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1.
Erscheinungsdatum:
01.10.2020
aus Zeitung:
ABSEITS!?
Überschrift:
Nazi-Gegner wird Namesgeber
Zwischenüberschrift:
Einweihung des Bernhard-Schopmeyer-Haus
Artikel:
Originaltext:
Wenn
wohnungslose
Menschen
in
Osnabrück
Hilfe
suchen,
wissen
sie,
wo
sie
hingehen
können.
Die
Tageswohnung
und
die
Fachberatungsstelle
unterstützen
seit
zwei
Jahrzehnten
Betroffene
am
Standort
Bramscher
Straße
11.
Bislang
fehlte
dem
Haus
ein
Name,
nun
ist
dieses
Problem
gelöst.
Es
heißt
Bernhard-
Schopmeyer-
Haus.
Anlässlich
seines
120.
Geburtstages
am
2.
September
ehrte
der
SKM
-
Katholischer
Verein
für
soziale
Dienste
in
Osnabrück
den
ehemaligen
Diözesansekretär
und
entschiedenen
Gegner
des
Nazi-
Regimes
Bernhard
Schopmeyer.
„
Es
geht
mir
sehr
nahe
und
erfüllt
mich
mit
Stolz″,
berichtete
Bernhard
Schopmeyers
Tochter
Barbara
Möller
am
Rande
der
Gedenkfeier.
Sie
war
zwölf
Jahre
alt,
als
ihr
Vater
auf
dem
Weg
nach
Hause
ermordet
wurde:
Am
23.
Iuni
1945,
sechs
Wochen
nach
Ende
des
Zweiten
Weltkriegs,
.
erschoss
ein
Unbekannter
ihn
im
Bürgerpark.
An
seinem
Grab
auf
dem
Hasefriedhof
versammelten
sich`
Angehörige,
Mitglieder
der
Kirche,
des
SKM
und
Mitarbeiter
von
Tageswohnung
und
Fachberatungsstelle,
um
des
Verstorbenen
zu
gedenken.
Theo
Paul,
Generalvikar
des
Bistums
Osnabrück,
und
Harald,
Niermann,
KAB-
Bezirkspräses,
hielten
den
Gottesdienst.
Die
Andacht
sollte
nicht
nur
das
Andenken
an
Bernhard
Schopmeyer
lebendig
halten.
Die
Ehrung
sei
auch
ein
„
Protest
gegen
das
Vergessen
der
Opfer
des
Nationalsozialismus″
und
ein
Zeichen,
„
Verantwortung
für
die
Gegenwart
und
die
Zukunft
zu
übernehmen″,
betonte
Theo
Paul.
Zeitreise
in
die
Zwanzigexjahre
des
letzten
Iahrhunderts:
Bernhard
Schopmeyer,
gelernter
Zimmermann
aus
Hagen
a.T.W.,
wird
Arbeitersekretår
im
Bistum
Osnabrück.
Gleichzeitig
engagiert
er
sich
in
der
Zentrumspartei,
wird
Mitglied
des
Osnabrücker
Rates
und
Abgeordneter
im
Provinziallandtag
in
Hannover.
1933
soll
er
Abgeordneter
im
Preußischen
Landtag
in
Berlin
werden.
Dieses
Vorhaben
wird
vereitelt:
Die
Nationalsozialisten
schaffen
die
Demokratie
ab.
Bernhard
Schopmeyer
kann
sich
nicht
mehr
öffentlich
politisch
engagieren.
Die
Machthaber
schränken
auch
seine
berufliche
Tätigkeit
ein.
SA-
Leute
besetzen
zeitweilig
sein
Büro.
1938
wird
er
Diözesansekretär.
Einige
Tage
vor
Ausbruch
des
Zweiten
Weltkrieges
wird
Bernhard
Schopmeyer
in
die
Wehrmacht
eingezogen.
Er
engagiert
sich
im
christlichen
Widerstand
- '
und
begibt
sich
damit
in
Gefahr.
„
Ich
stehelmit
einem
Bein
im
KZ″,
sagt
erlseiner
Frau.
Gleichzeitig
entwickelt
er
Visionen
für
die
Zukunft.
In
einem
Brief
aus
dem
Jahr
1940
heißt
es:
„
Die
zur
Gestaltung
drängenden
Kräfteisind
von
größerem
Ausmaß
als
viele
erträumt
haben.
Es
geht
in
diesem
Ringen
um
zwei
große
Dinge:
Politisch
um
die
Neugestaltung
Europas
(eine
Art
vereinigte
Staaten
von
Europa
oder
wie
man
es
nennen
will)
,
religiös
gehtles
um
die
Wiedervereinigung
im
Glauben.″
Gleich
nach
Kriegsende
forciert
er
dieses
Projekt
und
engagiert
sich
für
die
politische
Neugestaltung.
Er
ist
Mitbegründer
der
CDU.
Auch
seine
Tätigkeit
als
Arbeitersekretär
irn›Bistum
nimmt
er
wieder
auf.
Zudem
setzt
er
sich
vehement
dafür
ein,
dass
die
Nationalsozialisten
unter
anderem
aus
dem
Schulwesen
und
der
Justiz
entfernt
werden
und
dass
sie
ihre
Wohnungen
den
Ausgebombten
überlassen
sollen.
Mit
diesem
Engagement
macht
er
sich
Feinde.
Wer
ihn
ermordet
hat,
ist
zwar
nicht
bekannt,
aber
die
Motivlage
deutet
auf
einen
Täter
aus
dem
Kreis
der
Nationalsozialisten
hin.
Bernhard
Schopmeyer
kannte
die
Nazistrukturen
in
Osnabrück,
er
hatte
politisches
Potenzial
und
wollte
wieder
aktiv
werden.
Es
war
eindeutig;
gegen
wen
sich
seine
Politik
richten
würde.
75
Jahre
später:
Nach
dem
Besuch
am
Grab
ging
die
Gemeinschaft
zur
Bramscher
Straße
11
und
machte
die
Namensgebung
offiziell.
Aufgrund
der
Corona-
Pandemie
waren
die
Beteiligten
aufgefordert,
Masken
zu
tragen
und
ihre
Gesichter
zu
verhüllen.
Ein
Gesicht
wurde
aber
feierlich
enthüllt:
das
Bernhard
Schopmeyers.
Eine
Gedenktafel
ziert
nun
den
Eingang.
Die
Arbeit
von
Tageswohnung
und
Fachberatungsstelle
spiegelt
die
Werte
Schopmeyers
wieder.
So
erklärt
Ludger
Schopmeyer,
einer
der
Söhne
des
Ermordeten:
„
Wenn
die
Unmenschlichkeit
zunimmt,
geht
es
darum,
einen
Kontrapunkt
zu
setzen.
Mein
Vater
hat
es
nicht
hingenommen.
Das
erfüllt
mich
mit
Stolz
und
sollte
uns
allen
ein
Ansporn
sein.″
Bildtexte:
Feierliche
Enthüllung:
Generalvikar
Theo
Paul,
SKM-
Vorsitzender
Franz-
Josef
Schwack
und
Ludger
Schopmeyer,
Sohn
von
Bernhard
Schopmeyer
(Von
links)
.
Gedenkfeier
auf
dem
Hasefríedhof:
Ehrung
für
einen
engagierten
Sozialpolítíker
und
erbitterten
Nazigegner.
Fotos:
Lukas
Gruenke
Autor:
Simon Geest