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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mülleimer in der City quellen über
 
To-go-Müll sprengt die Kapazitäten
Zwischenüberschrift:
Massig leere Verpackungen in der Innenstadt: Müllabfuhr kommt kaum hinterher
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück Speisen und Getränke zum Mitnehmen sind momentan das Einzige, das Gastronomen noch anbieten können, um über die Runden zu kommen. Und das Einzige, das hungrige Passanten im Teil-Lockdown zu essen kaufen können, denn die Restaurants und Cafés sind geschlossen. In der Osnabrücker Innenstadt hat das dazu geführt, dass die Mülleimer überquellen vor allem abends und am Wochenende. Sie können die Masse an To-go-Verpackungen nicht mehr aufnehmen. Der Osnabrücker Servicebetrieb spricht von einer gefühlten Verdoppelung des Volumens und kommt kaum hinterher. Dementsprechend sieht es in der Fußgängerzone aus. Das Stadtmarketing fordert ein langfristiges Konzept für die Sauberkeit der City.

Osnabrück Mit diesem Effekt des Teil-Lockdowns im November hat der Osnabrücker Servicebetrieb nicht gerechnet: Weil die Gastronomie nur noch Essen zum Mitnehmen verkaufen darf, ist die Menge an Verpackungsmüll in der Innenstadt explodiert. Die Abfallbehälter quellen zeitweise über. Und jetzt?
Besonders am Wochenende und am Abend sieht es schlimm aus in der Fußgängerzone. Kaffeebecher, Styropor-Boxen, Pappteller, Papiertüten oder Pizzakartons: Was nicht in den Mülleimern landet, weil die zu voll sind, bleibt bis Montag liegen je nach Wetter auf den Eimern, rings um die Eimer oder vom Wind hinfortgeweht.
Wir haben nicht damit gerechnet, dass es sich von heute auf morgen so drastisch erhöht″, räumt Detlef Schnier ein. Er ist Leiter der Abfallwirtschaft beim Osnabrücker Servicebetrieb (OSB).
Am 2. November trat der Teil-Lockdown in Kraft. Gastronomen mussten schließen und kämpfen ums Überleben, indem sie zumindest Speisen zum Mitnehmen anbieten. Dass das Angebot angenommen wird, lässt sich an den Müllbehältern und ihrem Inhalt ablesen. Nahezu ausschließlich To-go-Verpackungen″ fänden sich darin, sagt Schnier.
Gefühlt das Doppelte
Die Müllmengen misst der OSB zwar nicht, doch gefühlt habe sich das Volumen verdoppelt, sagt Schnier. Er will den Bürgern, die ihren Abfall drauf- oder danebenstellen, gar keinen Vorwurf machen. Das Volumen der Behälter hat einfach nicht ausgereicht.″ Beim ersten Lockdown im Frühjahr gab es dieses Phänomen nicht, denn da hatten auch die Geschäfte geschlossen, und die Innenstadt war wie ausgestorben.
Jetzt ist dort zwar coronabedingt weniger los als sonst, aber denen, die sich in die Fußgängerzone begeben, will die Stadt auch etwas bieten. Die Innenstadt ist unsere Visitenkarte″, betont Alexander Illenseer, Geschäftsführer der Osnabrück Marketing GmbH (MO). „ Die Stadt ist in der Verantwortung, dort die größtmögliche Sauberkeit sicherzustellen.″ Im Wettbewerb mit anderen Innenstädten stehe Osnabrück zwar immer noch gut da, Sauberkeit und Sicherheit seien aber unverzichtbar.
Der OSB hat vorige Woche weitere Zusatzbehälter aufgestellt und damit die Zahl der Mülleimer nun verdoppelt, sagt Detlef Schnier. Es sind Tonnen, die sonst bei Großereignissen wie Weihnachtsmarkt, Maiwoche oder vielem anderen, das momentan nicht stattfinden darf, zum Einsatz kommen. Event-Tonnen″ nennt der OSB sie.
Am kommenden Samstag (21. November) soll es außerdem erstmals eine zusätzliche Samstagnachmittagsreinigung geben. Ich bin frohen Mutes, dass wir diese Woche besser dastehen″, so Schnier.
Sonntags keine Reinigung
Sorgenkind bleibt der Sonntag, denn da bleiben die Kehrmaschinen im Depot. Für eine Sonntagsreinigung haben wir das Personal nicht″, sagt OSB-Pressesprecherin Katrin Hofmann. Wegen des Sonntagsarbeitsverbots sei nur eine Kontrollreinigung″ zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht möglich, also etwa das Aufkehren von Glasscherben.
Alexander Illenseer plädiert für ein langfristiges Konzept. Dazu zähle auch, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, dass man auch mal einen Mülleimer weiter gehen kann, wenn der nächstgelegene voll ist″, so der Marketingchef. Die Hauptlösung sei aber, dass die Stadt noch mehr Behälter aufbauen oder im Zweifel eben Fremdfirmen beauftragen müsse, meint er. Die Anlieger in die Pflicht zu nehmen, das geht in dieser Zeit gar nicht″. Sie seien durch die Pandemie schon genug gebeutelt. Sie kommen übrigens anteilig ohnehin schon für die Straßenreinigung auf. Der Rest wird aus Steuermitteln finanziert.
Was den gewöhnlichen Steuerzahler der zusätzliche Entsorgungs- und Reinigungsaufwand in der Innenstadt kostet, ist nach Angaben von Detlef Schnier noch nicht absehbar. Zwar haut das richtig rein″, so Schnier, aber im Gegenzug sind in diesem Jahr auch all die Veranstaltungen ausgefallen, zu denen der OSB sonst seine Event-Tonnen aufstellt und zusätzlich reinigen muss.

Bildtext:
Nichts geht mehr: So sahen die Mülleimer der Innenstadt am Wochenende aus. Nicht mehr im Bild: Die Müllberge auf dem Fußboden.
Fotos:
Kirsten Schuhmann, Michael Gründel
Autor:
Sandra Dorn


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