User Online: 6 | Timeout: 13:54Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Auch Radfahrer werden ausgebremst
Zwischenüberschrift:
Diskussion in Osnabrück um Anti-Raser-Schwellen: Perfekte Lösungen gibt es nicht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Wie können Autofahrer daran gehindert werden, zu schnell zu fahren? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Besonders beliebt sind Schwellen verschiedener Art ob die sogenannten Berliner Kissen oder klassische Aufpflasterungen. Doch sie bringen für die Anwohner neben der gewünschten Entschleunigung auch Nachteile mit sich. Das gilt manchmal auch für Radfahrer, wie eine Diskussion über die Aufasphaltierungen im Verlauf der Kleinen Schulstraße im Osnabrücker Stadtteil Hellern zeigt.
Die Stadt Osnabrück hatte die Kleine Schulstraße in diesem Jahr neu asphaltiert und dabei die schon länger vorhandenen Anti-Raser-Hindernisse etwas erhöht. Sind sie jetzt zu hoch oder immer noch zu niedrig? Die Anwohner sind sich offenbar nicht einig. Stefan Kniefert vom CDU-Ortsverband Hellern meinte nun im Bürgerforum des Stadtteils: Auf der Kleinen Schulstraße wurden mehrere Schwellen aufgebracht, die wesentlich schwieriger zu überfahren sind als an anderen Stellen im Stadtgebiet.″
Nach Ansicht von Anwohnerin Heike Walter sind die Hindernisse sogar unverhältnismäßig hoch″. Das sieht Ralf Lieder, Leiter des städtischen Fachdienstes Verkehrsanlagen, anders: Sie sind genau so hoch, wie sie sein sollen.″ Die Stadt habe die Schwellen nur unwesentlich erhöht″.
Aber unabhängig von der Höhe der Schwellen und den unterschiedlichen Wahrnehmungen wiesen Stefan Kniefert und Anette Meyer zu Strohen von der CDU auf ein grundsätzliches Problem hin: Ihnen geht es um die Bauweise, denn der verbleibende Platz zwischen den Schwellen und dem Bordstein erscheint ihnen zu knapp bemessen. Kniefert stellte fest: Mit einem Fahrradanhänger oder Lastenrad ist der Zwischenraum schlichtweg nicht zu passieren.″
Kniefert fragte, welche Vorgaben es für Schwellen gibt und ob die Verwaltung sie eingehalten hat. Fachdienstleiter Lieder erläuterte, dass keine Fahrgassen für Radfahrer frei gehalten werden müssen. Die Stadt habe sich mit Bedacht dafür entschieden, die Schwellen über die gesamte Fahrbahnbreite zu ziehen. Wäre dies nicht geschehen und hätte die Stadt sie mehr in Form von Kuchen″ mit auslaufenden Rändern aufgetragen, wären aus seiner Sicht zwei Nachteile entstanden. Erstens: Viele Autofahrer würden die Schwellen in diesem Fall halb umfahren. Und zweitens: Die Ränder von kuchenförmigen Aufasphaltierungen verschleißen schneller.
So ein Hindernis ist einfach ein Hindernis″, resümierte Fachdienstleiter Lieder. Die verschiedenen Arten von Schwellen brächten allesamt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Er erinnerte an Erfahrungen mit den Berliner Kissen auf Straßenzügen am Westerberg. Die schnell verschlissenen weichen Exemplare seien nicht mehr auf dem Markt. Die harten Kissen seien zwar verkehrstechnisch gut″, aber für Anwohner ein Horror″, weil sie Erschütterungen verursachten, die sogar in den Häusern spürbar sind. Auch für Busse und Krankentransporte seien die Tempobremsen von Nachteil. Zuletzt habe die Stadt die harten Berliner Kissen auch wegen Rückmeldungen aus dem Klinikum wieder zurückgebaut.
Was die Schwellen auf der Kleinen Schulstraße angeht, kam im erneut als Videokonferenz abgehaltenen Bürgerforum auch eine positive Rückmeldung an. Simon Vehring von der Stadtverwaltung las die Anmerkung einer Anwohnerin aus dem Chat vor: Die Autos fahren langsamer und beachten mehr die Rechts-vor-links-Regel.″ Frank Ashoff vom Fachbereich Städtebau brachte noch eine andere Möglichkeit zur Verkehrsberuhigung ins Spiel: Einengungen für die Straßen statt Schwellen auf der Fahrbahn.
Dass sich auch damit allerdings nicht alle Anwohner anfreunden können, stellen Beobachter der Bürgerforen in anderen Stadtteilen fest. In Nahne etwa klagen manche Anwohner in der Siedlung rund um die Ansgarkirche darüber, dass Autofahrer nun vielleicht nicht mehr zu schnell fahren aber im Slalom um die Hindernisse herumkurven.

Bildtext:
Ausgebremst? Dass die Schwellen auf der Kleinen Schulstraße zumindest in einer Fahrtrichtung bis zum Rand der Straße oder dem Parkstreifen ragen, empfinden Radfahrer als Nachteil vor allem, wenn sie einen Anhänger ziehen.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
Jann Weber


Anfang der Liste Ende der Liste