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1.
Erscheinungsdatum:
03.11.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zeigen Ampeln den Bussen unnötig Rot?
Wegen dieser Ampeln sieht die Politik rot
Zwischenüberschrift:
Busse ausgebremst: Osnabrücker Stadtverwaltung unter Druck
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Mit
einem
Durchschnittstempo
unter
17
km/
h
gehöre
der
ÖPNV
in
Osnabrück
zu
den
langsamsten
bundesweit,
schimpft
Verkehrspolitiker
Michael
Kopatz
(Grüne)
.
Ein
Grund
für
die
lahmen
Linien
sei
fehlende
Vorfahrt
an
bestimmten
Kreuzungen.
An
manchen
Ampeln
im
Stadtgebiet
würden
Busse
nur
deshalb
zum
Stopp
gezwungen,
weil
die
in
den
Lichtsignalanlagen
eingebaute
Vorrangschaltung
nicht
aktiviert
sei.
Gemeinsam
mit
anderen
Stadtwerke-
Aufsichtsräten
von
CDU
und
SPD
mobilisierte
Kopatz
deshalb
den
zuständigen
Ratsausschuss.
Die
Verwaltung
muss
nun
bis
Mitte
Januar
Abhilfe
schaffen
–
oder
wenigstens
eine
gute
Erklärung
für
die
mutmaßlichen
Fehler
in
der
Ampelsteuerung
liefern.
Wir
haben
vorab
mit
den
Verantwortlichen
im
Rathaus
gesprochen.
Osnabrück
Eine
Reihe
von
Ampeln
in
Osnabrück
gibt
Bussen
offenbar
keinen
Vorrang,
obwohl
sie
es
könnten
–
und
sollten.
Die
Stadtverwaltung
ist
aufgefordert,
das
Problem
schnellstens
zu
lösen.
Denn
je
langsamer
der
ÖPNV,
desto
teurer
wird
es
für
den
Verkehrsbetrieb.
Bereits
2017
rechneten
die
Stadtwerke
Osnabrück
(SWO)
vor:
Jeder
einzelne
Stundenkilometer,
um
den
sich
die
Durchschnittsgeschwindigkeit
aller
Busse
verringert,
kostet
den
kommunalen
Verkehrsbetrieb
1,
4
Millionen
Euro
im
Jahr
extra.
Denn
für
die
Einhaltung
des
Linientakts
braucht
es
unter
diesen
Umständen
mehr
Fahrer
und
Wagen.
Tatsächlich
wird
der
öffentliche
Nahverkehr
in
Osnabrück
auch
immer
langsamer.
Unter
17
km/
h
Habe
das
mittlere
Tempo
auf
den
Linien
vor
einigen
Jahren
noch
etwa
20
km/
h
betragen,
sei
es
inzwischen
auf
unter
17
km/
h
gesunken,
teilte
das
Unternehmen
am
Freitag
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
mit.
Und
bestätigte
damit
eine
Zahl,
mit
der
am
Abend
zuvor
die
SWO-
Aufsichtsräte
der
drei
großen
Fraktionen
den
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
(StUA)
erschreckt
hatten.
„
So
langsam
wie
in
Osnabrück
ist
der
ÖPNV
in
kaum
einer
anderen
deutschen
Stadt″,
zürnte
Michael
Kopatz
(Grüne)
.
Was
ihn
und
die
anderen
Politiker
besonders
auf
die
Palme
brachte:
An
manchen
Kreuzungen
werden
Busse
offenbar
nur
deshalb
zum
Anhalten
und
Warten
gezwungen,
weil
die
in
den
Ampeln
eingebaute
Vorrangschaltung
nicht
aktiviert
ist.
In
einem
gemeinsamen
Dringlichkeitsantrag
führen
CDU,
SPD
und
Grüne
insgesamt
acht
solcher
Problem-
Ampeln
auf.
Diese
befinden
sich
nahe
der
Bushaltestelle
„
Altstadt-
Bahnhof″
stadteinwärts,
entlang
der
Möserstraße
sowie
an
den
Knoten
Wachsbleiche/
Natruper
Straße
und
Meller
Straße/
Hannoversche
Straße,
außerdem
am
Saarplatz
und
am
Eversburger
Platz.
Auch
Ampeln
an
der
nördlichen
und
südlichen
Kreuzung
von
Bramscher
Straße
und
Hansastraße
stehen
auf
der
Liste.
Dabei
wurden
Schaltungen
zwischen
Hasetor
und
Autobahnzubringer
erst
vor
einem
Jahr
auf
langer
Strecke
neu
programmiert,
nachdem
sich
gerade
im
Bereich
Haster
Mühle
viele
Autofahrer
durch
eine
neue
Lichtsignalanlage
schikaniert
gefühlt
hatten:
Diese
diente
dazu,
kreuzende
Linien
schneller
durchzulassen,
zeigte
dem
übrigen
Verkehr
aber
oft
auch
dann
Rot,
wenn
gar
kein
Bus
in
der
Nähe
war.
Eine
Busbeschleunigung
an
all
diesen
Stellen
sei
Ende
2019
mit
dem
vierten
Osnabrücker
Nahverkehrsplan
(NVP)
beschlossen
worden,
betonten
nun
die
Antragsteller
im
StUA.
Auch
seien
die
erforderlichen
Vorrangschaltungen
zwar
„
technisch
bereits
vorhanden,
können
jedoch
von
den
Busfahrern
nicht
genutzt
werden,
weil
die
Freigabe
fehlt″.
Die
Stadtverwaltung
werde
deshalb
aufgefordert,
dies
bis
zum
15.
Januar
2021
nachzuholen.
Sollte
eine
Aktivierung
„
im
Einzelfall″
nicht
möglich
sein,
verlange
der
Ausschuss
dafür
eine
ausführliche
schriftliche
Begründung.
Wörtlich
heißt
es
in
dem
einstimmig
verabschiedeten
Dringlichkeitsantrag:
„
Diese
Vorrichtungen
sind
dringend
geboten
für
die
Fahrplanstabilisierung
und
damit
Wirtschaftlichkeit
des
Busbetriebs
in
Osnabrück.
Sie
können
und
müssen
kurzfristig
umgesetzt
werden.″
Oft
herrscht
Funkstille
Erst
im
Herbst
2019
hatte
unsere
Redaktion
darüber
berichtet,
dass
in
Osnabrück
jeder
dritte
Bus
zu
spät
kommt
–
und
in
knapp
einem
von
100
Fällen
überhaupt
nicht.
Fahrgast-
und
damit
auch
Einnahmerückgänge
waren
nach
Angaben
der
Stadtwerke
schon
damals
spürbar.
Zu
den
Ursachen
für
Ausfälle
und
Verspätungen
zählte
das
Unternehmen
aber
nicht
nur
Baustellen,
überlastete
Straßen,
ein
fehlendes
Park-
and-
ride-
Angebot
sowie
plötzliche
Krankmeldungen
im
stets
dünn
besetzten
Fahrdienst.
Vielmehr
seien
es
oft
Ampeln,
die
den
Linienverkehr
unnötig
ins
Stocken
brächten.
Denn
der
Aufwand,
eine
Ampelsteuerung
durch
den
Bus
hinzubekommen,
sei
gering
–
technisch
wie
finanziell.
Die
an
Bord
benötigten
Geräte
würden
nur
wenige
Hundert
Euro
pro
Stück
kosten
und
ließen
sich
im
Handumdrehen
einbauen,
erklärten
Verantwortliche.
Sei
auch
die
Lichtsignalanlage
passend
ausgerüstet,
könne
sich
ein
nahender
Bus
an
einem
von
den
Stadtwerken
festgelegten
Punkt
per
Funk
bei
der
Ampel
anmelden,
woraufhin
diese
der
gesamten
Warteschlange
im
nächsten
Umlauf
ein
paar
Sekunden
extra
gewährt
–
bei
Bedarf
auch
zweimal.
Auf
der
anderen
Seite
der
Kreuzung
melde
der
Bus
sich
wieder
bei
der
Ampel
ab.
Vorausgesetzt,
er
hat
es
in
einem
der
beiden
verlängerten
Durchgänge
dorthin
geschafft.
Eine
dritte
Ausnahme
gibt
es
nicht.
Jede
zweite
Ampel
Bei
rund
der
Hälfte
der
130
Ampeln
im
Stadtbusnetz
funktioniere
das
so,
berichtete
Verkehrsbetriebsleiter
André
Kränzke
seinerzeit.
Richtig
ärgerlich
seien
aber
jene
„
60
bis
70
Ampeln″,
die
überhaupt
nicht
vom
Bus
zu
beeinflussen
zu
seien,
weil
trotz
entsprechender
Vorrichtungen
zwischen
Fahrzeug
und
Anlage
keine
Kommunikation
stattfinde.
Zwischen
Stadtwerken
und
Stadtverwaltung
gebe
es
diesbezüglich
„
seit
Langem
konstruktive
Gespräche″,
versicherte
das
Unternehmen
am
Freitag
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion.
Es
begrüße
„
jede
Maßnahme,
die
den
Busverkehr
in
Osnabrück
beschleunigt″.
Und
auch
im
Rathaus
besteht
offenbar
die
feste
Absicht,
den
örtlichen
ÖPNV
(wieder)
schneller
zu
machen.
„
Natürlich
wollen
wir
hier
Verbesserungen
erreichen
–
jedoch
ohne
dabei
den
Individualverkehr
auszubremsen″,
beschrieb
Dirk
Ohde,
stellvertretender
Leiter
des
Fachbereichs
Geodaten
und
Verkehrsanlagen,
am
Montag
den
Spagat
für
die
Behörde:
„
Wir
brauchen
einen
Kompromiss.″
Neue
„
Umweltampel″
Das
Thema
Ampelsteuerung
sei
„
hochkomplex″,
so
Ohde
weiter.
Deshalb
könnten
auch
nicht
alle
vom
StUA
bemängelten
Lichtsignalanlagen
ohne
Weiteres
für
den
ÖPNV
optimiert
werden,
wie
eine
erste
Prüfung
ergeben
habe.
Die
Kritik
aus
dem
Ausschuss
treffe
seine
Abteilung
zudem
in
einer
„
Phase
des
Übergangs″.
Denn
die
Stadt
schaffe
gerade
neue
Software
an,
die
ein
sogenanntes
umweltsensitives
Verkehrsmanagement
erlaube
–
also
dafür
sorgt,
dass
die
Luft
in
Osnabrück
nirgends
zu
stark
verschmutzt
wird.
Damit
sei
„
künftig
auch
eine
ganz
andere
Busbeschleunigung
möglich″.
Bildtexte:
Zum
Anhalten
gezwungen:
An
manchen
Kreuzungen
in
Osnabrück
müssen
Busse
offenbar
nur
deshalb
lange
warten,
weil
die
in
den
Ampeln
eingebaute
Vorrangschaltung
nicht
aktiviert
ist.
Im
Herbst
2019
erklärte
Osnabrücks
Verkehrsbetriebsleiter
André
Kränzke
unserer
Redaktion
anhand
einer
Zeichnung,
wie
Busse
und
Ampeln
miteinander
kommunizieren
können.
In
Osnabrück
kommen
Bus
oft
nur
schleppend
voran,
wie
hier
auf
der
Martinistraße.
Fotos:
Michael
Gründel,
Sebastian
Stricker,
Jörn
Martens
Kommentar
Ampelsteuerung
am
Limit
Wenn
es
doch
nur
so
einfach
wäre:
Knopfdruck
hier,
Knopfdruck
da,
und
der
Bus
hat
an
der
nächsten
Ampelkreuzung
freie
Fahrt.
Anstatt
bei
Rot
wertvolle
Sekunden
zu
verlieren,
rauscht
er
ungehindert
durch
bis
zur
nächsten
Haltestelle,
um
dort
zu
jeder
versprochenen
Uhrzeit
lauter
zufriedene
Fahrgäste
aufzunehmen
und
abzusetzen.
Verspätungen?
Fehlanzeige.
Leider
ist
die
Realität
eine
andere
–
auch
und
gerade
in
Osnabrück.
Hier
stehen
die
Linienbusse
nur
allzu
oft
im
selben
Stau
wie
die
Autos.
Der
ÖPNV
hat
dadurch
in
den
vergangenen
Jahren
stark
an
Tempo
eingebüßt.
Und
kostet
die
Stadt
und
ihren
Verkehrsbetrieb
nicht
zuletzt
deshalb
inzwischen
ein
paar
Millionen
Euro
mehr
im
Jahr.
Wie
kriegt
man
den
öffentlichen
Nahverkehr
nun
wieder
flott?
Eine
der
Stellschrauben
behördlicherseits
ist
die
Ampelsteuerung.
Gewährt
sie
Bussen
Vorrang,
kann
sich
das
an
vielen
Stellen
im
Liniennetz
als
segensreich
erweisen
–
und
tut
das
oft
auch
schon.
Aber
offenbar
nicht
überall,
wo
es
(unter
Umständen)
möglich
wäre.
Oder
sogar
geboten.
Insofern
ist
es
gut,
wenn
die
Politik
auf
mutmaßliche
Versäumnisse
hinweist
und
der
Verwaltung
Beine
macht,
wie
jetzt
im
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
geschehen.
Zur
Wahrheit
gehört
aber
auch:
Die
Steuerung
von
Ampeln
in
einer
Großstadt
ist
wahnsinnig
kompliziert
und
das
in
Osnabrück
genutzte
Computerhirn
am
Limit.
Eine
zufriedenstellende
Busbeschleunigung
dürfte
es
daher
wohl
erst
geben,
wenn
2021
das
umweltsensitive
Verkehrsmanagement
Einzug
hält.
s.stricker@
noz.de
Autor:
Sebastian Stricker