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1.
Erscheinungsdatum:
30.11.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kehren die Berliner Kissen zurück?
Zwischenüberschrift:
In Osnabrück kocht der Dauerstreit wieder hoch / Erfahrungen vom Westerberg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Nicht
noch
einmal
diesen
Ärger:
Finanzchef
Thomas
Fillep
will
nicht,
dass
die
Berliner
Kissen
auf
eine
wichtige
Straße
des
Westerberges
zurückkehren.
Das
alte
Streitthema
ist
wieder
da.
Auf
der
Mozartstraße
sind
die
umstrittenen
Bremsbuckel
im
vergangenen
Jahr
abgenommen
worden,
als
die
Bauarbeiten
auf
der
Rheiner
Landstraße
begannen.
Die
Mozartstraße
dient
als
Umleitungsstrecke.
Dem
Verkehr
sollten
nicht
weitere
Hindernisse
in
den
Weg
gestellt
werden,
so
die
Überlegung.
Nun
gehen
die
Bauarbeiten
auf
der
Rheiner
Landstraße
dem
Ende
entgegen,
und
es
stellt
sich
die
Frage:
Kehren
die
Berliner
Kissen
zurück
–
und
wenn
ja,
welche?
Damit
sind
wir
beim
Kernproblem.
Es
gibt
zwei
Sorten
von
Bremsbuckeln:
Die
weichen
Kissen,
die
auch
auf
der
Mozartstraße
lagen,
machten
keinen
Lärm
und
ließen
sich
sanft
überrollen.
Die
neueren
und
härteren
Exemplare,
die
später
auf
der
Händel-
und
Gluckstraße
aufgebracht
wurden,
sorgten
für
so
viel
Ärger,
dass
sie
im
Januar
2019
auf
Geheiß
der
Politik
wieder
eingesammelt
wurden.
Die
gebrauchten
weichen
Kissen
könnten
nicht
auf
die
Mozartstraße
zurückkehren,
teilte
Fillep
jetzt
dem
Finanzausschuss
mit.
Sie
seien
abgenutzt.
Neu
ist
diese
Kissensorte
aber
nicht
zu
bekommen,
denn
die
Produktion
ist
eingestellt
worden.
Es
bliebe
also
nur
die
Möglichkeit,
die
harten
Bremsbuckel
einzubauen.
Und
genau
das
möchte
die
Verwaltung
aufgrund
der
Erfahrungen
an
der
Gluckstraße
lieber
nicht.
Fillep
schlägt
deshalb
vor,
zunächst
auf
den
Einbau
neuer
Kissen
zu
verzichten.
Die
Situation
solle
allerdings
„
genau
beobachtet
werden″,
um
bei
einer
„
objektiv
zu
verzeichnenden
Verschlechterung
andere
Verkehrs-
und
Geschwindigkeitsreduzierungsmaßnahmen
zu
erarbeiten″,
wie
es
in
der
Vorlage
für
den
Finanzausschuss
heißt.
Ob
das
alle
Anlieger
der
Mozartstraße
gut
finden?
Einige
wünschen
sich
die
Kissen
zurück,
wie
im
Bürgerforum
schon
vor
genau
einem
Jahr
deutlich
wurde.
Auf
freier
Straße
außerhalb
der
Stoßzeiten
drückten
Autofahrer
mächtig
aufs
Gaspedal,
sagte
damals
ein
lärmgeplagter
Anwohner.
Die
Buckel
haben
in
den
vergangenen
Jahren
viele
aufgeregt
–
Westerberg-
Bewohner,
Autofahrer,
Notärzte,
Verkehrsexperten,
Rat
und
Verwaltung.
Eine
Fraktion
aus
der
Anwohnerschaft
forderte
sie
mit
Nachdruck,
weil
sie
die
heimliche
Westumgehung
von
Mozartstraße
bis
Gluckstraße
für
Autofahrer
unattraktiv
machen.
Anderen
gingen
sie
gehörig
auf
die
Nerven,
weil
sie
Lärm
verursachen
und
Autoinsassen
durchschütteln.
Ein
echtes
Problem
stellten
sie
für
die
Rettungsdienste
dar,
denn
Patienten
litten
unter
den
Erschütterungen.
Die
insgesamt
36
Ruhekissen
auf
den
Nord-
Süd-
Verbindungen
des
Westerberges
sind
Teil
des
Verkehrskonzeptes,
das
mit
viel
Mühe
und
intensiven
Beratungen
des
Runden
Tisches
Westerberg
erarbeitet
worden
ist.
Die
Bremsschwellen
haben
nach
Messungen
der
Stadt
dazu
geführt,
dass
zum
Beispiel
auf
der
Route
Caprivistraße/
Albrechtstraße
pro
Tag
600
bis
700
Autos
weniger
fahren.
Die
Geschwindigkeit
der
Autos
ist
im
Schnitt
um
drei
bis
vier
Kilometer
pro
Stunde
zurückgegangen.
Der
Finanzausschuss
verweigerte
eine
Entscheidung,
ob
die
Mozartstraße
wieder
Kissen
bekommt.
Das
sei
Sache
des
Ausschusses
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt,
meinte
die
Mehrheit
in
der
Sitzung
am
Dienstag.
Die
FDP
hat
sich
bereits
eine
klare
Meinung
gebildet.
Die
Stadt
sollte
auf
die
Kissen
verzichten
und
zur
Verkehrsberuhigung
lieber
die
Straßenzüge
Albrecht-
/
Caprivistraße
und
Mozart-
/
Händel-
/
Gluckstraße
für
den
Durchfahrtverkehr
sperren
und
dort
lediglich
Anliegerverkehr,
Rettungsfahrzeuge
und
ÖPNV
erlauben.
„
Vor
drei
Jahren
haben
wir
das
im
Arbeitskreis
Westerberg
vorgeschlagen″,
teilte
FDP-
Fraktionschef
Thomas
Thiele
mit.
Nach
einer
Probephase
sollten
die
Straßen
dann
mit
automatischen
Schranken
ausgerüstet
werden.
„
Unsere
Vorschläge
im
Runden
Tisch
hätten
mindestens
400
000
Euro
für
Kissen
gespart″,
so
Thiele.
Bildtexte:
Diese
alten
weichen
Berliner
Kissen
kehren
nicht
auf
die
Mozartstraße
zurück.
Sie
sind
verbraucht.
Jetzt
wird
diskutiert,
ob
die
Straße
mit
der
umstrittenen
neuen
Kissen-
Variante
belegt
werden
soll.
Die
neuen,
harten
Berliner
Kissen.
Im
Januar
2019
wurden
die
harten
Berliner
Kissen
von
der
Gluckstraße
entfernt.
Berliner
Kissen.
Fotos:
Archiv/
Gert
Westdörp,
Jörg
Martens,
Michael
Gründel
Kommentar
Symbol
für
ein
gebrochenes
Versprechen
Es
mag
lächerlich
wirken,
eine
politische
Debatte
über
die
Rückkehr
von
ein
paar
Bremsbuckeln
auf
einer
Osnabrücker
Straße
zu
führen.
Aber
diese
Kissen
sind
in
diesem
Fall
mehr
als
ein
Werkzeug
zur
Verkehrsberuhigung.
Sie
stehen
symbolhaft
für
ein
Versprechen,
das
nicht
eingehalten
wurde.
Erinnern
wir
uns:
Als
2014
eine
knappe
Mehrheit
in
der
Bürgerbefragung
Nein
zur
Entlastungsstraße
West
sagte,
gelobten
alle
politischen
Kräfte,
die
dieses
Votum
herbeigesehnt
hatten,
dass
es
nun
einen
Plan
B
zur
Beruhigung
des
Verkehrs
auf
dem
Westerberg
geben
werde.
Die
Faktenlage
damals:
Auf
der
Nord-
Süd-
Verbindung
Mozartstraße
bis
Gluckstraße
zählte
die
Stadt
täglich
von
8000
bis
10
000
Fahrzeuge.
Der
Durchgangsverkehr
erreichte
einen
Anteil
von
40
bis
46
Prozent.
Der
Runde
Tisch
Westerberg
sollte
dafür
eine
Lösung
finden.
Politiker,
Anwohner,
Fachleute
aus
der
Verwaltung
sowie
Vertreter
von
22
Organisationen,
Initiativen
und
Interessengemeinschaften
saßen
hinter
verschlossenen
Türen
zusammen,
um
am
Ende
ein
Konzept
der
kleinen
Schritte
zu
verabschieden.
Aber
immerhin.
Die
Berliner
Kissen
waren
neben
Fahrbahnmarkierungen
und
Querungshilfen
der
wichtigste
Baustein,
um
Autofahrer
zu
bremsen
und
die
heimliche
Westumgehung
für
sie
unattraktiv
zu
machen.
Aber
die
optimale
Lösung
waren
sie
nicht,
wie
wir
heute
wissen.
Kurzum:
Es
gibt
bis
heute
keinen
umsetzbaren
und
Erfolg
versprechenden
Plan
B.
Die
Politik
steht
im
Wort.
Sie
muss
Antworten
liefern
–
spätestens
dann,
wenn
das
neue
Baugebiet
auf
dem
Finkenhügel
Realität
wird.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs