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1.
Erscheinungsdatum:
27.11.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kein VfL-Trainingszentrum auf dem KME-Gelände?
Zwischenüberschrift:
Chance auf schnelle Hilfe für das Profiteam schrumpft / Stadt setzt auf die Gartlage, doch der Limberg ist eine Alternative
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
In
die
Suche
nach
dem
richtigen
Grundstück
für
das
Trainings-
und
Nachwuchsleistungszentrum
des
VfL
Osnabrück
kommt
zwar
Bewegung,
doch
eine
Lösung
ist
nicht
in
Sicht.
Gleichzeitig
wachsen
die
Zweifel,
ob
das
für
die
Trainingsplätze
der
Profimannschaft
kurzfristig
vorgesehene
KME-
Randgelände
überhaupt
infrage
kommt.
Die
Thematik
ist
kompliziert,
aber
spannend
–
nicht
nur
wegen
einer
seltenen
Fledermaus-
Art
und
einiger
alter
Bäume,
die
gefällt
wurden.
Die
Ausgangslage:
Der
VfL
hat
auf
der
Sportanlage
Illoshöhe
keine
konkurrenzfähigen
Trainingsbedingungen
für
die
Profis
in
der
2.
Bundesliga
und
die
Talente
aus
der
Region,
die
im
Nachwuchsleistungszentrum
(NLZ)
professionell
ausgebildet
werden.
Dieses
neue
Trainingszentrum
(TZ)
soll
schnell
entstehen
und
ein,
zwei
Jahre
später
in
der
Nachbarschaft
erweitert
werden
um
ein
modernes
NLZ
nach
den
Anforderungen
der
DFL.
Zwei
Schritte
zum
großen
Ziel,
erst
rasche
Hilfe
für
die
Profis,
dann
die
Plattform
für
die
Talente
–
ein
Projekt,
ein
Standort,
der
die
beiden
Leistungsbereiche
verbindet.
Der
Rat
der
Stadt
sagte
vor
einem
Jahr
„
Ja″
zu
diesem
Masterplan
und
versprach,
passende
Grundstücke
zu
suchen,
zu
kaufen,
dem
VfL
baureif
zu
übergeben
und
den
Bau
des
NLZ
mit
bis
zu
fünf
Millionen
Euro
zu
unterstützen.
Das
war
im
Dezember
2019.
Seitdem
wurde
viel
konferiert,
geplant
und
diskutiert
–
doch
aus
Sicht
des
VfL
ist
festzustellen:
Man
ist
keinen
Schritt
weiter,
es
drohen
sogar
Rückschritte.
Zunächst
sprach
alles
dafür,
dass
das
Teilgrundstück
am
östlichen
Rand
des
KME-
Geländes,
für
das
der
Kupferverarbeiter
keine
Verwendung
mehr
hat,
schnell
für
den
neuen
Zweck
würde
umgebaut
werden
können.
Zwei
Plätze,
beheizt
und
beleuchtet,
mit
Drainage,
dazu
eine
Multifunktionsfläche,
ein
Funktionsgebäude
–
das
alles
auf
einer
Industriebrache.
Kein
Problem,
dachten
alle.
Doch
inzwischen
ist
höchst
fraglich,
ob
dort
überhaupt
gebaut
werden
kann.
Der
erste
Öko-
Gutachter
hatte
noch
grünes
Licht
signalisiert,
alle
waren
sich
ihrer
Sache
sicher.
So
sicher,
dass
–
auf
wessen
Weisung
auch
immer
–
bereits
einige
der
über
100
Jahre
alten
Bäume
gefällt
wurden,
die
zum
Wald
auf
und
neben
dem
KME-
Gelände
gehörten.
Ein
zweiter,
von
der
Stadt
beauftragter
Gutachter
stellte
in
diesem
Wald
ein
Vorkommen
der
seltenen
Bechstein-
Fledermaus
fest
–
eine
der
Arten,
die
nach
EU-
Recht
unter
dem
höchstmöglichen
Schutz
stehen.
In
der
Sitzung
des
Stadtentwicklungsausschusses
hat
Detlef
Gerdts,
Leiter
des
Fachdienstes
Umwelt
und
Klima,
präzise
dargestellt,
wie
hoch
die
Hürden
für
den
Bau
eines
Trainingszentrums
an
diesem
Standort
deshalb
sind.
Das
Leben
dieser
Tiere,
die
extrem
licht-
und
lärmempfindlich
sind,
kann
an
einer
Stunde
Flutlichtnutzung
hängen.
Sie
raubt
ihnen
die
Dunkelheit,
in
der
sie
sich
im
Herbst
die
Substanz
für
den
Winterschlaf
anfressen.
VfL-
Präsident
Manfred
Hülsmann
und
Stadtbaurat
Frank
Otte
berichten
zwar
von
Gesprächen
mit
der
unteren
Naturschutzbehörde
über
einen
Kompromiss.
Der
VfL
will
einen
weiteren
Bauantrag
einreichen
mit
Plänen,
die
den
Forderungen
des
Artenschutzes
entgegenkommen.
Doch
dazu
muss
die
Trainingsfläche
versetzt
und
sogar
verkleinert
und
die
Nutzung
des
Flutlichts
eingeschränkt
werden.
Was
bleibt
dann
noch
von
den
Verbesserungen
für
die
Profis?
Und
selbst
dann
sind
noch
Klagen
und
Baustopps
möglich.
Ein
ähnliches
Dilemma
droht
dem
Nachwuchsleistungszentrum,
das
auf
den
benachbarten
Grünflächen
zwischen
Halle
Gartlage,
Sandbach
und
dem
Haster
Weg
im
zweiten
Schritt
entstehen
soll.
Die
Verhandlungen
der
Stadt
mit
einer
Eigentümergemeinschaft
über
den
Kauf
der
etwa
50
Hektar
großen
Fläche
sind
weit
gediehen;
es
geht
um
einen
Preis
von
schätzungsweise
um
20
Millionen
Euro.
Sollten
die
KME-
Pläne
scheitern,
wäre
dort
Platz
für
beide
Projekte
–
TZ
und
NLZ.
Die
Frage
ist
aber
auch
hier:
Wann?
Auf
jeden
Fall
wäre
damit
die
kurzfristige
Hilfe
für
die
Profis
vom
Tisch.
Der
Betrieb
könnte
nämlich
frühestens
Anfang
2023
aufgenommen
werden.
Doch
auch
in
der
Gartlage
bauen
sich
ökologische
Hürden
auf.
Drei
schützenswerte
Biotope
sind
bereits
ausgemacht,
dazu
beginnt
das
Spezielle
Artenschutzrechtliche
Prüfverfahren
(SAP)
erst
im
Februar
2021
mit
der
neuen
Vegetationsperiode,
die
im
Oktober
endet.
Die
dabei
erhobenen
Erkenntnisse
werden
dann
ausgewertet
und
geprüft,
ehe
es
in
den
Prozess
der
Bürgerbeteiligung
und
die
Bauplanung
geht.
Und
das
Ende
ist
offen,
inhaltlich
wie
zeitlich.
Wenn
es
keine
Einsprüche
mit
Substanz,
keine
Klagen
wegen
der
Beeinträchtigung
eines
wertvollen
grünen
Fingers
und
keine
schützenswerten
Arten
zu
berücksichtigen
gibt,
könnte
zumindest
ein
Teilbetrieb
Anfang
2023
starten.
Könnte
…
Etwa
drei
Kilometer
nordöstlich
liegt
ein
Gebiet,
das
vor
einigen
Monaten
von
Stadtkämmerer
Thomas
Fillep
als
Alternative
ins
Gespräch
gebracht
wurde:
Das
ehemalige
Kasernengelände
am
Limberg
gehört
bereits
der
Stadt,
ein
Teil
des
Geländes
ist
als
Sportfläche
ausgewiesen,
artenschutzrechtliche
Probleme
sind
nicht
zu
erwarten.
Bevor
im
Stadtentwicklungssausschuss
der
Aufstellungsbeschluss
für
die
Gartlage
–
dieser
Schritt
markiert
den
Beginn
eines
Bauleitverfahrens
–
mit
den
Stimmen
der
CDU
und
der
SPD,
aber
gegen
die
Stimmen
der
anderen
Parteien
gefasst
wurde,
gab
es
mehrfach
Fragen
nach
dem
Limberg.
Die
FDP
bemängelte,
dass
die
von
der
Verwaltung
angekündigte
abwägende
Gegenüberstellung
der
Flächen
Gartlage
und
Limberg
nicht
vorgelegt
wurde.
Ein
Argument
der
Verwaltung
gegen
den
Limberg
ist:
Die
Sportflächen
seien
nicht
groß
genug
für
die
beiden
VfL-
Projekte.
Das
stimmt,
war
aber
mal
anders
und
ließe
sich
leicht
ändern.
Der
VfL
braucht
etwa
acht
Hektar
als
Gesamtfläche,
4,
3
Hektar
sind
aktuell
als
Sportflächen
im
südlichen
Teil
des
Limbergs
ausgewiesen.
Es
waren
aber
mal
zehn
Hektar,
doch
als
TuS
Haste
und
der
SSC
Dodesheide
abwinkten,
wurden
5,
7
Hektar
der
Gewerbefläche
des
Limbergs
zugeschlagen.
So
stehen
nun
25,
7
Hektar
für
(emissionsarmes)
Gewerbe
zur
Verfügung;
Flächen,
die
die
Stadt
und
die
WFO
(Wirtschaftsförderung
Osnabrück)
beanspruchen.
Ein
weiterer
Einwand
gegen
den
Limberg:
Die
Räumungs-
und
Erschließungsarbeiten
erfolgen
vom
Norden
aus
und
enden
im
Süden,
wo
die
Sportflächen
liegen
–
soll
heißen:
Das
dauert.
Bildtexte:
Auf
dem
Gelände
hinter
dem
Zaun
soll
eigentlich
das
Trainingszentrum
des
VfL
entstehen.
Doch
die
Planung
stockt.
Zu
wenig
Platz
für
Sport?
Das
ehemalige
Kasernengelände
am
Limberg.
Fotos:
Helmut
Kemme
Kommentar
Der
VfL
in
der
Zwickmühle
Mehr
denn
je
brauchen
die
Profis
des
VfL
bessere
Trainingsbedingungen,
um
auch
in
der
Schlechtwetterperiode
die
Voraussetzungen
für
den
Erhalt
der
2.
Bundesliga
zu
schaffen.
Doch
die
angestoßenen
Projekte
kommen
nicht
voran,
jetzt
droht
nicht
nur
eine
weitere
zeitliche
Verzögerung,
sondern
sogar
ein
Stopp.
Verständlich,
dass
die
Führungscrew
des
VfL
Frust
schiebt.
Das
Trainingszentrum
wird
kurzfristig
benötigt,
um
die
erheblichen
Wettbewerbsnachteile
auszugleichen.
Im
Moment
muss
der
Verein
seine
Pläne
immer
weiter
zurückfahren,
um
dem
Artenschutz
gerecht
zu
werden,
damit
das
Projekt
überhaupt
in
Gang
kommt
und
die
Stadt
irgendwie
den
ersten
Teil
ihres
Versprechens
hält.
Doch
dabei
gibt
es
eine
Grenze,
unterhalb
derer
es
keinen
Sinn
macht,
das
Projekt
weiterzuverfolgen.
Sollte
das
KME-
Gelände
tatsächlich
aus
dem
Rennen
sein,
braucht
der
VfL
dringend
eine
neue
Perspektive.
Doch
die
ist
nicht
in
Sicht
–
der
VfL
steckt
in
der
Zwickmühle:
Wie
sehr
kann
der
Spatz
schrumpfen,
ehe
die
Taube
auf
dem
Dach
die
bessere
Alternative
ist?
Die
erste
Alternative
wären
die
Sportflächen
auf
dem
ehemaligen
Kasernengelände
am
Limberg,
wo
die
Pläne
des
VfL
in
Etappen
umgesetzt
werden
könnten
–
mit
ein
bisschen
gutem
Willen
und
Unterstützung
in
einer
Angelegenheit,
die
zur
Chefsache
taugt.
Doch
die
Stadt
hat
sich
offenbar
–
ebenso
wie
SPD
und
CDU
–
auf
die
Gartlage
festgelegt.
Möglicherweise
kann
das
reine
Bauvorhaben
am
Limberg
etwas
länger
dauern,
doch
die
Planungsphase
in
der
Gartlage
steckt
durch
die
ökologischen
Prüfungen
voller
Risiken.
Aber
müsste
es
nicht
möglich
sein,
die
fehlenden
vier
Hektar
dem
potenziellen
Gewerbepark
wieder
abzuknapsen
und
dem
VfL
zuzuschlagen?
Vielleicht
fiele
dieser
Schritt
leichter,
wenn
man
sich
klarmachte,
dass
auch
der
VfL
ein
Unternehmen
ist,
das
ein
Gewerbe
betreibt,
20
Millionen
Jahresumsatz
macht
und
dazu
ein
bedeutender
Imagefaktor
für
Stadt
und
Region
ist.
h.pistorius@
noz.de
Autor:
Harald Pistorius