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1.
Erscheinungsdatum:
17.11.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Tempo 30 auch auf einigen Hauptstraßen
Leiser, sicherer, sauberer
Zwischenüberschrift:
Auf diesen Hauptstraßen in Osnabrück könnte bald Tempo 30 gelten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Fast
jeder
vierte
Osnabrücker
leidet
unter
Verkehrslärm.
Die
Stadt
sieht
Handlungsbedarf
und
will
mit
ihrem
Lärmaktionsplan
dafür
sorgen,
dass
es
auf
besonders
kritischen
Straßenabschnitten
leiser
zugeht.
Aber
was
ist
zu
tun?
Flüsterasphalt
war
schon
einmal
in
der
Diskussion,
aber
der
ist
teuer
und
steht
im
Verdacht,
seine
Wirkung
schon
nach
wenigen
Jahren
zu
verlieren.
Deshalb
setzt
die
Stadt
jetzt
auf
Tempo
30
auch
auf
einigen
Hauptstraßen.
Auf
bestimmten
Abschnitten
soll
die
Geschwindigkeitsbegrenzung
nur
in
den
Nachtstunden
gelten,
auf
anderen
auch
tagsüber.
Am
Donnerstag
wird
sich
der
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
mit
den
Vorschlägen
der
Verwaltung
auseinandersetzen.
Um
welche
Straßenabschnitte
es
dabei
geht,
lesen
Sie
im
Lokalteil
dieser
Ausgabe.
Osnabrück
Durch
die
Lotter
Straße
nur
noch
mit
Tempo
30:
So
will
die
Stadt
Osnabrück
den
Lärm
eindämmen,
der
vom
Straßenverkehr
ausgeht.
Auch
auf
anderen
Hauptstraßen
soll
in
Zukunft
langsamer
gefahren
werden
–
zumindest
nachts.
Denn
an
vielen
Stellen
in
der
Hasestadt
ist
es
deutlich
zu
laut.
Wer
die
Zahl
der
Anwohner
addiert,
die
an
lärmbelasteten
Straßen
leben,
kommt
auf
knapp
40
000
Menschen
–
das
ist
ungefähr
jeder
vierte
Bürger.
Mit
ihrem
Lärmaktionsplan
hat
sich
die
Stadt
die
Hotspots
vorgenommen
und
nach
Lösungen
gesucht,
die
Belastung
auf
ein
erträgliches
Maß
zu
reduzieren.
Über
das
richtige
Mittel
wird
aber
seit
Jahren
gestritten.
Als
sicher
gilt
zwar,
dass
Flüsterasphalt
mancherorts
helfen
könnte.
Aber
der
ist
teuer
und
steht
im
Ruf,
nur
wenige
Jahre
zu
halten.
Weil
nach
jahrelanger
Diskussion
noch
immer
keine
der
27
vorgeschlagenen
Maßnahmen
umgesetzt
ist,
schlägt
der
Fachbereich
Städtebau
dem
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
jetzt
konkrete
Schritte
vor.
Auf
sechs
Straßenabschnitten
soll
nur
noch
Tempo
30
gelten:
Buersche
Straße
zwischen
Kanonenweg
und
Oststraße
(ganztags)
,
Sutthauser
Straße
zwischen
Gustav-
Tweer-
Straße
und
Haus
Nr.
245
(nachts)
,
Lotter
Straße
zwischen
Bergstraße
und
Am
Kirchenkamp
(ganztags)
,
Mindener
Straße
zwischen
Schützenstraße
und
Schellenbergstraße
(nachts)
,
Herderstraße/
Parkstraße
zwischen
Martinistraße
und
Koksche
Straße
(nachts)
,
Süntelstraße
zwischen
Bramscher
Straße
und
Friedhofstraße
(ganztags)
.
Der
längste
dieser
Abschnitte
ist
etwas
mehr
als
1000
Meter
lang,
der
kürzeste
misst
weniger
als
150.
Vor
allem
in
den
Nachtstunden
könnte
der
Lärm
auf
ein
Maß
reduziert
werden,
das
mehr
Aufenthalts-
und
Lebensqualität
verspreche,
heißt
es
in
der
Vorlage
für
den
Ausschuss,
die
von
Holger
Clodius,
dem
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau,
abgezeichnet
wurde.
Den
Anwohnern
könne
so
zu
einem
besseren
Schlaf
verholfen
werden.
Höchste
Priorität
für
eine
Beruhigung
sieht
die
Verwaltung
auf
einem
siebten
Straßenabschnitt,
der
zwar
nur
150
Meter
lang
ist,
aber
wegen
seiner
Enge
und
seines
hohen
Verkehrsaufkommens
als
Lärmfalle
gilt.
Veto
für
B68
erwartet
Auf
der
Kommenderiestraße
zwischen
Rosenplatz
und
Johannistorwall
sollte
nach
den
Empfehlungen
des
Lärmaktionsplans
deshalb
eigentlich
nicht
schneller
als
30
Stundenkilometer
gefahren
werden.
Die
Planer
erwarten
jedoch
ein
Veto
aus
Hannover,
weil
der
Abschnitt
Teil
der
Bundesstraße
68
ist.
„
In
der
Vergangenheit
wurden
Anträge
zur
Reduzierung
der
Höchstgeschwindigkeit
auf
30
km/
h
auf
Bundesstraßen
regelmäßig
abgelehnt″,
heißt
es
in
der
Vorlage
für
den
Ausschuss.
Die
Verwaltung
will
es
nicht
auf
einen
Konflikt
ankommen
lassen
und
rät
deshalb,
auf
diesem
Straßenabschnitt
nicht
an
Tempo
50
zu
rütteln.
Konflikte
bahnen
sich
auch
an
anderer
Stelle
an.
So
haben
die
Stadtwerke
schon
signalisiert,
dass
die
Busse
ins
Hintertreffen
geraten
würden,
wenn
das
ins
Auge
gefasste
1066
Meter
lange
Teilstück
der
Sutthauser
Straße
nur
noch
mit
verminderter
Fahrt
passiert
werden
darf.
45
wertvolle
Sekunden
würden
dabei
verloren
gehen,
warnen
die
Verkehrsbetriebe.
Da
könne
es
bei
den
nächtlichen
Fahrten
nach
Hagen
Verspätungen
und
verpasste
Anschlüsse
geben.
Für
die
Sutthauser
Straße
erwarten
die
Planer
zugleich
ein
Akzeptanzproblem.
Das
Tempolimit
lasse
sich
nur
durchsetzen,
wenn
die
Einhaltung
von
mehreren
fest
installierten
Radaranlagen
kontrolliert
werde.
Jede
einzelne
wird
mit
80
000
Euro
veranschlagt.
Die
aufgeführten
Nachteile
will
die
Verwaltung
aber
in
Kauf
nehmen,
um
den
Verkehrslärm
während
der
Nachtstunden
wirksam
eindämmen
zu
können.
Für
die
Lotter
Straße
soll
Tempo
30
auch
tagsüber
gelten.
Die
Verwaltung
sieht
viele
Vorteile,
nicht
nur
mit
Blick
auf
den
Lärmschutz:
„
Die
Geschwindigkeitsreduzierung
würde
weiterhin
eine
enorme
Verbesserung
der
Verkehrssicherheit
bewirken″,
heißt
es
in
der
Begründung
für
den
Stadtentwicklungsausschuss,
denn
wegen
der
engen
Fahrbahn
könnten
keine
separaten
Radwege
ausgewiesen
werden.
Negative
Auswirkungen
auf
den
Busverkehr
werden
nicht
erwartet,
weil
das
Geschwindigkeitsniveau
schon
jetzt
deutlich
niedriger
sei
als
das
zulässige
Tempo
50.
Empfehlung
der
Planer
Für
alle
sechs
Straßenabschnitte,
die
jetzt
auf
der
Liste
stehen,
lautet
nun
das
Fazit
der
Planer:
Mit
Tempo
30
lasse
sich
der
Lärmpegel
tagsüber
an
317
Gebäuden
um
mindestens
3
Dezibel
reduzieren,
nachts
sogar
an
418
Gebäuden.
Mehr
als
1600
Menschen
würden
davon
profitieren.
Mit
der
reduzierten
Geschwindigkeit
werde
es
auf
den
Straßen
nicht
nur
leiser,
sondern
auch
sicherer,
weil
sich
bei
Unfällen
die
Überlebenschancen
von
Fußgängern
erhöhten.
Außerdem
könne
der
Verkehr
bei
langsamerer
Fahrt
flüssiger
und
stetiger
rollen
–
mit
der
Folge,
dass
dann
auch
weniger
Luftschadstoffe
ausgestoßen
würden.
Schon
jetzt
gibt
es
in
Osnabrück
eine
Hauptstraße,
auf
der
nicht
schneller
als
30
km/
h
gefahren
werden
darf.
Auf
einem
kurzen
Abschnitt
der
Johannisstraße
zwischen
Wall
und
Rosenplatz
wurden
schon
vor
über
zwei
Jahren
die
entsprechenden
Schilder
aufgestellt.
Auch
diesem
Schritt
lag
eine
Empfehlung
des
Lärmaktionsplans
zugrunde.
Bildtexte:
Nur
noch
Tempo
30
in
der
Lotter
Straße:
Aus
Lärmschutzgründen
will
die
Stadt
Autofahrer
zu
einer
gemächlicheren
Gangart
bewegen.
Auch
auf
der
Mindener
Straße
soll
dem
Lärmschutz
zuliebe
langsamer
gefahren
werden.
Das
gilt
für
den
Abschnitt
zwischen
der
Schellenbergstraße
und
der
Schützenstraße.
Auf
einem
Abschnitt
der
Johannisstraße,
zwischen
Wall
und
Rosenplatz,
gilt
bereits
Tempo
30,
weil
sich
die
Stadt
an
einem
landesweiten
Modellversuch
zum
Lärmschutz
beteiligt.
Fotos:
Michael
Gründel
Kommentar
Leiser
ist
weiser
Ist
es
zumutbar,
Autofahrern
auch
auf
Hauptstraßen
Tempo
30
zu
verordnen?
Gegenfrage:
Ist
der
Zeitvorteil,
den
sie
mit
Tempo
50
einfahren
können,
mehr
wert
als
der
gesunde
Schlaf
der
Anwohner?
Bisher
hat
sich
in
Osnabrück
keine
Mehrheit
gefunden,
die
sich
klipp
und
klar
auf
die
Seite
der
Anwohner
stellt.
Aber
das
scheint
sich
gerade
zu
ändern.
Gut
so:
Leiser
ist
weiser.
Für
Tempo
30
spricht,
dass
Unfälle
bei
langsamer
Fahrt
glimpflicher
verlaufen.
Aber
diese
Sicht
hat
sich
die
Stadt
bisher
nicht
zu
eigen
gemacht.
Dass
Dauerlärm
krank
macht,
ist
auch
nicht
neu,
wird
aber
gerne
kleingeredet.
Weitere
Argumente
sind
nicht
mehr
haltbar:
Bei
Tempo
30
gebe
es
mehr
Staus,
heißt
es
da,
der
Schadstoffausstoß
steige,
und
der
Lärm
nehme
nicht
ab,
sondern
zu.
Das
Umweltbundesamt
hat
all
diese
Behauptungen
widerlegt.
Der
Verkehr
läuft
flüssiger,
die
Schadstoffe
sinken,
und
der
Lärm
wird
weniger.
Jedenfalls
unter
normalen
Bedingungen.
Es
kommt
auch
auf
die
Autofahrer
an,
dass
der
Lärmschutz
keine
leere
Formel
bleibt.
Einfach
gelassen
bleiben
und
vielleicht
noch
einen
Gang
raufschalten.
rll@
noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert