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1.
Erscheinungsdatum:
21.10.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Sunglider gibt nicht auf
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Solar-Schwebebahn: Modelle sollen Machbarkeit beweisen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Von
wegen,
der
Sunglider
sei
tot:
Osnabrücker
ÖPNV-
Visionäre
halten
trotz
Verlusts
von
Fördermitteln
an
der
Entwicklung
einer
fahrerlosen
Solar-
Schwebebahn
fest.
Gelingen
soll
das
Vorhaben
nun
„
auf
kalifornische
Art″
–
und
mit
einer
Teststrecke
im
Miniformat.
Vor
wenigen
Wochen
noch
hingen
dunkle
Wolken
über
dem
„
Sonnengleiter″.
Die
von
einer
Handvoll
heimischer
Unternehmer
bis
dahin
stets
mit
Verve
vorgetragene
Idee,
in
der
Region
Osnabrück
eine
vollautomatische
Schwebebahn
namens
Sunglider
zu
errichten,
die
preiswert
und
klimaschonend
zugleich
sei,
schien
zu
zerplatzen
wie
eine
Seifenblase
–
nachdem
deutlich
geworden
war,
dass
eine
zur
Hälfte
vom
Land
Niedersachsen
bezahlte
Machbarkeitsstudie
wegen
Corona
nicht
wie
geplant
durchgeführt
werden
kann.
Optimismus
zurück
„
Drei
Jahre
intensiver
Arbeit
an
diesem
hochinteressanten
Projekt
finden
an
dieser
Stelle
ein
unerwartetes
und
wenig
ermutigendes
Ende″,
ließ
Sunglider-
Mastermind
Professor
Dieter
Otten
Mitte
September
wissen.
Inzwischen
hat
der
Vordenker
seinen
Optimismus
und
Kampfgeist
offenbar
wiedergefunden.
In
einer
neuen
Rundmail
an
Mitstreiter,
Politiker
und
unsere
Redaktion
stellt
er
klar:
„
Niemand
hatte
vor,
den
Sunglider
aufzugeben.″
Vielmehr
laute
das
Motto
nun
„
Jetzt
erst
recht!
″.
Die
Stadtwerke
Osnabrück,
bislang
eine
verlässliche
Größe
an
der
Seite
des
2018
gegründeten
Lotter
Start-
ups,
hätten
„
nachdrücklich
versichert″,
weiterhin
hinter
dem
Vorhaben
zu
stehen.
Und
im
kommenden
Jahr
erneut
zu
versuchen,
Landesmittel
für
eine
ausführliche
Sunglider-
Studie
einzuwerben.
Zumal
das
Umweltministerium
in
Hannover
regelrecht
dazu
ermuntert
habe.
„
Alles
Gründe,
mit
vollem
Elan
weiterzumachen″,
findet
Otten.
Doch
ein
Problem
bleibt:
das
eigene
Geld.
Die
Sunglider
AG
müsste
–
sofern
sich
kein
hinreichend
spendabler
Privatinvestor
findet
–
auch
künftig
die
Kosten
für
eine
mit
Steuergeld
kofinanzierte
gutachterliche
Prüfung
ihres
Konzepts
teilweise
selbst
tragen.
Von
mindestens
230
000
Euro
ist
hier
die
Rede.
Weil
aber
das
Projekt
laut
Otten
unabhängig
davon
„
unbedingt″
fortgesetzt
werden
soll,
damit
es
nicht
„
irgendwann
sein
Momentum
verliert″,
sei
es
jetzt
nötig,
die
Finanzierung
auf
unkonventionelle
Art
zu
regeln.
Zum
Beispiel,
indem
Unterstützern
statt
der
klassischen
Bezahlung
eine
andere
Form
von
Gegenleistung
gewährt
wird.
„
Wir
könnten
uns
vorstellen,
die
Arbeit
unserer
Partner
in
Aktien
zu
vergüten
und
sie
damit
an
den
Chancen
des
Projekts
direkt
zu
beteiligen″,
erklärt
der
Sunglider-
Erfinder.
Das
möge
zwar
für
deutsche
Ohren
seltsam
klingen,
sei
aber
im
als
besonders
innovativ
geltenden
Amerika
ein
üblicher
Deal.
Otten
bedauert
geradezu,
„
dass
wir
durch
Aussicht
auf
staatliche
Förderung
fast
zwei
Jahre
darauf
verzichtet
haben,
diesen
Weg
zu
gehen,
und
am
Ende
wertvolle
Zeit
verloren
haben″.
Der
Professor
ist
überzeugt:
„
Hätten
wir
es
gleich
so
gemacht,
wäre
die
Studie
längst
fertig.″
Zum
Hintergrund:
Beim
Sunglider
handelt
es
sich
laut
Ideenskizze
um
eine
Bahn,
die
entlang
eines
filigranen
Tragwerks
über
den
Straßen
in
Stadt
und
Land
schwebt,
dabei
von
künstlicher
Intelligenz
gesteuert
und
mit
selbst
erzeugter
Sonnenenergie
betrieben
wird.
Die
fahrerlosen,
größtenteils
im
3-
D-
Drucker
gefertigten
Züge
hängen
an
aufgeständerten
Schienen
und
gleiten
dort
mithilfe
von
Elektromotoren
von
Station
zu
Station.
Darüber
befindet
sich
ein
Dach
aus
Solarzellen,
das
mehr
Strom
liefert,
als
das
komplette
System
braucht.
Und
billiger
zu
bauen
als
eine
herkömmliche
Straßenbahn
ist
es
nach
Kalkulation
der
Entwickler
auch.
Um
zu
beweisen,
dass
der
Sunglider
nicht
nur
Vision
ist,
sondern
tatsächlich
„
den
ÖPNV
revolutionieren″
kann,
soll
er
nun
zunächst
im
Kleinformat
hergestellt
sowie
auf
Herz
und
Nieren
getestet
werden.
Projektleiter
Otten
kündigt
den
Bau
voll
funktionsfähiger
Modelle
im
Maßstab
1:
14,
5
an.
Zum
Vergleich:
Eine
typische
Spielzeugeisenbahn
mit
16,
5
Millimeter
Spurweite
(H0)
hat
das
Größenverhältnis
1:
87.
Entstehen
sollen
den
Angaben
zufolge
Prototypen
der
Sunglider-
Züge
selbst,
außerdem
das
Muster
einer
sogenannten
Nanofabrik,
in
der
die
verschiedenen
Fahrzeuge
für
den
Personen-
und
Gütertransport
zusammengesetzt
werden.
Drittens
ist
eine
Miniatur-
Pilotstrecke
geplant
–
einschließlich
Trasse
und
Bahnhöfen.
Als
Vorlage
diene
hier
ein
Teilstück
der
Martinistraße,
so
der
Professor.
Für
den
„
architektonischen
Masterplan″
zeichne
mit
dem
Osnabrücker
Peter
Kuczia
ein
Fachmann
verantwortlich,
der
im
Bereich
Solardesign
bereits
international
renommierte
Preise
gewonnen
hat.
Mastermind
Otten
ist
zuversichtlich:
„
In
diesem
Modell
werden
wir
die
komplette
Machbarkeit
des
Sungliders
im
Maßstab
1:
14,
5
zeigen.″
Modell
in
halbem
Jahr
Ziel
sei
es,
schon
im
kommenden
Frühjahr
entsprechende
Ergebnisse
vorweisen
zu
können.
Was
die
Firma
Sunglider
dafür
aber
brauche,
seien
Partner,
die
„
diesen
ziemlich
kalifornisch
klingenden
Weg,
Arbeit
gegen
Aktien
zu
leisten,
mit
uns
gehen″.
Die
Stadtwerke
halten
dem
Projekt
indes
auf
ihre
Weise
die
Stange.
Auf
Anfrage
unserer
Redaktion
teilt
das
Unternehmen
mit:
„
Wir
begrüßen
das
große
Engagement
aller
Beteiligten
und
stehen
zu
unserer
Unterstützung
für
eine
Machbarkeitsprüfung.
Wir
haben
daher
zugesagt,
die
Entwicklung
eines
Fahrzeug-
und
Pilotstreckenmodells
mit
einem
Betrag
in
vierstelliger
Höhe
zu
fördern.″
Bildtext:
Wie
langgezogene
und
kopfüber
hängende
Minibusse
wirken
die
Sunglider-
Fahrzeuge
im
Entwurf.
Neben
Waggons
für
die
Personenbeförderung
soll
es
auch
welche
für
den
Gütertransport
geben.
Grafik:
Sunglider
AG
Autor:
Sebastian Stricker