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1.
Erscheinungsdatum:
06.11.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Karmann-Insolvenz nach elf Jahren vor Abschluss
Zwischenüberschrift:
Ex-Mitarbeiter erhalten Teile der noch ausstehenden Gehälter
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Elf
Jahre
nach
der
Pleite
von
Autobauer
Karmann
in
Osnabrück
gibt
es
eine
gute
Nachricht
für
die
ehemaligen
Mitarbeiter:
Sie
erhalten
jetzt
einen
Teil
ihrer
noch
ausstehenden
Gehaltszahlungen.
Es
ist
die
vierte
und
letzte
Ausschüttung.
Das
Insolvenzverfahren
neigt
sich
damit
dem
Ende
entgegen.
In
diesen
Tagen
werde
die
Schlussquote
in
Höhe
von
15
Prozent
an
die
Gläubiger
ausgezahlt,
teilte
Insolvenzverwalter
Ottmar
Hermann
mit.
Mit
den
bisher
ausgeschütteten
drei
Abschlagszahlungen
und
der
jetzigen
Schlusszahlung
kommen
die
Gläubiger
auf
eine
Quote
von
46
Prozent
ihrer
Forderungen.
In
einer
ersten
Abschlagsverteilung
im
Frühjahr
2016
waren
zunächst
zwei
Prozent,
im
Januar
2018
weitere
15
Prozent
und
im
Juli
2019
nochmals
14
Prozent
auf
die
Insolvenzforderungen
der
Gläubiger
aus
der
Masse
gezahlt
worden.
Das
Geld
fließt
an
Lieferanten
und
Sozialkassen,
aber
auch
an
Ex-
Mitarbeiter,
deren
Gehaltsbestandteile
nicht
insolvenzgesichert
waren
und
im
Moment
des
Insolvenzantrages
Teil
des
Verfahrens
wurden.
Das
betrifft
zum
Beispiel
einen
Großteil
der
Beschäftigten,
die
in
Altersteilzeit
gegangen
waren.
Konkretes
Beispiel:
Ein
Beschäftigter
in
Altersteilzeit,
der
einen
Anspruch
von
12
200
Euro
geltend
gemacht
hatte,
hat
mit
der
vierten
Zahlung
insgesamt
gut
5500
Euro
aus
der
Insolvenzmasse
bekommen.
Auch
einige
außertariflich
bezahlte
Führungskräfte
hatten
noch
Ansprüche
gegen
Karmann.
Mit
der
Quote
von
46
Prozent
liegt
die
Ausschüttung
weit
über
dem
Durchschnitt.
Üblicherweise
erhielten
die
Gläubiger
bei
Unternehmensinsolvenzen
bundesweit
eine
Quote
von
drei
bis
vier
Prozent
ihrer
Forderungen,
sagt
Insolvenzverwalter
Ottmar
Hermann.Hermann
scheidet
aus
Für
Hermann,
der
die
Insolvenzverfahren
großer
Unternehmen
wie
Philipp
Holzmann
(2002)
oder
Thomas
Cook
(2019)
führte,
ist
es
der
letzte
Schritt
im
Karmann-
Verfahren.
Nach
elf
Jahren
gibt
er
aus
Altersgründen
die
Verantwortung
an
Rechtsanwalt
Jochen
Humbeck
ab.
Dessen
Aufgabe
wird
es
sein,
die
letzten
Rechtsstreitigkeiten
mit
den
Finanzbehörden
zu
Ende
zu
bringen.
Auch
der
Fiskus
will
einen
Teil
aus
der
Insolvenzmasse.
Sollten
die
Finanzgerichte
die
Forderungen
des
Finanzamtes
abweisen,
dürfen
sich
die
Ex-
Karmänner
und
Gläubiger
freuen.
Dann
wird
dieses
Geld
in
einer
fünften
und
definitiv
letzten
Ausschüttung
an
die
Gläubiger
verteilt.
Das
kann
aber
noch
viele
Jahre
dauern.
„
Bei
vielen
Dingen
mussten
wir
einen
langen
Atem
haben,
um
die
Interessen
der
Gläubiger
mit
Nachdruck
einzufordern.
Wir
freuen
uns
sehr
über
die
hohe
Quote,
insbesondere
für
die
Arbeitnehmerinnen
und
Arbeitnehmer
von
Karmann,
dass
sie
nun
beinahe
die
Hälfte
ihrer
Forderungen
ausgeschüttet
bekommen.″
Mit
diesen
Worten
werden
die
Insolvenzverwalter
Hermann
und
Humbeck
in
einer
Mitteilung
zitiert.
Hermann
würdigt
darin
auch
die
Rolle
der
IG
Metall:
„
Ein
sehr
großes
Lob
gebührt
der
Arbeitnehmervertretung
und
der
Gewerkschaft,
mit
denen
wir
über
die
gesamte
Dauer
des
Verfahrens
konstruktiv
und
lösungsorientiert
zusammengearbeitet
haben.
Das
gegenseitige
Vertrauen
war
stets
die
Brücke
zu
den
Arbeitnehmern
vor
Ort,
die
unverschuldet
durch
die
Insolvenz
in
eine
schwierige
Situation
geraten
waren″,
so
Ottmar
Hermann.
Stephan
Soldanski,
1.
Bevollmächtigter
der
IG
Metall
Osnabrück,
gibt
das
Lob
zurück:
„
Wir
schätzen
sehr,
wie
sich
die
Insolvenzverwalter
im
Interesse
der
Beschäftigten
und
für
den
Erhalt
des
Automobilstandortes
in
Osnabrück
stets
im
engen
Dialog,
offen
und
fair
für
die
Arbeitnehmer
eingesetzt
haben,
denn
auch
sie
sind
Gläubiger
im
Karmann-
Verfahren.″
Am
8.
April
2009
hatte
der
damalige
Karmann-
Chef
Peter
Harbig
den
Weg
zum
Amtsrichter
angetreten
und
Insolvenzantrag
gestellt.
Damit
brach
der
größte
Arbeitgeber
der
Region
zusammen.
Die
verbliebenen
3470
Mitarbeiter
verloren
ihre
Jobs.
Karmanns
Geschäftsmodell,
der
Bau
von
Autos
im
Auftrag
der
großen
Konzerne,
hatte
sich
überlebt.
Im
November
2009
entschied
Volkswagen,
den
Produktionsstandort
in
Osnabrück
zu
übernehmen.
Heute
arbeiten
im
Fledder
2300
Menschen
für
VW.
Bildtext:
Elf
Jahre
nach
der
Karmann-
Insolvenz
erhalten
Gläubiger
und
Ex-
Mitarbeiter
noch
einmal
Geld.
Foto:
dpa/
Friso
Gentsch
Autor:
Wilfried Hinrichs