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1.
Erscheinungsdatum:
17.10.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Neuer Besitzer: Alle 16 Mieter müssen raus
Osnabrücks nächstes Renditeobjekt
Zwischenüberschrift:
Neuer Eigentümer, neue Pläne: Alle Mieter müssen raus aus der Bramscher Straße 245
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Mit
seiner
repräsentativen
Architektur
war
das
Kaffeehaus
Lindengarten
in
Haste
vor
100
Jahren
ein
Blickfang
an
der
Bramscher
Straße.
Äußerlich
sieht
es
auch
heute
noch
fast
so
aus
wie
damals,
doch
bei
genauerem
Hinsehen
wird
deutlich,
dass
die
historische
Bausubstanz
arg
gelitten
hat.
Seit
anderthalb
Jahren
ist
das
geschichtsträchtige
Wohnhaus
in
neuen
Händen,
und
jetzt
zeichnet
sich
ab,
dass
seine
Tage
wohl
gezählt
sind.
Alle
16
Mieter
haben
die
Kündigung
erhalten,
Anfang
2021
sollen
sie
das
Haus
verlassen.
Viele
von
ihnen
werden
es
schwer
haben,
auf
dem
aktuellen
Wohnungsmarkt
eine
neue
Bleibe
zu
finden.
Wir
haben
mit
einigen
von
ihnen
gesprochen
und
von
ihren
Sorgen
erfahren.
Und
was
sagt
der
neue
Eigentümer?
Das
steht
in
unserem
Bericht
auf
der
ersten
Lokalseite.
Osnabrück
Es
war
einmal
das
schönste
Haus
an
der
Bramscher
Straße,
jetzt
verkommt
das
ehemalige
Kaffeehaus
Lindenhof
in
Haste,
weil
es
einem
größeren
Investment
im
Wege
steht.
16
Mieter
sollen
ausziehen.
Einige
von
ihnen
werden
es
schwer
haben,
eine
neue
Wohnung
zu
finden.
Vor
eineinhalb
Jahren
hat
der
langjährige
Eigentümer
das
Haus
Bramscher
Straße
245
verkauft.
Erst
ganz
allmählich
wurde
den
Mietern
klar,
dass
ihre
Wohnungen
den
Renditeerwartungen
der
neuen
Eigentümergesellschaft
nicht
gewachsen
sind.
Am
1.
Juli
2019
eröffneten
ihnen
zwei
Herren
bei
Kaffee
und
Kuchen,
dass
sie
große
Pläne
für
die
Immobilie
haben.
Zwei
Jahre
lang
werde
sich
aber
nichts
ändern.
So
berichtet
es
Martin
Graf,
der
damals
noch
Hausmeister
war
und
auch
selbst
eine
Wohnung
in
dem
Altbau
gemietet
hat.
Inzwischen
haben
alle
16
Mieter
die
Kündigung
erhalten.
Einige
sind
schon
ausgezogen,
und
in
ihren
Wohnungen
sind
jetzt
vorübergehend
rumänische
und
bulgarische
Bauhandwerker
untergebracht.
Wer
geblieben
ist,
fühlt
sich
von
der
neuen
Hausverwaltung
im
Stich
gelassen.
Hausmeister
Graf
hatte
sich
zunächst
noch
um
die
Müllentsorgung
im
Haus
gekümmert.
Doch
sein
Job
wurde
für
beendet
erklärt,
und
seitdem
wächst
der
Müllberg
im
Treppenhaus,
für
den
scheidende
Mieter
verantwortlich
gemacht
werden.
Eine
Rattenplage
sei
wohl
nur
eine
Frage
der
Zeit,
meinen
einige,
aber
niemand
nimmt
die
Sache
in
die
Hand.
Schon
gar
nicht
die
Hausverwaltung,
wie
der
Ex-
Hausmeister
anmerkt.
Weil
größere
Reparaturen
seit
Jahren
ausgeblieben
sind,
kommt
es
immer
wieder
zu
Schäden,
die
der
vernachlässigten
Bausubstanz
weiter
zusetzen.
Im
Treppenhaus
zeigte
sich
kürzlich
ein
Wasserfleck,
der
sich
bedrohlich
ausweitete.
Mieterin
Anna
Brinkmann,
die
ihren
richtigen
Namen
nicht
in
der
Zeitung
lesen
möchte,
hatte
schon
Sorge,
dass
ihre
Wohnung
durchfeuchtet
würde.
Sie
wandte
sich
an
den
gekündigten
Hausmeister,
und
nach
eineinhalb
Tagen
gelang
es
irgendwie,
das
Leck
abzudichten.
Unerträglich
findet
die
Mieterin,
dass
die
Toilette
im
Treppenhaus
von
einigen
Menschen
immer
noch
benutzt
wird,
obwohl
längst
das
Wasser
abgestellt
ist.
Das
stinkt
zum
Himmel,
aber
Anna
Brinkmann
fragt
gar
nicht
mehr,
wer
verantwortlich
ist,
weil
sie
den
Eindruck
hat,
dass
Anrufe
oder
Beschwerden
ohnehin
verpuffen.
„
Es
wird
ja
nichts
mehr
gemacht″,
klagt
sie.
Und
sie
glaubt,
dass
Absicht
dahintersteckt,
wenn
nachts
die
Heizung
ausfällt.
In
der
Schufa-
Falle
Die
58-
Jährige
soll
bis
Ende
Januar
ausziehen.
Wegen
einer
schweren
rheumatischen
Erkrankung
ist
sie
Frührentnerin.
Doch
neben
der
Krankheit
hat
sie
ein
anderes
großes
Problem,
das
wie
Pech
an
ihr
klebt:
„
Ich
stehe
in
der
Schufa″,
bekennt
die
alleinerziehende
Mutter,
und
das
ist
ihr
größtes
Handicap
bei
der
Wohnungssuche.
Sechsmal
habe
sie
deshalb
schon
eine
Absage
bekommen.
Vor
vier
Jahren
hatte
sie
die
Schlinge
schon
einmal
ganz
eng
um
ihren
Hals
gespürt.
Da
sollte
ihre
Wohnung
an
der
Hermannstraße
umgebaut
und
saniert
werden.
Der
Vermieter
habe
ihr
3000
Euro
für
den
Umzug
zugesagt,
erzählt
sie,
doch
am
Ende
sei
sie
leer
ausgegangen.
Immerhin
hat
sie
damals
die
preisgünstige
Wohnung
an
der
Bramscher
Straße
gefunden,
zwei
Zimmer,
Küche,
Bad,
58
Quadratmeter
für
465
Euro.
Jetzt
stellt
sie
sich
auf
eine
Räumungsklage
ein.
Andere
Mieter
im
ehemaligen
Kaffeehaus
Lindenhof
sehen
sich
auf
dem
Wohnungsmarkt
ebenfalls
in
einer
nahezu
aussichtslosen
Lage.
Zu
den
Betroffen
gehört
ein
älterer
Herr
mit
einer
schweren
Krankheit,
der
seit
30
Jahren
im
Hinterhaus
wohnt.
Eine
weitere
alleinerziehende
Mutter,
die
als
Hartz-
IV-
Aufstockerin
in
einer
Bäckerei
arbeitet,
drückt
es
so
aus:
„
Ich
kann
mir
doch
keine
Wohnung
aus
den
Rippen
schneiden!
″
Während
die
Mieter
die
günstigen
Quadratmeterpreise
als
Segen
empfinden,
spricht
der
neue
Hauseigentümer
vom
Problem
„
nicht
bereinigter
Anpassungen″.
Dass
der
Altbau
an
der
Bramscher
Straße
sanierungsbedürftig
ist,
sei
letztlich
eine
Folge
davon,
meint
Deniz
Polat,
geschäftsführender
Gesellschafter
der
Depot
Immobilien
GmbH.
Er
betont,
dass
er
sich
mit
den
Mietern
„
im
Austausch″
befinde
und
dass
deren
Situation
angesichts
eines
Vorlaufs
von
ein
bis
zwei
Jahren
doch
„
sehr
entspannt″
sei.
Die
Frage,
was
aus
dem
ehemals
so
schmucken
Gebäude
werden
soll,
beantwortet
Polat
ausweichend:
„
Wir
sind
noch
in
der
Findungsphase″.
Bislang
sei
nicht
entschieden,
ob
kernsaniert
oder
neu
gebaut
werde.
Bauantrag
vorbereitet
Hausmeister
Martin
Graf
glaubt
allerdings,
dass
die
Depot
Immobilien
GmbH
die
Pläne
für
einen
Neubau
längst
in
der
Schublade
hat.
Unsere
Redaktion
hat
deshalb
bei
der
Stadt
nachgefragt
und
vom
Fachdienst
Bauordnung
erfahren,
dass
es
„
Gespräche
mit
dem
Eigentümer
hinsichtlich
eines
Bauantrags″
gebe.
Es
sei
aber
noch
nichts
beschieden.
Im
Bebauungsplan
ist
die
Fläche
als
Mischgebiet
eingetragen.
Als
mögliche
Nutzung
kommt
deshalb
neben
Wohnen
auch
nichtstörendes
Gewerbe
infrage.
Unter
Denkmalschutz
steht
das
Haus
Bramscher
Straße
245
nicht,
aber
es
hat
eine
interessante
Geschichte,
und
noch
heute
ist
ihm
der
Besitzerstolz
seines
Erbauers
Franz
Hafkemeyer
anzusehen.
Er
hatte
es
vor
mehr
als
110
Jahren
als
Gaststätte
und
Wohnhaus
für
seine
Familie
errichtet.
Auffallend
sind
der
als
Fachwerk
ausgeformte
linke
Giebel
und
die
kunstvoll
gestalteten
Erker.
Aus
dem
Kaffeehaus
Lindenhof
wurde
in
den
1920er-
Jahren
eine
Zigarrenfabrik.
Bis
in
die
50er
lief
die
Produktion.
Trotz
der
unterschiedlichen
Nutzungen
hat
sich
das
Erscheinungsbild
des
Gebäudes
bis
heute
kaum
verändert.
Erst
bei
genauerer
Betrachtung
zeigt
sich,
wie
sehr
der
äußere
Anschein
trügt.
Bildtexte:
Das
war
einmal
das
Kaffeehaus
Lindenhof
–
jetzt
soll
das
Gebäude
Bramscher
Straße
245
abgerissen
oder
kernsaniert
werden.
16
Mieter
müssen
sich
eine
neue
Bleibe
suchen.
Hausmeister
ohne
Mandat:
Auch
Martin
Graf
hat
die
Kündigung
erhalten.
„
Es
wird
ja
nichts
mehr
hier
gemacht″,
klagt
Anna
Brinkmann
und
zeigt
auf
einen
Wasserschaden
im
Treppenhaus.
Der
Fachwerkgiebel
ist
immer
noch
eine
Zierde
der
Bramscher
Straße.
Aber
die
Bausubstanz
verkommt
zusehends.
Das
Kaffeehaus
Lindenhof
auf
einer
Ansichtskarte
um
1910.
Fotos:
Thomas
Osterfeld,
Sammlung
Helmut
Rieken
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert
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