf
mehr
als
zwei
Drittel
ihrer
rückwärtigen
Gärten
verzichten
zu
müssen.
Die
Bövingloh
Immobilien
GmbH
aus
Münster
steht
hinter
der
Idee,
vier
Mehrfamilienhäuser
mit
jeweils
15
Wohnungen
als
zweite
Bauzeile
auf
der
Fläche
der
Klosterkammer
zu
errichten.
Bei
der
Stadt
sind
Investoren
willkommen,
die
im
großen
Stil
Wohnungen
errichten.
Der
Fachbereich
Städtebau
hat
deshalb
auf
der
Basis
von
Bövinglohs
Entwurf
das
entsprechende
Verfahren
auf
den
Weg
gebracht.
Schon
Ende
Oktober
stimmte
der
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
einstimmig
einer
Änderung
des
Flächennutzungsplans
zu,
in
dem
das
Areal
bislang
als
Grünfläche
bezeichnet
war.
Die
Abstimmung
über
das
Bebauungsplanverfahren
wurde
jedoch
verschoben.
Dass
schon
fertige
Pläne
aus
dem
Architekturbüro
Planquadrat
auf
dem
Tisch
lagen,
die
nur
noch
abgesegnet
werden
sollten,
störte
einige
Ausschussmitglieder.
Sie
machten
deutlich,
dass
nicht
der
Investor,
sondern
die
Politik
zu
bestimmen
habe,
was
geht
und
was
nicht.
Außerdem
wurde
angemerkt,
die
Baukörper
seien
„
zu
klotzig″
und
die
Zuwegung
zu
den
geplanten
Tiefgaragen
nehme
zu
viel
Platz
ein.
Die
Politiker
verständigten
sich
darauf,
die
Kritik
der
aufgebrachten
Anwohner
in
einem
interfraktionellen
Arbeitskreis
zu
erörtern
und
über
Verbesserungen
nachzudenken.
Stadtbaurat
Frank
Otte
bezeichnete
die
Pläne
des
Investors
zwar
als
„
absolut
vertretbar″,
versprach
aber,
dem
Bauherrn
die
Bedenken
aus
dem
Ausschuss
vorzutragen.
Nach
Informationen
unserer
Redaktion
geht
es
dabei
um
folgende
Punkte:
–
Statt
der
vier
Häuser
sollen
nur
noch
drei
Wohnblöcke
gebaut
werden.
–
Die
Autos
von
deren
Bewohnern
sollen
in
einer
Sammelgarage
Platz
finden.
–
Der
Energiestandard
soll
über
den
von
KfW
55
hinausgehen.
–
Bei
der
Fassadengestaltung
soll
mehr
Rücksicht
auf
das
Umfeld
genommen
werden.
–
Für
die
Bewohner
der
bestehenden
Häuser
soll
ein
Weg
angelegt
werden,
über
den
sie
ihre
Gartenabfälle
entsorgen
können,
ein
sogenannter
Mistweg.
Am
Donnerstag
dieser
Woche
sollte
der
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
eigentlich
den
Aufstellungsbeschluss
für
den
Bebauungsplan
Nr.
664
(Knollstraße/
Am
Bürgerpark)
fassen.
Inzwischen
wird
aber
damit
gerechnet,
dass
der
Tagesordnungspunkt
auf
einen
späteren
Sitzungstermin
verschoben
wird,
weil
noch
nicht
alle
Details
geklärt
sind.
Aus
den
Fraktionen
kommen
jedoch
deutliche
Signale,
dass
sie
dem
Bau
von
Wohnungen
mehr
Gewicht
geben
werden
als
den
Einwänden
der
Bürgerinitiative
Knollstraße.
Ein
alter
Konflikt
Die
Anwohner,
die
um
ihre
Ruhe,
ihren
schönen
Blick
und
um
ihre
Gärten
fürchten,
fühlen
sich
von
der
Politik
im
Stich
gelassen.
Es
ist
ein
Konflikt
mit
einer
langen
Geschichte.
Schon
in
den
80er-
Jahren
gab
es
Pläne,
am
Rand
der
grünen
Lunge
rund
um
das
Ameos-
Klinikum
Wohnhäuser
zu
errichten.
Schon
damals
setzte
sich
eine
Initiative
dagegen
zur
Wehr,
konnte
aber
nicht
verhindern,
dass
an
der
Wakhegge,
auf
der
Nordseite
der
Freifläche,
eine
zweite
Bauzeile
entstand.
Heike
Tennstädt,
die
sich
jetzt
gegen
das
Wohnprojekt
wendet,
wirft
der
Politik
Wortbruch
vor,
weil
1986
vereinbart
worden
sei,
die
Grünzone
mit
dem
Regenrückhaltebecken
nördlich
der
Knollstraße
nicht
durch
weitere
Bauvorhaben
zu
beeinträchtigen.
Jetzt
werde
die
Natur
für
den
Wohnungsbau
geopfert,
meint
die
streitbare
Anwohnerin.
Dabei
beruft
sie
sich
auch
auf
die
Kaltluftströme,
denen
im
Klimagutachten
der
Stadt
eine
wichtige
Rolle
zugeschrieben
wird.
Die
Stadtplaner
machen
geltend,
dass
solche
Fragen
in
der
Umweltverträglichkeitsprüfung
behandelt
werden
sollen,
die
Bestandteil
des
Bebauungsplanverfahrens
sein
wird.
Diesem
Verfahren
misstraut
die
Bürgerinitiative.
Heike
Tennstädt
spricht
von
„
pseudobürgerfreundlicher
Mitbestimmung″
und
konstatiert
einen
Vertrauensverlust
der
Demokratie.
Gerade
in
Zeiten
von
Corona
sei
es
für
die
Anwohner
schwierig,
sich
zusammenzuschließen,
um
ihren
Protest
zu
formulieren.
Bildtexte:
Vier
Blöcke
mit
60
Wohnungen
will
ein
Investor
in
zweiter
Reihe
hinter
den
Häusern
an
der
Knollstraße
errichten.
Aus
der
Politik
kommen
jetzt
dezente
Vorbehalte
gegen
das
Projekt
eines
Münsteraner
Investors.
Die
Anwohner
kämpfen
um
ihre
Gärten,
aber
die
Stadt
will
Wohnraum
schaffen.
Bauen
in
zweiter
Reihe:
Die
Anwohner
der
Knollstraße
fühlen
sich
um
ihre
Gärten
und
um
ihre
Sicht
gebracht.
Grafiken:
Planquadrat
Foto:
Geodaten
Osnabrück
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert