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1.
Erscheinungsdatum:
12.10.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Hier kann man noch Rendite machen″
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Mieterverein: Kündigungen der Diakonie rechtlich nicht haltbar
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Osnabrücker
Diakonie
steht
in
der
Kritik,
weil
sie
Häuser
für
betreutes
Wohnen
abreißen
und
die
Mietverträge
der
Bewohner
kündigen
will.
Der
Mieterverein
Osnabrück
kritisiert
das
Vorgehen
nun
scharf
und
vertritt
die
Auffassung:
Eine
Kündigung
ist
rechtlich
überhaupt
nicht
haltbar.
Carsten
Wanzelius,
Geschäftsführer
des
Mietervereins,
sagte:
„
Es
ist
nicht
zu
erkennen,
dass
die
Häuser
marode
sind
und
abgerissen
werden
müssen.
Und
mögliche
höhere
Gewinnmargen
sind
kein
Kündigungsgrund.″
Das
Grundstück,
auf
dem
die
Häuser
stehen,
sei
„
eine
Sahneschnitte
am
Westerberg
in
unmittelbarer
Nähe
der
Paracelsusklinik″,
so
Wanzelius.
Er
erklärte:
„
Osnabrück
ist
eine
B-
Stadt.
Die
guten
Objekte
in
den
A-
Städten
wie
Berlin,
Hamburg,
Hannover
sind
alle
weg.
Jetzt
ist
Osnabrück
Ziel
von
Investoren,
denn
hier
kann
man
noch
Rendite
machen.″
Auch
die
Diakonie
könnte
die
Flächen
verkaufen,
so
Wanzelius,
oder
mindestens
mit
neuen
Häusern
mehr
Geld
verdienen.
Das
sei
aber
kein
haltbarer
Grund,
Mietern
zu
kündigen.
„
Es
ist
natürlich
besonders
bedauerlich,
wenn
Träger
wie
die
Diakonie
so
vorgehen″,
sagte
Wanzelius.
Er
gehe
davon
aus,
dass
kein
Gericht
einer
Argumentation
der
Diakonie
folgen
würde,
wonach
die
Häuser
marode
seien
oder
aber
die
Diakonie
durch
die
Mietverhältnisse
an
der
wirtschaftlichen
Verwertung
gehindert
würde.
Letzteres
wäre
ein
zweiter
möglicher
Kündigungsgrund.
Er
würde
bedeuten,
dass
die
Diakonie
erheblich
draufzahlt,
statt
mit
der
Vermietung
Geld
zu
verdienen.
Im
Januar
2019
hatte
ein
ehemaliger
Hausmeister
die
Bewohner
in
einem
anonymen
Brief
über
mögliche
Abrisspläne
informiert.
Dies
dementierte
die
Diakonie
daraufhin
entschieden.
Im
September
2020
erhielten
die
Bewohner
dann
ein
Schreiben
der
Diakonie,
dass
die
Gebäude
abgerissen
werden
sollen.
Geschäftsführer
Stephan
Wilinski
argumentierte
jetzt,
ihn
habe
bei
der
Kommunikation
die
„
Fürsorge″
für
die
Bewohner
geleitet,
es
habe
keine
Täuschung
gegeben.
Wanzelius
ist
dagegen
der
Meinung,
man
hätte
die
Betroffenen
frühzeitig
einweihen
müssen.
Einzige
Möglichkeit
für
die
Diakonie
ist
laut
Mieterverein,
mit
den
Bewohnern
Aufhebungsverträge
zu
schließen,
sie
also
davon
zu
überzeugen,
freiwillig
ihr
Mietverhältnis
aufzugeben.
Das
dürfe
aber
nur
auf
Augenhöhe
passieren
und
im
Ergebnis
nicht
auf
Kosten
der
Mieter,
fordert
Wanzelius.
Der
Mieterverein
vertritt
bereits
mehrere
Bewohner
und
hofft
darauf,
dass
sich
weitere
an
ihn
wenden.
„
Wir
werden
jetzt
versuchen,
Gespräche
für
unsere
Mitglieder
zu
führen″,
sagte
Wanzelius.
CDU:
Hoffen
auf
Dialog
Auch
der
Fraktionsvorsitzende
der
CDU
im
Stadtrat
kritisiert
die
Kommunikation
der
Diakonie.
Gegenüber
unserer
Redaktion
erklärte
Fritz
Brickwedde:
„
In
der
Sache
kann
es
völlig
richtig
sein,
in
die
Jahre
gekommene
Häuser
nicht
mehr
zu
sanieren,
sondern
neu
zu
bauen.
Das
macht
die
Stadt
ja
inzwischen
auch
bei
Schulen
so.″
Es
gehe
jedoch
um
eine
frühzeitige
und
ehrliche
Kommunikation
mit
den
betroffenen
alten
Menschen.
„
Als
die
anonyme
Information
des
Hausmeisters
kam,
hätte
man
nicht
dementieren,
sondern
sich
an
einen
Tisch
setzen
und
aufklären
müssen.
Ich
bedauere
diesen
Vorgang
sehr,
weil
die
Diakonie
für
Osnabrück
sehr
wichtig
ist
und
an
vielen
Orten
segensreich
wirkt.″
Brickwedde
fügte
hinzu:
„
Ich
hoffe,
es
kommt
bald
zu
einem
guten
Dialog
und
zu
einer
Lösung
für
die
älteren
Menschen,
die
für
sie
akzeptabel
ist.″
Der
Eigentümerverband
Haus
und
Grund
Osnabrück
sieht
es
anders.
Geschäftsführer
Christian
Biemann
erklärte:
„
Richtig
ist,
die
betroffenen
Mieter
so
frühzeitig
wie
möglich
zu
informieren,
ohne
gleichzeitig
unnötig
Ängste
gerade
bei
den
alten
und
teilweise
hilfsbedürftigen
Bewohnern
hervorzurufen.
Und
genau
diesen
Zeitpunkt
zu
finden
ist
bei
einer
sensiblen
Bewohnerschaft
schwer.″
Biemann
meint,
die
Diakonie
hätte
die
Mieter
nicht
schon
beim
ersten
Gedanken
an
etwaige
Pläne
informieren
müssen
– „
und
zwar
so
lange
nicht,
bis
die
Gedanken
zu
konkreten
Plänen
werden.″
Zudem
gehe
die
Diakonie
nicht
mit
der
Brechstange
vor,
sondern
stelle
viel
Zeit
zur
Verfügung,
um
individuelle
Lösungen
zu
finden.
Es
gehe
auch
zu
weit,
mit
Blick
auf
die
dementierten
Abrisspläne
im
Januar
2019
von
einer
Täuschung
oder
Lüge
zu
sprechen.
„
Es
ist
glaubhaft,
dass
sich
die
Diakonie
seinerzeit
noch
in
der
Überlegungs-
und
Prüfungsphase
befunden
hat.
Und
eine
Sanierung
im
Bestand
war
damals
noch
nicht
ausgeschlossen.″
Die
Caritas
Osnabrück,
die
vor
zwei
Jahren
die
Vonovia
im
Zusammenhang
mit
eklatanten
Mietsteigerungen
kritisiert
hatte,
möchte
sich
zu
den
Vorgängen
nicht
äußern.
Bildtext:
Marode?
Die
Häuser
an
der
Sedanstraße
sollen
abgerissen
werden
–
doch
um
die
Pläne
gibt
es
Streit.
Foto:
Liudmila
Jeremies
Autor:
Stefanie Witte