User Online: 1 |
Timeout: 18:49Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.10.2020
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schlossgarten wird zur Großbaustelle
Zwischenüberschrift:
Fontänenfeld als neues Herz: Umgestaltung soll bis Sommer 2021 vollendet sein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Betonwüste
statt
Blumenmeer?
Ein
Springbrunnen
als
Groschengrab?
Nach
jahrelanger
Vorbereitung
und
einigem
Streit
über
die
preisgekrönten
Pläne
hat
in
Osnabrück
der
Umbau
des
Schlossgartens
begonnen.
Die
Macher
versprechen:
Der
Park
wird
dadurch
nicht
grauer,
sondern
grüner
–
und
schöner.
„
Harmonie
durch
Symmetrie″
lautet
das
Grundprinzip,
nach
dem
der
barocke
Schlossgarten
in
den
kommenden
zehn
Monaten
„
zeitgenössisch
neu
interpretiert″
werden
soll.
So
konnte
man
es
jedenfalls
der
Einladung
des
Osnabrücker
Servicebetriebs
(OSB)
zum
offiziellen
Spatenstich
am
Montag
entnehmen.
Dabei
war
es
in
der
Stadt
alles
andere
als
harmonisch
zugegangen,
nachdem
das
Berliner
Landschaftsarchitektur-
Büro
Pola
im
Juni
2017
den
Zuschlag
für
seinen
Entwurf
bekommen
hatte.
„
Aus
einem
Blumenmeer
wird
eine
Steinwüste!
″,
mäkelte
die
FDP
damals
an
den
preisgekrönten
Plänen
herum.
Auch
sei
der
als
zentrales
Element
vorgesehene
Springbrunnen
viel
zu
reparaturanfällig
und
deshalb
über.
Der
Bund
Osnabrücker
Bürger
(BOB)
bezeichnete
die
80
000
Euro
für
den
freiraumplanerischen
Wettbewerb
gar
„
als
unnütze
Geldausgabe″.Übel
bei
Wurzel
gepackt
Mittlerweile
ist
jedoch
hinreichend
Gras
über
die
Sache
gewachsen.
Auch
weil
das
vermeintliche
Übel
rechtzeitig
bei
der
Wurzel
gepackt
wurde.
Oder
um
es
mit
den
Worten
von
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
(CDU)
zu
sagen:
„
Bei
nur
wenigen
Veränderungen
haben
sich
alle
Beteiligten
auf
den
Entwurf
von
Pola
geeinigt.″
So
gab
das
Stadtoberhaupt
jetzt
gemeinsam
mit
anderen
Verantwortlichen
das
Startsignal
für
die
umfassende
Neugestaltung
des
Schlossgartens.
Dazu
einige
Zahlen:
Die
Fläche,
auf
der
ab
sofort
die
Garten-
und
Landschaftsbauer
das
Sagen
haben,
ist
über
25
000
Quadratmeter
groß
–
das
entspricht
ungefähr
dreieinhalb
Fußballfeldern.
Sie
reicht
vom
Neuen
Graben
bis
zur
Mauer
am
Schlosswall
und
von
den
Freianlagen
der
Osnabrück-
Halle
bis
zur
Mensa.
Voraussichtlich
im
August
2021
soll
der
Schlossgarten-
Umbau
abgeschlossen
sein.
Zwei
Drittel
der
veranschlagten
Kosten
von
3,
5
Millionen
Euro
stammen
aus
einem
gemeinsamen
Förderprogramm
von
Bund
und
Ländern
(„
Lebendige
Zentren″)
.
Den
Rest
bezahlt
die
Stadt
Osnabrück
aus
eigener
Tasche.
Pola-
Chef
Jörg
Michel
erklärte
zum
Baubeginn:
„
Wir
wollen
mit
möglichst
viel
Respekt
vor
dem
Bestehenden
agieren
und
ergänzen,
was
fehlt.″
Dazu
gehöre
etwa
das
sogenannte
Schlossparterre
mit
einem
Fontänenfeld
in
der
Mitte
sowie
zwei
langen
Bänken
und
zwei
großen
Pflanzbeeten
ringsum.
„
Es
wird
das
neue
Herz
des
Schlossgartens,
ein
richtiger
Treffpunkt.″
Durch
den
Umbau
würden
Sichtachsen
hergestellt
und
geschlossene
Bereiche
geöffnet,
zugleich
marode
Asphaltwege
entsiegelt
und
knapp
drei
Dutzend
LED-
Laternen
mit
Bewegungsmelder
aufgestellt.
Für
einen
möglichst
kurzweiligen
Aufenthalt
entstehen
im
westlichen
Teil
eine
Boulebahn
sowie
ein
neuer
Kinderspielplatz
–
auch
weil
der
alte
einem
(zurzeit
im
Bau
befindlichen)
Lern-
und
Studienzentrum
der
Universität
weichen
musste.
„
Der
Schlossgarten
wird
grüner″,
kündigte
Michel
an.
Insgesamt
31
neue
Bäume
würden
an
verschiedenen
Stellen
gesetzt,
davon
22
große.
Hinzu
kommt,
dass
sich
nach
Angaben
des
OSB
auf
etwa
einem
Zehntel
des
Schlossgartens
(rund
2500
Quadratmeter)
demnächst
mehrjährige
Pflanzen,
überwiegend
Stauden,
ausbreiten
dürfen.
Im
Zusammenspiel
mit
kurzlebigeren
Gewächsen
ergebe
sich
so
vor
der
historischen
Kulisse
ein
„
ganzjährig
schönes
Bild″,
wie
Hartmut
Damerow,
Abteilungsleiter
Stadtgrün,
betonte.
Außerdem
sei
eine
solche
Mischung
pflegeleichter
als
der
übliche
Wechselflor.
Eine
riesige
Rasenfläche
bleibt
jedoch
bestehen,
sodass
auch
in
Zukunft
das
Schlossgarten-
Open-
Air
dort
stattfinden
kann.
Original
aus
1674
Der
barocke
Schlossgarten
wurde
im
Original
1674
von
Martin
Charbonnier
geplant:
einem
französischen
Architekten,
der
hernach
auch
bei
den
berühmten
Herrenhäuser
Gärten
in
Hannover
seine
Finger
im
Spiel
hatte.
In
Osnabrück
durfte
er
sich
auf
mehr
als
drei
Hektar
Fläche
austoben
–
wenngleich
unter
den
stets
wachsamen
Augen
von
Sophie
von
der
Pfalz.
Die
Herzogin,
Kurfürstin
und
spätere
britische
Thronfolgerin
hatte
das
neu
errichtete
Schloss
gegenüber
dem
mittelalterlichen
Ledenhof
erst
im
Jahr
zuvor
gemeinsam
mit
ihrem
Mann,
dem
ersten
protestantischen
Fürstbischof
Ernst
August,
bezogen.
Die
Arbeiten
am
eigenen,
streng
symmetrisch
angelegten
Park
verfolgte
sie
aufmerksam.
Folgendes
Zitat
von
ihr
ist
überliefert:
„
Ich
stehe
alle
Morgen
um
6
Uhr
auf.
Dann
beobachte
ich
die
Soldaten,
die
unseren
Garten
vergrößern
und
ihn
mit
einem
Kanal
umgeben.
Er
ist
noch
nicht
sehr
schön,
aber
es
freut
mich,
ihn
fortschreiten
zu
sehen.
Ich
hoffe,
meine
Tage
hier
zu
beschließen;
ich
werde
es
niemals
bequemer
haben.″
Was
„
Garten-
Queen″
Sophie
von
der
Pfalz
damals
natürlich
nicht
ahnen
konnte:
Ihre
Zeit
an
der
Hase
sollte
gerade
einmal
sieben
Jahre
währen.
Bereits
1670
siedelte
das
Bischofspaar
um
nach
Hannover.
Dort
warteten
auf
Ernst
August
neue
Aufgaben,
nachdem
sein
älterer
Bruder
Johann
Friedrich
gestorben
war.
Hüttendorf
für
Soldaten
Zurück
in
Osnabrück
blieben
ein
prächtiges,
in
der
Folge
aber
meist
leer
stehendes
Stadtschloss.
Sowie
ein
Schlossgarten,
in
dessen
Mitte
sich
ursprünglich
mal
ein
Wasserbecken
befand
und
der
nach
Süden
von
einem
Wald
begrenzt
wurde.
Im
Zweiten
Weltkrieg
wurde
der
Schlossgarten
zerstört.
Danach
nutzten
ihn
die
britischen
Streitkräfte
bis
in
die
1950er-
Jahre
hinein
für
sogenannte
Nissenhütten:
kleine
Truppen-
Unterkünfte
aus
Wellblech
mit
halbrundem
Dach.
Aber
auch
ein
Soldaten-
Kino
soll
es
hier
gegeben
haben.
In
den
1960er-
Jahren
wurde
der
Park
dann
von
Werner
Lendholt,
Gartendirektor
der
Landeshauptstadt
Hannover
und
Professor
an
der
dortigen
Technischen
Universität,
neu
angelegt.
Seit
1965
stehen
zudem
vier
leicht
bekleidete
Damen
aus
Baumberger
Sandstein
im
Schlossgarten:
Skulpturen,
die
vermutlich
um
1740
von
einem
Schüler
des
Barockbaumeisters
Johann
Conrad
Schlaun
angefertigt
worden
waren,
eigentlich
vom
Rittergut
Eggermühlen
stammen
und
die
Kontinente
Europa,
Asien,
Afrika
und
Amerika
darstellen.
Bildtext:
Große
Pläne
mit
dem
Osnabrücker
Schlossgarten
haben
(von
links)
Projektleiter
Karsten
Meyer
und
Bauleiter
Stefan
Asbrede
vom
Landschaftsarchitektur-
Büro
Pola
in
Berlin
sowie
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Sebastian Stricker